13.10.2010 um 15:15 Uhr
Geschrieben von Taktiker
Die 05er-Gegneranalyse - HSV
Nach der Länderspielpause treffen am 16. Oktober um 15.30 der 1. FSV Mainz 05 und der Hamburger SV aufeinander. Die Mainzer grüßen mit optimaler Punkteausbeute weiter von der Tabellenspitze, die Hamburger sind zuletzt nach gutem Beginn etwas eingebrochen und finden sich vor dem Duell am Bruchweg auf dem 7. Tabellenplatz wieder.
Der Hamburger SV in der Analyse
System
HSV-Trainer Armin Veh kündigte vor der Saison an, auf das aktuell äußerst gefragte 4-2-3-1-System setzen zu wollen. Allerdings fand er nicht den passenden Spielmacher für das System, Elia, Trochowski, Petric und Guerrero versagten allesamt auf dieser Position, sodass Veh im letzten Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern wieder auf das in der letzten Saison angewandte klassische 4-4-2-System zurückgriff.
Aufstellung
Vor dem eigentlich gesetzten Torhüter Rost steht die Abwehrkette relativ sicher, rechts Guy Demel, zu dem ich später noch kommen werde, innen verteidigen Westermann und Mathijsen, nur links gibt es mehrere Optionen. Zé Roberto spielte einen guten Part links hinten, wird aber eigentlich im Mittelfeld benötigt. Weitere Möglichkeiten wären der offensive Jansen, der aber genauso im Mittelfeld benötigt wird, oder Rincon als Verlegenheitslösung. Im defensiven Mittelfeld wird Jarolim wohl verletzt ausfallen, normalerweise dürfte Zé Roberto wieder nach innen rücken, seinen Partner könnten Kacar oder Tesche geben, Tendenz für mich noch nicht erkennbar. Auf den Außenbahnen sollte Pitroipa nach zuletzt starken Leistungen rechts gesetzt sein, links spielt entweder Jansen, oder aber Elia, wobei der wegen seiner äußerst lustlosen Auftritten einen schweren Stand haben dürfte. Im Sturm ist van Nistelrooy gesetzt, Choupo-Moting bietet sich als Partner an, aber auch Guerrero könnte spielen.
Schlüsselspieler
Die Innenverteidigung ist sehr routiniert, zudem ist Rost ein äußerst erfahrener Torhüter. Zé Roberto ist auf seine alten tage immer noch ballsicher, spritzig und kreativ, mit ihm steht und fällt das Hamburger Aufbauspiel. Im Sturm ist van Nistelrooy der Fixpunkt, auf ihn ist die Hamburger Spielweise zugeschnitten, und ihn gilt es auszuschalten.
Ausrichtung
Vor der Saison noch schwer vorstellbar, geht der FSV als Favorit in das nächste Spitzenspiel. Zu Hause schon letztes Jahr eine Bank, versucht man einen neuen Bundesligastartrekord mit acht Siegen in Serie aufzustellen. Trotzdem wird der HSV nicht den Fehler machen und sich hinten reinstellen, dafür haben sie auch gar nicht die Spielertypen. Sie werden wie immer spielen, nicht besonders dominant, aber abwartend, und dann über die Außen spielen. Hier haben sie die gefährlichen Einzelspieler (Pitroipa, Jansen), die mit Dribblings und klugen Laufwegen Löcher für sich und andere reißen. Wir dürfen eine Hamburger Mannschaft erwarten, die nicht mit Macht das Spiel an sich reißen wird, aber bei Ballbesitz überlegt und sicher versucht nach vorne zu spielen, dabei sind kurze Pässe ebenso ein Mittel wie Diagonalbälle von den Innenverteidigern auf die Außenpositionen.
Die Taktik gegen den Hamburger SV
Hamburger Schwächen
In der Defensive hat der HSV einige Schwachstellen. Die Innenverteidigung ist in der Luft sehr gut, aber am Boden bezwingbar. Sowohl Westermann als auch Mathijsen sind zweikampfstark, aber nicht immer die Schnellsten, sowohl körperlich als auch geistig. Dies wird einer der Hauptansatzpunkte für 05er-Trainer Thomas Tuchel werden, besitzt man mit Schürrle, Holtby und Allagui genug (gedanken-)schnelle Offensivkräfte.
