31.01.2011 um 18:36 Uhr
Geschrieben von possessionplay
Die Causa Schweinsteiger (2)
Erkenntnisse zusammengefasst
1. Mit Schweinsteiger auf der 10 ist Bayerns OM tendenziell eher Mittelfeldspieler und das System somit eher ein 4-3-3 als ein 4-4-1-1/4-2-4
2. Er ist oft auf den Seiten und in halb-äußeren Positionen zu finden, zudem ist sein Bewegungsradius größer, sein direkter Einfluss auf das Spiel allerdings geringer auf der 10, aber größer als bei manch anderen 10ern (1,2 Min. pro Ballkontakt gegenüber 1,71 bei Müller in der letzten RR)
3. Schweinsteiger ist aber dennoch oft in das Aufbauspiel mit einbezogen, wofür er sich weit zurückfallen lässt.
4. Während er als ZM vor allem die Bälle verteilte und somit vor allem mit seinem Partner sowie den AV und AS interagierte, sind die meisten Pässe auf der 10 Kombination mit den Außenstürmern und werden auch aus seitlichen Zonen gespielt.
5. Weniger Ballgewinne, mehr Ballverluste ---> mehr Risiko
Überprüfung
Vor der Auswertung der Ergebnisse sollen die Quellen der Analyse des Spiels gegen Pauli mit einem weiteren abgeglichen werden, dem 4:1 gegen Frankfurt vom 14. Spieltag. Bei diesem Spiel wirkte auch Gomez mit, so dass wir auch sehen können, dass das Spiel gegen St. Pauli kein Ausreißer war.
Große Unterschiede zeigen sich hier nicht. Es fällt nur auf, dass er etwas mehr in der Mitte spielt, vor allem seine Pässe und der Bereich kurz vor dem 16er häufiger besetzt wird. Dieses wird sicherlich durch Mario Gomez beeinflusst. Im Passbild fällt noch eine kleine Linkslastigkeit auf, die zum Teil auch dem Spielaufbau geschuldet war.
Sein "normales" Spiel als 10er verdeutlicht aber noch einmal diese Grafik, welche sein Passbild im Pokal in Aachen zeigt:
Schweinsteiger auf der 10
Auch auf der 10er-Position hat Schweinsteiger noch einen großen Anteil am Rhythmus des Bayern-Spiels und viel Kontrolle darüber. Er spielt wertvolle Bälle auf außen oder in die Schnittstellen, dann oft auf den MS. Weil er für diese Pässe, oft die entscheidenden Zuspiele, verantwortlich zeichnet, ist das Spiel nicht mehr ganz so auf die AS fixiert.
Dennoch unterstützt er auf außen die Winger (vor allem wenn/weil sie keine echten Winger sind) und kombiniert mit ihnen. Sein Bewegungsradius ist aber noch größer. Er kann auch die Position im Sturm besetzen, wenn der MS sich fallen lässt, um als Wandspieler zu dienen oder lange, hohe Pässe von hinten zu verarbeiten.
Weitergehend lässt er sich in manchen Situationen fallen, um beispielsweise unmittelbar den Spielaufbau zu unterstützen. Er besitzt hier gewisse Freiheiten, das Spiel zu lenken und zu gestalten. Dafür braucht er aber nicht zwangsläufig den Ball, sondern es geht auch durch Bewegung. Dadurch verleiht er dem Spiel eine bestimmte Richtung, durch seine flexible Rolle kann er den Charakter des eigenen Spiels beeinflussen.
Interessant ist auch die Verbindung mit dem ZM, vor allem wenn dieses durch einen eher tiefer- und einen eher höher stehenden Akteur gebildet wird, wie gegen St. Pauli mit v. Bommel und Kroos. Wenn Schweinsteiger sich fallen ließ, auf außen auswich oder sich sehr hoch postierte, ließ er Kroos in der Zentrale Räume, die dieser nutzen konnte, in denen er arbeiten konnte.
