20.04.2009 um 14:42 Uhr
Geschrieben von donluka
Die Sanduhr
Tropf...Tropf...Tropf...
Langsam, zunächst beinahe zart und in der Folgezeit mit einer scheinbar zunehmenden Vehemenz tröpfeln die Sandkörner durch das Röhrchen.
Eine Sanduhr kann etwas beruhigendes haben. Man sieht einem Schauspiel der Physik zu, der Erdanziehungskraft. Körnchen für Körnchen bahnen sich ihren Weg zum unteren Glaskolben. Erst ganz gemächlich und unauffällig und dann gehts augenscheinlich ganz schnell und rasant zu.
Nun ist das Bild, das sich dem Beobachter hier bietet, vergleichbar mit einer Eigenschaft, die dem einen Menschen mehr und dem anderen weniger geschenkt wurde: Geduld. Die Onlinebibel Wikipedia beschreibt Geduld mit folgender Definition:
"...Als geduldig erweist sich, wer bereit ist, mit ungestillten Sehnsüchten und unerfüllten Wünschen zu leben oder diese zeitweilig bewusst zurückzustellen. Diese Fähigkeit ist eng mit der Fähigkeit zur Hoffnung verbunden. Geduldig ist auch, wer Schwierigkeiten und Leiden mit Gelassenheit und Standhaftigkeit erträgt."
Ungestillte Sehnsüchte. Unerfüllte Wünsche. Hoffnung. Warum nerve ich Euch eigentlich mit diesen Ausführungen, fragt Ihr Euch vielleicht.
Ganz einfach: Als ich am vergangenen Samstag in meiner Stammkneipe meinem geliebten FC bei der Imitation eines Fußballspiels zusah, spürte ich, wie auch mir, dem notorischen Köln-Optimisten, Schönredner und 3:0-Tipper gaaanz, gaaaanz langsam die Nerven durchgingen. Ich sah Menschen dabei zu, wie sie vorzeitig das Stadion verließen. Fans, die eine Menge Geld investiert haben, um ihren Helden bei der Arbeit zuzusehen. Und ich muss gestehen, auch ich habe mich gefragt, ob ich früher gehen soll. Aus einer Kneipe!!! Einfach so, um meinen Unmut kundzutun. Gut, ich bin dann geblieben und habe mir noch ein Kölsch bestellt. Dennoch.
Es ist doch so. Der FC hat eine für einen Aufsteiger (besonders vor dem Hintergrund seiner schwerwiegenden Ausfälle und seines dünnen Kaders) außergewöhnlich gute Punktausbeute. Und die Differenz zu den Abstiegsrängen beträgt eingefrorene neun Zähler.
Aber es machen sich Auflösungserscheinungen bemerkbar. Sei es auf den Rängen, sei es auf dem Platz.
Woran liegt das? Ist sich die Mannschaft ihrer Position zu sicher? Realistisch betrachtet, wird da ja auch nicht mehr viel passieren. Aber die ungestillten Sehnsüchte nach Einsatz, Disziplin und Leidenschaft bleiben zuletzt immer häufiger unerfüllte Wünsche.
Bin ich jetzt unfair? Ich weiß es nicht. Es geht mir nicht darum, meinen Club in Sphären zu wünschen, die noch ganz weit entfernt sind. Es geht mir um die Hoffnung, ein Team beieinander zu haben, das auch in der kommenden Spielzeit in der Ersten Bundesliga bestehen könnte.
Denn eines ist sicher: Setzen sich derartige Leistungen fort, werden wir im kommenden Jahr sehr schnell in einen Negativstrudel geraten, der Panik, Abstiegsangst und Horrorszenarien heraufbeschwören wird. Dann ist nichts mit Sanduhr, dann wird der Sand mit Staubsauger entfernt.
Aber ich hoffe noch. Ich hoffe, dass die richtigen Lehren gezogen werden. Dass die Mannschaft sinnvoll verstärkt wird. Dass sie zeigen wird, dass sie eines ist: Eine Mannschaft.
