Das Warten hat bald ein Ende! In gut drei Wochen geht die Bundesliga wieder los und die Vorfreude auf die neue Saison könnte größer kaum sein. Nachdem am vergangenen Wochenende bereits die 2. und 3. Liga mit einem Torfestival nach dem Anderen wieder gestartet sind, kommt nun auch der etwas andere Wochenrückblick aus seinem unsympathischen Erdloch namens Sommerpause gekrochen und bereitet euch wie immer mit an Seriosität und Fachkompetenz nur von der Bild-Zeitung übertroffenen Analysen und Geschichten auf die kommende Saison vor. In dieser Ausgabe geht es vor allem um die Transferpolitik von Borussia Dortmund , dem VfB Stuttgart und des FC Augsburg. Viel Spaß!
Borussia Dortmund
Was war das nur für ein Sommer für Borussia Dortmund. Erst der ebenso überraschende wie schmerzhafte Abgang von Zauberfuß Mario Götze zum FC Bayern München und dann das nicht enden wollende Theater um einen möglichen Abgang von Robert Lewandowski. Nachdem dann auch noch Oliver Kirch erklärte, den Verein nicht verlassen zu wollen, schrillten die Alarmglocken bei den Dortmunder Verantwortlichen auf der allerhöchsten Stufe: Neue Spieler mussten her. Und die kamen dann auch, und zwar für reichlich Geld. Der größte Wunsch der Dortmunder Anhänger ist, dass sie die abgewanderten Akteure wie Felipe Santana, Mario Götze oder Moritz Leitner ersetzen können. Der zweitgrößte, dass Marcel Reif bei den Namen wie Henrikh Mkhitaryan, Pierre- Emerick Aubameyang und Sokratis Papastathopoulos in der kommenden Saison nicht allzu oft die Spiele des BVB kommentieren wird. Doch vor allem der neue Zehner Mkhitaryan, der mit einer Ablöse von 27 Mio. der teuerste BVB-Neuzugang aller Zeiten ist, machte in der Vorbereitung bereits schon so sehr auf sich aufmerksam, dass sich die BVB-Fans zumindest bei der Erfüllung ihres ersten Wunsches keine allzu großen Sorgen machen muss. Und vielleicht wird sogar die zweite Hoffnung zur Realität, da Reif bei den deutschen Fußballfans ungefähr so beliebt ist wie Edward Snowden im Weißen Haus und Sky endlich ein Einsehen hat und sich für die kommende Saison einen neuen Chef-Kommentator sucht (Fuss! Fuss! Fuss!) . Doch nicht nur Mkhitaryan machte bereits auf sich aufmerksam, sondern auch die zweite Neuverpflichtung für die Offensive, Pierre-Emerick Aubameyang. Die Verpflichtung des Mann aus Gabun könnte sich als großes Risiko erweisen, da der Angreifer als äußerst exzentrisch gilt und auf seltsame Frisuren und dicke Autos steht. Welche Folgen so ein Exzentriker verursachen kann, kann in dem Sachbuch "Wie mir zwei Vollspasten das Mannschaftsgefüge zuerstörten" von Thomas Schaaf nachgelesen werden. Doch wenn Aubameyang sein volles Potenzial auf den Platz bringt, könnte er zu einer weiteren Waffe des Dortmunder Offensivspiels werden. Er dürfte einer der Spieler mit dem besten Antritt auf der Welt sein und ist auf den ersten 30 Metern sogar schneller als Weltrekordler Usain Bolt. Den Dortmundern wäre übrigens noch zu empfehlen, Aubameyang bei Auswärtsspielen Kevin Großkreutz als Zimmerkollegen zuzuteilen. Wenn der nämlich mal wieder auf die glorreiche Idee kommt, zu singen... ihr versteht, was ich meine.
Der Dortmunder Mittelfinger ins Gesicht des Marcel Reif: Pierre-Emerick Aubameyang, Sokratis Papastathopoulos und Henrikh Mkhitaryan
So könnte Dortmund spielen:
Aubameyang dürfte die erste Alternative auf allen 4 Offensivpositionen sein. Sahin und Kehl sind ernsthafte Konkurrenten auf der Doppelsechs für Bender und Gündogan, der auch als 10er spielen könnte. Großrekutz wird wahrscheinlich vor allem als Back-Up für die Außenverteidiger eingeplant, Schieber als Back-Up für den Bankplatz rechts außen. Sobald Piszczek wieder fit ist, könnte Sokratis nach innen rücken. Jonas Hofmann ist eine junge Alternative für rechts vorne, der sich in der Vorbereitung in den Vordergrund gespielt hat.
