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MySpox NBA Line der Woche


Gründer: MGoedderz | Mitglieder: 753 | Beiträge: 184
27.05.2011 um 17:02 Uhr
Geschrieben von Jasper32
Don't ever underestimate...
Dieser Spruch ist bekannt. Gerne wird er von Moderatoren herangezogen um scheinbar unerklärliche Wendungen in Spielen oder Serien zu erklären. Oder um dem Zuschauer den schier unerschöpflichen Siegeswillen gewisser Teams nahe zu bringen. Doch die Playoffs, die wir dieses Jahr in der NBA erleben durften sind anders. Die alten Champions sind schon lange raus. Celtics, Spurs und Lakers, Gewinner der letzten 4 Titel, wurden aus den Playoffs geworfen. Sie wurden aber nicht nur von jungen Nachwuchsstars besiegt, sondern von Teams bzw. Spielern, die von Analysten und Fans das Etikett "soft", "zu schlecht" oder "schwieriger Charakter" bekamen. Bestes Beispiel dafür:

Dirk Nowitzki. Las man die Previews bekannter Seiten wie ESPN kam es einem so vor, als hätte man das alles schonmal gehört. Keine Defense, nur Jumper und außer Nowitzki ganz wenig vom Rest des Teams. Doch es sollte anders kommen. Nachdem man ihn noch belächelt hatte für seine Entscheidung in Dallas zu bleiben bewies er, dass diese Mavericks ein Team sind, das man nicht unterschätzen sollte. Angeführt von einem überragenden Dirk verloren sie bis zu den Finals nur 3 Spiele. Vergessen sind die bitteren Pleiten gegen Golden State, New Orleans oder die Denver Nuggets. Seine beste Leistung zeigte er in Spiel 1 der Western Conference Finals als er 48 Punkte erzielte und damit nur 2 unter seinem persönlichen Playoffrekord blieb.



Spießrutenläufe kennt wohl keiner so gut wie LeBron James. Zu dem, mittlerweile selbst erkannten, Fehler mit der Decision-Show kam in dieser Saison auch sportliche Kritik, als er in mehreren Spielen hintereinander den letzten Wurf nicht treffen konnte. Wie immer wurde sofort der Vergleich mit Kobe Bryant strapaziert, dem LBJ von den Erfolgen her noch nicht standhalten kann. Neben dieser medialen Vorgeschichte verbinden ihn mit den Playoffs aber noch andere negative Erlebnisse. Mit den Cavs erlebte er gleich mehrfach das Dilemma, wie es ist praktisch allein gegen 5 zu spielen. In den beiden letzten Jahren gewann er jeweils die Regular Season, doch in den Playoffs war gegen Orlando und die Celtics Schluss. Seine ganz persönliche Wiedergutmachung erlebte er dieses Jahr, als er an der Spitze der Heat Boston aus den Playoffs warf. Seine Performance in dieser Postseason ließ eigentlich nur eine Frage offen: Who the f*** is Kobe?



Die Zukunft der NBA gehört ihm. Damit war Kevin Durant aber anscheinend nicht zufrieden und begann, sich auch das Hier und Jetzt einzuverleiben. So wie schon in den 82 Spielen vor den Playoffs war er auch in der Postseason der beste Scorer. Angeführt von Durant zerstörte OKC die Nuggets in Runde 1 und kämpfte sich gegen die Grizzlies in Runde 2 durch. Der Weg dorthin war aber auch für KD lang. In seinen ersten beiden Spielzeiten gewann er insgesamt 42 Spiele, also weniger als er in den letzten beiden Saisons einzeln verbuchen konnte. Nachdem er im letzten Jahr in der Postseason enttäuschte, merkte man ihm seine Fortschritte dieses Jahr deutlich an. Herauszuheben ist dabei Spiel 7 gegen die Memphis Grizzlies. Gegen 2 der besten Verteidiger der NBA hatte KD in der Serie seine Probleme gehabt, doch im entscheidenden Moment war er unstoppable. 39 Punkte in genau so vielen Minuten markierten eines der Playoffhighlights dieses Jahres.



