26.09.2010 um 12:41 Uhr
Geschrieben von Bailey
Ein Desaster
Landläufig wird ein Deja-Vu als Erinnerungstäuschung beschrieben, bei der man glaubt, man habe eine solche Situation wie die aktuelle schon einmal erlebt.
Von daher muss die aktuelle Situation mit einem VfB auf Platz 18 jedem Schwabenfan als Deja-Vu vorkommen.
Einziges Problem: Man hat diese Situation tatsächlich schon einmal erlebt. Und zwar vor ziemlich genau einem Jahr.
Damals war es das Spiel gegen Werder Bremen, dass man mit einer klaren Arbeitsverweigerungshaltung mit 0:2 zu Hause verloren hatte.
Dieses Mal gastierte Bayer Leverkusen in der Marcedes-Benz-Arena und gewann 1:4.
Und die Leistung des VfB erinnerte wieder frappierend an Arbeitsverweigerung.
Ein kleiner Rückblick auf das gestrige Desaster.
Situation vor dem Spiel
Vor dem Spiel galt es beim VfB die unglückliche Niederlage aus Nürnberg zu verkraften und an die davor als Befreiungsschlag gefeierten Siege gegen Bern und Gladbach anzuknüpfen um sich endlich aus dem Tabellenkeller zu befreien.
Trainer Christian Gross kündigte noch im Interview vor dem Spiel an, man werde aggressiv nach vorne spielen und möglichst schnell versuchen, das erste Tor zu erzielen.
So einfach kann Fußball manchmal sein.
Das Spiel
Als das Spiel dann allerdings agepfiffen wurde konnten einen leichte Zweifel beschleichen, ob Herr Gross vor dem Spiel nicht in die falsche Kabine zur Ansprache gegangen ist.
Durchaus, es wurde aggressiv nach vorne gespielt und versucht, das schnelle erste Tor zu erzielen.
Doch der Fehler steckte im Detail, denn diese Spielweise legte Leverkusen an den Tag.
Und so kam es letzten Endes auch, wie es kommen musste.
Ich will mich hier jetzt auch gar nicht mit langen Darstellungen der einzelnen Tore aufhalten, man könnte sie unter "Trainingsspiel" ablegen.
Knackpunkt des Spiels
Der Anpfiff. Ab da war der VfB quasi erledigt.
Rote Karte
Nicht unterschlagen werden soll jedoch der Platzverweis für den neuen Italo-Schwaben Mauro Camoranesi, der gegen den allein durchstartenden Tranquillo Barnetta noch versuchte zu retten, was nicht mehr zu retten war.
Der einzig positive Punkt an dieser Aktion war, dass der Italiener es schaffte, das Foul gerade noch außerhalb des Strafraums zu begehen und nicht ach noch einen Elfer zu verschulden.
Man soll ja auch mit den kleinen Dingen zufrieden sein.
Problemzonen
Wo soll man da anfangen? Am besten hinten.
Die Abwehr, die zum ersten Mal in dieser Saison in der Wunschkonstellation Tasci-Delpierre auflaufen konnte wirkte über die gesamte Spielzeit fahrig. Vor allem Kapitän Delpierre glänzte mit Stellungsfehlern, eigentlich nicht seine Stärke.
Aber auch die eingesetzten Außenverteidiger schafften es nie, auch nur geringen Druck auf die Leverkusener Flügelspieler auzubauen.
Auch im Mittelfeld konnte das 6er-Duo Gentner/Kuzmanovic nie wirklich ins Spiel finden.
Versuche, den Ball in Richtung des Angriffs zu spielen endeten meistens in blau besockten Beinen, was dann als Fehlpass zu werten war.
Für die Außenspieler gilt das gleiche, was für die Außenverteidiger gesagt wurde, auch hier schafften es der erstmals von Beginn spielende Martin Harnik und der immerhin bis zur 30. Minute mitwirkende Mauro Camoranesi nie, die Abwehr von Bayer mit vernünftigen Flanken in Verlegenheit zu bringen.
Die beiden Angreifer Pogrebnyak und Cacau konnten einem an diesem Spieltag ziemlich leid tun.
Beide zeigten zumindest einen Hauch von Bemühen, etwas ausrichten zu wollen, fügten sich mit zunehmender Dauer aber kollegial in das Spiel ihrer Mannschaft ein und blieben absolut harmlos.
Lediglich zur Ehrenrettung des Russen muss gesagt werden, dass sein Versuch ein Tor zu erzielen auch vom eigenen Mitspieler (Marica) erfolgreich torpediert wurde. Das darf allerdings nicht über die unterdurchschnittliche Leistung der Abteilung Attacke hinwegtäuschen, das Tor wäre alles andere als verdient gewesen.
