05.10.2010 um 22:41 Uhr
Geschrieben von Donald
Is the trend your best friend?
Seit der WM 2010 in Südafrika ist das 4-2-3-1 in aller Munde. Dass dies auch an den Vereinstrainern nicht spurlos vorbeigegangen ist, beweist der Trend, dass immer mehr Klubs auf diese taktische Aufstellung setzen. Dabei kann man nicht unbedingt sagen, dass diese Entwicklung nur bei Profiklubs zu sehen ist, auch immer mehr Amateur- und Jugendmannschaften setzen auf das moderne System mit fünf Mittelfeldspieler und einem Stoßstürmer.
Wohl kaum jemand bestreitet, dass das 4-2-3-1 mit passendem Spielmaterial kein effizientes System ist. Doch muss man als Trainer auf "AUF TEUFEL KOMM RAUS" auf dieses System zurückgreifen, obwohl ich gar nicht über das passende Spielermaterial verfüge? NEIN! Hat man in seinem Team keinen Spieler, der die Zehn gut bekleiden kann, so sollte man von einem 4-2-3-1 Abstand nehmen. Das gleiche gilt für den Stoßstürmer. Hat man keinen Stürmertyp, der an vorderster Front alleine agieren kann, ist ein System mit nur einer Spitze wohl eher unangebracht. Während bei vielen Profimannschaften das Problem darin liegt, dass man für einzelne Positionen nicht die passenden Spieler besitzt; fehlt es vielen unterklassigen Mannschaften schlicht und einfach am taktischen Verständnis und der taktischen Ausbildung, um ein komplexes System wie das 4-2-3-1 erfolgreich einzusetzen.
An den zwei folgenden Beispielen möchte ich explizit aufzeigen, warum für einige Mannschaften ein 4-4-2 deutlich sinnvoller ist als ein 4-2-3-1, wofür man gar nicht das passende Spielermaterial hat.
Die taktische Ausrichtung des Hamburger SV in den ersten sechs Spielen der Bundesliga schreit geradehin in diesem Blog als Beispiel aufgenommen zu werden. Armin Veh kündete gleich zu Amtsantritt an, in der Hansestadt auf das moderne 4-2-3-1 zu setzen. Viele Fans fragten sich schon zu Saisonbeginn, welcher Spieler denn diese Position überhaupt zufriedenstellend bekleiden könnte. Petric und Guerrero fühlen sich im Sturm deutlich wohler, Elia ist alles andere als ein Spielmacher, der das Spiel aus dem Zentrum lenken kann. Einzig für Trochowski wäre die Zehn positionstechnisch ideal, doch der Nationalspieler Trochowski sucht schon seit Monaten nach seiner Form und ist in aktueller Verfassung alles andere als ein Mann für die Startelf. Eine Neuverpflichtung für die Spielmacherposition? Fehlanzeige! Anstatt dessen vertraute Veh dem eigenen Personal und trotz der großen Fragezeichen vor der Saison, wer denn die wichtige Position im zentralen offensiven Mittelfeld übernehmen soll, schickte er sein Team im ersten BL-Spiel gegen Schalke im 4-2-3-1 aufs Feld. Nachdem sich in den ersten sechs Spielen gleich vier verschiedene Spieler (Trochowski, Petric, Guerrero und Elia) auf der Zehn allesamt erfolgslos übten, vollzog Veh am siebten Spieltag den Wechsel auf das 4-2-2-2 mit Doppelsechs und zwei echten Spitzen.
Auch wenn das erste Spiel gegen Kaiserslautern noch nicht die Offenbarung war, ist der Systemwechsel, der von vielen Fans schon längst gefordert wurde, eine richtige Entscheidung. Das Spielermaterial des HSV ist prädestiniert für das flache 4-4-2. Mit Jarolim und Ze Roberto(wenn Aogo wieder fit ist) hat man ein gut funktionierendes Paar auf der Doppelsechs, das durch den Brasilianer auch Kreativität versprühen kann. Solange Ze hinten links aushilft, hat man mit Rincon und Tesche ordentliche Alternativen. Mit Elia, Jansen, Pitroipa und Trochowski hat man genügend Spieler für die Außenbahn und bei dieser Auswahl von Stürmern (van Nistelrooy, Petric, Guerrero und Choupo-Moting) ist es schon fast verheerend auf ein System mit nur einer Spitze zu setzen. Abschließend muss man beim HSV festhalten, dass sich Veh mit der Auswahl des 4-2-3-1 getäuscht hat, aber immerhin gesteht er mit dem Wechsel zum 4-4-2 seinen Fehler ein. Besser spät als nie.....