Wer weiß, vielleicht war es die Hoffnung, die mich bleiben und an meinem Kölsch nippen ließ.
Langsam, zunächst beinahe zart und in der Folgezeit mit einer scheinbar zunehmenden Vehemenz tröpfeln die Sandkörner durch das Röhrchen.
Eine Sanduhr kann etwas beruhigendes haben. Man sieht einem Schauspiel der Physik zu, der Erdanziehungskraft. Körnchen für Körnchen bahnen sich ihren Weg zum unteren Glaskolben. Erst ganz gemächlich und unauffällig und dann gehts augenscheinlich ganz schnell und rasant zu.
Nun ist das Bild, das sich dem Beobachter hier bietet, vergleichbar mit einer Eigenschaft, die dem einen Menschen mehr und dem anderen weniger geschenkt wurde: Geduld. Die Onlinebibel Wikipedia beschreibt Geduld mit folgender Definition:
"...Als geduldig erweist sich, wer bereit ist, mit ungestillten Sehnsüchten und unerfüllten Wünschen zu leben oder diese zeitweilig bewusst zurückzustellen. Diese Fähigkeit ist eng mit der Fähigkeit zur Hoffnung verbunden. Geduldig ist auch, wer Schwierigkeiten und Leiden mit Gelassenheit und Standhaftigkeit erträgt."
Ungestillte Sehnsüchte. Unerfüllte Wünsche. Hoffnung. Warum nerve ich Euch eigentlich mit diesen Ausführungen, fragt Ihr Euch vielleicht.
Ganz einfach: Als ich am vergangenen Samstag in meiner Stammkneipe meinem geliebten FC bei der Imitation eines Fußballspiels zusah, spürte ich, wie auch mir, dem notorischen Köln-Optimisten, Schönredner und 3:0-Tipper gaaanz, gaaaanz langsam die Nerven durchgingen. Ich sah Menschen dabei zu, wie sie vorzeitig das Stadion verließen. Fans, die eine Menge Geld investiert haben, um ihren Helden bei der Arbeit zuzusehen. Und ich muss gestehen, auch ich habe mich gefragt, ob ich früher gehen soll. Aus einer Kneipe!!! Einfach so, um meinen Unmut kundzutun. Gut, ich bin dann geblieben und habe mir noch ein Kölsch bestellt. Dennoch.
Es ist doch so. Der FC hat eine für einen Aufsteiger (besonders vor dem Hintergrund seiner schwerwiegenden Ausfälle und seines dünnen Kaders) außergewöhnlich gute Punktausbeute. Und die Differenz zu den Abstiegsrängen beträgt eingefrorene neun Zähler.
Aber es machen sich Auflösungserscheinungen bemerkbar. Sei es auf den Rängen, sei es auf dem Platz.
Woran liegt das? Ist sich die Mannschaft ihrer Position zu sicher? Realistisch betrachtet, wird da ja auch nicht mehr viel passieren. Aber die ungestillten Sehnsüchte nach Einsatz, Disziplin und Leidenschaft bleiben zuletzt immer häufiger unerfüllte Wünsche.
Bin ich jetzt unfair? Ich weiß es nicht. Es geht mir nicht darum, meinen Club in Sphären zu wünschen, die noch ganz weit entfernt sind. Es geht mir um die Hoffnung, ein Team beieinander zu haben, das auch in der kommenden Spielzeit in der Ersten Bundesliga bestehen könnte.
Denn eines ist sicher: Setzen sich derartige Leistungen fort, werden wir im kommenden Jahr sehr schnell in einen Negativstrudel geraten, der Panik, Abstiegsangst und Horrorszenarien heraufbeschwören wird. Dann ist nichts mit Sanduhr, dann wird der Sand mit Staubsauger entfernt.
Aber ich hoffe noch. Ich hoffe, dass die richtigen Lehren gezogen werden. Dass die Mannschaft sinnvoll verstärkt wird. Dass sie zeigen wird, dass sie eines ist: Eine Mannschaft.