Tops
Hahahahahahahahahahahahaha.....
Zumindest keine Flops
Sven Ulreich darf sich wohl das Prädikat des besten Spielers anhängen. Und das mit 4 Gegentoren.
Der VfB-Schlussmann machte an sich ein ziemlich gutes Spiel und rettete mehrfach vor einem völligen Debakel.
Zumindest nach diesem Spiel dürten Zweifel an der Entscheidung, Ulreich zur Nummer 1 zu machen verstummt sein, denn die bisherige Leistung des jungen Schlussmannes haben nciht das geringste mit dem Tabellenplatz zu tun!
Serdar Tasci durte gestern endlich wieder mit Delpierre zusammen die Innenverteidigung bilden und war, Überraschung, der deutlich stabilere IV. Was nicht nur ihn selbst erschrocken haben dürfte.
Doch neben der unterirdischen Leistung von Delpierre wirkte Tasci wie ein Fels in der Brandung, was ihm einen Platz in dieser Kategorie eingebracht hat.
Pavel Pogrebnyak traf gestern zwar nicht, doch zumindest scheint der Russe mittlerweile in Stuttgart angekommen zu sein.
Mangels Zuspiele aus dem Mittelfeld oder überhaupt von Irgendwo tat Pascha sich seh rschwer, überhaupt einen Hauch von Torgefahr auszustrahlen. Dafür zeigte er aber wieder vorbildlichen Laufeinsatz und sorgte so zumindest für visuelle Unterhaltung in der Bayer-Defensive.
Flops
Der ganze Rest des Teams.
Was passiert jetzt?
Jetzt ist die Arbeit des Trainers gefragt.
Die Mannschaft des VfB ist im Moment nichts anderes als ein Flickenteppich aus verschiedenen Spielern und Mannschaftsteilen und es ist nun an Christian Gross, die Nähmaschine auszupacken.
Er muss die Situation schonungslos analysieren und die richtigen Schlüsse ziehen.
Im Interview nach dem Spiel haben sowohl Trainer Gross als auch Sportdirektor Bobic nach dem Spiel klare und harte Worte für diese Leistung gefunden.
Es wird sich nun in den kommenden Tagen herausstellen, wie die nun kommenden Maßnahmen und personellen Konsequenzen aussehen werden.
Denn diese personellen Konsequenzen hat Christian Gross schon angekündigt.
Das Spiel am Donnerstag in der Europa League wird Aufschluss darüber geben, wie diese nun aussehen werden.
Es ist jedoch zu hoffen, dass sich Gross nicht in den selben blinden Aktionismus flüchtet wie sein Amtsvorgänger Babbel in dieser Situation vor einem Jahr.
Aber ich vertraue der langen Erfahrung, die Gross auch schon in ähnlichen Situationen gesammelt hat.
Fest scheint jedoch nur eines zu stehen.
Jeder Spieler, egal ob Großverdiener oder Aufgerückter, hat seinen Kredit verspielt.
Und das ist auch gut so.
Von daher muss die aktuelle Situation mit einem VfB auf Platz 18 jedem Schwabenfan als Deja-Vu vorkommen.
Einziges Problem: Man hat diese Situation tatsächlich schon einmal erlebt. Und zwar vor ziemlich genau einem Jahr.
Damals war es das Spiel gegen Werder Bremen, dass man mit einer klaren Arbeitsverweigerungshaltung mit 0:2 zu Hause verloren hatte.
Dieses Mal gastierte Bayer Leverkusen in der Marcedes-Benz-Arena und gewann 1:4.
Und die Leistung des VfB erinnerte wieder frappierend an Arbeitsverweigerung.
Ein kleiner Rückblick auf das gestrige Desaster.
Situation vor dem Spiel
Vor dem Spiel galt es beim VfB die unglückliche Niederlage aus Nürnberg zu verkraften und an die davor als Befreiungsschlag gefeierten Siege gegen Bern und Gladbach anzuknüpfen um sich endlich aus dem Tabellenkeller zu befreien.
Trainer Christian Gross kündigte noch im Interview vor dem Spiel an, man werde aggressiv nach vorne spielen und möglichst schnell versuchen, das erste Tor zu erzielen.
So einfach kann Fußball manchmal sein.
Das Spiel
Als das Spiel dann allerdings agepfiffen wurde konnten einen leichte Zweifel beschleichen, ob Herr Gross vor dem Spiel nicht in die falsche Kabine zur Ansprache gegangen ist.