Als zweites Beispiel darf der VfL Wolfsburg unter Steve McClaren herhalten. Wie auch Veh kündigte der Engländer zu Saisonbeginn, zukünftig anstatt im bewähren 4-4-2 mit Raute im 4-2-3-1 auflaufen zu wollen. Mit Diego verpflichtete man den vermeintlich passenden Mann für die Zehnerposition. Doch der schlechte Start der Wölfe deutete indirekt auch auf ein falsches Spielsystem hin. Ein Mandzukic, der im Zentrum seine Stärken deutlich besser ausspielen kann, musste auf den Außenpositionen ran und fühlte sich dort merklich unwohl. Auch Diego schien im 4-2-3-1 nicht passend aufgehoben. Für Grafite war im neuen System dagegen gar kein Platz. Im Sturmzentrum war Dzeko gesetzt, für die Außenbahn ist der Brasilianer einfach nicht geschaffen, sodass er vorerst auf der Bank Platz nehmen musste. Doch nach einigen unerfreulichen Auftritten und Ergebnisse kehrte Steve McClaren zum altbewähren 4-4-2 mit Mittelfeldraute zurück. Grafite war durch die Doppelspitze auf einmal wieder mittendrin und mit zwei Doppelpacks meldete sich der Ex-Torschützenkönig eindrucksvoll zurück. Insgesamt merkte man dem VfL in den vergangenen Spielen an, dass sich das Team im 4-4-2 deutlich wohler fühlt und das System deutlich besser zum Spielermaterial passt als das 4-2-3-1.
Auch wenn Diego im 4-4-2 bisher noch nicht wirklich überzeugen konnte, halte ich den Systemwechsel auch für den Brasilianer optimal, da er mit Grafite und Dzeko nun zwei Anspielstationen in der Spitze zur Verfügung hat. Für Mandzukic wäre ein Platz im Zweiersturm wie zugeschnitten, doch wegen der guten Leistungen von Grafite muss er sich erstmal mit der harten Ersatzbank vergnügen.
Fazit: An den zwei Beispielen kann man hervorragend erkennen, dass das 4-2-3-1 nicht für alle Teams erfolgsversprechend ist. Hat man für das System die passenden Spieler, ist das 4-2-3-1 sicherlich eine gute Wahl und bietet zu anderen Systemen auch einige Vorteile. Gesagt werden muss aber, dass ein gut funktionierendes 4-4-2 für viele deutlich effektiver ist als ein unbedingt erzwungenes 4-2-3-1, was ohne passendes Spielermaterial oder taktischem Verständnis zum echten Problem werden kann. So kann man abschließend sagen, dass ich den Trend zum 4-2-3-1 grundsätzlich begrüße, dies aber nur bei Teams sinnvoll ist, deren Kader die Möglichkeiten her gibt, dieses System gut auszufüllen. Meiner Meinung nach sollte man grundsätzlich das System an die Spieler anpassen und nicht umgekehrt.
Wohl kaum jemand bestreitet, dass das 4-2-3-1 mit passendem Spielmaterial kein effizientes System ist. Doch muss man als Trainer auf "AUF TEUFEL KOMM RAUS" auf dieses System zurückgreifen, obwohl ich gar nicht über das passende Spielermaterial verfüge? NEIN! Hat man in seinem Team keinen Spieler, der die Zehn gut bekleiden kann, so sollte man von einem 4-2-3-1 Abstand nehmen. Das gleiche gilt für den Stoßstürmer. Hat man keinen Stürmertyp, der an vorderster Front alleine agieren kann, ist ein System mit nur einer Spitze wohl eher unangebracht. Während bei vielen Profimannschaften das Problem darin liegt, dass man für einzelne Positionen nicht die passenden Spieler besitzt; fehlt es vielen unterklassigen Mannschaften schlicht und einfach am taktischen Verständnis und der taktischen Ausbildung, um ein komplexes System wie das 4-2-3-1 erfolgreich einzusetzen.
An den zwei folgenden Beispielen möchte ich explizit aufzeigen, warum für einige Mannschaften ein 4-4-2 deutlich sinnvoller ist als ein 4-2-3-1, wofür man gar nicht das passende Spielermaterial hat.