Fazit und Prognose: Im Prinzip ist der 2.Platz für den BVB belegt. Wenn Bayern zu Saisonbeginn schwächeln sollte, wonach es momentan nicht aussieht, muss Dortmund da sein. Durch die Dreifachbelastung und den recht kleinen Kader könnte man in der Liga etwas abrutschen, die direkte Champions-League-Qualifikation ist allerdings Pflicht.
VfB Stuttgart
Party hart! Es ist Ende Juli und der VfB Stuttgart hat seinen Kader seit Wochen größtenteils beisammen. Was sich in den vergangenen Jahren noch wie ein im Vergleich zu Aschenputtel oder Rumpelstilzchen dann doch etwas arg unrealistisches Märchen der Gebrüder Grimm angehört hätte, ist in diesem Sommer tatsächlich Realität. Die Krönung bei der ganzen Geschichte: Der VfB hat dabei Spieler verpflichtet, die den Verein sportlich weiterbringen UND billig waren. In der vergangenen Saison traf auf die beiden Neuzugänge Tim Hoogland und Tunay Torungefährlich ja leider nur der zweite Punkt zu. Wobei in Relation zu deren Leistungen dann sogar ablösefrei noch wie ein Wucherpreis klingt. Aber dieses Jahr ist ja alles besser in Stuggi. Vom Torwart bis zum Mittelstürmer herrscht auf jeder Position ein größerer Konkurrenzkampf als noch in der vergangenen Saison, was sich unter normalen Umständen (Aber was ist in Stuttgart schon normal?) leistungsfördernd auswirken sollte. Mit Abdellaoue, Leitner, Rojas und Sararer hat man für die Offensive technisch starke und schnelle Leute verpflichtet, bei denen nur Abdellaoue mit 3,5 Mio. eine Ablöse kostete. Außerdem wurde die defensive Außenbahn mit Konstantin Rausch und Daniel Schwaab verstärkt und mit Thorsten Kirschbaum hat man auch noch einen ambitionierten Konkurrenten für Stammtorwart Sven Ulreich geholt. Vor allem Kirschbaum hat schon bewiesen, dass er richtig in Stuttgart angekommen ist. Kaum war die Tinte unser seinem neuen Vertrag in der Schwabenmetropole getrocknet, ist der gute Mann in ein Elektronikfachgeschäft mit Tendenz zu leicht nerviger Werbung spaziert, hat beim Torwandschießen zwei Bälle versenkt und sich einen Wäschetrockner und einen Kühlschrank unter den Nagel gerissen. Und das ganze aufgrund seiner beiden Treffer natürlich für das Stuttgarter Lieblingswort dieses Sommers: ablösefrei. Auch die VfB-Fans sind momentan völlig aus dem Häuschen: Ein Neuzugang, der Schwaab heißt. Ein Neuzugang, der kaum im Schwabenländle angekommen, zum Geizkragen mutiert. Ein neuer Präsident, der weder Günter Oettinger noch Dieter Hoeneß heißt. Die Rückkehr zum alten VfB-Wappen. Zur völligen Eskalation der Stuttgarter Glücksgefühle fehlt eigentlich nur noch, dass die Mannschaft den Saisonstart und demzufolge auch die komplette Hinrunde nicht in den Sand setzt. Aber wir wollen es mal nicht gleich übertreiben hier. In drei Wochen wird in der Bundesliga wieder Fußball gespielt. Zumindest bis dahin ist Stuttgart eine Oase der Glückseligkeit.
Dieses Bild erscheint, wenn man bei Google "Tunay Torun jubelt" eingibt. Muss reichen.
So könnte Stuttgart spielen:
Der VfB hat diese Saison auf so gut wie jeder Position mindestens eine Alternative, die- wenn überhaupt- nur für einen minimalen Qualitätsverlust steht. Kirschbaum im Tor, Rüdiger zentral in der Abwehr, Sakai auf den Außenverteidigerpositionen, Kvist und Boka im defensiven Mittelfeld, Rojas und Sararer auf den Flügeln, Cacau und Abdellaoue im Sturm. Bruno Labbadia hat so viele Möglichkeiten wie lange kein VfB-Trainer mehr vor ihm.
