Sehr geehrter Jens Keller,
ich gestehe ich bin beeindruckt. Nach Ihrem Amtsantriff als Cheftrainer meines geliebten FC Schalke 04 war ich überzeugt, diese Lösung sei eine temporäre. Zu ungewiss waren die Resultate Ihrer Arbeit in Stuttgart. Und ein Trainer, der eine Jugendmannschaft zu Erfolgführen kann, ist nicht zwangsläufig fähig, dies auch mit einer Profimannschaft zu tun.
Aber ich sehe Ihren Fussball gern. Offensiv, passischer, technisch hervorragend und mit inspirativem Angriffsspiel. Chapeau! Dies gefällt und, wie gesagt, beeindruckt mich.
Aber es gibt etwas an Ihnen, das beeindruckt mich kein bischen. Nein, ich schäme mich fast. Obgleich der durchaus praktikablen Funktionsweise eines Trainingsanzuges, sind Sie von der UEFA gezwungen bei Championsleaguespielen in Anzug und Krawatte aufzutauchen.
Und da wir uns derzeit auf dem Weg befinden, auch das Ticket zur Königs(blauen)klasse zu lößen, gehe ich davon aus, Ihre Bekleidungskünste auch nächste Saison wieder betrachten zu dürfen.
Und das können wir im aktuellen Zustand nicht zulassen!
Ich meine schauen Sie sich einmal an ...
Das Hemd ungebügelt, die Krawatte auf halb acht, ein Knoten wie ein Anfänger und die Farbzusammenstellung. Einfach unerträglich. Dabei sind Sie in guter Gesellschaft. Schauen Sie sich einmal den Vorstand des FC Schalke 04 an. Ein jeder ist in der Lage sich präsentabel zu bekleiden.
Der einzige, der hier etwas aus der Rolle fällt, ist Horst Held. Denn im Gegensatz zu den anderen dreien, begeht er einen entscheidenden Fehler. Er trägt Haifischkragen (auch italienischer Kragen genannt). Der Haifischkragen geht seitlich aus und bietet daher eigentlich keine Grundlage für das tragen einer Krawatte. Wie Sie sehen können blinzen bei Ihm die Halsflügel durch. (Die Schlaufe, die vom Knoten an um den Hals läufft). Das ist ein No-Go!
Eine Krawatte wurde erfunden um die Hemdknöpfe abzudecken. Es gibt schlicht ein klareres Bild ab. Was bringt es aber, wenn einem dieses gelingt, wenn man dann vom Knoten an aufwärts noch Stoffmaterial zu sehen bekommt, der eigentlich unterm Kragen verschwinden sollte? Nichts ... richtig.
Also, der geübte Krawattenträger kauft natürlich Hemden mit Olsenkragen. Dieser geht nach unten aus und bietet somit mehr Verdeck für die Halsflügel. Man kann noch einen Schritt weiter gehen und einen geknöpften Olsenkragen wählen (Button Down). Dieser verhindert zusätzlich, dass bei windigem Wetter oder ungünstiger Bewegung (Torjubel zum Beispiel) der Kragen verrutscht. Unser Vorstandsvorsitzender Clemens Tönnies trägt diesen gern und vor allem Stilvoll!
Aber auch Ihre Vorgänger waren allesamt in der Lage einen ordentlichen Knoten zu binden. Auch wenn Ralf Rangnick wieder den Fehler macht, den falschen Kragen zu wählen.
Was uns zum nächsten Faux pass bringt. Die Farbwahl. Herr Keller, sie tragen bei jeder Gelegenheit schwarze Krawatten. Warum? Gehen Sie auf eine Beerdigung? Wer nun glaubt, dass diese Johnny Cash Referenz fälschlicherweise das Bild der Hochachtung malt, der irrt.
Johnny Cash trug schwarz im Gesamtbild. So wie Mirko Slomka oben. Aber sobald ein weißes Hemd ins Spiel kommt, verbietet sich das tragen einer schwarzen Krawatte einfach. Es sei denn man ist Busfahrer oder Totengräber.
Nun können Sie Ihrem ästhetischen Auge natürlich freien Lauf lassen und wählen, was Sie möchten. Aber die Tatsache, dass wir uns auf Schalke befinden, schreit quasi nach der Farbe Royal Blue.
Gestatten Sie mir, Ihnen ein paar Vorschläge zu machen? Egal ob einfarbig, hell gestreift, dunkel gestreif oder mit dezentem Muster. Nur bitte nicht karriert oder mit Punkten. Das wirkt hochgradig albern.