Die taktische Ausrichtung des Hamburger SV in den ersten sechs Spielen der Bundesliga schreit geradehin in diesem Blog als Beispiel aufgenommen zu werden. Armin Veh kündete gleich zu Amtsantritt an, in der Hansestadt auf das moderne 4-2-3-1 zu setzen. Viele Fans fragten sich schon zu Saisonbeginn, welcher Spieler denn diese Position überhaupt zufriedenstellend bekleiden könnte. Petric und Guerrero fühlen sich im Sturm deutlich wohler, Elia ist alles andere als ein Spielmacher, der das Spiel aus dem Zentrum lenken kann. Einzig für Trochowski wäre die Zehn positionstechnisch ideal, doch der Nationalspieler Trochowski sucht schon seit Monaten nach seiner Form und ist in aktueller Verfassung alles andere als ein Mann für die Startelf. Eine Neuverpflichtung für die Spielmacherposition? Fehlanzeige! Anstatt dessen vertraute Veh dem eigenen Personal und trotz der großen Fragezeichen vor der Saison, wer denn die wichtige Position im zentralen offensiven Mittelfeld übernehmen soll, schickte er sein Team im ersten BL-Spiel gegen Schalke im 4-2-3-1 aufs Feld. Nachdem sich in den ersten sechs Spielen gleich vier verschiedene Spieler (Trochowski, Petric, Guerrero und Elia) auf der Zehn allesamt erfolgslos übten, vollzog Veh am siebten Spieltag den Wechsel auf das 4-2-2-2 mit Doppelsechs und zwei echten Spitzen.
Auch wenn das erste Spiel gegen Kaiserslautern noch nicht die Offenbarung war, ist der Systemwechsel, der von vielen Fans schon längst gefordert wurde, eine richtige Entscheidung. Das Spielermaterial des HSV ist prädestiniert für das flache 4-4-2. Mit Jarolim und Ze Roberto(wenn Aogo wieder fit ist) hat man ein gut funktionierendes Paar auf der Doppelsechs, das durch den Brasilianer auch Kreativität versprühen kann. Solange Ze hinten links aushilft, hat man mit Rincon und Tesche ordentliche Alternativen. Mit Elia, Jansen, Pitroipa und Trochowski hat man genügend Spieler für die Außenbahn und bei dieser Auswahl von Stürmern (van Nistelrooy, Petric, Guerrero und Choupo-Moting) ist es schon fast verheerend auf ein System mit nur einer Spitze zu setzen. Abschließend muss man beim HSV festhalten, dass sich Veh mit der Auswahl des 4-2-3-1 getäuscht hat, aber immerhin gesteht er mit dem Wechsel zum 4-4-2 seinen Fehler ein. Besser spät als nie.....
Als zweites Beispiel darf der VfL Wolfsburg unter Steve McClaren herhalten. Wie auch Veh kündigte der Engländer zu Saisonbeginn, zukünftig anstatt im bewähren 4-4-2 mit Raute im 4-2-3-1 auflaufen zu wollen. Mit Diego verpflichtete man den vermeintlich passenden Mann für die Zehnerposition. Doch der schlechte Start der Wölfe deutete indirekt auch auf ein falsches Spielsystem hin. Ein Mandzukic, der im Zentrum seine Stärken deutlich besser ausspielen kann, musste auf den Außenpositionen ran und fühlte sich dort merklich unwohl. Auch Diego schien im 4-2-3-1 nicht passend aufgehoben. Für Grafite war im neuen System dagegen gar kein Platz. Im Sturmzentrum war Dzeko gesetzt, für die Außenbahn ist der Brasilianer einfach nicht geschaffen, sodass er vorerst auf der Bank Platz nehmen musste. Doch nach einigen unerfreulichen Auftritten und Ergebnisse kehrte Steve McClaren zum altbewähren 4-4-2 mit Mittelfeldraute zurück. Grafite war durch die Doppelspitze auf einmal wieder mittendrin und mit zwei Doppelpacks meldete sich der Ex-Torschützenkönig eindrucksvoll zurück. Insgesamt merkte man dem VfL in den vergangenen Spielen an, dass sich das Team im 4-4-2 deutlich wohler fühlt und das System deutlich besser zum Spielermaterial passt als das 4-2-3-1.
Auch wenn Diego im 4-4-2 bisher noch nicht wirklich überzeugen konnte, halte ich den Systemwechsel auch für den Brasilianer optimal, da er mit Grafite und Dzeko nun zwei Anspielstationen in der Spitze zur Verfügung hat. Für Mandzukic wäre ein Platz im Zweiersturm wie zugeschnitten, doch wegen der guten Leistungen von Grafite muss er sich erstmal mit der harten Ersatzbank vergnügen.