Das Bayern-Spiel erfuhr eine neue Staffelung, Vertikalbälle von van Bommel auf Kroos sowie von Kroos konnten gut gespielt werden. Das Dominanz-Spiel im Mittelfeld konnte beschleunigt werden. Generell wirkten die drei Mittelfeldspieler wie ein flexibles 3er-Mittelfeld aus einem 4-3-3.
Schweinsteigers Spiel auf der 10 birgt gewisse Parallelen zu einer Falschen 10, aber keine exakte Gleichheit. Er nutzt und schafft Räume für Spieler, womit er dem Team sehr hilft. Zu seiner teamfördernden Arbeit gehört auch die Support-Funktion für die wenig dribbelstarken Ersatz-AS und das Mittelfeld im Spielaufbau. Extrem wichtig ist auch sein Einfluss auf Stil und Charakter des Bayern-Spiels durch Bewegung und Fluidität.
Defensiv gesehen stabilisiert er die Defensive etwas, da er als dritter wirklicher Mittelfeldspieler agiert. Er kann gut auf die DM des Gegners pressen und beim Pressing bei Ballbesitz der gegnerischen IV entscheiden, ob man im 4-3-3 oder 4-4-2, innen oder außen attackieren möchte. Er dirigiert das Pressing auch sehr gut, stellt Spieler in den Deckungsschatten, womit man viele lange Bälle erzwingen kann.
Müller auf der 10
Viele Dinge sind bei Müller ähnlich: Das Unterstützen der AS, die Funktion des Schaffens und Nutzens von Räumen. Allerdings sind einige Aspekte bei ihm ausgeprägter. Zunächst bietet Müller nicht so die Optionen der Fluidität und des Fallen-Lassens und auch nicht in dem Maße tödliche Pässe. Dafür bindet er die DM des Gegners, um den eigenen ZM Raum und Zeit zu verschaffen, gleiches kann er für die Winger kreieren. In Sachen Torgefahr und dem Nutzen von Räumen in den gefährlichen Zonen ist er aber vor Schweinsteiger. Eine Müller-Heatmap zeigt noch einmal die Unterschiede zwischen den beiden 10ern:
Gründe und Ausblick
Schweinsteigers Installierung auf der 10 mag sicherlich etwas mit der Situation von uns Bayern zu tun haben. Müller musste die Winger ersetzen, dank Schweinsteiger kann Gomez besser seine Stärken ausspielen und die Ersatz-AS ihre fehlenden Eigenschaften für einen Dribbler kompensieren.
Ich denke aber, dass die Bewegung und Flexibilität des Gesamt-Konzepts uns in jener Situation geholfen hat bzw. noch hilft. In Abstimmung mit Kroos passte das Ganze auch, Pranjic macht sich in dessen Rolle derzeit recht ansprechend. Individuell entwickelte sich Schweinsteiger zu einem noch einmal stärkeren Spieler, der von überall her und auf verschiedenen Wegen ein Spiel bestimmen kann. Diese zusätzliche Polyvalenz lässt sich auf der 10 (beim FCB) deutlich besser ausleben als auf der 8.
Nun kommen aber die Winger so langsam wieder zurück*. Wenn die beiden auf ihren AS-Positionen wieder spielen, lautet die Frage, ob Schweinsteiger oder Müller auf der 10 spielen sollen. Was ist wichtiger? Die Flexibilität, Präsenz in hohen Zonen und Spielmacher-Stärke eines Schweinsteiger oder die Funktionen von Raumgenie Thomas Müller?
Zwei kreative Winger und ein kreativer Schattenstürmer sollten zusammen mit aufrückenden ZM eine tiefe Abwehr knacken können, nach dem Prinzip der letzten Rückrunde. Dieses System wird von van Gaal favorisiert, ist aber sensibler und anspruchsvoller. Die 3 Offensiven würden die entscheidenden Zuspiele aufteilen, zudem wäre Support durch die beiden 8er da. Somit würde man sich ja eigentlich unabhängiger machen, obwohl aber ein Pass-Spieler auf der 10 paradoxerweise das gleiche tun würde, nämlich die Abhängigkeit von Flügelzange zu reduzieren.