Das Web 2.0 registriert Veränderungen. So zum Beispiel bei Zach Randolph. Suchte man bis vor kurzem auf Youtube nach "Zach Randolph" und "three" fand man dieses Video. Es stand sinnbildlich für die Karriere und dem daraus resultierenden Ruf. Er galt als Egoist, der nicht nur den Spielfluss und die Defense sondern auch den Mannschaftsgeist untergräbt. Vor dieser Saison stand seine Karriere erneut auf dem Spiel, als er in polizeiliche Ermittlungen gegen Drogenschmuggel geriet. Schon in der RS sorgte er mit Memphis für einige Überraschungen. Doch in den Playoffs startete er erst richtig durch. So kam es in Runde 1 zum Duell mit San Antonio in dem er Duncan und McDyess eindrucksvoll zeigte, dass sich ihre Karrieren definitiv dem Ende nähern. In dieser Serie entstand auch der neue Topclick auf Youtube, nämlich diesen Clutchshot von Z-Bo. Den ersten Playoffsieg der Franchise garnierte er noch mit seiner persönlich besten Playoffleistung im finalen Spiel 6.



Nummer 5 auf meiner Liste ist kein Spieler, sondern eine ganze Franchise. Was mussten sich die Atlanta Hawks anhören für den Vertrag, den sie Joe Johnson im Sommer angeboten hatten. Dieser hatte gerade wieder einmal in den Playoffs jämmerlich versagt. So überragend wie die 4 oben spielte er auch diese Postseason lange nicht, doch wenn man ihn für seine Leistungen in den Vorjahren in Grund und Boden stampft muss man seine gute Leistung dieses Jahr ebenfalls erwähnen. In Runde 1 setzte kaum jemand auf Atlanta, doch sie schafften es die Magic zu neutralisieren indem sie 4 der 5 Match-Ups auf dem Court dominierten. In Runde 2 waren die Bulls in einer umkämpften Serie erwartungsgemäß eine Nummer zu groß, doch der Auftritt dieser Truppe hat ihnen einiges an Respekt wiedergebracht, den sie in den Jahren vorher verspielt hatten. Motto der Hawks: Wenns läuft, läufts halt.






Was zeigen diese 5 Beispiele? In der NBA hat eine Wachablösung stattgefunden. Ob diese dauerhaft ist oder nur für diese Playoffs bleibt abzuwarten, doch nach einem Jahrzehnt der Dominanz sind die Lakers erstmal weg vom Fenster. Die Big-Three der Celtics wurden abgelöst und die Spurs können den seit Jahren fortschreitenden Leistungsabfall nicht mehr aufhalten. Und noch etwas zeigt sich: Die Vorliebe zu hohlen Phrasen ist weit verbreitet im US-Sport und solange alles wie erwartet läuft kann man sich im Lichte dieser Weisheiten sonnen. Plötzlich muss man jedoch umdenken. ESPN muss strampeln um eine Erklärung für das Ausscheiden der alten Vorreiter zu finden. Was bleibt ist eine Schlussfolgerung dieser Playoffs. Titel gewinnen mag den Hunger auf noch mehr erhöhen und den Spielern einen gewissen Ruf einbringen, doch noch hungriger als einen Titel zu gewinnen macht nur, diesen zu verlieren und den Anderen beim Feiern zuschauen zu müssen.

Don't ever underestimate the heart of a "loser".
Aufrufe: 5835 | Kommentare: 13 | Bewertungen: 30 | Erstellt:27.05.2011
ø 9.1
KOMMENTARE
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Dinho_80_Milan
07.06.2011 | 18:57 Uhr
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07.06.2011 | 18:57 Uhr
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Naja, für diese Playoffs hastes vielleicht ganz richtig gesehen, aber man darf das Trade-Potential von den Lakers nicht unterschätzen.
Wer dieses Team abschreibt, wird sich noch wundern, wenn die Lakers es tatsächlich schaffen, Bynum und/oder Gasol gegen Paul und/oder Howard zu traden.
Auch bei Boston muss man immer daran denken, dass sie in der zweiten Reihe großes Potential besitzen und die Big Three Behind Rondo im Endeffekt so viel Platz unter dem Salary Cap schaffen, dass auch diese problemlos ein, zwei "frische" Superstars holen können.