Wer weiß, vielleicht war es die Hoffnung, die mich bleiben und an meinem Kölsch nippen ließ.
Aufrufe: 1164 | Kommentare: 20 | Bewertungen: 12 | Erstellt:20.04.2009
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KOMMENTARE
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20.04.2009 | 16:23 Uhr
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xxlhonk : Volltreffer
In vielerlei Hinsicht ein gelungener Blog.Zum einen beschreibt er die Situation in der sich der Verein gerade befindet, zum anderen ein sich inzwischen immer weiter verbreitetendes Phänomen.
Die Situation der Mannschaft ist relativ simpel.
Man hat sehr schnell sicheres Terrain erreicht und sich zweifelsfrei in Liga 1 etabliert. Dabei allerdings auch schnell erkannt, dass man nach oben genauso viel Luft wie nach unten hat.
Man hat halt quasi schion nach dem Sieg in Cottbus das Jahresziel erreicht.
OK, das mag noch lange kein Grund oder gar Anrecht dafür zu sein, dass Fussballspielen ganz einzustellen.
Und nachvollziehbar ist das auch nicht, denn es geht doch auch für die Spieler um die Sicherung des ureigenen Arbeitsplatzes, in dem sie sich für anstehende Aufgaben empfehlen.
Gerade, wenn man frei von Ängsten ist, kann man eigentlich auch befreit aufspielen.
Warum das nicht geschieht?
Keine Ahnung.
Oder ist gerade das ein problem, dass jetzt jeder für sich spielen will und somit das Team nicht mehr funktioniert?
Ich kann und will das nicht abschließend beurteilen, denn dafür bin ich viel zu weit weg vom FC.
Aber und das ist was mir auch schon bei Schlakes Heimniederlage unangenehm aufegfallen ist, die Zuschauer reagieren nicht wie Fans, sondern wie Kinobesucher.
Und zwar wie solche, die mitten im Film feststellen, dass sie im falschen Film sind.
Und deshalb gehen sie.
Aber das sind meiner Meinung nach auch mehr von den Event-Fans.
Also von denen, die kommen, weil es hipp ist, ins Stadion/Arena zu gehen. Die kommen weniger wegen ihrer Liebe zum Verein, sondern wegen des Events.
Diese Fans mag man beurteilen wie man will, aber sie sind halt inzwischen sehr zahlreich in den Stadien vertreten. Und sie gehen halt, wenn es ihnen nicht passt.
Ohne diese Zuschauer (Fan wäre das falsche Wort) wären unsere Stadien aber niemals so gut besucht.
Wenn aber serienweise schlecht gespielt wird, gehen auch irgendwann die wahren Fans. Und das zu Recht.
10/10!
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20.04.2009 | 16:15 Uhr
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20.04.2009 | 16:00 Uhr
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midget :
möchte hier natürlich noch erwähnen, dass der blog ausgezeichnet ist...war so im elan eben dass ich das vergaß zu erwähnen...
und erwähnen möchte ich hier auch, dass ich nun alles durchgetippt habe selbest mit 6 niederlagen, der FC kann nicht absteigen, dieses jahr reichen unglaubliche 32 punkte zum klassenerhalt. die unteren mannschaften haben auch schwere restprogramme!
so und jetzt ist entspannung angesagt!
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20.04.2009 | 15:56 Uhr
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Ich gehöre übrigens zu den Leuten, die schon einmal früher aus dem Stadion gegangen sind. Mein FCH lag 0:5 gegen den HSV zurück (Endstand 0:6) und ich konnte es einfach nicht mehr ertragen, wie sich die 11 (Fußballspieler?) dort auf dem Rasen in ihr Schicksal ergeben hatten. Das tat einem richtig weh. Ich konnte mir einfach diese Folter nicht länger antun.
Und so wird es dir wohl auch gegangen sein. Also Hochachtung vor deiner Leidensfähigkeit!
