31.12.2011 um 15:21 Uhr
Geschrieben von Donald
Jahresrückblick 11 - Handball WM
Gelungenes Event
Ein kleiner Schwenk auf die Handball-Weltmeisterschaft 2011 in Schweden darf in einem Jahresrückblick selbstverständlich nicht fehlen. Zumal das Großereignis als ein mehr als gelungenes Event angesehen werden darf. Neben tollem, qualitativ hochwertigem Handball war die Atmosphäre und die Zuschauerpräsenz in den schwedischen Hallen sehr ansprechend. Dass die WM mit einem neuen Rekord in der TV-Berichterstattung aufwarten konnte, tat ihr übriges. Neben dem Heimatland glühten auch in Dänemark die Bildschirme heiß, denn beide Nationalteams begeisterten mit einem couragierten Auftreten und einem verdienten Einzug in die Top4.
Gastgeber furios
Von den eigenen Fans nach vorne gepeitscht gewann Schweden seine Gruppe und zeigte dabei starke Leistungen, welche man sich zwar erhofft, so aber nicht erwartet hatte. Einzig die Vorrundenniederlage gegen die Argentinier trübte ein wenig das Bild der euphorisierten Skandinavier. In der Zwischenrunde war für den Gastgeber dann kein Halten mehr, nachdem man sowohl Serbien als auch Kroatien nach großem Kampf in die Schranken weisen konnte. Die abschließende Niederlage gegen die Dänen hatte keine Auswirkung mehr: Die Spieler in den gelb-blauen Trikots um Spielmacher Dalibor Doder standen im Halbfinale.Auch wenn dort gegen die französische Auswahl Schluss war und man sich im Spiel um Platz drei hauchdünn Spanien beugen musste, zollte die ganze Handballwelt den starken Performances der Schweden Tribut.
Ekberg war einer der besten schwedischen Akteure
Dänemark vs. Frankreich - Der große Clash
Noch einen Ticken stärker war die Nationalmannschaft der Dänen. Wie ein Torpedo flitzten sie durchs Turnier, erlaubten sich in Vor-und Zwischenrunde keine einzige Niederlage und zogen so hochverdient als Gruppenerster ins Halbfinale ein. Dort wartete niemand geringeres als die Spanier, welche man nach einer sensationellen zweiten Hälfte mit 28:24 besiegen konnte. Damit war mit dem Erreichen des Finales schon ein großer Erfolg erreicht. Doch natürlich wollte man nun mehr, ungeachtet der Tatsache, dass Titelabonnent Frankreich als Gegner auf dem Parkett stand.
Overtime bringt die Entscheidung
Das Team um Weltklassespieler Nikola Karabatic mussten sich gegen die Dänen ordentlich strecken wie selten in den letzten Jahren. Nach 60 Minuten stand in einem packenden Spiel kein Sieger fest. Letztlich brachte die Verlängerung dann doch einen Champion hervor. In den entscheidenden Situationen waren die Franzosen dann doch ein Stück weit cleverer und sicherten sich mit 37:35 den 4.Weltmeistertitel. Ein nicht unverdienter Titelgewinn der Mannen von Claude Onesta. Gegen einen Triumph der tapfer kämpfenden und toll aufspielenden Dänen hätte aber kaum jemand ein Veto eingelegt. Wie man es auch sieht, am Ende gab es eigentlich drei große Gewinner: Frankreich, Dänemark und Schweden.
Deutschland enttäuschend
Als Verlierer der Weltmeisterschaft kann man die Kroaten bezeichnen, welche 2011 mit dem fünften Rang nicht an ihre gezeigten Leistungen bei den großen Turnieren in den vergangen Jahren anknüpfen konnten. Polen zeigte zwar insgesamt ordentliche Leistungen, für den ganz großen Coup und ein Einziehen in die Vorschlussrunde reichte es dennoch nicht. Noch weiter entfernt vom Kampf um den Titel war die deutsche Mannschaft. Erwartungsgemäß verlor man in der Vorrunde gegen die stärker eingeschätzten Spanier und Franzosen und stand so mit einer schlechten Ausgangsposition in der Zwischenrunde da. Auch dort blieb vieles Stückwerk. Einzig ein Sieg gegen Island stand am Ende zu Buche. Gegen Ungarn und vor allem gegen Norwegen setzte es schmerzhafte Niederlagen, die jeden Handballfan im Mark trafen. Dass man sich im Spiel um Platz gegen Argentinien erst in der zweiten Verlängerung durchsetzte, spricht trotz der Wichtigkeit des Spiels Bände.
Deutschland am Boden
Brand-Abschied
Einige Monate später, genauer gesagt am 16.Mai gab Heiner Brand seinen Abschied kennt. Damit machte die Trainerlegende Platz für einen neuen Steuermann an Bord. Der Kandidatenkreis war groß, schlussendlich entschied man sich für einen Mann mit Stallgeruch. Man möge es dem neuen Chef Martin Heuberger wünschen, dass sich das DHB-Team bei der Europameisterschaft 2012 von einer besseren Seite präsentiert.