Fazit: An den zwei Beispielen kann man hervorragend erkennen, dass das 4-2-3-1 nicht für alle Teams erfolgsversprechend ist. Hat man für das System die passenden Spieler, ist das 4-2-3-1 sicherlich eine gute Wahl und bietet zu anderen Systemen auch einige Vorteile. Gesagt werden muss aber, dass ein gut funktionierendes 4-4-2 für viele deutlich effektiver ist als ein unbedingt erzwungenes 4-2-3-1, was ohne passendes Spielermaterial oder taktischem Verständnis zum echten Problem werden kann. So kann man abschließend sagen, dass ich den Trend zum 4-2-3-1 grundsätzlich begrüße, dies aber nur bei Teams sinnvoll ist, deren Kader die Möglichkeiten her gibt, dieses System gut auszufüllen. Meiner Meinung nach sollte man grundsätzlich das System an die Spieler anpassen und nicht umgekehrt.
Aufrufe: 5430 | Kommentare: 20 | Bewertungen: 13 | Erstellt:05.10.2010
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KOMMENTARE
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06.10.2010 | 16:16 Uhr
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MSunday :
sehr gelungener Blog.
Ich möchte nur noch eins hinzufügen: Das 4-4-2 beim VfL hat außerdem den Vorteil, dass Dzeko an freien Räumen in der Spitze gewinnt. 2 Stürmer sorgen für mehr Unruhe in der Abwehr. Das ist besonders beim VfL sehr wichtig, da die beiden Außen eher defensiv ihre Stärken haben und sich daher beim 4-2-3-1 alles auf Dzeko konzentireren konnte.
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06.10.2010 | 16:08 Uhr
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06.10.2010 | 12:58 Uhr
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Taktiker :
Zumindest bist Du nicht derjenige, der aus diesem Blog riesig was Neues lernen kann, andere schon...Zur 4-4-1-1 Entwicklung: Das hat bayern letzte Saison meiner Meinung nach mit Müller hängend gespielt, ebenso Deutschland bei der WM, Özil war in der Defensivarbeit mehr Stürmer als Mittelfeldspieler, hat vorne mit gepresst.
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06.10.2010 | 10:48 Uhr
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mrpink27 :
Oh, der Blog war nicht für mich? Ich denke McClaren hat gezeigt, dass er nicht auf ein System setzt sondern bereit ist etwas zu ändern. Er sagt auch immer, dass die Formation nicht das wichtigste ist.
Bei Hamburg ist es vielleicht was anderes. Kein Plan warum Veh unbedingt auf einen MS umstellen wollte. Aber da müssen wir mit HSV Fans drüber reden, ich hab da den Überblick verloren.
Hat man einen Spielmacher, stellt aber 4-4-2 auf dann sitzt halt ein Spielmacher auf der Bank. Hat man aber keinen Spielmacher im 4-2-3-1 sieht das System kaputt aus.
Wobei es auch Teams gibt, die 4-2-3-1 mit einer hängenden Spitze gespielt haben (als 4-4-1-1 Entwicklung). Kann auch funktionieren, wenn die Außen gute Vorlagen liefern.
Ich denke auch bei einer 3-1 Aufteilung stellt man in der Regel zwei Stürmer und zwei Vorlagengeber auf.
Bei den Amateuren ist das natürlich eine ganz andere Geschichte.
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06.10.2010 | 10:35 Uhr
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Taktiker :
@mrpinkIch denke der Blog war auch nicht für Leute wie Dich gedacht. Es ist auch bei diesem recht simplen Angehen an das Thema aber schon zu sehen, dass es immer noch zu viele (Profi-)Trainer gibt, die einfach blind einem Trend folgen, ohne sich wirklich Gedanken zu machen ob das jeweilige System überhaupt auf das vorhandene Spielermaterial zugeshcnitten ist. Ob das in Hamburg oder Wolfsburg der Fall war kann ich schlecht beurteilen, aber es ist doch schon offensichtlich, dass viele Trainer sich wenig eigene Gedanken machen.
Das ist in diesem Bereich eben kaum zu verzeihen, und geht in den meisten Fällen nach hinten los. Im Amateurbereich ist eine solche Orientierung am Profifußball natürlich noch stärker ausgeprägt, und da versuchen auch vermeintlich moderne Trainer den Tends zu folgen, ohne überhaupt zu überlegen, ob dieses System mit dem vorhandenen Spielermaterial überhaupt sinnvoll ist.
Natürlich hast Du recht, die Systemdebatte ist eine sehr oberflächliche, kann deswegen höchstens die Grundlage für weitere Diskussionen sein, doch ich finde gerade wegen den genannten Beispielen macht der Blogeintrag durchaus Sinn, weil man ohne große Vorkenntnisse die Versäumnisse der Trainer erkennen kann.
