09.11.2011 um 20:41 Uhr
Geschrieben von donluka
Gespräch mit einem Weltmeister 2
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Und was fühlst Du, wenn Du heute an den FC denkst?
Ein wenig Wehmut. Leider hat der FC seinen Stellenwert, den er in den 70er, 80er und auch noch 90er Jahren hatte, verloren.
Dennoch läuft es ja derzeit besser, auch wenn der FC am vergangenen Samstag gegen Werder unglücklich verlor. Was traust Du dem FC für diese Saison zu?
Einen gesicherten Platz, in der Mitte der Tabelle, auf jeden Fall!
Wenn der Tabellenplatz einstellig ausfallen sollte, halte ich das für einen Erfolg, auf den man für die kommende Saison, hoffentlich mit gleichem sportlichen Leiter und Trainer, aufbauen kann.
Wenden wir uns mal einem Thema zu, dass seit einiger Zeit recht relevant zu sein scheint. Heutzutage wird ja viel vom modernen Torwartspiel gesprochen. Was hältst Du von derartigen Diskussionen? Ist das heutige Torwartspiel wirklich anders als früher? Oder ist das vielleicht nur ein Hype?
Der entscheidende Unterschied heute ist vor allem das Spiel mit dem Fuß.
Hast Du denn damals auch schon das Spiel mit dem Fuß trainiert?
Als die Rückpassregel aufkam, habe ich, in Zusammenarbeit mit meinem Torwarttrainer Rolf Herings, das Spiel mit dem Fuß trainiert. Die Torhüter heute haben den Vorteil, dass sie mit dieser Regel aufgewachsen sind. Das sieht und merkt man sehr deutlich.
Würdest Du Dir denn zutrauen, unter diesen Voraussetzungen die heutigen Erwartungen an einen modernen Torwart zu erfüllen?
Derzeit bin ich ja nicht mehr im professionellen Training.
Im gleichen Trainingszustand, den ich mit 30 oder 34 hatte, könnte ich die Erwartungen an das Torwartspiel von heute auf jeden Fall erfüllen.
Mit welchem der heutigen Keeper kannst Du Dich von der Spielweise am ehesten identifizieren bzw. wer ähnelt Dir in seiner Interpretation des Torwartspiels am meisten?
Einige Torhüter sind von der Statur und der Spielweise ähnlich: Adler, Neuer und auch der junge Bernd Leno.
Wie sollte Deiner Meinung nach der komplette Torwart sein?
Selbstbewusst. Nervenstark. Fangsicher. Mutig im Herauslaufen. Er sollte lange stehen bleiben. Ein gutes Spiel mit dem Fuß mitbringen. Sprungstark und schnell sein.
Das sind aus meiner Sicht die wichtigsten Punkte.
Und was zeichnet für Dich den so genannten "mitspielenden Torwart" aus?
In der Offensive muss er sich, ähnlich wie früher der Libero, als freier Mann zum Anspiel anbieten. So hat die Mannschaft immer einen Not- Anspielpunkt, falls die Räume vorne zu sind.
In der Defensive muss er, auch ähnlich wie ein Libero, weit aufgerückt hinter seiner Abwehrkette, die Räume für mögliche weite Pässe, schließen.
Wer kommt von den aktuellen Keepern dieser Idealvorstellung am nächsten?
Adler, Neuer, Leno, ter Stegen haben viele diese Attribute.
Der derzeit Beste ist Neuer.
Manuel Neuer wirft ja häufig den Ball, andere Torhüter schießen eher.
Werfen ist genauer und schneller. Beim Schießen kann man weiter entfernte Mitspieler erreichen und die Mannschaft kann leichter aufrücken.
Häufig ist zu beobachten, dass Abstöße wenig präzise sind. Wie kann man da seine Zielgenauigkeit erhöhen?
Übung macht den Meister!
Welche Variante hast Du bevorzugt? Werfen oder schießen?
Ich habe den Abwurf bevorzugt. Manchmal erfordert die Spielsituation aber auch einfach einen weiten Abschlag.
Wenden wir uns mal der Zukunft zu. Was sind Deine Pläne?
Ich würde gerne wieder im Fußballbereich arbeiten. Am liebsten in der Position des Sportdirektors.
Schön zu hören, dass Du zu Deinen Fußballwurzeln zurückkehren möchtest. Unternimmst Du schon etwas in diese Richtung, um da Deinen Weg zu ebnen?
Ja! Als ersten Schritt nehme ich an einem Lehrgang für die Position des Sportdirektors teil, den der spanische Fußballverband anbietet.
Außerdem habe ich vor, bei einigen Vereinen vorbeizuschauen und mir einen Überblick über die Arbeitsweise des Sportdirektors und der Trainer zu verschaffen. Mit Rudi Völler habe ich mich vergangene Woche getroffen und mit Miguel Pardeza, dem Sportdirektor von Real Madrid, stehe ich diesbezüglich in Kontakt.
So bekomme ich wieder einen ziemlich guten Überblick über das aktuelle Geschehen und über eventuelle Veränderungen, die in den letzten Jahren stattgefunden haben.
Auch wenn Du die Weichen derzeit in Spanien legst: Kannst Du Dir denn auch eine Rückkehr in die Bundesliga vorstellen?
Da ich Deutsch noch nicht verlernt habe, könnte ich mir natürlich auch Deutschland vorstellen (lacht).
Eine letzte Frage, lieber Bodo: Deinen alten Kollegen Alex Bade haben wir einmal gefragt, was das Besondere ist, das den FC ausmacht. Was ist Deine Antwort dazu?
Ob der FC auf- oder absteigt, ob 8. oder 17 Tabellenplatz: Das Stadion ist immer voll!
