11.11.2010 um 15:45 Uhr
Geschrieben von Taktiker
Die 05er-Gegneranalyse - H96
Am Samstag treffen sich im Topspiel der Bundesliga die Überraschungsteams aus Mainz und Hannover zum Showdown am Bruchweg. Im folgenden wird Hannover analysiert, die Schwächen angesprochen, vor allem aber auf die mangelnde Variabilität im Spiel der Mainzer eingegangen, sodass meiner Meinung nach eine Systemumstellung notwendig ist.
Hannover 96 in der Analyse
Grundaufstellung
Hannover-Trainer Mirko Slomka lässt bevorzugt in einem 4-4-2 agieren. Grundlage ihres Spiels ist eine solide Defensive. Vor Florian Fromlowitz besteht die Viererkette voraussichtlich aus Djakpa, Schulz, Pogatetz und Kapitän Cherundolo. Auf der Doppel-6 ist Pinto gesetzt, noch nicht geklärt ist, ob Schmiedebach oder Stindl sein Partner sein wird. Die Außenbahnen werden mit Rausch auf links besetzt, rechts fehlt Stoppelkamp verletzt. Hier könnte Stindl zum Einsatz kommen, auf jeden Fall darf ein eher defensivorientierter Spieler erwartet werden. Vorne ist Torjäger Ya Konan gesetzt, den verletzten Abdellaoue wird wahrscheinlich Forsell ersetzen.
Slomka hat die ehemaligen grauen Maus der Liga mit seiner Handschrift versehen. Generell kann man sagen, dass Hannover aus einer kompakten Defensive heraus agiert. Vor dem eigenen Strafraum bauen sich sehr tief zwei Viererketten auf, die ein Durchkombinieren recht schwierig machen. Die Mannschaft macht die Mitte gut zu, gerade die beiden äußeren Mittelfeldspieler schieben weit herein und unterstützen die DM. So kommt es, dass Hannover viele Ballgewinne vorm eigenen Strafraum verzeichnen kann, diese sind dann immer Impulsgeber für einen schnellen Konter.
Die Stürmer sind vorne als Anspielstationen, aber vor allem der Weg über die Außen ist für Hannover interessant, weil die gegnerischen AV weit vorschieben um die Freiräume auf den Außen zu nutzen. Diese vermeintliche Schwäche generierte Hannover zu Beginn der Saison zu seinem Vorteil, und die lauffreudigen Außenspieler bedienten im hohen Tempo die brandgefährlichen Stürmer.
Bei dieser Spielweise ist es auch nicht verwunderlich, dass Hannover stets weniger Ballbesitz hat, und somit selten einmal überlegen wirkt. Trotzdem ist ihr Konterspiel nicht zu verachten, Hannover hat schon einigen besser eingeschätzten Teams ein Bein gestellt.
Hannovers Schwächen
Wie schon gesagt, in der Defensive sind vor allem die Außenbahnen Schwachpunkt, vor allem nach plötzlichen Ballverlusten im Vorwärtsgang, oder nach einem Seitenwechsel. Hier sind die AV gefragt, sie müssen konsequent vorschieben und Überzahlsituationen auf dem Flügel herstellen, dazu später noch mehr, und versuchen mit Geschwindigkeit hinter die Abwehr zu gelangen.
Ein weiterer Schwachpunkt bei Hannover ist, dass die Verteidiger und Mittelfeldspieler Probleme haben, den Ball unter Druck zu spielen, sprich, wenn ihre Angriffe kein Überraschungsmoment besitzen. Dortmund machte es richtig vor, den Gegner nach außen leiten, und hier konsequent pressen, auch den Innenverteidigern kaum Raum am Ball lassen und die wenigen entstehenden Kontersituation ebenfalls schnell, aber trotzdem überlegt, ausspielen.
Zudem fehlt es den Hannoveranern hier und da an der letzten Schnelligkeit, gerade die Innenverteidigung plus Kapitän Cherundolo befinden sich häufig in Situationen, in denen ihnen die letzte Schnelligkeit abgeht. Diese können sie mehr (Cherundolo) oder weniger (Pogatetz) mit Erfahrung und Stellungsspiel wettmachen. Deswegen sollte unser Ziel sein, die gegnerische Abwehr durch viele Positionswechsel und Einläufe in die Gefahrenzonen ständig in Unruhe zu halten, dadurch die Konzentration der Abwehrspieler dauerhaft auf die Probe zu stellen, und gleichzeitig durch die Bewegung einen vorhandenen Schnelligkeitsvorteil auszunutzen.
Mainz – Umstellungen notwendig
Zu durchschaubar!
