20.12.2011 um 17:09 Uhr
Geschrieben von donluka
Erste Halbzeit, #1
Tatsächlich meinte Petrus die Stadt Köln heute mit etwas Schnee beglücken zu müssen. Damit ja auch die Letzten winterliche Gefühle bekommen und nicht vergessen, noch schnell für Silvester einzukaufen – schließlich steht bald der Jahreswechsel an.
Im November noch war das nicht abzusehen. Wäre mir ein Geißbock auf den Kopf gefallen und ich hätte kurz die Orientierung verloren, wäre mir nicht klar gewesen, ob es gerade Herbst, Winter, Sommer oder Frühling ist. Zu grau in grau gestaltet sich ja mancherorts die Wetterlage.
Aber nun ist also offenbar Winter, auch wenn offiziell erst übermorgen die Startglocken für die Jahreszeit vor der 5. Session klingen. Grau ist es draußen trotzdem und matschig. Ich habe mich heute Morgen sogar fast aufs Maul gelegt. Aber das ist ja hier kein Wetterblog. Oder etwa doch?
Schließlich endete kürzlich die Hinrunde der Bundesliga-Saison elfzwölf. Und da wir hier ja öfters mal von wechselhaften Wetterlagen beglückt werden und das auch irgendwie zum Effzeh passt, werfen wir doch einmal einen Blick zurück (puh. Überleitung geschafft – so gerade noch).
Nach verschiedenen Trainertypen (Stichworte: Herzensangelegenheit-> stumm->Liebling der Fans) versuchte es unser Sportdirektor zur neuen Saison mit etwas ganz Verrücktem: Er legte den Fokus bei der Auswahl des neuen Übungsleiters auf die sportliche Kompetenz und dessen Idee vom Spiel. Bevor sich jetzt alle aufregen: Die Kompetenz spreche ich den vorangegangenen Coaches nicht ab. Vielmehr war die jeweilige Ausgangslage, in der diese ausgewählt wurden, einfach anders gelagert: Daum=Hoffnungsträger per se, Soldo=Experiment/fehlende Alternativen? und Schaefer=Aus der Not geboren.
Mit Solbakken hingegen wurde ein Trainer verpflichtet, von dem man sich große Neuerungen und einen positiven Einfluss auf die Entwicklung einer Spielkultur versprach. Er war ein gezielter Trainerneuzugang, den man nun noch mit geeigneten Spielern füttern wollte, damit er seine Vorstellungen umsetzen konnte.
Karussell
Und so machte man sich ans Werk und tümmelte sich in der Folgezeit auf dem Transfermarkt. Dieser gab zwar einiges her, nur die Geldbörse, die war klamm. Also konzentrierte man sich auf wenige Zukäufe. Die sollten dann aber auch sitzen. Zum einen gelang es, Jajalo – bis dahin nur ausgeliehen – fest zu verpflichten. Zudem wurde mit Riether ein für Kölner Verhältnisse wirklich spektakulärer Fang gemacht, immerhin ist Riether zweifacher Nationalspieler. Mit Roshi holte man dazu ein albanisches Offensivtalent. Ansonsten ließ die erhoffte Sturmverstärkung (bis heute) auf sich warten.
Auf der anderen Seite trennte man sich von einigen Perspektivspielern, bei denen man sich nicht sicher ist, ob sie den ersten drei Silben ihres Titels gerecht werden. Um dies zu überprüfen, wurden die Yalcins, Yabos, Teroddes und wie sie alle heißen, ausgeliehen. Später kam noch Schorch dazu. Als Mohamad dann das Jahrhundertangebot aus Al-Ahli erhielt, musste man mit ihm kurz vor Ende der Transferperiode einen etatmäßigen Stammverteidiger abgeben.
Kurzerhand gelang es Finke jedoch, mit Sereno und Jemal (jeweils auf Leihbasis) Ersatz für den Abwehrbereich zu verpflichten. Und – um damit mal den Bogen zu einer Zwischenbewertung der neuen Spieler zu schlagen – beide erwiesen sich als absolute Glücksgriffe. Während ich besonders bei Jemal anfangs – auch wegen seines leichten...sagen wir mal Übergewichtes – sehr zwiegespalten war, bezeichne ich mich heute als sein Fan. Nicht nur, weil er bei dem Spiel in Bremen selbst humpelnd und dick bandagiert alles dafür tat, nicht ausgewechselt zu werden, um damit die durch Serenos Platzverweis bereits dezimierte Mannschaft nicht noch weiter zu schwächen. Nein. Ich mag ihn, weil er in jeden Ball springt, stets hohen Einsatz zeigt und mit Feuer und Flamme bei jeder Partie dabei ist. Dabei ist er als LV oder IV noch dazu recht vielseitig. Was auch auf seinen portugiesischen Nebenmann Sereno zutrifft. Beide scheinen überhaupt keine Akklimatisierungsprobleme gehabt zu haben und wirken wie feste Bestandteile des Teams.