Auch im defensiven Mittelfeld hat Hamburg einige Schwächen, Ex-Kapitän Jarolim wird wahrscheinlich fehlen, seine Rolle auszufüllen dürfte eine schwierige Aufgabe für Rincon/Tesche werden. Beide sind eher unauffällige Spielertypen, die ihre Defensivaufgaben zuverlässig erledigen, aber nicht die Präsenz und Erfahrung eines Jarolim besitzen. In der Vergangenheit war es häufiger so, dass die DM Probleme mit Grenzgängern hatte, also weit vorrückenden Mittelfeldspielern (Holtby) oder sich fallen lassenden Stürmern (Schürrle, Allagui), diese Spielertypen fanden in der Vergangenheit immer wieder Lücken zwischen den Reihen der Hamburger, ob dies den Mainzern gelingt wird mitentscheidend für das Endresultat sein.
Zuletzt ist Pitroipa nicht der defensivstärkste Spieler, er dürfte einige Probleme mit den Ausflügen von Fuchs bekommen. Genauso entsteht in der Defensive öfters eine Lücke zwischen defensivem Mittelfeld und Stürmern, da sich dort zufälligerweise die Schaltzentrale der 05er befindet, dürfte es interessant zu beobachten sein, wie die Gegner Zugriff auf die ballsicheren DM bekommen wollen.
Der Matchplan
Spielstarke Stürmer gegen die am Boden schlagbaren Innenverteidiger, mindestens zwei Grenzgänger in der Startaufstellung, offensiver linker Verteidiger und Ballkontrolle im defensiven Mittelfeld. Die Schwachstellen der Hamburger sollten durch simple und teilweise schon praktizierte Maßnahmen ausgenutzt werden können, interessant wird sein, ob die Hamburger die Mainzer Dominanz im Mittelfeld, namentlich seien Polanski und Karhan genannt, brechen können. Sollte dies nicht der Fall sein kann Mainz ganz in Ruhe angreifen. Von der Schaltzentrale wandert der Ball üblicherweise zu Holtby, von dort wird er auf die Außenbahnen verteilt. Hier spielt Allagui eine entscheidende Rolle, der sich immer wieder auf die linke Flanke fallen lässt, so Platz im Zentrum schafft und häufige Pässe zwischen gegnerischem IV und RV erhält, was gerade gegen den HSV von Erfolg gekrönt sein könnte.
Die Abwehr steht, im Mittelfeld könnte wieder einmal rotiert werden, Schlüsselspieler können wie immer auch von der Bank kommen, ebenso im Sturm. Meine Aufstellung ist im 4-3-1-2-System, Schürrle käme zur Halbzeit wahrscheinlich rein, ansonsten würde ich die im Moment auch individuell stärkste Mannschaft aufstellen:
Die Innenverteidiger stehen gewohnt breit, Karhan lässt sich gelegentlich fallen um den AV noch mehr Freiheiten zu geben, gerade gegen die defensivschwachen Hamburger Außen könnte dies zum Schlüssel werden. Die Zentrale ist durch Soto und Polanski immer noch ausreichend abgedeckt, Karhan kann den Ball auch nach vorne tragen. Allagui agiert zwischen RIV und RV, läuft immer wieder in die Korridore, würde dann von Holtby bedient, außerdem beschäftigt er Demel, sodass Fuchs mehr Freiräume genießt. Szalai ist im Zentrum Anspielstation, und Holtby sowieso immer zwischen den gegnerischen Reihen unterwegs.
Tipp: Startrekord in Mainz, 3:1-Erfolg gegen lange ebenbürtige Hamburger.
Der Hamburger SV in der Analyse
System
HSV-Trainer Armin Veh kündigte vor der Saison an, auf das aktuell äußerst gefragte 4-2-3-1-System setzen zu wollen. Allerdings fand er nicht den passenden Spielmacher für das System, Elia, Trochowski, Petric und Guerrero versagten allesamt auf dieser Position, sodass Veh im letzten Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern wieder auf das in der letzten Saison angewandte klassische 4-4-2-System zurückgriff.
Aufstellung
Vor dem eigentlich gesetzten Torhüter Rost steht die Abwehrkette relativ sicher, rechts Guy Demel, zu dem ich später noch kommen werde, innen verteidigen Westermann und Mathijsen, nur links gibt es mehrere Optionen. Zé Roberto spielte einen guten Part links hinten, wird aber eigentlich im Mittelfeld benötigt. Weitere Möglichkeiten wären der offensive Jansen, der aber genauso im Mittelfeld benötigt wird, oder Rincon als Verlegenheitslösung. Im defensiven Mittelfeld wird Jarolim wohl verletzt ausfallen, normalerweise dürfte Zé Roberto wieder nach innen rücken, seinen Partner könnten Kacar oder Tesche geben, Tendenz für mich noch nicht erkennbar. Auf den Außenbahnen sollte Pitroipa nach zuletzt starken Leistungen rechts gesetzt sein, links spielt entweder Jansen, oder aber Elia, wobei der wegen seiner äußerst lustlosen Auftritten einen schweren Stand haben dürfte. Im Sturm ist van Nistelrooy gesetzt, Choupo-Moting bietet sich als Partner an, aber auch Guerrero könnte spielen.