In den letzten Spielen wurde es mehr als deutlich, Holtby wird in seiner Rolle als Spielmacher von den Gegnern ohne Mühe aus dem Spiel genommen. Leider ist es so, dass das Mainzer-Spiel im 4-3-1-2 existenziell von Holtby abhängt, hat er Freiräume kann er seine Mitspieler einsetzen, ist er abgemeldet lahmt auch die gesamte Offensive. Deswegen plädiere ich für ein System, was ein wenig die Last von Holtby Schultern nimmt, und diese auf verschiedene Schultern verteilt.
Versuche mit Holtby als RM gegen Hoffenheim waren recht erfolglos, deswegen halte ich es für angebracht, seine Rolle in der Zentrale zu ändern. Entweder er kommt mehr aus der Tiefe, oder aber mehr aus dem Sturmzentrum. Beides hat seine Vorteile, ich persönlich halte eine defensivere Grundrolle für sinnvoller, von dort könnte er dann abwechselnd mit Soto auf die 10er-Position vorstoßen, hätte aber nicht dauerhaft mit einem Bewacher zu kämpfen. Generell halte ich eine Systemumstellung für unumgänglich.
Ein 4-1-4-1 wäre meiner Meinung nach sinnvoll, die Abwehrkette bliebe unverändert, Polanski als tief spielender Spielmacher, Soto und Holtby als die Kreativen. Auf den Außen würde ich gerne Schürrle und Risse sehen, Schürrle im Zusammenspiel mit Fuchs und Risse vermehrt mit Holtby, sodass der Zabavnik eher absichern kann nach hinten. Stoßstürmer wäre bei mir Allagui, der sehr beweglich spielt, immer wieder in die Korridore läuft und so die Gegner beschäftigt.
Wichtig noch zu sagen, dass häufige Positionswechsel möglich sind, Schürrle kann mit Allagui tauschen, Soto mit Polanski und Risse mit Holtby, sodass die Hannoveraner einige Schwierigkeiten damit haben dürften, die laufstarken Mainzer in den Griff zu bekommen.
Hannover 96 in der Analyse
Grundaufstellung
Hannover-Trainer Mirko Slomka lässt bevorzugt in einem 4-4-2 agieren. Grundlage ihres Spiels ist eine solide Defensive. Vor Florian Fromlowitz besteht die Viererkette voraussichtlich aus Djakpa, Schulz, Pogatetz und Kapitän Cherundolo. Auf der Doppel-6 ist Pinto gesetzt, noch nicht geklärt ist, ob Schmiedebach oder Stindl sein Partner sein wird. Die Außenbahnen werden mit Rausch auf links besetzt, rechts fehlt Stoppelkamp verletzt. Hier könnte Stindl zum Einsatz kommen, auf jeden Fall darf ein eher defensivorientierter Spieler erwartet werden. Vorne ist Torjäger Ya Konan gesetzt, den verletzten Abdellaoue wird wahrscheinlich Forsell ersetzen.
Slomka hat die ehemaligen grauen Maus der Liga mit seiner Handschrift versehen. Generell kann man sagen, dass Hannover aus einer kompakten Defensive heraus agiert. Vor dem eigenen Strafraum bauen sich sehr tief zwei Viererketten auf, die ein Durchkombinieren recht schwierig machen. Die Mannschaft macht die Mitte gut zu, gerade die beiden äußeren Mittelfeldspieler schieben weit herein und unterstützen die DM. So kommt es, dass Hannover viele Ballgewinne vorm eigenen Strafraum verzeichnen kann, diese sind dann immer Impulsgeber für einen schnellen Konter.
Die Stürmer sind vorne als Anspielstationen, aber vor allem der Weg über die Außen ist für Hannover interessant, weil die gegnerischen AV weit vorschieben um die Freiräume auf den Außen zu nutzen. Diese vermeintliche Schwäche generierte Hannover zu Beginn der Saison zu seinem Vorteil, und die lauffreudigen Außenspieler bedienten im hohen Tempo die brandgefährlichen Stürmer.
Bei dieser Spielweise ist es auch nicht verwunderlich, dass Hannover stets weniger Ballbesitz hat, und somit selten einmal überlegen wirkt. Trotzdem ist ihr Konterspiel nicht zu verachten, Hannover hat schon einigen besser eingeschätzten Teams ein Bein gestellt.
Hannovers Schwächen
Wie schon gesagt, in der Defensive sind vor allem die Außenbahnen Schwachpunkt, vor allem nach plötzlichen Ballverlusten im Vorwärtsgang, oder nach einem Seitenwechsel. Hier sind die AV gefragt, sie müssen konsequent vorschieben und Überzahlsituationen auf dem Flügel herstellen, dazu später noch mehr, und versuchen mit Geschwindigkeit hinter die Abwehr zu gelangen.