1. Mit Schweinsteiger auf der 10 ist Bayerns OM tendenziell eher Mittelfeldspieler und das System somit eher ein 4-3-3 als ein 4-4-1-1/4-2-4
2. Er ist oft auf den Seiten und in halb-äußeren Positionen zu finden, zudem ist sein Bewegungsradius größer, sein direkter Einfluss auf das Spiel allerdings geringer auf der 10, aber größer als bei manch anderen 10ern (1,2 Min. pro Ballkontakt gegenüber 1,71 bei Müller in der letzten RR)
3. Schweinsteiger ist aber dennoch oft in das Aufbauspiel mit einbezogen, wofür er sich weit zurückfallen lässt.
4. Während er als ZM vor allem die Bälle verteilte und somit vor allem mit seinem Partner sowie den AV und AS interagierte, sind die meisten Pässe auf der 10 Kombination mit den Außenstürmern und werden auch aus seitlichen Zonen gespielt.
5. Weniger Ballgewinne, mehr Ballverluste ---> mehr Risiko
Überprüfung
Vor der Auswertung der Ergebnisse sollen die Quellen der Analyse des Spiels gegen Pauli mit einem weiteren abgeglichen werden, dem 4:1 gegen Frankfurt vom 14. Spieltag. Bei diesem Spiel wirkte auch Gomez mit, so dass wir auch sehen können, dass das Spiel gegen St. Pauli kein Ausreißer war.
Große Unterschiede zeigen sich hier nicht. Es fällt nur auf, dass er etwas mehr in der Mitte spielt, vor allem seine Pässe und der Bereich kurz vor dem 16er häufiger besetzt wird. Dieses wird sicherlich durch Mario Gomez beeinflusst. Im Passbild fällt noch eine kleine Linkslastigkeit auf, die zum Teil auch dem Spielaufbau geschuldet war.
Sein "normales" Spiel als 10er verdeutlicht aber noch einmal diese Grafik, welche sein Passbild im Pokal in Aachen zeigt:
Schweinsteiger auf der 10
Auch auf der 10er-Position hat Schweinsteiger noch einen großen Anteil am Rhythmus des Bayern-Spiels und viel Kontrolle darüber. Er spielt wertvolle Bälle auf außen oder in die Schnittstellen, dann oft auf den MS. Weil er für diese Pässe, oft die entscheidenden Zuspiele, verantwortlich zeichnet, ist das Spiel nicht mehr ganz so auf die AS fixiert.
Dennoch unterstützt er auf außen die Winger (vor allem wenn/weil sie keine echten Winger sind) und kombiniert mit ihnen. Sein Bewegungsradius ist aber noch größer. Er kann auch die Position im Sturm besetzen, wenn der MS sich fallen lässt, um als Wandspieler zu dienen oder lange, hohe Pässe von hinten zu verarbeiten.
Weitergehend lässt er sich in manchen Situationen fallen, um beispielsweise unmittelbar den Spielaufbau zu unterstützen. Er besitzt hier gewisse Freiheiten, das Spiel zu lenken und zu gestalten. Dafür braucht er aber nicht zwangsläufig den Ball, sondern es geht auch durch Bewegung. Dadurch verleiht er dem Spiel eine bestimmte Richtung, durch seine flexible Rolle kann er den Charakter des eigenen Spiels beeinflussen.
Interessant ist auch die Verbindung mit dem ZM, vor allem wenn dieses durch einen eher tiefer- und einen eher höher stehenden Akteur gebildet wird, wie gegen St. Pauli mit v. Bommel und Kroos. Wenn Schweinsteiger sich fallen ließ, auf außen auswich oder sich sehr hoch postierte, ließ er Kroos in der Zentrale Räume, die dieser nutzen konnte, in denen er arbeiten konnte.
