1.Der Tim Wiese der Woche Es ist wie überall im Leben: Es sind immer die gleichen Menschen, auf die man sich verlassen kann. Am Montagnachmittag habe ich nach einen passenden Einleitungstext für diesen Wochenrückblick gesucht und war dabei nicht wirklich kreativ. Wie immer in so einem Fall wollte ich deshalb im Kicker nach irgendetwas brauchbarem suchen. Und tada! Was lese ich da auf der Titelseite? Tim Wiese hält sich immer noch für einer der besten Torhüter der Bundesliga. Nachdem ich nach dieser Schlagzeile drei Mal vor Freude an die Decke gesprungen bin, kam jedoch die große Ernüchterung: Es ist wohl das wochenrückblickuntauglichste Wiese-Interview in der Geschichte des Wiese. Hier ein kleiner Auszug seiner Aussagen: "Ich möchte darauf nicht eingehen, Schnee von gestern.", "Ich habe hier für 4 Jahre unterschrieben und möchte meine Chance nutzen", "Ich will hier meine Arbeit machen. Ich will Spaß am Fußball haben. Was wird, entscheiden andere.", "Was passieren wird, muss man abwarten.", "Ich weiß nicht, ob ich nochmal in der Bundesliga oder bei einem ausländischen Klub im Tor stehen werde. Ich kann diese Frage nicht beantworten." Schnaaaaaaarch. Laaaaaaaaaangweilig! Bei so wenig Aussagekraft könnte er ja gleich eine Rede im Bundestag halten. Eine Aussage war dann aber doch noch in gewohnter Timmy-Boy Manier: "Ich bin immer noch einer der besten Torhüter der Bundesliga. Höchstens zwei bis drei Spiele würde ich benötigen, um wieder der Alte zu sein." Das klingt bei seinen zuletzt gezeigten Leistungen fast wie eine Drohung. Aber zumindest für ein Spiel könnte ihn Hoffenheim also ruhig mal wieder ins Tor stellen, weil er da seiner Aussage nach ja dann noch nicht wieder der Alte ist und ja auch zweifelsfrei zu den talentiertesten Torhütern der "Trainingsgruppe Tim Wiese" gehört. Denn wenn wir mal ehrlich sind: Das, was sein Nachfolger Koen Casteels diese Saison bisher so anstellt, würde der Timmy-Boy auch noch hinkriegen. Ganz sicher. Und er wäre dabei auch noch deutlich unterhaltsamer.
Verhaftet wegen Sexy: Tim Wiese
2. Fack ju Götze Was war das nur wieder für ein Fußballspiel am Samstagabend! Was Bayern München und Borussia Dortmund zeigten, war wirklich ein Spiel auf absolut hohem Niveau und wieder einmal eine Werbung für den deutschen Fußball. Vor allem, wenn man bedenkt, dass das Spiel in allen Ländern der Welt bis auf Nordkorea, Pakistan und Legoland ausgestrahlt wurde. Warum so ein Spiel dann aber immer noch von Marcel Reif kommentiert wird und man den mit Abstand schärfesten, witzigsten, fachlich kompetentesten und einfach nur besten Fußballkommentator Deutschlands, Fritz von Thurn und Taxis, am Freitagabend mit Flaschen mit Mouuuu Abdellaouuuuue abspeist, wird mir für immer ein Rätsel bleiben. Das Spiel war jedoch nicht nur auf der ganzen Welt ein Gesprächsthema, sondern vor allem auch in Deutschland. Einigen BVB-Fans hat es dabei nicht gepasst, dass Joachim Löw für das Länderspiel am Dienstag zwei Bayern-Profis heimgeschickt hat, während alle Dortmund-Spieler bei der Nationalmannschaft bleiben mussten. So nach dem Motto: Wenn die Dortmund-Spieler nicht spielen dürfen, passt es uns nicht, weil Löw die Bayern-Spieler bevorzugt und wenn die Dortmund-Spieler spielen müssen, passt es uns auch nicht, weil Löw die Bayern-Spieler schont. Das kapiere wer will, mir ist das zu blöd. Wo wir gerade bei blöd sind: Kevin Großkreutz hat am Samstagabend natürlich auch mal wieder eine Hauptrolle gespielt, als er sich mit Mario Mandzukic anlegte. Während in unserem Dorf-Sportheim, das hier im Wochenrückblick ja fast schon Kultstatus erlangt, ein BVB-Fan richtigerweise anmerkte, dass Gelb für beide in dieser Situation völlig korrekt war, war einer der Stammtisch-Bayern-Opis, von denen ich ja schon einige Male berichtet hatte, anderer Meinung: "Großkreutz gibt Mandzukic ganz klar ne Kopfnuss! Des isch Rot! Setz doch mal deine scheiß Vereinsbrille ab!"
