10.09.2010 um 15:27 Uhr
Geschrieben von Taktiker
Die 05er-Gegneranalyse - FCK (1)
Die 05er Gegneranalyse – FCK
Spitzenspiel am Bruchweg
Für alle Beteiligten überraschend, kommt es am 12. September um 15.30 zum Spitzenspiel am Mainzer Bruchweg. Nach dem zweiten Spieltag ist der 1. FC Kaiserslautern an zweiter Stelle, die Mainzer nur einen Platz dahinter.
Beide Teams sind mit optimaler Punkteausbeute in die Saison gestartet, in diesem Spiel gilt es also auch die Weichen für die gesamte Saison zu stellen.
Umbruch nach dem Aufstieg - Lauterer Taktik und Personal
System
Gegen die Bayern in einem unkonventionellen 4-1-4-1-System angetreten, werden die Lauterer in Mainz vermutlich wieder zu einer gewöhnlicheren Anordnung zurückkehren. Gegen die Bayern verfolgte Bilek permanent Müller. Dieser sucht sich vornehmlich Räume zwischen den Linien, und genau dort war Bileks Arbeitsbereich, und bis auf eine Großchance brachte Müller keine großen Szenen zustande. Vor Bilek baute sich in der Defensive eine weitere Viererkette aus, bestehend aus Kirch, Nemec, Tiffert und Ilicevic, wobei Nemec zwischen Mittelfeld und Sturm pendelte, und mit der Zeit immer häufiger vor den anderen Spielern agierte, quasi als hängende Spitze.
Die Systemumstellung war wohl vor allem dem Respekt vor Thomas Müller geschuldet. Sollte der Überraschungsaufstellung gegen die Bayern nicht eine weitere folgen, sieht alles danach aus, dass Trainer Marco Kurz wieder das am 1. Spieltag und in der Aufstiegssaison praktizierte 4-4-2-System spielen lässt.
Trainer Marco Kurz, hauptverantwortlich für die Zweitliga-Meisterschaft und den Überraschungsstart
Aufstellung
Im Tor spielt wie immer Sippel, davor baut sich die starke Abwehr mit Dick, Amedick, Rodnei und Jessen (Bugera) auf. Davor auf der Doppel-Sechs spielen wohl wieder Tiffert und Bilek, Tiffert übernimmt den offensiveren Part, Bilek spielt direkt vor der Abwehrkette. Auf den Außen gilt es den gesperrten Ilicevic zu ersetzen, wahrscheinlichster Kandidat dafür ist der Ex-Mainzer Amri, über rechts sollte Kirch kommen. Im Sturm spielen Nemec etwas zurückgezogen und Lakic als Stoßstürmer, der sich aber trotzdem immer wieder auf den Flügeln den Innenverteidigern entzieht.
Schlüsselspieler
Generell spielen die Pfälzer in einer sehr gut aufgeteilten Grundordnung. Prunkstück in der Aufstiegssaison war die Defensivabteilung um Mit-Kapitän Amedick und Rodnei. Auch weiterhin lassen die Pfälzer wenige Torchancen zu, und stellen die Räume geschickt zu.
In der Offensive glänzte in den ersten beiden Saisonspielen Neuzugang Christian Tiffert. Defensiv bissig und effektiv, schafft er es darüber hinaus in der Offensive Akzente zu setzen, und mit klugem Spiel Struktur ins Lauterer Angriffsspiel zu bringen.
Im Sturm glänzt der gleichberechtigte Kapitän Lakic. Mit bereits drei Toren hat er sich prächtig im Oberhaus eingefunden, nachdem er ein paar Jahre zuvor bei Hertha BSC Berlin gescheitert war.
Wichtig wird es sein, die Außenspieler aus dem Spiel zu nehmen, und vor allem die offensivfreudigen Außenverteidiger in Schach zu halten.
Eine weitere Stärke der Lauterer war in der vergangenen Saison der ruhende Ball. Mit den vielen kopfballstarken Akteuren wurden so viele knappe Spiele entschieden. Hier gilt es besonders aufzupassen.