Im dritten Punkt kommt der wohl schwerste Fehler von Ihnen. Der Knoten!
Wie kann man denn bitteschön als erwachsener Mann einen halben Windsor binden? Dieser Knoten wurde für Jugendliche erfunden! Zumal Ihre Bindekünste alles andere als hervorragend sind. Würden die Knappen so spielen, wie Sie Krawatte binden, wären wir irgendwo in der Landesliga.
Solche Knoten tragen nur schmierige Versicherungsvertreter oder abgehalfterte Hilfsmanager. Sie sind keines von beidem.
Ein ausgewachsener Mann trägt mindestens Full Windsor. Der doppelte Windsor ist natürlich auch möglich, aufgrund Ihrer Figur möchte ich allerdings dafür abraten. Sie sind nach wie vor sportlich gebaut und Ihr durchschnittlicher Nacken wäre wohl nicht geschaffen für die doppelte Bindung. Einem Uli Hoeneß oder einem Siegmar Gabriel steht der doppelte Windsor eher, die haben den Nacken dafür.
Wie man einen Full Windsor bindet, schauen Sie sich bitte im folgenden Video an. Auch wenn der Herr dort einen Kent-Kragen trägt, der wiederum eigentlich ungeeignet ist, aber hey ... nobody is perfect.
Sollten Sie gefallen finden, schauen Sie sich bitte auch alternative Knoten an. Persönlich bin ich großer Fan des Elderedge Knotens. Dieser bietet eine sehr ansprechende Optik gepaart mit etwas Stil. Dabei nicht zu globig und vor allem nicht zu aufgedunsen. Natürlich können Sie aus der Vielzahl der möglichen Knoten selbst wählen. Nur eben den halben Windsor sollten Sie nie wieder binden.
Damit haben Sie die 3 Hauptgründe für einen schlecht sitzenden Anzug eliminiert. Denn egal wie gut das Sakko geschneidert ist, wie hervoragend die Hose genäht wurde oder wie passischer die Hüften vermessen wurden. Wenn das Hemd und der Kragen keine Einheit mit der Krawatte bilden, sehen Sie immer aus wie ein Schluljunge ... wie ein Konfirmant .... wie ein Klopp ...
Also bitte ... NIE wieder Haifischkragen, NIE wieder schwarz und vor allem NIE NIE NIE wieder halben Windsor.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr FC Schalke 04 Mitglied Nr. 65064282
Find den Blog interessant. Hab noch nie soviel über Hemdkragen oder Krawatten nachgedacht. Aber Du hast Recht. Meine letzte Krawatte trug ich bei meiner eigenen Hochzeit vor ca. 30 Jahren. Seither nichts mehr. Von daher hatte ich mir nie mehr Gedanken über dieses Thema gemacht.
Beide Blogs gelesen. Es ist ein Duell auf Augenhöhe, obwohl beide Geschichten nicht unterschiedlicher sein könnten.
Den Ausschlag für Rodnox, gab die extra Portion Kreativität.
Beide hätten es verdient eine Runde weiter zukommen.
Also meine Stimme für den Knappen
Wenn nicht, ist man raus."
So wie ich ...
Wenn ich aber mal meine Vorrundenergebnisse so vergleich dürfte folgende Bewertung zu grunde gelegt sein:
Die Blogbewertung läufft als Durchschnitt mit 20% ein.
Dazu kommen die abgegebenen Stimmen und zwar je nach System.
Einige geben 1, 2 und 3 Punkte, andere wieder zwischen 1 und 10. Das fällt mit 30% in's Gewicht.
40% macht die Jurywertung aus, die aber nach jeder falschen Bewertung ausgewechselt wird.
Und die restlichen 80% bestimmt der Bulle durch 4 Würfel in einem Becher, die nach einem Münzwurf zusammen als Turm auf einer Eieruhr landen müssen.
Wenn nicht, ist man raus.
Macht Sinn oder?
So spannende Duelle wie zuletzt.
Es funktioniert ganz einfach!
Ihr müsst einfach nur sagen welchen Blog ihr besser fandet!
Wie viel Gewicht eure Stimme hat, hängt davon ab wie aktiv ihr im Blogpokal seid!
Aber ganz wichtig. Einfach nur eure Stimme geben. Nicht 10 Punkte. Sondern sagen: Dieser Blog hat gewonnen oder meine Stimme geht an Rodnox
Wenn ihr schreibt toll 10 Punkte ist daraus nicht ersichtlich ob ihr auch wollt, dass dieser Blog/User in die nächste Runde kommt.
Und das mit der Eieruhr werte ich als Vorschlag für nächstes Jahr