"Den hab ich euch schön ins Nest gelegt, was?" "Fack ju, Götze"
3. Gerüchten zufolge möchte 1899 Hoffenheim in der Winterpause Hansi Flick und Günter Netzer als Platzwart verpflichten.
4. Bleiben wir noch ein wenig bei Borussia Dortmund und Bayern München. Aufgrund der scheinbar erdrückenden Dominanz der beiden Schwergewichte im deutschen Profifußball (Dortmund ist momentan zwar nur 3., aber das macht ja nichts), gibt es ja immer wieder einige kuriose Ideen, wie man im deutschen Fußball für mehr Spannung sorgen könnte. Von Champions-League-Prämien für die Absteiger bis hin zur Zwangsverpflichtung von Tim Wiese als neuer Bayern-Keeper war schon alles Mögliche dabei. Eine ganz neue Idee hat jetzt Felix Magath gehabt: Schmeißt die beiden doch einfach raus aus Deutschland. Wer zu gut ist für die breite Masse, muss eben gehen. Gregor Gysi gefällt das. Deshalb hat Magath jetzt den Vorschlag einer Europa-Liga vorgebracht, in der die besten Teams der großen Fußballnationen separat in einer eigenen Liga spielen. Dem guten Mann hat man wohl etwas falsches in den Tee getan. Völlig kurioser Gegenvorschlag: Die besten Teams aus den europäischen Ligen führen ein Turnier durch, in den sie dann beweisen können, wie gut sie wirklich sind. Spaßeshalber könnte man dieses Turnier dann Champions-League nennen. Einen Vorteil hätte die ganze Sache aber auf jeden Fall: Dann hätten der FC Schalke und Bayer Leverkusen endlich mal die Möglichkeit, deutscher Meister zu werden. Okay, der Spruch war jetzt echt makaber, tut mir leid.
Willst du mit mir Drogen nehmen? Felix Magath.
5.Rückkehr der Wochenrückblick-Legenden Man könnte diese Ausgabe auch Rückkehr der Wochenrückblick-Legenden nennen. Nach Tim Wiese hat sich in letzter Zeit nämlich auch mein zweiter Liebling mal wieder zu Wort geäußert. Christian Lell ist nämlich unzufrieden in Levante und liebäugelt mit einer Rückkehr in die Bundesliga. Das Problem bei der Sache: Die Bundesliga liebäugelt nicht mit einer Rückkehr von Christian Lell. Nein, lieber Felix, wir verpflichten die Bayern nicht dazu, ihren verlorenen Sohn zurückzuholen und so die Chancen für Braunschweig und Nürnberg, in München gewinnen können, zu erhöhen. Das wäre zu viel des Guten. Davor schmeißen wir die Bazis lieber aus der Bundesliga raus. Aber da der Wochenrückblick ja selbstverständlich auch eine sehr soziale Ader hat, hier einige Job-Vorschläge, mit denen wir Lellilein Asyl gewähren könnten:
- Stammspieler bei Werder Bremen
- Balljunge bei Bayern München
- Telefonjoker bei "Wer wird Millionär?"
- Nobelpreisträger für die erfolgreiche Anwendung der Chaos-Theorie im 16-Meter-Raum
- Anwalt der NPD (Berufsbezeichnung: Rechts-Verteidiger)
- Ein Mann-Mauer für die Trainingsgruppe II der TSG Hoffenheim
- Platzwart bei der TSG Hoffenheim
- Übersetzer von Haftbefehl-Songtexten ins Deutsche
- Vorfahrt-Gewähren-Schild in Berlin-Kreuzberg
- Bauleiter des Berliner Flughafens
- Streitschlichter zwischen Bushido und Kay One
Höhepunkt der Karriere des Christian Lell, genannt Chris, genannt Lell: Er darf Arjen Robben einen Ball übergeben ohne von ihm im Anschluss getunnelt zu werden.
6. Es tut so weh Letzte Woche hat eine Fußballseite auf Facebook eine Übersicht der wahrscheinlichen WM-Lostöpfe veröffentlicht und dabei die Frage gestellt, welches denn die absolute Todesgruppe wäre. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, die Kommentare dazu nicht durchzulesen, weil sowieso mindestens dreiviertel der User drei europäische Mannschaften in eine Gruppe machen würden. Doch wie das dann immer so ist, hat natürlich die Neugierde überwogen. Was ich dann allerdings lesen musste, hat mich fast sprachlos gemacht. Hier einige meiner Lieblingskommentare: "Lostopf 1 wäre die absolute Todesgruppe", "Brasilien, Deutschland, Spanien, Argentinien alda, dann eskalier ich alda", "Chile muss in Lostopf 2" (zu den europäischen Teams) und Achtung, mein Favorit: " DEUTSCHLAND-RUSSLAND-FRANKREICH-USA das wäre die Schwerster Gruppe, denn bei Topf 2 darf ja keiner aus Europa kommen, deswegen Russland". Das sitzt. Tut so viel Dummheit eigentlich weh? Da muss ich erst einmal Waldemar Hartmann anrufen.