Schlüsselspieler
Die Innenverteidigung ist sehr routiniert, zudem ist Rost ein äußerst erfahrener Torhüter. Zé Roberto ist auf seine alten tage immer noch ballsicher, spritzig und kreativ, mit ihm steht und fällt das Hamburger Aufbauspiel. Im Sturm ist van Nistelrooy der Fixpunkt, auf ihn ist die Hamburger Spielweise zugeschnitten, und ihn gilt es auszuschalten.
Ausrichtung
Vor der Saison noch schwer vorstellbar, geht der FSV als Favorit in das nächste Spitzenspiel. Zu Hause schon letztes Jahr eine Bank, versucht man einen neuen Bundesligastartrekord mit acht Siegen in Serie aufzustellen. Trotzdem wird der HSV nicht den Fehler machen und sich hinten reinstellen, dafür haben sie auch gar nicht die Spielertypen. Sie werden wie immer spielen, nicht besonders dominant, aber abwartend, und dann über die Außen spielen. Hier haben sie die gefährlichen Einzelspieler (Pitroipa, Jansen), die mit Dribblings und klugen Laufwegen Löcher für sich und andere reißen. Wir dürfen eine Hamburger Mannschaft erwarten, die nicht mit Macht das Spiel an sich reißen wird, aber bei Ballbesitz überlegt und sicher versucht nach vorne zu spielen, dabei sind kurze Pässe ebenso ein Mittel wie Diagonalbälle von den Innenverteidigern auf die Außenpositionen.
Die Taktik gegen den Hamburger SV
Hamburger Schwächen
In der Defensive hat der HSV einige Schwachstellen. Die Innenverteidigung ist in der Luft sehr gut, aber am Boden bezwingbar. Sowohl Westermann als auch Mathijsen sind zweikampfstark, aber nicht immer die Schnellsten, sowohl körperlich als auch geistig. Dies wird einer der Hauptansatzpunkte für 05er-Trainer Thomas Tuchel werden, besitzt man mit Schürrle, Holtby und Allagui genug (gedanken-)schnelle Offensivkräfte.
Auch im defensiven Mittelfeld hat Hamburg einige Schwächen, Ex-Kapitän Jarolim wird wahrscheinlich fehlen, seine Rolle auszufüllen dürfte eine schwierige Aufgabe für Rincon/Tesche werden. Beide sind eher unauffällige Spielertypen, die ihre Defensivaufgaben zuverlässig erledigen, aber nicht die Präsenz und Erfahrung eines Jarolim besitzen. In der Vergangenheit war es häufiger so, dass die DM Probleme mit Grenzgängern hatte, also weit vorrückenden Mittelfeldspielern (Holtby) oder sich fallen lassenden Stürmern (Schürrle, Allagui), diese Spielertypen fanden in der Vergangenheit immer wieder Lücken zwischen den Reihen der Hamburger, ob dies den Mainzern gelingt wird mitentscheidend für das Endresultat sein.
Zuletzt ist Pitroipa nicht der defensivstärkste Spieler, er dürfte einige Probleme mit den Ausflügen von Fuchs bekommen. Genauso entsteht in der Defensive öfters eine Lücke zwischen defensivem Mittelfeld und Stürmern, da sich dort zufälligerweise die Schaltzentrale der 05er befindet, dürfte es interessant zu beobachten sein, wie die Gegner Zugriff auf die ballsicheren DM bekommen wollen.
Der Matchplan
Spielstarke Stürmer gegen die am Boden schlagbaren Innenverteidiger, mindestens zwei Grenzgänger in der Startaufstellung, offensiver linker Verteidiger und Ballkontrolle im defensiven Mittelfeld. Die Schwachstellen der Hamburger sollten durch simple und teilweise schon praktizierte Maßnahmen ausgenutzt werden können, interessant wird sein, ob die Hamburger die Mainzer Dominanz im Mittelfeld, namentlich seien Polanski und Karhan genannt, brechen können. Sollte dies nicht der Fall sein kann Mainz ganz in Ruhe angreifen. Von der Schaltzentrale wandert der Ball üblicherweise zu Holtby, von dort wird er auf die Außenbahnen verteilt. Hier spielt Allagui eine entscheidende Rolle, der sich immer wieder auf die linke Flanke fallen lässt, so Platz im Zentrum schafft und häufige Pässe zwischen gegnerischem IV und RV erhält, was gerade gegen den HSV von Erfolg gekrönt sein könnte.