Echte Fründe stonn zusamme!
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Und was fühlst Du, wenn Du heute an den FC denkst?
Ein wenig Wehmut. Leider hat der FC seinen Stellenwert, den er in den 70er, 80er und auch noch 90er Jahren hatte, verloren.
Dennoch läuft es ja derzeit besser, auch wenn der FC am vergangenen Samstag gegen Werder unglücklich verlor. Was traust Du dem FC für diese Saison zu?
Einen gesicherten Platz, in der Mitte der Tabelle, auf jeden Fall!
Wenn der Tabellenplatz einstellig ausfallen sollte, halte ich das für einen Erfolg, auf den man für die kommende Saison, hoffentlich mit gleichem sportlichen Leiter und Trainer, aufbauen kann.
Wenden wir uns mal einem Thema zu, dass seit einiger Zeit recht relevant zu sein scheint. Heutzutage wird ja viel vom modernen Torwartspiel gesprochen. Was hältst Du von derartigen Diskussionen? Ist das heutige Torwartspiel wirklich anders als früher? Oder ist das vielleicht nur ein Hype?
Der entscheidende Unterschied heute ist vor allem das Spiel mit dem Fuß.
Hast Du denn damals auch schon das Spiel mit dem Fuß trainiert?
Als die Rückpassregel aufkam, habe ich, in Zusammenarbeit mit meinem Torwarttrainer Rolf Herings, das Spiel mit dem Fuß trainiert. Die Torhüter heute haben den Vorteil, dass sie mit dieser Regel aufgewachsen sind. Das sieht und merkt man sehr deutlich.
Würdest Du Dir denn zutrauen, unter diesen Voraussetzungen die heutigen Erwartungen an einen modernen Torwart zu erfüllen?
Derzeit bin ich ja nicht mehr im professionellen Training.
Im gleichen Trainingszustand, den ich mit 30 oder 34 hatte, könnte ich die Erwartungen an das Torwartspiel von heute auf jeden Fall erfüllen.
Mit welchem der heutigen Keeper kannst Du Dich von der Spielweise am ehesten identifizieren bzw. wer ähnelt Dir in seiner Interpretation des Torwartspiels am meisten?
Einige Torhüter sind von der Statur und der Spielweise ähnlich: Adler, Neuer und auch der junge Bernd Leno.
Wie sollte Deiner Meinung nach der komplette Torwart sein?
Selbstbewusst. Nervenstark. Fangsicher. Mutig im Herauslaufen. Er sollte lange stehen bleiben. Ein gutes Spiel mit dem Fuß mitbringen. Sprungstark und schnell sein.
Das sind aus meiner Sicht die wichtigsten Punkte.
Und was zeichnet für Dich den so genannten "mitspielenden Torwart" aus?
In der Offensive muss er sich, ähnlich wie früher der Libero, als freier Mann zum Anspiel anbieten. So hat die Mannschaft immer einen Not- Anspielpunkt, falls die Räume vorne zu sind.
In der Defensive muss er, auch ähnlich wie ein Libero, weit aufgerückt hinter seiner Abwehrkette, die Räume für mögliche weite Pässe, schließen.
Wer kommt von den aktuellen Keepern dieser Idealvorstellung am nächsten?
Adler, Neuer, Leno, ter Stegen haben viele diese Attribute.
Der derzeit Beste ist Neuer.
Manuel Neuer wirft ja häufig den Ball, andere Torhüter schießen eher.
Werfen ist genauer und schneller. Beim Schießen kann man weiter entfernte Mitspieler erreichen und die Mannschaft kann leichter aufrücken.
Häufig ist zu beobachten, dass Abstöße wenig präzise sind. Wie kann man da seine Zielgenauigkeit erhöhen?
Übung macht den Meister!
Welche Variante hast Du bevorzugt? Werfen oder schießen?
Ich habe den Abwurf bevorzugt. Manchmal erfordert die Spielsituation aber auch einfach einen weiten Abschlag.
Wenden wir uns mal der Zukunft zu. Was sind Deine Pläne?
Ich würde gerne wieder im Fußballbereich arbeiten. Am liebsten in der Position des Sportdirektors.
Schön zu hören, dass Du zu Deinen Fußballwurzeln zurückkehren möchtest. Unternimmst Du schon etwas in diese Richtung, um da Deinen Weg zu ebnen?
Ja! Als ersten Schritt nehme ich an einem Lehrgang für die Position des Sportdirektors teil, den der spanische Fußballverband anbietet.
Außerdem habe ich vor, bei einigen Vereinen vorbeizuschauen und mir einen Überblick über die Arbeitsweise des Sportdirektors und der Trainer zu verschaffen. Mit Rudi Völler habe ich mich vergangene Woche getroffen und mit Miguel Pardeza, dem Sportdirektor von Real Madrid, stehe ich diesbezüglich in Kontakt.
So bekomme ich wieder einen ziemlich guten Überblick über das aktuelle Geschehen und über eventuelle Veränderungen, die in den letzten Jahren stattgefunden haben.
Auch wenn Du die Weichen derzeit in Spanien legst: Kannst Du Dir denn auch eine Rückkehr in die Bundesliga vorstellen?
Da ich Deutsch noch nicht verlernt habe, könnte ich mir natürlich auch Deutschland vorstellen (lacht).
Eine letzte Frage, lieber Bodo: Deinen alten Kollegen Alex Bade haben wir einmal gefragt, was das Besondere ist, das den FC ausmacht. Was ist Deine Antwort dazu?
Ob der FC auf- oder absteigt, ob 8. oder 17 Tabellenplatz: Das Stadion ist immer voll!
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Aufrufe: 17455 | Kommentare: 79 | Bewertungen: 54 | Erstellt:09.11.2011
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