Auch Sereno (der Gero noch aus gemeinsamen Zeiten in Portugal kennt und schätzt) zeigt guten Einsatz und besticht darüber hinaus durch Schnelligkeit und – um einmal bei Netzer zu bleiben – sehr gute Antizipation. Zudem spielte er bereits als LV, RV und IV und stellte seinen Wert für die Mannschaft dadurch unter Beweis. Es wird eine Mammutaufgabe sein, wenigstens einen der beiden nach der Saison fest zu verpflichten. Jemals Marktwert liegt bei ca. 2 Mio., und Sereno verfügt über eine Ausstiegsklausel, die auf 5 Mio. taxiert ist.
Roshi zeigt ebenfalls gute Ansätze. Bislang wurde er meist als RM/RA eingewechselt und deutete seine feine Technik und seinen Offensivdrang an. Wenn er kommt, bringt er Leben ins Spiel. Und wenn man bedenkt, wie jung er noch ist, könnten wir noch eine Menge Freude an ihm haben.
Riether ist in meinen Augen der heimliche Kopf der Mannschaft. Er spielt unauffällig und kann dadurch selten glänzen. Dafür ist er immer überall, fordert Bälle, putzt aus und baut seine Mitspieler auf. Vom Charakter und Spielübersicht ein unfassbarer Zugewinn für den Effzeh. Und auch meine erste Wahl, wenn ich an einen geeigneten Kapitän denke.
Denn das war ja auch so ein großes Thema in der Vorbereitung: Poldi wird entmachtet! Was hat sich der Boulevard genüsslich den Bauch gerieben, als Solbakken zunächst nicht bekannt geben wollte, wer denn nun sein Spielführer werden soll und als er dann Gero benannte, war das Geschrei groß. Meiner Ansicht nach hat Solbakken im Nachhinein betrachtet Poldi damit einen Gefallen getan. Er kann sich auf sein Spiel konzentrieren und die Mannschaft durch seine in dieser Saison bärenstarken Leistungen mitreißen. Dafür braucht er keine Binde. Und wenn man sieht, wie Poldi explodiert und auch persönlich gereift ist, hat Solbakken recht behalten, auch wenn Poldi anfangs gekränkt war und ich übrigens auch.
Hier gehts zu Teil 2
Im November noch war das nicht abzusehen. Wäre mir ein Geißbock auf den Kopf gefallen und ich hätte kurz die Orientierung verloren, wäre mir nicht klar gewesen, ob es gerade Herbst, Winter, Sommer oder Frühling ist. Zu grau in grau gestaltet sich ja mancherorts die Wetterlage.
Aber nun ist also offenbar Winter, auch wenn offiziell erst übermorgen die Startglocken für die Jahreszeit vor der 5. Session klingen. Grau ist es draußen trotzdem und matschig. Ich habe mich heute Morgen sogar fast aufs Maul gelegt. Aber das ist ja hier kein Wetterblog. Oder etwa doch?
Schließlich endete kürzlich die Hinrunde der Bundesliga-Saison elfzwölf. Und da wir hier ja öfters mal von wechselhaften Wetterlagen beglückt werden und das auch irgendwie zum Effzeh passt, werfen wir doch einmal einen Blick zurück (puh. Überleitung geschafft – so gerade noch).
Nach verschiedenen Trainertypen (Stichworte: Herzensangelegenheit-> stumm->Liebling der Fans) versuchte es unser Sportdirektor zur neuen Saison mit etwas ganz Verrücktem: Er legte den Fokus bei der Auswahl des neuen Übungsleiters auf die sportliche Kompetenz und dessen Idee vom Spiel. Bevor sich jetzt alle aufregen: Die Kompetenz spreche ich den vorangegangenen Coaches nicht ab. Vielmehr war die jeweilige Ausgangslage, in der diese ausgewählt wurden, einfach anders gelagert: Daum=Hoffnungsträger per se, Soldo=Experiment/fehlende Alternativen? und Schaefer=Aus der Not geboren.
Mit Solbakken hingegen wurde ein Trainer verpflichtet, von dem man sich große Neuerungen und einen positiven Einfluss auf die Entwicklung einer Spielkultur versprach. Er war ein gezielter Trainerneuzugang, den man nun noch mit geeigneten Spielern füttern wollte, damit er seine Vorstellungen umsetzen konnte.