Fazit und Prognose: Beim VfB ist von der größten positiven bis hin zur größten negativen Überraschung der Saison alles drin. Weil's eben der VfB ist. Aber wenn Torun nicht allzu oft spielt und die Mannschaft einen ordentlichen Start hinlegt, sollte zumindest ein Europa-League-Platz im Bereich des Möglichen liegen.
FC Augsburg
Joao Moutinho? 25 Mio. James Rodriguez? 45 Mio. Falcao? 60 Mio. Siege gegen Fortuna Düsseldorf und den FC Augsburg? Unbezahlbar. Es gibt Dinge, die kann man nicht kaufen. Für alles andere gibt es den AS Monaco.
So oder so ähnlich könnte das Motto des FC Augsburg in der kommenden Saison lauten. Denn nach Fortuna Düsseldorf hat es mit den bayrischen Schwaben auch der zweite deutsche Verein geschafft, dem neureichen Aufsteiger aus Frankreich die mit Edel-Champagner eingeriebenen Eier rauszureißen. Mann des Tages war dabei wieder einmal Torschütze Sascha Mölders. Während die Pessimisten unter den Augsburg-Fans nun befürchten, der Klub aus dem Fürstentum bereite bereits ein 20 Mio.-Angebot für den Augsburger Mittelstürmer vor, war der Erfolg für die anderen ein weiterer Hinweis dafür, dass mit den Augsburgern auch in der kommenden Saison zu rechnen ist. Zwar verlor man mit Dong-Won Ji und Ja-Cheol Koo zwei der absoluten Top-Spieler der vergangenen Saison, die Mannschaft tritt allerdings so intakt und geschlossen auf, dass es momentan den Anschein macht, nicht einmal diese beiden herben Verluste könnten den FCA davon abhalten, auch in der kommenden Saison eine gute Rolle zu spielen. Mit Halil Altintop hat man auch einen erfahrenen neuen Stürmer dazugewonnen, der in der Bundesliga bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, was er kann- allerdings auch, was er nicht kann. Zudem kam mit Raphael Holzhauser ein junger Mittelfeldmann auf Leihbasis vom VfB Stuttgart, dem man eigentlich nur noch beibringen muss, wie man über einen längeren Zeitraum konstant gut spielt. Und wie man sich die Haare schneidet. Ansonsten ist die Mannschaft aus dem Vorjahr größtenteils zusammengeblieben.
Mit großem Körpereinsatz zum Klassenerhalt: Halil Altintop (links) und Raphael Holzhauser (mit dem Vogelnest auf dem Kopf)
So könnte Augsburg spielen:
Für Ostrzolek könnte auch de Jong links hinten verteidigen. Kevin Vogt ist eine Alternative für die Sechs und die Rechtsverteidigerposition. In der Offensive sind André Hahn und die Neuzugänge Vlachodimos und Fetsch die ersten Alternativen.
Fazit und Prognose: Wenn Augsburg endlich mal eine vernünftige Hinrunde spielt, könnte es eine sorgenfreie Saison werden. Wenn nicht, bleiben sie trotzdem drin. Weil sie sich irgendwie wieder retten werden und keiner weiß, wieso. Eine Platzierung zwischen Rang 13 und 15 erscheint realistisch.
Zitat der Woche:
"Ivanovic, Mata und Luiz verlassen den Club nicht. Wir sind kein Club der verkauft. Wir sind nicht Arsenal !"
José Mourinho macht sich in England schon wieder unheimlich beliebt
Im Leben glaub ich das nicht!
großartig,
made my day, gute motivation so direkt nach mittagspause, da geht die zeit bis 16 uhr schneller rum
Tunay Torun = The next Tim Wiese???
a propos - das ist der erste e.a.W.R. ohne Big T. von der TSG H. - jetzt weiß ich, was mir gefehlt hat...
Wie immer großartig
Scheinst ein großer Torun-Fan zu sein.
Ich glaube man sollte dir mal ein Trikot von Torun schenken.