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06.10.2010 | 09:48 Uhr
-1
Man braucht die richtigen Leute für's System - das trifft auf 4-2-3-1 genau so zu wie auf 4-4-2. Wenn du eher Spieler für 4-2-3-1 hast, solltest du auch nicht mit 4-4-2 auflaufen, es geht also in beide Richtungen.
Aber die Beispiele stimmen so absolut.
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06.10.2010 | 09:34 Uhr
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mrpink27 :
Du zeigst an zwei ausgewählten Beispielen, dass man für sein System die passenden Spieler braucht. Gleiches gilt aber auch für ein 4-4-2 oder andere Systeme.Die Formationsfrage finde ich eigentlich schon fast langweilig, weil nicht die Formation sondern eher die Interpretation des Systems und die Bewegung wichtig ist.
Ich versuche mal das 4-2-3-1 anders zu betrachten.
Wieviele Außenspieler hat man in dem System? 4 (jede Seite 2) wieviele im Zentrum? 6
kein Unterschied zum 4-4-2, aber die Verteilung der Spieler im Zentrum ist eine andere (2-2-1-1 gegen 2-2-0-2).
Und daher kann / muss man anders spielen.
Vergleicht man es mit dem 4-3-3 wird es komplizierter, weil der RM und LM (und auch RA, LA) je nach Situation Außen oder im Zentrum spielen. Da muss man die Außen auf jeder Seite nur halb zählen, schwer zu vergleichen. Beim 4-4-2 mit Raute ist es ähnlich. Durch das Verschieben kann ein RM im Zentrum oder Außen spielen, auch ein Stürmer geht oft nach außen.
Ich denke heute ist die Formation nur noch als Startpunkt für Offensivbewegung zu nutzen. özil geht vom Zentrum nach Außen weil Ronaldo von Außen in die Spitze rückt usw. Die Bewegung ist wichtig. Wie entgehe ich meinem Gegenspieler? Wann verlasse ich den Raum des AV und werde zum IV übergeben? Ab wann bin ich in der Zone eines DM und wie kann ich den Zonenwechsel am besten nutzen? Oft wird im 4-2-3-1 ein zweiter Stürmer auf Außen eingesetzt um ihm Raum zu geben.
Hamburg hat keinen Spielmacher (für Außen oder das Zentrum) und kann deswegen keinen aufstellen. Wolfsburg hat keine Außenstürmer...
Aber viele Teams haben ihren Kader passend eingestellt.
Und eine taktische Ausbildung braucht jedes Team. Man sieht den Mangel im Amateurbereich am deutlichsten wenn immernoch mit Manndeckung gespielt wird. Da wird in der Saisonvorbereitung einfach nicht genug Wert auf Taktik und Spielzüge gelegt.
Grundsätzlich gibt der Blog mir nichts neues. Wenn ich ein System nicht kann dann sollte ich es bleiben lassen.
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05.10.2010 | 22:52 Uhr
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Taktiker :
Sehe es ähnlich wie Du, schöner Beitrag. Es gibt die Art Trainer, die blind den neuesten Trends hinterherlaufen, und diejenigen, die trotz Spielermaterials für ein bestimmtes System auf ihr Lieblingssystem beharren. Das sind die beiden wohl gefähredsten Trainer in taktischer Hinsicht, weil beide ihr System oder Konzept nicht auf das vorhandene Spielermaterial zuschneiden, sieht man leider immer noch viel zu häufig.
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05.10.2010 | 22:49 Uhr
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Skim :
Klasse Blog Sehe es genau so wie du. Mit Elia und Pitroipa hat der HSV 2 wendige Außen, die Platz schaffen können. Mit 2 Stürmern ist man da durchaus effektiver, als mit einem verkappten 10er, der nicht weiß, was er tun soll, weil er eigentlich Stürmer ist.
Zudem aht man eben super Material für den Sturm. Wenn ich Guerrero oder Petric noch einmal irgendwoanders spielen sehe, rast ich aus.
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Statistik
Oder du schaust mal bei den Blogs in der Taktikecke rein da gibt es einen Bericht über Valencia oder die Bayern . (Etwas Werbung muss ja sein.)
Dortmunds System ist eher klassisch. Kagawa sucht freie Räume, Barrios ist ein echter Mittelstürmer, die Außen eher klassisch.
Bei Real ist Ronaldo ja ein Stürmer mit zug zum Tor, Eto'o ist bei Inter auch so ein Spieler. Wichtig ist in dem System immer ein Spieler, der wie Müller oder Özil die frei gewordenen Räume sucht. Dadurch entstehen automatisch Positionswechsel.