Wollen auch am Bruchweg wieder jubeln: Srdjan Lakic (v. links), Adam Nemec und Christian Tiffert
Ausrichtung
Normalerweise lässt Marco Kurz seine Mannen relativ abwartend spielen. Die Stürmer versuchen das Spiel des Gegners konsequent nach außen zu lenken, und hier wird ab der Mittelfeldlinie konsequent auf den Ball gegangen. In der Abwehr darf der Gegner in Ruhe aufbauen, Vorstöße der Innenverteidiger werden aber mit aller Vehemenz unterbunden.
Erobert Kaiserslautern den Ball, geht es schnell. Der erste Ball wird meistens in die Tiefe gespielt, besonders Nemec als hängende Spitze bietet sich als Anspielstation vor der gegnerischen Abwehr an, und verteilt dann die Bälle auf die schnell nachrückenden Kollegen. Wichtig ist es für die Mainzer, keine Lücken hinter den eigenen AV entstehen zu lassen, denn die Außen und auch die Stürmer laufen vermehrt in die entstandenen Korridore ein.
Die Expertenmeinung von Johannes Ehrmann, freier Mitarbeiter bei 11Freunde und Autor des Buches "Wenn der Betze bebt"
Der FCK ist wieder da! Das alleine geht allen Lauterer Fans nach vier
Jahren der Demütigung runter wie Öl – und wie der FCK wieder da ist!
Fast schon traditionell, könnte man sagen, stehen die Roten Teufel
nach dem Aufstieg direkt auf Platz 1. Das wird nicht so weitergehen,
schon klar, aber who cares? Was für den gebeutelten FCK-Anhang alles
nur noch schöner macht: Das 2:0 gegen die Bayern. Nach elf Jahren
wieder ein Sieg gegen den großen Rivalen – und als solch vermeintlich
chancenloser Außenseiter sind die Pfälzer wohl noch nie gegen den
Rekordmeister angetreten. Auch nach 90 Minuten war – statistisch –
alles für die Münchner gelaufen. 72 Prozent Ballbesitz, wahnsinnige
124 Ballkontakte von Motor Schweinsteiger, während bei Kaiserslautern
Keeper Sippel öfter das Spielgerät berührt hatte als Spielmacher
Tiffert. Der aber war erneut an den spielentscheidenden Situationen
beteiligt, wobei besonders der Bernd-Schuster-Gedächtnispass auf
Ilicevic vor dem 2:0 im Fan-Gedächtnis hängen bleiben wird.
Nach drei Pflichtspielsiegen, von denen jeder einzelne eine ganz
eigene kunterbunte Entstehungsgeschichte hat, sind die Fans
euphorisierter denn je, und die Mannschaft scheint an jeder Aufgabe zu
wachsen. Nie also kam eine Länderspielpause ungelegener als nach dem
denkwürdigen Überrumpelungssieg gegen die Bayern. Mit Abwehrrecke
Rodnei, der in Halbzeit zwei gegen die wütenden Münchner wirklich
alles abräumte, was da kam, Florian Dick, der derzeit einen tollen
offensiven Rechtsverteidiger gibt, Tiffert, dessen dritter
Fußballfrühling bislang in hellsten Farben erstrahlt und Goalgetter
Srdjan Lakic (Prädikat: Hundeschnauze) befinden sich zahlreiche
Lauterer in der Form ihres Lebens – was wiederum Hoffnung und Lust auf
mehr macht.
Alles hat ein Ende nur der Triumph hat zwei: Matchwinner Ilicevic wird
in Mainz nach seiner Last-Minute-Ampel fehlen. Und da "der Depp", wie
die Rheinhessen ein paar Kilometer weiter südlich nur genannt werden,
auch nicht gerade die allerschlechteste Moral zu haben scheint (vgl.
4:3-Sieg, der), geht wohl am Sonntag um 15.30 Uhr überraschenderweise
alles wieder bei null resp. nullnull los.