Ein weiterer Schwachpunkt bei Hannover ist, dass die Verteidiger und Mittelfeldspieler Probleme haben, den Ball unter Druck zu spielen, sprich, wenn ihre Angriffe kein Überraschungsmoment besitzen. Dortmund machte es richtig vor, den Gegner nach außen leiten, und hier konsequent pressen, auch den Innenverteidigern kaum Raum am Ball lassen und die wenigen entstehenden Kontersituation ebenfalls schnell, aber trotzdem überlegt, ausspielen.
Zudem fehlt es den Hannoveranern hier und da an der letzten Schnelligkeit, gerade die Innenverteidigung plus Kapitän Cherundolo befinden sich häufig in Situationen, in denen ihnen die letzte Schnelligkeit abgeht. Diese können sie mehr (Cherundolo) oder weniger (Pogatetz) mit Erfahrung und Stellungsspiel wettmachen. Deswegen sollte unser Ziel sein, die gegnerische Abwehr durch viele Positionswechsel und Einläufe in die Gefahrenzonen ständig in Unruhe zu halten, dadurch die Konzentration der Abwehrspieler dauerhaft auf die Probe zu stellen, und gleichzeitig durch die Bewegung einen vorhandenen Schnelligkeitsvorteil auszunutzen.
Mainz – Umstellungen notwendig
Zu durchschaubar!
In den letzten Spielen wurde es mehr als deutlich, Holtby wird in seiner Rolle als Spielmacher von den Gegnern ohne Mühe aus dem Spiel genommen. Leider ist es so, dass das Mainzer-Spiel im 4-3-1-2 existenziell von Holtby abhängt, hat er Freiräume kann er seine Mitspieler einsetzen, ist er abgemeldet lahmt auch die gesamte Offensive. Deswegen plädiere ich für ein System, was ein wenig die Last von Holtby Schultern nimmt, und diese auf verschiedene Schultern verteilt.
Versuche mit Holtby als RM gegen Hoffenheim waren recht erfolglos, deswegen halte ich es für angebracht, seine Rolle in der Zentrale zu ändern. Entweder er kommt mehr aus der Tiefe, oder aber mehr aus dem Sturmzentrum. Beides hat seine Vorteile, ich persönlich halte eine defensivere Grundrolle für sinnvoller, von dort könnte er dann abwechselnd mit Soto auf die 10er-Position vorstoßen, hätte aber nicht dauerhaft mit einem Bewacher zu kämpfen. Generell halte ich eine Systemumstellung für unumgänglich.
Ein 4-1-4-1 wäre meiner Meinung nach sinnvoll, die Abwehrkette bliebe unverändert, Polanski als tief spielender Spielmacher, Soto und Holtby als die Kreativen. Auf den Außen würde ich gerne Schürrle und Risse sehen, Schürrle im Zusammenspiel mit Fuchs und Risse vermehrt mit Holtby, sodass der Zabavnik eher absichern kann nach hinten. Stoßstürmer wäre bei mir Allagui, der sehr beweglich spielt, immer wieder in die Korridore läuft und so die Gegner beschäftigt.
Wichtig noch zu sagen, dass häufige Positionswechsel möglich sind, Schürrle kann mit Allagui tauschen, Soto mit Polanski und Risse mit Holtby, sodass die Hannoveraner einige Schwierigkeiten damit haben dürften, die laufstarken Mainzer in den Griff zu bekommen.
Aufrufe: 3992 | Kommentare: 5 | Bewertungen: 4 | Erstellt:11.11.2010
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KOMMENTARE
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11.11.2010 | 21:22 Uhr
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Taktiker :
Ja bei den Aufstellungen war gestern noch vieles fraglich, aber ich hatte nicht die Zeit die weiteren Entwicklungen abzuwarten, deswegen war das Risiko gegeben, dass einige Spieler noch ausfallen/fit werden.
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11.11.2010 | 21:10 Uhr
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Donald :
Wie gewohnt ein sehr guter Blog!Pogatetz fällt verletzungsbedingt aus, Eggimann wird ihn wohl ersetzen. Auch Schulz ist fraglich, Avevor wäre sein Ersatz.
Im RM wird laut kicker wohl Beasley seine Chance bekommen. Grundsätzlich wäre auch ein 4-2-3-1 möglich. Stindl würde dabei wohl Forssel ersetzen.
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11.11.2010 | 20:56 Uhr
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Taktiker :
@daywalkaDas ist schade, dann würde ich sagen kommt dafür Szalai ins Team, große Veränderungen ergeben sich nicht.
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11.11.2010 | 18:59 Uhr
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Die Spielweise sowie die Schwächen der Hannoveraner wurden stark erklärt und dann hast du noch eine sehr plausible Lösung entwickelt.
Klasse. 10/10
Szalai sollte Allagui ersetzen können. Auch wenn er nicht ganz so beweglich ist, hat man doch gesehen, dass er auch so spielen kann, denn schließlich sind im 4-3-1-2 beide auch auf die Flügel ausgewichen.
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