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20.04.2009 | 15:46 Uhr
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Zur Thematik muss ich sagen, dass der FC gut dasteht mit den erreichten Punkten, aber es ist natürlich zu wenig, wenn man bedenkt, wieviele schon vor langer Zeit gesammelt wurden. Man muss wieder die Effektivität rauskitzeln, die man diese Saison schon hatte, ganz klar.
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20.04.2009 | 15:38 Uhr
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Zunächst einmal: Ich kann es genauso wenig verstehen wie midget, dass einfach aus dem Stadion gegangen wird. Zeichen hin oder her. Ich bin meinem Verein treu, ob 0:5 oder 0:10. Ich bin noch nie früher gegangen. Ist mir daher unverständlich.
Meines Erachtens ist die derzeitige Misere des FC das Zusammenwirken von einem zu dünn besetzten Kader, der an manchen Stellen fehlenden Qualität und dem Leistungsabfall der besten Spieler.
Durch die Spielweise des FC, die enorm von Kampf und Einsatzbereitschaft geprägt ist, merkt man mittlerweile gerade den Leistungsträgern an, dass sie platt sind. Petit schleppt sich nur noch über den Platz, Nova resigniert mittlerweile schneller und auch Geromel wirkt unkonzentrierter. Das liegt meines Erachtens deutlich am Kräfteverschleiß.
Und hier hat der FC zum einen nicht die Quantität im Kader, vor allem aber auch nicht die Qualität einen solchen Spieler mal zu schonen. Dabei wäre das bitter nötig.
Zudem kommt natürlich auch Pech. Die wichtigen Außenverteidigerpositionen waren nur im ersten Spiel mit den Wunschsspielern ausgefüllt, danach spielte dort immer wieder ein anderer Spieler.
Meiner Meinung nach ist Sebastian Freis zum Beispiel ein Schritt in die richtige Richtung. Das ist ein junger, hungriger Ergänzungsspieler mit Qualitäten für den FC. So sehe ich es auf jeden Fall.
Jedenfalls merkt man, dass dem FC die Puste ausgeht. Und das beschreibst du ja mit der Sanduhr sehr schön...
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20.04.2009 | 15:32 Uhr
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hsv96fan :
Schön geschrieben. Schwierige Situation in der der Fc momentan steht, diese finde ich irgendwie bei uns in Hannover wieder, und so kann ich mich gut in euch Kölner rein versetzen
Man kann aber anders als bei uns in Köln zufrieden sein mit dieser Saison.
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20.04.2009 | 15:26 Uhr
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donluka :
Ja, Midget, ich hatte ja auch bereits zu Deinem Blog bzgl. des Schönspielens gemeint, dass das nicht der Anspruch sein darf. Mir ist ehrlich gesagt momentan auch scheißegal, ob die schön spielen oder nicht.
Allerdings habe ich das Gefühl, als würden die sich seit einigen Spielen ihrem Schicksal ergeben und das bereitet mir Sorge...
Ansonsten sehe ich es so wie Du. Ich hoffe nur, dass die beschriebene Negativstimmung nicht noch stärkere Ausmaße annimmt.
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20.04.2009 | 15:17 Uhr
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midget :
also ich kann dich verstehen, was ich aber nicht verstehen kann was einige fc fans im stadion machen.das früher gehen ist eine unsitte. was erwarten die menschen?
der fc spielt gerade mit 6 potenziellen 2 liga spielern. entlastung über außen geht gar nicht, da die vor der saison eingeplanten ümit und wome verletzt sind. chronisch kränkelt es seit antars weggang, wobei antar auch nie die lösung war, im OM.
was ist los?
der FC spielt eine gute saison für den kader und ich bin mir sicher dass sie noch mind. 6 punkte holen.
sie werden im gesicherten mittelfeld landen und schön spielen müssen gerade mal andere.
nächste saison wird adäquat verstärkt und das ziel ist dann platz 8 bis 9.
alles wird gut nicht nervös werden don
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NEUES KONTO dann schalte ich dich als autor frei. und du kannst mir helfen die seite schön zu machen