Weiter in Teil 2, mit den Lauterer Schwachstellen und dem Match-Plan.
Spitzenspiel am Bruchweg
Für alle Beteiligten überraschend, kommt es am 12. September um 15.30 zum Spitzenspiel am Mainzer Bruchweg. Nach dem zweiten Spieltag ist der 1. FC Kaiserslautern an zweiter Stelle, die Mainzer nur einen Platz dahinter.
Beide Teams sind mit optimaler Punkteausbeute in die Saison gestartet, in diesem Spiel gilt es also auch die Weichen für die gesamte Saison zu stellen.
Umbruch nach dem Aufstieg - Lauterer Taktik und Personal
System
Gegen die Bayern in einem unkonventionellen 4-1-4-1-System angetreten, werden die Lauterer in Mainz vermutlich wieder zu einer gewöhnlicheren Anordnung zurückkehren. Gegen die Bayern verfolgte Bilek permanent Müller. Dieser sucht sich vornehmlich Räume zwischen den Linien, und genau dort war Bileks Arbeitsbereich, und bis auf eine Großchance brachte Müller keine großen Szenen zustande. Vor Bilek baute sich in der Defensive eine weitere Viererkette aus, bestehend aus Kirch, Nemec, Tiffert und Ilicevic, wobei Nemec zwischen Mittelfeld und Sturm pendelte, und mit der Zeit immer häufiger vor den anderen Spielern agierte, quasi als hängende Spitze.
Die Systemumstellung war wohl vor allem dem Respekt vor Thomas Müller geschuldet. Sollte der Überraschungsaufstellung gegen die Bayern nicht eine weitere folgen, sieht alles danach aus, dass Trainer Marco Kurz wieder das am 1. Spieltag und in der Aufstiegssaison praktizierte 4-4-2-System spielen lässt.
Trainer Marco Kurz, hauptverantwortlich für die Zweitliga-Meisterschaft und den Überraschungsstart
Aufstellung
Im Tor spielt wie immer Sippel, davor baut sich die starke Abwehr mit Dick, Amedick, Rodnei und Jessen (Bugera) auf. Davor auf der Doppel-Sechs spielen wohl wieder Tiffert und Bilek, Tiffert übernimmt den offensiveren Part, Bilek spielt direkt vor der Abwehrkette. Auf den Außen gilt es den gesperrten Ilicevic zu ersetzen, wahrscheinlichster Kandidat dafür ist der Ex-Mainzer Amri, über rechts sollte Kirch kommen. Im Sturm spielen Nemec etwas zurückgezogen und Lakic als Stoßstürmer, der sich aber trotzdem immer wieder auf den Flügeln den Innenverteidigern entzieht.
Schlüsselspieler
Generell spielen die Pfälzer in einer sehr gut aufgeteilten Grundordnung. Prunkstück in der Aufstiegssaison war die Defensivabteilung um Mit-Kapitän Amedick und Rodnei. Auch weiterhin lassen die Pfälzer wenige Torchancen zu, und stellen die Räume geschickt zu.
In der Offensive glänzte in den ersten beiden Saisonspielen Neuzugang Christian Tiffert. Defensiv bissig und effektiv, schafft er es darüber hinaus in der Offensive Akzente zu setzen, und mit klugem Spiel Struktur ins Lauterer Angriffsspiel zu bringen.
Im Sturm glänzt der gleichberechtigte Kapitän Lakic. Mit bereits drei Toren hat er sich prächtig im Oberhaus eingefunden, nachdem er ein paar Jahre zuvor bei Hertha BSC Berlin gescheitert war.
Wichtig wird es sein, die Außenspieler aus dem Spiel zu nehmen, und vor allem die offensivfreudigen Außenverteidiger in Schach zu halten.
Eine weitere Stärke der Lauterer war in der vergangenen Saison der ruhende Ball. Mit den vielen kopfballstarken Akteuren wurden so viele knappe Spiele entschieden. Hier gilt es besonders aufzupassen.