7.Grande Luca Eine ganz witzige Geschichte hat sich noch in Italien ereignet. Dort ist am vergangenen Wochenende nämlich der ehemalige Verteidiger des AC Mailand, Luca Antonini, mit seinem Verein CFC Genoa nach Mailand zurückgekehrt und wurde von den Fans feierlich empfangen. Auf einem der Plakate stand: "Ein großer Mensch, wahrer Freund, willkommen zurück Luca, unser Anführer." Antonini zeigte sich in Folge dieser Aktion in einer TV-Talkshow mehr als gerührt und sagte, dass er mit so einer Begrüßung nicht gerechnet hatte. Das Problem bei der Sache: Das Plakat war gar nicht an ihn gerichtet, sondern an einen Ultra der Mailänder Fanszene, der nach 5 Jahren Stadionverbot das erste Mal wieder seine Rossonieri in der Curva Nord anfeuern durfte. Autsch. Läuft bei Antonini!
Zum Haareraufen: Luca Antonini wird von seinen ehemaligen Anhängern nassgemacht. Wie sagt man so schön? Ehre, wem Ehre gebührt...
8. Der Gabor Kiraly Barcelonas Dass der FC Barcelona nicht mehr das Non-Plus-Ultra des europäischen Fußballgeschehens ist wie vor ein paar Jahren, dürfte bekannt sein. Vor allem wenn Lionel Messi und noch ein paar Stammspieler verletzt sind, läuft bei Barca gar nichts mehr. Das hat am Wochenende zwar noch zu einem 4:0-Erfolg gegen Granada gereicht, doch gegen die würde wahrscheinlich sogar der 1.FC Nürnberg gewinnen. Bereits in der Champions-League ein paar Tage später war man dann vor allem in der 1.Halbzeit gegen Ajax Amsterdam überfordert und verlor folgerichtig mit 1:2. Vor allem Carles Puyol in der Abwehr wirkte dabei wie eine schlechte Karikatur seiner vergangenen Tage. Wenig an der Niederlage ausrichten konnte Torwart José Pinto, der in der Sky-Konferenz, warum auch immer, als der "Gabor Kiraly Barcelonas" bezeichnet wurde. Bis auf die Tatsache, dass die zwei Torhüter im fortgeschrittenen Alter und den Buchstaben O im Vornamen haben, haben die beiden eigentlich streng genommen gar nichts gemeinsam. Pinto durfte spielen, weil sich der etatmäßige Stammtorwart Valdes verletzt hatte. Über dessen Ausfall sagte Coach Martino: "Natürlich werden wir den besten Torwart der Welt vermissen." Diese Aussage ist zweifellos richtig. Den besten Torwart der Welt vermisst Barcelona aber eigentlich schon immer, weil er nie dort gespielt hat. Wenn man also auf die Idee kommt, das Fehlen von Valdes als mögliche Ursache für Barca-Niederlagen zu sehen, dann kann man den Laden da am besten gleich zumachen. Felix Magath gefällt das.
Wirft das Handtuch: Victor Valdes (trägt das Torwart-Trikot nur aus Spaß und weil es zu seiner Haarfarbe passt)
9. Doch Barca muss nicht nur auf Valdes verzichten, sondern womöglich bald auch auf Lionel Messi. Warum? Weil Inter Mailand einen neuen Scheich hat. Klingt unlogisch? Ist es auch. Da ich jetzt keine Lust habe, den Namen von diesem Typen zu googeln, nennen wir ihn einfach stellvertretend Bin Tanken. Bin Tanken ist nämlich der Meinung, dass Inter die erste Anlaufstelle im Weltfußball ist, sollte Messi mit dem Gedanken spielen, Barcelona zu verlassen. Wahrscheinlich ist Inter nicht einmal die erste Anlaufstelle in Italien. Oder in Mailand. Aber das sieht man bei den Schwarz-Blauen naturgemäß anders. Schließlich sind auch bereits in den vergangenen Jahren Größen des Weltfußballs wie Gaby Mudingayi, Zdravko Kuzmanovic oder Yuto Nagatomo zu ihnen gewechselt, warum dann nicht auch Messi? Wir halten fest: Es ist Zeit für die Winterpause. Da ist immerhin jedes 10.Gerücht sinnvoll.