Die Abwehr steht, im Mittelfeld könnte wieder einmal rotiert werden, Schlüsselspieler können wie immer auch von der Bank kommen, ebenso im Sturm. Meine Aufstellung ist im 4-3-1-2-System, Schürrle käme zur Halbzeit wahrscheinlich rein, ansonsten würde ich die im Moment auch individuell stärkste Mannschaft aufstellen:
Die Innenverteidiger stehen gewohnt breit, Karhan lässt sich gelegentlich fallen um den AV noch mehr Freiheiten zu geben, gerade gegen die defensivschwachen Hamburger Außen könnte dies zum Schlüssel werden. Die Zentrale ist durch Soto und Polanski immer noch ausreichend abgedeckt, Karhan kann den Ball auch nach vorne tragen. Allagui agiert zwischen RIV und RV, läuft immer wieder in die Korridore, würde dann von Holtby bedient, außerdem beschäftigt er Demel, sodass Fuchs mehr Freiräume genießt. Szalai ist im Zentrum Anspielstation, und Holtby sowieso immer zwischen den gegnerischen Reihen unterwegs.
Tipp: Startrekord in Mainz, 3:1-Erfolg gegen lange ebenbürtige Hamburger.
Aufrufe: 4321 | Kommentare: 6 | Bewertungen: 5 | Erstellt:13.10.2010
ø 9.0
KOMMENTARE
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14.10.2010 | 20:46 Uhr
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Taktiker :
@honkDas mit der Dominanz war ein subjektiver Eindruck, anscheinend siehst Du es anders. Aber das ganze Geschwafel mit dem zusätzlichen Druck ist Quatsch, nur weil ein paar Vereine in der Vergangenheit Probleme mit ihren Nerven hatten, ist es sinnlos daraus sofort eine Gesetzmäßigkeit zu machen. Und meiner Meinung nach tut einem Verein, der die verganenen Wochen am Limit gespielt hat, eine zweiwöchige Pause gut, es waren vergleichsweise wenige Profis mit ihren Klubs weg, also konnte man sich noch intensiver auf den nächsten Gegner einstellen.
Es wird ein schweres Spiel, aber ich wäre bekloppt gegen Mainz zu tippen.
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14.10.2010 | 15:32 Uhr
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xxlhonk :
@TaktikerDer HSV wird wie immer spielen, nicht besonders dominat?
Die hatten in (fast) allen Spielen 60% Ballbesitz und mehr...
Tzzzz
Und das von Dir...
Hätte ich jetzt nicht gedacht.
Auch nicht, dass DU pro Mainz blogst
Ich sage es mal so:
Die zwei Wochen Länderspielpause werden dem FSV mehr zusetzen, als dem HSV.
Denn so blieb den Spielern genügend Zeit, sich klar zu werden, was sie bisher angerichtet haben.
Im positiven Sinne.
Und das wird die Beine schwer machen.
Und wenn Novetzki dieses Jahr mal keinen HSV kaputt tritt (Wie letzte Saison den Elia), dann ist das schon mal die halbe Miete.
Ich tippe, dass der HSV einen Punkt holt. Mindestens.
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13.10.2010 | 16:31 Uhr
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Taktiker :
@DonaldKann gut sein, meine Tendenz ging auch eher zu Kacar wie in der Grafik zu sehen.
@Marco
Habe ich zu Beginn der Saison getippt, aber ich werde einen Teufel tun und jetzt gegen Mainz tippen.
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13.10.2010 | 16:26 Uhr
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MarcoVfB :
@TaktikerIch glaub ich kann lang warten, bis du mal ne Niederlage oder wenigstens ein Unentschieden für Mainz tippst
Ansonsten: wieder mal klarer 10er
mein Tipp: 2:2 !
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13.10.2010 | 15:51 Uhr
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Donald :
Gute Gegneranalyse. Bei Kacar und Tesche kann ich aber schon eine Tendenz feststellen. Während Tesche bei seinem letzten Auftritt eine sehr mäßige Leistung bot, war Kacer einer der Hauptgründe für die Wende gegen den FCK. Also denke ich, dass der Serbe den Vorzug bekommt.Tippe trotz der sieben Siegen der Mainzer auf die Hamburger. Jede Serie nimmt irgendwann einmal ihr Ende.
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Du bist alles, nur nicht beKLOPPt.
Denn der ist ja in Dortmund!
Ich sehe das in der tat eher so, dass die Jungs auch zu viel zeit gehabt haben könnten, um über alles mal nach zu denken.
Und Eure Offensive war auch schon unterwegs.
U21 und Ungarn und so.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es einer Mannschaft gelingt, 8 Spiele in Serie zu gewinnen.
Wenn, dann eher den Bayern als Mainz 05
Aber wir werden es ja am Samstag sehen.
Ich freue mich schon sehr auf das Spiel.