Das Bayern-Spiel erfuhr eine neue Staffelung, Vertikalbälle von van Bommel auf Kroos sowie von Kroos konnten gut gespielt werden. Das Dominanz-Spiel im Mittelfeld konnte beschleunigt werden. Generell wirkten die drei Mittelfeldspieler wie ein flexibles 3er-Mittelfeld aus einem 4-3-3.
Schweinsteigers Spiel auf der 10 birgt gewisse Parallelen zu einer Falschen 10, aber keine exakte Gleichheit. Er nutzt und schafft Räume für Spieler, womit er dem Team sehr hilft. Zu seiner teamfördernden Arbeit gehört auch die Support-Funktion für die wenig dribbelstarken Ersatz-AS und das Mittelfeld im Spielaufbau. Extrem wichtig ist auch sein Einfluss auf Stil und Charakter des Bayern-Spiels durch Bewegung und Fluidität.
Defensiv gesehen stabilisiert er die Defensive etwas, da er als dritter wirklicher Mittelfeldspieler agiert. Er kann gut auf die DM des Gegners pressen und beim Pressing bei Ballbesitz der gegnerischen IV entscheiden, ob man im 4-3-3 oder 4-4-2, innen oder außen attackieren möchte. Er dirigiert das Pressing auch sehr gut, stellt Spieler in den Deckungsschatten, womit man viele lange Bälle erzwingen kann.
Müller auf der 10
Viele Dinge sind bei Müller ähnlich: Das Unterstützen der AS, die Funktion des Schaffens und Nutzens von Räumen. Allerdings sind einige Aspekte bei ihm ausgeprägter. Zunächst bietet Müller nicht so die Optionen der Fluidität und des Fallen-Lassens und auch nicht in dem Maße tödliche Pässe. Dafür bindet er die DM des Gegners, um den eigenen ZM Raum und Zeit zu verschaffen, gleiches kann er für die Winger kreieren. In Sachen Torgefahr und dem Nutzen von Räumen in den gefährlichen Zonen ist er aber vor Schweinsteiger. Eine Müller-Heatmap zeigt noch einmal die Unterschiede zwischen den beiden 10ern:
Gründe und Ausblick
Schweinsteigers Installierung auf der 10 mag sicherlich etwas mit der Situation von uns Bayern zu tun haben. Müller musste die Winger ersetzen, dank Schweinsteiger kann Gomez besser seine Stärken ausspielen und die Ersatz-AS ihre fehlenden Eigenschaften für einen Dribbler kompensieren.
Ich denke aber, dass die Bewegung und Flexibilität des Gesamt-Konzepts uns in jener Situation geholfen hat bzw. noch hilft. In Abstimmung mit Kroos passte das Ganze auch, Pranjic macht sich in dessen Rolle derzeit recht ansprechend. Individuell entwickelte sich Schweinsteiger zu einem noch einmal stärkeren Spieler, der von überall her und auf verschiedenen Wegen ein Spiel bestimmen kann. Diese zusätzliche Polyvalenz lässt sich auf der 10 (beim FCB) deutlich besser ausleben als auf der 8.
Nun kommen aber die Winger so langsam wieder zurück*. Wenn die beiden auf ihren AS-Positionen wieder spielen, lautet die Frage, ob Schweinsteiger oder Müller auf der 10 spielen sollen. Was ist wichtiger? Die Flexibilität, Präsenz in hohen Zonen und Spielmacher-Stärke eines Schweinsteiger oder die Funktionen von Raumgenie Thomas Müller?
