Oh Leverkusen, wir stecken in Schwierigkeiten.

Zuerst zu mir.
Nach zwei durchgestandenen Runden hier im Blogpokal kenne ich ja die Bedürfnisse des Publikums inzwischen: was Kreatives auspacken, auf das noch nie jemand gekommen ist. Argumentieren und Überzeugen, warum die ausgewählte Mannschaft gerade an diesem Wochenende unschlagbar sein wird. Und Bashen! Gegner bashen natürlich nicht vergessen.

Ich hab jeweils jede Variante probiert (außer Bashen. Verdammt!), hab in der ersten Runde auf sachlich-objektiv gemacht und in der zweiten dann auf einmal auf dritten Bruder Grimm.
Die Erkenntnis: man kanns nicht jedem Recht machen.
Beim Verwaltungsfachangestellten-Style fällt vielen die Kreativität, die Geschichtenerzähler-Tour läuft Gefahr, den Leser nicht so zu "kicken", wie man sich das wünscht.


Ob sachlich oder kreativ: kickt beides nicht so recht.

Und als ob das nicht genug Verwirrung und Durcheinandersein wäre, warten jetzt auch noch zwei Gegner auf einmal auf mich. Weinaxmann also wieder, diesmal plus Voegi.
Na toll. Das ist wie früher auf dem Pausenhof, als man sich mit nem Gleichaltrigen in der ersten großen Pause die Köpfe einschlug, vernarbt und verbeult in die zweite große Pause taumelte und vom Gegner grinsend neben seinem großen Bruder aus der 6.Klasse, der sich ebenfalls grinsend mit einer Faust in die andere Hand schlug, empfangen wurde.

Kreativität, Verwaltungsfachangestellte, große Brüder, Grimm-Brüder, ahhhh!
Ich werd verrückt. Druck.

Jetzt zu meinen Kumpels aus Leverkusen.
Bei denen ist zurzeit ja auch eher Verwirrung und Unsicherheit angesagt.

Nullnummer gegen Köln, Niederlage in Nürnberg, Klatsche in Dortmund, dazwischen Hamburg vermöbelt, trotzdem von Platz 1 auf Rang 3 gefallen. Da kann man schon mal verwirrt und verunsichert sein, ja. Jedenfalls ist die ganze Situation scheinbar wieder die alte Leverkusen-Leier von wegen gutem Saisonstart, guter Saisonmitte, nervenschwachem Saisonende, titelloser Saisonbilanz. Da wundern die wieder laut werdenden Vizekusen-Rufe niemanden mehr.

Kritiker, Klatschen, alte Leier, Vizekusen, verdammt!
Also dasselbe wie oben auch hier: Anspannung. Gefordert-sein.


Der Druck, der Stress!

Unter Druck stehen wir also, die Jungs und ich. Ich muss mich gegen zwei Gegner durchsetzen und bin mir noch nicht mal über die Angehensweise im Klaren. Bayer muss zusehen, dass sie nach den durchwachsenen Wochen wieder in die Spur kommen und die Vorurteile widerlegen.

Und wie machen wir das? Richtig, wir besinnen uns auf das Wesentliche, auf unsere Stärken, auf das, um das es hier (Blogpokal) und dort (Bundesliga) geht, nämlich: sich durchsetzen. Besser als der Gegner sein. Da sein, wenns zur Sache geht.

Die Jungs erst am Samstag, ich hier und jetzt.

Pfeif auf Kreativität, pfeif auf Sachlichkeit. Hier gibts also keinen Aufhänger und keine großen Geschichten, sondern nur Siegeswillen und die nötige Aggressivität. Nur der Sieg zählt. Ich mach mein Ding. Ohne Rücksicht auf irgendwas. Mich muss man erstmal schlagen.
Mike Tyson hat seinen Opfern auch keine schönen Geschichten aufgetischt. Auseinandergebaut hat der die, wahlweise noch Körperteile abgekaut! Und stoppen konnte ihn keiner.

Also: Samthandschuhe aus, Wut an, schlagende Argumente rein, Psycho-Esh ist im Haus.


So machen wirs, Mikey!

Erstmal schön die Kontrahenten vorknöpfen.

Ich weiß gar nicht, was der Weinaxmann hier in der Runde verloren hat. Schreibt in der letzten Runde kaum ein eigenes Wort in seinem Text, schafft gerade so ein Unentschieden, verschwindet danach auf die Cebit und ist für die Ergebnisfindung nicht erreichbar. Und dann besitzt der Kollege auch noch die Frechheit für den Kommentar:

"@esh
zum thema kontaktaufnahme:
ich hab dir letzte woche meine tel-nr geschickt.
da war ich immer erreichbar"

Ja genau. Der Herr macht sich nen Lenz auf der Cebit und ich telefonier einem Wildfremden zwecks Blogpokal hinterher: "Schatz, kurz mal Stop mit dem Kuscheln, geht gleich weiter, ich muss noch jemand anrufen…Ja, wegen dem Blogpokal da im Internet wegen der letzten Runde, unsere Blogs und unser Duell sind halt unentschieden ausgegangen und deshalb muss ich jetzt den Weinaxmann anrufen. Nee, den mit X. Hey halt, wo rennst du hin..!"

Nee, du. Lass mal. Frag du lieber mal wieder in der Runde rum, was du denn so schreiben sollst.

Weiter zu Voegi.
Jaja, ich weiß, ich weiß, Voegi macht die Liga-Lehren. Voegi hat das alles drauf. Voegi hier, Voegi da. Und er hat das ja auch schlau eingefädelt und gesagt: Ich blogge pro Unentschieden. Hat ja noch nie jemand gemacht. Bin ja schlau.

Doch da mach ich nicht mit, lieber Voegi! Da bin ich ganz der strenge Bademeister, der einen kleinen Knirps am Beckenrand entdeckt, der sich nicht bewegt und ziemlich angestrengt und verbissen dreinschaut, hebe meinen Zeigefinger und sage: Daaaas hab ich durchschaut, Bursche! Piss mir nicht in mein Becken, du! Halt, ich meinte: Komm mir nicht mit Unentschieden undso, Jungchen!


Nanana, mir strullert niemand dazwischen!

Hast dir gedacht, du lässt dich mal eben von deinem LL-Olymp herab, lässt uns zwei Trottel uns schön gegenseitig ausschalten und holst dir mit deinem Unentschieden-Blog den Sieg. Gute Taktik, ein Problem: Leverkusen gewinnt, fertig aus.

Teil 2