10.#echteliebe Zurück zu Borussia Dortmund. Bei den Schwarzgelben hat sich nämlich im Vorfeld der Partie ein handfester Skandal ereignet, Maulwurf-Debatte des FC Bayern ein Dreck dagegen. Die Fans haben davon während der Berichtserstattung nur nichts gemerkt, weil es Marcel Reif vor lauter sich an sich selbst ergötzen wahrscheinlich gar nicht mitgekriegt hat. Und zwar wurde im aktuellen Winterkatalog des Vereins eine Choreo des FC Bayern als die eigene gefeiert. In der Choreographie waren die Farben Schwarz und Gelb mit der Unterschrift "Die Farben der geilsten Stadt der Welt zu sehen." Problem bei der Sache: Schwarz-Gelb sind die offiziellen Farben der Stadt München, nicht der von Dortmund. Blöd gelaufen. Die Reaktionen auf diese Schmach: Pep Guardiola fand die Choreo sehr, sehr schön, Matthias Sammer war unzufrieden, weil sie nicht zur besten Choreo der Welt gekürt wurde, die BVB-Fans geben Joachim Löw die Schuld dafür, Philipp Lahm bohrt in der Nase und Kevin Großkreutz hat dem zuständigen Mitarbeiter des Katalogs zur Strafe ein Trikot von sich geschenkt. Der etwas andere Wochenrückblick sagt: #echteliebe.
11. Da das beste ja bekanntermaßen zum Schluss kommt, bleibt mir dieses Mal gar nichts anderes übrig als den Wochenrückblick mit Zlatan Ibrahimovic zu beenden. Der Schwede ist in den letzten Wochen nämlich mal wieder aus sich heraus gewachsen. Im Vorfeld der WM-Play-Offs gegen Portugal wurde er nämlich von einem Reporter gefragt, wer es denn nun zur WM schaffe. Darauf antwortete Ibrahimovic, das wisse nur Gott. Auf die Aussage des Reporters, den könne man aber schlecht befragen, antworte Ibra dann: "Wieso? Er steht doch direkt vor ihnen." Im Anschluss hat er sein Land fast noch im Alleingang zur WM zlataniert und danach verkündete er mal wieder zlatanisch: "Ohne mich braucht man sich diese WM gar nicht anschauen." Vor kurzem setzte er dieser Aussage noch die Krone auf, indem er sagte: " Ich brauche keinen Ballon d'Or. Ich weiß auch so, dass ich der Beste bin." Dieser Mann tropft nur so vor Selbstverliebtheit, darauf ist wahrscheinlich sogar ein Paul Scharner neidisch. Es soll aber tatsächlich Leute geben, die nicht kapiert haben, dass da auch ein ganzes Stück Selbstironie mit dabei ist. Das sind dann wohl so Leute, die den etwas anderen Wochenrückblick ernstnehmen. Oder die besten Teams der Weltrangliste bei der WM-Auslosung in einer Gruppe sehen. Oder Tim Wiese nicht cool finden. Muss ein ziemlich langweiliges Leben sein.
Wie die Nase eines Mannes, so auch sein Johannes: Zlatan Ibrahimovic
12. Die besten Kommentatorsprüche der vergangenen Wochen
"Jede Mannschaft hat sein eigenes Mittel gegen den FC Bayern. Das von Viktoria Plzen lautet: Bitte lieber Gott, hilf mir."
Bela Réthy
"Seit Thomas Schneider übernommen hat, geht es beim VfB bergan. Um nicht zu sagen bergauf."
TuT
"Das Pokalderby, das Revierderby, das ganz heiße Ding."
TuT
" Er hat vor dem Spiel noch ne Banane verschlungen. Da dachte ich: Oh der Kapitän wird mit genügend Energie ins Spiel gehen. War bisher nicht der Fall."
TuT
13. Der Tweet der Woche
"Unbrauchbar war deine Mutter gestern Nacht."
Carlton Cole auf den Tweet eines West-Ham-Fans, wonach er unbrauchbar sei.
Marc Hauser
P.S.: Es handelt sich hierbei um einen Satire-Blog, jeder, der den Inhalt ernst nimmt, ist selbst Schuld.
jedes mal auf neue ein genuß.
Deine Häme ist unangebracht!
Das mit Zlatan ist so eine Sache. Da Zlatan
1. beim Sprechen nicht
*Ironie on*
"...."
*Ironie off*
sagt
und es dann
2. nicht wie bei Spox abläuft:
Zlatan: "...."
Irgendwer anders: "Sag mal geht´s noch. Sowas kann man doch nicht sagen. Das ist doch nicht dein Ernst!!"
Zlatan: "War doch nur Satire/ Ironie."
verstehen die Leute halt nicht wie er das so meint.