Zwei kreative Winger und ein kreativer Schattenstürmer sollten zusammen mit aufrückenden ZM eine tiefe Abwehr knacken können, nach dem Prinzip der letzten Rückrunde. Dieses System wird von van Gaal favorisiert, ist aber sensibler und anspruchsvoller. Die 3 Offensiven würden die entscheidenden Zuspiele aufteilen, zudem wäre Support durch die beiden 8er da. Somit würde man sich ja eigentlich unabhängiger machen, obwohl aber ein Pass-Spieler auf der 10 paradoxerweise das gleiche tun würde, nämlich die Abhängigkeit von Flügelzange zu reduzieren.
Aufrufe: 20201 | Kommentare: 25 | Bewertungen: 37 | Erstellt:31.01.2011
ø 9.0
KOMMENTARE
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02.02.2011 | 18:30 Uhr
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mrpink27 :
Ach jetzt will ich auch noch meinen Senf zur "besten" Position von Schweinsteiger abgeben. Für mich im DM, evtl. im ZM, weil er als Passspieler und Taktgeber für die Mannschaft wichtig ist. Das soll jetzt nich abfällig klingen, aber wenn alle fit wären bei den Bayern und Schweinsteiger spielt immernoch 10er, dann läuft doch was falsch. Zum einen müsste einer wie Müller o.ä. auf die Bank und zum anderen ein schwächerer Spieler für Schweinsteiger im DM spielen.Klar können Kroos, Gustavo, Timo und Pranjic auch DM spielen, aber doch nicht wie Schweinsteiger! Daher sehe ich entweder eine Doppel 6 mit Schweinsteiger und Kroos / Gustavo in der Zukunft und vorne Müller und Co. oder Gustavo als einzelnen 6er und dann zwei 8er mit Schweinsteiger und Kroos. Das würde zu einer flexibleren Auslegung des Mittelfelds führen aber natürlich neue Positionskämpfe im Angriff nach sich ziehen. Ich denke van Gaal wird bei zwei DM bleiben. Sonst spielt auch fast keiner mit einem 6er in Europa, daher wird der Nachfolger auch beim 4-2-3-1 bleiben.
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02.02.2011 | 18:18 Uhr
0
mrpink27 :
Hi erstmal,ich hab leider ein paar Tage gebraucht um das alles zu lesen. Es waren zum einen viele Informationen, aber ich hatte einfach nicht die Zeit und dann gibt es auch noch soviele andere Sachen im Netz...
Zum Inhalt: toll gemacht, wirklich! Ich konnte der Sache noch folgen, auch wenn es langsam an die Grenzen der Informationsflut ging. Die Grafiken fand ich alle super, deine Wortwahl erschwert für mich aber machmal das Lesen (Fluidität, Winger, Ersatz-AS, usw.) Das sind ja nicht unbedingt Wörter aus dem Duden. In großer Menge, in einem Satz kann sowas nachteilig sein. Da ist weniger manchmal mehr (einfach nicht jeden Sachverhalt aufführen, bzw. nicht in einem Satz).
Aber jetzt wieder zu was positivem: ich hab immer wieder gedacht: "Schweinsteiger wird gut erklärt, aber wie sieht der Vergleich mit Müllers Spielweise aus?" Und genau das hast du am Ende gemacht. Das war natürlich eine tolle Überraschung für mich.
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02.02.2011 | 17:46 Uhr
0
Es sei denn, man will Kroos als 6er einbauen, mit Müller und BS als 8er, aber das wäre in der Ausführung dann ja vielleicht doch eher ein 2-1...
:-p
0
02.02.2011 | 17:07 Uhr
0
Sicherlich kann man vieles anhand von Taktiken festlegen und auch feststellen, z.B. ob ein Schweinsteiger besser als 8er oder als 10er geeignet ist. Für mich zählen aber als ersten einmal Fakten, die im Vergleich beider Positionen eindeutig für einen 8er Schweinsteiger stehen. Wenn man davon ausgeht, dass die Saison 2009/2010 für den 8er steht und die Saison 2010/2011 für den 10er, dann stehen folgende Fakten zu Buche.