Durchaus, es wurde aggressiv nach vorne gespielt und versucht, das schnelle erste Tor zu erzielen.
Doch der Fehler steckte im Detail, denn diese Spielweise legte Leverkusen an den Tag.
Und so kam es letzten Endes auch, wie es kommen musste.
Ich will mich hier jetzt auch gar nicht mit langen Darstellungen der einzelnen Tore aufhalten, man könnte sie unter "Trainingsspiel" ablegen.
Knackpunkt des Spiels
Der Anpfiff. Ab da war der VfB quasi erledigt.
Rote Karte
Nicht unterschlagen werden soll jedoch der Platzverweis für den neuen Italo-Schwaben Mauro Camoranesi, der gegen den allein durchstartenden Tranquillo Barnetta noch versuchte zu retten, was nicht mehr zu retten war.
Der einzig positive Punkt an dieser Aktion war, dass der Italiener es schaffte, das Foul gerade noch außerhalb des Strafraums zu begehen und nicht ach noch einen Elfer zu verschulden.
Man soll ja auch mit den kleinen Dingen zufrieden sein.
Problemzonen
Wo soll man da anfangen? Am besten hinten.
Die Abwehr, die zum ersten Mal in dieser Saison in der Wunschkonstellation Tasci-Delpierre auflaufen konnte wirkte über die gesamte Spielzeit fahrig. Vor allem Kapitän Delpierre glänzte mit Stellungsfehlern, eigentlich nicht seine Stärke.
Aber auch die eingesetzten Außenverteidiger schafften es nie, auch nur geringen Druck auf die Leverkusener Flügelspieler auzubauen.
Auch im Mittelfeld konnte das 6er-Duo Gentner/Kuzmanovic nie wirklich ins Spiel finden.
Versuche, den Ball in Richtung des Angriffs zu spielen endeten meistens in blau besockten Beinen, was dann als Fehlpass zu werten war.
Für die Außenspieler gilt das gleiche, was für die Außenverteidiger gesagt wurde, auch hier schafften es der erstmals von Beginn spielende Martin Harnik und der immerhin bis zur 30. Minute mitwirkende Mauro Camoranesi nie, die Abwehr von Bayer mit vernünftigen Flanken in Verlegenheit zu bringen.
Die beiden Angreifer Pogrebnyak und Cacau konnten einem an diesem Spieltag ziemlich leid tun.
Beide zeigten zumindest einen Hauch von Bemühen, etwas ausrichten zu wollen, fügten sich mit zunehmender Dauer aber kollegial in das Spiel ihrer Mannschaft ein und blieben absolut harmlos.
Lediglich zur Ehrenrettung des Russen muss gesagt werden, dass sein Versuch ein Tor zu erzielen auch vom eigenen Mitspieler (Marica) erfolgreich torpediert wurde. Das darf allerdings nicht über die unterdurchschnittliche Leistung der Abteilung Attacke hinwegtäuschen, das Tor wäre alles andere als verdient gewesen.
Tops
Hahahahahahahahahahahahaha.....
Zumindest keine Flops
Sven Ulreich darf sich wohl das Prädikat des besten Spielers anhängen. Und das mit 4 Gegentoren.
Der VfB-Schlussmann machte an sich ein ziemlich gutes Spiel und rettete mehrfach vor einem völligen Debakel.
Zumindest nach diesem Spiel dürten Zweifel an der Entscheidung, Ulreich zur Nummer 1 zu machen verstummt sein, denn die bisherige Leistung des jungen Schlussmannes haben nciht das geringste mit dem Tabellenplatz zu tun!
Serdar Tasci durte gestern endlich wieder mit Delpierre zusammen die Innenverteidigung bilden und war, Überraschung, der deutlich stabilere IV. Was nicht nur ihn selbst erschrocken haben dürfte.
Doch neben der unterirdischen Leistung von Delpierre wirkte Tasci wie ein Fels in der Brandung, was ihm einen Platz in dieser Kategorie eingebracht hat.
Pavel Pogrebnyak traf gestern zwar nicht, doch zumindest scheint der Russe mittlerweile in Stuttgart angekommen zu sein.
Mangels Zuspiele aus dem Mittelfeld oder überhaupt von Irgendwo tat Pascha sich seh rschwer, überhaupt einen Hauch von Torgefahr auszustrahlen. Dafür zeigte er aber wieder vorbildlichen Laufeinsatz und sorgte so zumindest für visuelle Unterhaltung in der Bayer-Defensive.