Und damit hat man auch zwei Teams, die auch einfach die zwei interessantesten, da prestigeträchtigsten Teams der Liga sind, vielleicht noch neben New York.
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LeBronJames
07.06.2011 | 17:50 Uhr
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07.06.2011 | 17:50 Uhr
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Ich finde, dass Wade besser als Kobe ist, weil er weniger erzwungene Würfe nimmt und in der Defense immer zulegen kann, wenn das Spiel auf der Kippe steht, wie man gegen die Bulls sehen konnte.
Trotzdem ist James der beste Spieler der HEAT, da er an Vielseitigkeit kaum zu toppen ist. Er spielt über die ganze Saison gesehen konstanter als Wade und hat Miami bislang auch durch die Playoffs getragen, wenn ich an die letzten zwei Serien im Osten erinnern darf. Dass er derzeit nicht Topscorer ist, zeigt, dass er sich bestmöglich fürs Team einbringt, indem er hart verteidigt und vorne die Bälle zielgenau verteilt.
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cpet
07.06.2011 | 15:22 Uhr
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cpet : 
07.06.2011 | 15:22 Uhr
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cpet : 
Das Schöne an der NBA ist doch gerade die Unberrechenbarkeit. Man denke nur an die Rockets 95, die Knicks 99 und die Celtics wurden schon letztes Jahr als zu alt bezeichnet. Man sollte Kobe und die Lakers noch nicht abschreiben. Kann sein, dass es mit ihnen vorbei ist, kann aber genauso sein, dass sie durch den Sweep wieder Blut geleckt haben.Also abwarten und überraschen lassen!
Bei Lebron kann ich aber nicht zustimmen. Der wichtigste Spieler der Heat ist und bleibt Dwayne Wade. Wade kann dem Vergleich mit Kobe mithalten.
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duderino11
28.05.2011 | 09:39 Uhr
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duderino11 : 
28.05.2011 | 09:39 Uhr
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duderino11 : 
starker blog. gibts nichts mehr hinzuzufügen.
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LeBronJames
27.05.2011 | 21:12 Uhr
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27.05.2011 | 21:12 Uhr
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Ein sehr treffender Recap dieser Playoffs. Gut geschrieben und zu jeder der angesprochenen Performances noch ein nettes Video - so muss das sein.

Ob die alten Hasen wirklich komplett weg vom Fenster sind, muss man abwarten, aber dass Teams wie Miami oder OKC in den nächsten Jahren für viel Furore sorgen werden, wird schon jetzt mehr als deutlich.
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Jasper32
27.05.2011 | 18:18 Uhr
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Jasper32 : 
27.05.2011 | 18:18 Uhr
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Jasper32 : 
@klit: Ja, das war mir wichtig...

@nugget:

Zu 1.: Die Hawks sehe ich auch nicht als Wachablösung. Von den im Blog genannten Teams passen auch nur die Thunder und Heat zur These einer möglichen Wachablösung. Aber ich denke zu meiner Grundaussage passen die Hawks hervorragend.

2.: Gut möglich, aber man hat den alten Herren schon angemerkt, dass die Zeit vorbei ist. Mit Shaq hätte die D auch nicht konstant besser bzw. so wie benötigt gespielt.
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LBJ23_4MVP
27.05.2011 | 17:58 Uhr
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LBJ23_4MVP : 
27.05.2011 | 17:58 Uhr
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LBJ23_4MVP : 
guter blog!!! ichb stimme eigentlich in allen punkten mit dir überein. eine neue generation an spielern hat die nba übernommen und ich denke das ist auch gutso, das frische blut tut dem sport und der liga gut, denn obwohl ich die duelle liebe, will ich nicht jedes jahr celtics gegen lakers in den finals, da sollen auch mal andere gesichter stehen!!!
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NuggetRabbit
27.05.2011 | 17:52 Uhr
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27.05.2011 | 17:52 Uhr
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Klasse Blog Jasper ohne Frage, gibt auf jeden Fall ein 10er und stimme zum großen Teil mit dir überein, sehr gute Beispiele und Ausführungen.
Zwei Dinge:
1. Atlanta konnte sich zwar gegen Orlando durchsetzten, allerdings hängen die Hawks seit Jahren in den ersten beiden Playoff Runden fest und sehe nicht das die Franchise nicht den nächsten Sprung macht.
2. Ich glaube wenn Rondo und Shaq fit gewesen wären, wäre die Heat-Boston Serie vielleicht enger verlaufen.
Allgemein gesehen stimme ich dir zu, sehr guter Blog.
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tstone1
27.05.2011 | 17:48 Uhr
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tstone1 : 
27.05.2011 | 17:48 Uhr
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tstone1 : 
außer 2006, wann war das letzte mal, dass weder die Spurs, die Celtics oder die Lakers in den Finals standen? muss lang her sein, kann mich nicht erinnern. Schöner Blog der zeigt was im Basketball alles möglich ist.

10 points!
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klit
27.05.2011 | 17:45 Uhr
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klit : 
27.05.2011 | 17:45 Uhr
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klit : 
Am besten gefällt mir der letzte Tag.^^ Aber auch sonst klasse Blog.
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