Schweinsteiger 2010/2011:
1.Bundesliga 19 Spiele 2 Tore 5 Vorlagen
UEFA Champions League 5 Spiele 2 Tore 2 Vorlagen
DFB-Pokal 4 Spiele 2 Tore 1 Vorlage
Durchschnittnote Bundesliga: Ø 3,3
Schweinsteiger 2009/2010:
1.Bundesliga 33 Spiele 2 Tore 2 Vorlagen
UEFA Champions League 12 Spiele 0 Tore 0 Vorlagen
DFB-Pokal 4 Spiele 1 Tor 1 Vorlage
Durchschnittsnote Bundesliga: Ø 2,9
Müller 2009/2010:
1.Bundesliga 34 Spiele 13 Tore 11 Vorlagen
UEFA Champions League 12 Spiele 2 Tore 3 Vorlagen
DFB-Pokal 6 Spiele 4 Tore 2 Vorlagen
Mir ist natürlich bewusst, dass diese Saison noch nicht vorbei ist, ich möchte aber bezweifeln, dass Schweinsteiger nur annähernd an diese Quoten von Thomas Müller als 10er rankommt. Vor allem in der Bundesliga wird Schweinsteiger da nicht mithalten können. Selbstverständlich ist er als 8er nicht gefährlicher gewesen, dass soll er aber ja auch gar nicht. Hinzu kommt, dass auch ein Müller auf der zentralen Position viel stärker ist, als auf den Außen. Gerade jetzt wo van Bommel weg ist, braucht der FCB wieder einen starken Führungspieler in der 8er Position und ich bezweifle, dass die derzeit von Ottl und Pranjic ausgeführt werden kann, auch ein Toni Kroos ist dazu noch zu jung. Sobald Contento wieder einsatzbereit ist, sehe ich also Schweinsteiger gemeinsam mit Luis Gustavo auf den 8er/6er Positionen und Müller auf der 10er. Dies scheint für mich die beste Lösung.
0
02.02.2011 | 16:35 Uhr
0
possessionplay : @proximus
Wenn es darum geht, ob man überzeugend gewonnen hat, dann sollte man das nicht nur an Chancen festmachen.
Gegen WOB hat Bayern die 1.Hz sowas von bestimmt, dass sie 3:0 locker führen könnten. Wolfsburg war nur von der 45.-60. min. gefährlich, da zwar mit vielen Chancen, aber die restlichen 75 Minuten war Bayern deutlich überlegen.
Gegen Pauli war es so, dass die Gäste in den ersten 10 min. durch aggressives Pressing Fehler forciert haben und Chancen hatten. Danach hatte Bayern die Kontrolle, aber Pauli die etwas besseren Chancen. Im 2. Durchgang hat dann fast nur noch Bayern gespielt, in einer sehr interessanten und schönen Ausrichtung, wie gegen Basel
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02.02.2011 | 16:25 Uhr
-1
proximus1986 : Sorry
Habe echt überlegt mir den Artikel durchzulesen, aber wer am Anfang sagt, dass die Spiele gegen Wolfsburg und St. Pauli überzeugend gewonnen wurden kann nur Quatsch faseln.Gegen Wolfsburg fiel das Siegtor in der 90. Wolfsbrug hat Chancen für 3 Spiele vergeben.
Und gegen St. Pauli war das auch alles andere als toll... Die Hamburger hatten gute Chancen und hätten mit etwas Glück auch was mitnehmen können.
0
02.02.2011 | 10:59 Uhr
-1
Zum Thema Grafiken:
Die Heatmaps und Average Positions sind von ESPN Soccernet. Die Passgrafiken oder Ballgewinne-Grafiken sind von bundesliga.de: Dort gibt es eine Spiel-Matrix (Home--->Bundesliga--->Spieltag und Spielplan), mit der man verschiedenste Aktionen darstellen kann. Diese Analysen kann man dann mit "Analyse festhalten" zu einer URL umwandeln.