Flops
Der ganze Rest des Teams.
Was passiert jetzt?
Jetzt ist die Arbeit des Trainers gefragt.
Die Mannschaft des VfB ist im Moment nichts anderes als ein Flickenteppich aus verschiedenen Spielern und Mannschaftsteilen und es ist nun an Christian Gross, die Nähmaschine auszupacken.
Er muss die Situation schonungslos analysieren und die richtigen Schlüsse ziehen.
Im Interview nach dem Spiel haben sowohl Trainer Gross als auch Sportdirektor Bobic nach dem Spiel klare und harte Worte für diese Leistung gefunden.
Es wird sich nun in den kommenden Tagen herausstellen, wie die nun kommenden Maßnahmen und personellen Konsequenzen aussehen werden.
Denn diese personellen Konsequenzen hat Christian Gross schon angekündigt.
Das Spiel am Donnerstag in der Europa League wird Aufschluss darüber geben, wie diese nun aussehen werden.
Es ist jedoch zu hoffen, dass sich Gross nicht in den selben blinden Aktionismus flüchtet wie sein Amtsvorgänger Babbel in dieser Situation vor einem Jahr.
Aber ich vertraue der langen Erfahrung, die Gross auch schon in ähnlichen Situationen gesammelt hat.
Fest scheint jedoch nur eines zu stehen.
Jeder Spieler, egal ob Großverdiener oder Aufgerückter, hat seinen Kredit verspielt.
Und das ist auch gut so.
Aufrufe: 1784 | Kommentare: 18 | Bewertungen: 7 | Erstellt:26.09.2010
ø 9.6
KOMMENTARE
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26.09.2010 | 17:10 Uhr
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Bailey :
@UliDen, der eben immer den Deckel auf dem Geld hätl
Es ist zwar grundsätzlich begrüßenswert, dass man sich nicht verschulden will und gut wirtschaftet.
Aber mir stellen sich da ein paar Fragen:
- Seit Jahren erwirtschaften wir Transferüberschüsse, die irgendwo versickern. Allein das neue Stadion kann nicht die Ausrede sein, dessen Planung ist ja schon einige Zeit alt und die Finanzierung stand schon vor der Meisterschaft 2007.
- Warum schafft es eine Mannschaft, die regelmäßig europäisch spielt und sich zu den Top5 der Liga zählt/zählen will nicht, einen Hauptsponsor zu finden, der mehr zahlt als der Vorherige.
- Was wäre so schlimm daran, dann eben mal 3 mio. irgendwo aufzunehmen um einmal auch eine etwas höhere Transfersumme zahlen zu können? Beispiel Petric. Ich glaube zwar kaum, dass er der ultimative Heilsbringer gewesen wäre, aber er ist ein hervorragender Stürmer.
Dann knall ich dem HSV eben mal 8 mio. auf den Tisch anstatt die 5-6, die wir anscheinend geboten haben...dann sagen die auch ja...
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26.09.2010 | 17:06 Uhr
0
UliFan :
Gute Zusammenfassung soweit ich das beurteilen kann, v.a. die Abschnitte Knackpunkt des Spiels sowie Tops und Flops sind kurz und knackig auf den Punkt gebracht ^^Ich hab echt keine Ahnung an was das bei euch liegt dass ihr fast jede Saison nur eine gute Halbserie spielt.Nur an den Abgängen Lehmann und Khedira kanns doch auch nicht liegen. Du schreibst ja auch der TW war gestern noch einer der besten. Ein großes Problem bei euch war vielleicht auch der plötzliche Abgang des sportlich Verantwortlichen mitten in der Phase in der eigentlich die Transfers gemacht werden. Da haste erst mal ein Vakuum.
Aber Kopf hoch, spätestens in der Rückrunde läuft alles wieder wie immer und der VfB qualifiziert sich doch für einen intern. Wettbewerb
Welches Personal würdest du denn wechseln wollen? Nur den Vorstand?
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26.09.2010 | 16:22 Uhr
0
Bailey :
@benzEin Personalwechsel würde vielleicht schon genügen, wir sind ja nicht bei der franz. Revolution...
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26.09.2010 | 13:34 Uhr
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mamö99 :
Also die Topps und Flopps sind ja sehr ausführlich Ansonsten feiner Blog, wiederspiegelt nicht nur deine Meinung.
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26.09.2010 | 12:54 Uhr
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Statistik
Die Sache mit Petric hab ich auch nicht wirklich verstanden. Wenn ich so einen Spieler haben und auch brauchen kann, sollte es nicht an 2 Millionen scheitern.