Karussell
Und so machte man sich ans Werk und tümmelte sich in der Folgezeit auf dem Transfermarkt. Dieser gab zwar einiges her, nur die Geldbörse, die war klamm. Also konzentrierte man sich auf wenige Zukäufe. Die sollten dann aber auch sitzen. Zum einen gelang es, Jajalo – bis dahin nur ausgeliehen – fest zu verpflichten. Zudem wurde mit Riether ein für Kölner Verhältnisse wirklich spektakulärer Fang gemacht, immerhin ist Riether zweifacher Nationalspieler. Mit Roshi holte man dazu ein albanisches Offensivtalent. Ansonsten ließ die erhoffte Sturmverstärkung (bis heute) auf sich warten.
Auf der anderen Seite trennte man sich von einigen Perspektivspielern, bei denen man sich nicht sicher ist, ob sie den ersten drei Silben ihres Titels gerecht werden. Um dies zu überprüfen, wurden die Yalcins, Yabos, Teroddes und wie sie alle heißen, ausgeliehen. Später kam noch Schorch dazu. Als Mohamad dann das Jahrhundertangebot aus Al-Ahli erhielt, musste man mit ihm kurz vor Ende der Transferperiode einen etatmäßigen Stammverteidiger abgeben.
Kurzerhand gelang es Finke jedoch, mit Sereno und Jemal (jeweils auf Leihbasis) Ersatz für den Abwehrbereich zu verpflichten. Und – um damit mal den Bogen zu einer Zwischenbewertung der neuen Spieler zu schlagen – beide erwiesen sich als absolute Glücksgriffe. Während ich besonders bei Jemal anfangs – auch wegen seines leichten...sagen wir mal Übergewichtes – sehr zwiegespalten war, bezeichne ich mich heute als sein Fan. Nicht nur, weil er bei dem Spiel in Bremen selbst humpelnd und dick bandagiert alles dafür tat, nicht ausgewechselt zu werden, um damit die durch Serenos Platzverweis bereits dezimierte Mannschaft nicht noch weiter zu schwächen. Nein. Ich mag ihn, weil er in jeden Ball springt, stets hohen Einsatz zeigt und mit Feuer und Flamme bei jeder Partie dabei ist. Dabei ist er als LV oder IV noch dazu recht vielseitig. Was auch auf seinen portugiesischen Nebenmann Sereno zutrifft. Beide scheinen überhaupt keine Akklimatisierungsprobleme gehabt zu haben und wirken wie feste Bestandteile des Teams.
Auch Sereno (der Gero noch aus gemeinsamen Zeiten in Portugal kennt und schätzt) zeigt guten Einsatz und besticht darüber hinaus durch Schnelligkeit und – um einmal bei Netzer zu bleiben – sehr gute Antizipation. Zudem spielte er bereits als LV, RV und IV und stellte seinen Wert für die Mannschaft dadurch unter Beweis. Es wird eine Mammutaufgabe sein, wenigstens einen der beiden nach der Saison fest zu verpflichten. Jemals Marktwert liegt bei ca. 2 Mio., und Sereno verfügt über eine Ausstiegsklausel, die auf 5 Mio. taxiert ist.
Roshi zeigt ebenfalls gute Ansätze. Bislang wurde er meist als RM/RA eingewechselt und deutete seine feine Technik und seinen Offensivdrang an. Wenn er kommt, bringt er Leben ins Spiel. Und wenn man bedenkt, wie jung er noch ist, könnten wir noch eine Menge Freude an ihm haben.
Riether ist in meinen Augen der heimliche Kopf der Mannschaft. Er spielt unauffällig und kann dadurch selten glänzen. Dafür ist er immer überall, fordert Bälle, putzt aus und baut seine Mitspieler auf. Vom Charakter und Spielübersicht ein unfassbarer Zugewinn für den Effzeh. Und auch meine erste Wahl, wenn ich an einen geeigneten Kapitän denke.
Denn das war ja auch so ein großes Thema in der Vorbereitung: Poldi wird entmachtet! Was hat sich der Boulevard genüsslich den Bauch gerieben, als Solbakken zunächst nicht bekannt geben wollte, wer denn nun sein Spielführer werden soll und als er dann Gero benannte, war das Geschrei groß. Meiner Ansicht nach hat Solbakken im Nachhinein betrachtet Poldi damit einen Gefallen getan. Er kann sich auf sein Spiel konzentrieren und die Mannschaft durch seine in dieser Saison bärenstarken Leistungen mitreißen. Dafür braucht er keine Binde. Und wenn man sieht, wie Poldi explodiert und auch persönlich gereift ist, hat Solbakken recht behalten, auch wenn Poldi anfangs gekränkt war und ich übrigens auch.
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Aufrufe: 2673 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 10 | Erstellt:20.12.2011
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KOMMENTARE
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20.12.2011 | 17:19 Uhr
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donluka :
Wie immer: Bitte nur unter Teil 2 kommentieren. Danke!
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