Wollen auch am Bruchweg wieder jubeln: Srdjan Lakic (v. links), Adam Nemec und Christian Tiffert
Ausrichtung
Normalerweise lässt Marco Kurz seine Mannen relativ abwartend spielen. Die Stürmer versuchen das Spiel des Gegners konsequent nach außen zu lenken, und hier wird ab der Mittelfeldlinie konsequent auf den Ball gegangen. In der Abwehr darf der Gegner in Ruhe aufbauen, Vorstöße der Innenverteidiger werden aber mit aller Vehemenz unterbunden.
Erobert Kaiserslautern den Ball, geht es schnell. Der erste Ball wird meistens in die Tiefe gespielt, besonders Nemec als hängende Spitze bietet sich als Anspielstation vor der gegnerischen Abwehr an, und verteilt dann die Bälle auf die schnell nachrückenden Kollegen. Wichtig ist es für die Mainzer, keine Lücken hinter den eigenen AV entstehen zu lassen, denn die Außen und auch die Stürmer laufen vermehrt in die entstandenen Korridore ein.
Die Expertenmeinung von Johannes Ehrmann, freier Mitarbeiter bei 11Freunde und Autor des Buches "Wenn der Betze bebt"
Der FCK ist wieder da! Das alleine geht allen Lauterer Fans nach vier
Jahren der Demütigung runter wie Öl – und wie der FCK wieder da ist!
Fast schon traditionell, könnte man sagen, stehen die Roten Teufel
nach dem Aufstieg direkt auf Platz 1. Das wird nicht so weitergehen,
schon klar, aber who cares? Was für den gebeutelten FCK-Anhang alles
nur noch schöner macht: Das 2:0 gegen die Bayern. Nach elf Jahren
wieder ein Sieg gegen den großen Rivalen – und als solch vermeintlich
chancenloser Außenseiter sind die Pfälzer wohl noch nie gegen den
Rekordmeister angetreten. Auch nach 90 Minuten war – statistisch –
alles für die Münchner gelaufen. 72 Prozent Ballbesitz, wahnsinnige
124 Ballkontakte von Motor Schweinsteiger, während bei Kaiserslautern
Keeper Sippel öfter das Spielgerät berührt hatte als Spielmacher
Tiffert. Der aber war erneut an den spielentscheidenden Situationen
beteiligt, wobei besonders der Bernd-Schuster-Gedächtnispass auf
Ilicevic vor dem 2:0 im Fan-Gedächtnis hängen bleiben wird.
Nach drei Pflichtspielsiegen, von denen jeder einzelne eine ganz
eigene kunterbunte Entstehungsgeschichte hat, sind die Fans
euphorisierter denn je, und die Mannschaft scheint an jeder Aufgabe zu
wachsen. Nie also kam eine Länderspielpause ungelegener als nach dem
denkwürdigen Überrumpelungssieg gegen die Bayern. Mit Abwehrrecke
Rodnei, der in Halbzeit zwei gegen die wütenden Münchner wirklich
alles abräumte, was da kam, Florian Dick, der derzeit einen tollen
offensiven Rechtsverteidiger gibt, Tiffert, dessen dritter
Fußballfrühling bislang in hellsten Farben erstrahlt und Goalgetter
Srdjan Lakic (Prädikat: Hundeschnauze) befinden sich zahlreiche
Lauterer in der Form ihres Lebens – was wiederum Hoffnung und Lust auf
mehr macht.
Alles hat ein Ende nur der Triumph hat zwei: Matchwinner Ilicevic wird
in Mainz nach seiner Last-Minute-Ampel fehlen. Und da "der Depp", wie
die Rheinhessen ein paar Kilometer weiter südlich nur genannt werden,
auch nicht gerade die allerschlechteste Moral zu haben scheint (vgl.
4:3-Sieg, der), geht wohl am Sonntag um 15.30 Uhr überraschenderweise
alles wieder bei null resp. nullnull los.
Weiter in Teil 2, mit den Lauterer Schwachstellen und dem Match-Plan.
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10.09.2010 | 15:31 Uhr
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