Zum Thema 4-1-2-3:
Die Zukunftsraute ist sicherlich gut, vor allem wenn man offensive AVs hat. Die haben wir aber nicht, und van Gaal hat noch nie wirklich auf sie gesetzt. Müller als Winger gefällt mir auch schon gut, aber am besten fände ich ihn eigentlich auf der 10, er spielt dort sehr ähnlich wie Schweini, aber eben mehr als Stürmer und mehr teamfördernder, während BS mehr MF und mehr bestimmend ist. Für uns sehe ich eher das 4-2-1-3 besser (oder auch 4-2-3-1), weil van Gaal generell sagt, dass er das 2-1 im MF bevorzugt, er auch ein riesiger Fan von Schattenstürmern ist und weil er zudem gerne eine sehr offensive Doppel-8 hat, in der dann ein IV eben von hinten nachschiebt in den frei gewordenen Platz um abzusichern. Das ist zwar riskanter, bringt aber vorne einen Spieler mehr, nämlich den OM/HS, der im van Gaal-System die Bewegung bringt. Auch ganz allgemein gesehen, gefällt mir aktuell das 2-1 besser, als ich vor 2 Monaten die Serie verfasste, favorisierte ich noch das 1-2
0
02.02.2011 | 07:38 Uhr
-1
Und interessanterweise finde ich mein Bauchgefühl, warum van Gaal Schweinsteiger so postiert hat plötzlich hervorragend begründet.
Aufgrund der Analyse würde ich ja mutmaßen, dass van Gaal langfristig die Herren Müller, Kroos und Schweinsteiger als flexibles Dreieck sieht, die er nach Bedarf rochieren kann.
Und für das "fluidität" - Tag gibt's sowieso extra Applaus
Fühle mich jetzt ein bisschen gebildeter und würde solche Artikel gern zur Zwangslektüre für diverse Fußballkommentatoren machen.
1
01.02.2011 | 21:55 Uhr
0
Skim :
Wunderschön aufgearbeiter Blog! 10erIch behaupte, dass Schweinsteiger nur solange den 10er gibt, bis
a) Ribery zurückkommt oder
b) Kroos zurückkommt
Du ahst ja bereits schön verdeutlicht, wie das 3er Mittelfeld funktioniert hat. Für mich wird aber langfristig wohl Kroos die 10er Position einnehmen. Auf die 6 wurde er lediglich beordert, damit er neben van Bommel mehr Erfahrung sammeln konnte.
Denke, wir werden mit diesem 3er Mittelfeld rechnen müssen, sobald alle fit sind.
Deswegen versucht van Gaal auch Müller so wenig wie möglich auf der 10 spielen zu lassen, damit er zum Winger wird, was er zweifelsohne sehr gut spielen könnte. Wie beim Handball würde er wie ein Außen mit in den "Kreis einlaufen" oder selbst Zug zum Tor entwickeln. Gerade das sind ja die Stärken des Thomas Müller.
van Gaal plant in der Zukunft mit dem 3er Mittelfeld BS-Gustavo und Kroos
und einer gesunden Rochade. Alle 3 Spieler sind sehr spielstark, Gustavo und BS zudem noch sehr gute Abräumer. Problem ist leider nur, dass man jetzt 2 unerfahrene aus diesem 3er Mittelfeld hat. Wir werden schätzungsweise noch viele 6er Positionen sehen, durchaus auch Pranjic - Kroos. Weil Kroos noch gewisse Grundzüge, wie defensive Grundordnung und Ballsicherheit lernen muss und Gustavo sich noch an das Bayernsystem anpassen muss. Die 6er Position ist allerdings eine zu zentrale Position, als das er sich da jetzt angewöhnen könnte.
So wird van Gaal wohl denken, anders kann ich mir die bizarren Aufstellungen nicht vorstellen.
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