MVP Karabatic
Nach einem ausführlichen Bericht über die Leistungen im Kollektiv muss man natürlich auch die besonderen Leistungen einiger Einzelkönner hervorheben. Als Kandidat Nummer eins bietet sich der zum MVP gewählte Nikola Karabatic an, der in Schweden wieder einmal die hohe Kunst des Handballsports zelebrierte und neben Toren auch mit zahlreichen tollen Anspielen glänzte. Schlichtweg alles kurz und klein schoß der Däne Mikkel Hansen. 10 Spiele, 68 Tore. Manchmal sagt eine Statistik mehr als tausend Worte. Der Mann mit dem Stirnband hob ab in die Lüfte und traf nach Belieben. Kein Wunder also, dass sein Name im All-Star-Team Erwähnung fand. Den Rückraum in selbiger Auswahl komplettieren mit Dalibor Doder, dem gewieften Spielmacher, und Alexander Petersson, dem flinken Linkshänder, zwei weitere Skandinavier.
Der Isländer Petersson in Aktion
Shootingstar Landin
Auf den Außen gewählt wurden links der Norweger Havard Tvedten und rechts der Kroate Vedran Zrnic. Beide Akteure trafen über 50-mal ins gegnerische Gehäuse und zeigten sich dabei äußerst zielsicher. Verdientermaßen ein Mitglied im All-Star-Team ist der französische Kreisläufer Bertrand Gille, der sowohl in der Abwehr als auch am Angriff Schwerstarbeit verrichtete. Die Wahl im Tor war umstritten, denn mit Omeyer und dem Shootingstar Niklas Landin spielten sich zwei überragende Vertreter ihres Fachs in den Vordergrund. Die Wahl fiel zuletzt nicht unverdient auf Omeyer, der in den Finalrunden glänzend hielt und immer ein großer Rückhalt für die Abwehr war. Landin könnte ein Großer seiner Zunft werden, sollte er in den nächsten Jahren sein großes Potential ausschöpfen.
EM vor der Tür
Auch mit einem Jahr Abstand kann man getrost sagen: Die WM 2011 in Schweden war spannend, hochklassig und stimmungsvoll. Hoffen wir auf einen ähnlich interessanten Wettbewerb im Januar 2012, wenn die Europameisterschaft in Serbien stattfindet. Das deutsche Team startet, dieses Mal hoffentlich besser aufgelegt, am 15. Januar mit der Partie gegen Tschechien ins Turnier.
Ein kleiner Schwenk auf die Handball-Weltmeisterschaft 2011 in Schweden darf in einem Jahresrückblick selbstverständlich nicht fehlen. Zumal das Großereignis als ein mehr als gelungenes Event angesehen werden darf. Neben tollem, qualitativ hochwertigem Handball war die Atmosphäre und die Zuschauerpräsenz in den schwedischen Hallen sehr ansprechend. Dass die WM mit einem neuen Rekord in der TV-Berichterstattung aufwarten konnte, tat ihr übriges. Neben dem Heimatland glühten auch in Dänemark die Bildschirme heiß, denn beide Nationalteams begeisterten mit einem couragierten Auftreten und einem verdienten Einzug in die Top4.
Gastgeber furios
Von den eigenen Fans nach vorne gepeitscht gewann Schweden seine Gruppe und zeigte dabei starke Leistungen, welche man sich zwar erhofft, so aber nicht erwartet hatte. Einzig die Vorrundenniederlage gegen die Argentinier trübte ein wenig das Bild der euphorisierten Skandinavier. In der Zwischenrunde war für den Gastgeber dann kein Halten mehr, nachdem man sowohl Serbien als auch Kroatien nach großem Kampf in die Schranken weisen konnte. Die abschließende Niederlage gegen die Dänen hatte keine Auswirkung mehr: Die Spieler in den gelb-blauen Trikots um Spielmacher Dalibor Doder standen im Halbfinale.Auch wenn dort gegen die französische Auswahl Schluss war und man sich im Spiel um Platz drei hauchdünn Spanien beugen musste, zollte die ganze Handballwelt den starken Performances der Schweden Tribut.
Ekberg war einer der besten schwedischen Akteure
Dänemark vs. Frankreich - Der große Clash
Noch einen Ticken stärker war die Nationalmannschaft der Dänen. Wie ein Torpedo flitzten sie durchs Turnier, erlaubten sich in Vor-und Zwischenrunde keine einzige Niederlage und zogen so hochverdient als Gruppenerster ins Halbfinale ein. Dort wartete niemand geringeres als die Spanier, welche man nach einer sensationellen zweiten Hälfte mit 28:24 besiegen konnte. Damit war mit dem Erreichen des Finales schon ein großer Erfolg erreicht. Doch natürlich wollte man nun mehr, ungeachtet der Tatsache, dass Titelabonnent Frankreich als Gegner auf dem Parkett stand.
Overtime bringt die Entscheidung
Das Team um Weltklassespieler Nikola Karabatic mussten sich gegen die Dänen ordentlich strecken wie selten in den letzten Jahren. Nach 60 Minuten stand in einem packenden Spiel kein Sieger fest. Letztlich brachte die Verlängerung dann doch einen Champion hervor. In den entscheidenden Situationen waren die Franzosen dann doch ein Stück weit cleverer und sicherten sich mit 37:35 den 4.Weltmeistertitel. Ein nicht unverdienter Titelgewinn der Mannen von Claude Onesta. Gegen einen Triumph der tapfer kämpfenden und toll aufspielenden Dänen hätte aber kaum jemand ein Veto eingelegt. Wie man es auch sieht, am Ende gab es eigentlich drei große Gewinner: Frankreich, Dänemark und Schweden.
Deutschland enttäuschend
Als Verlierer der Weltmeisterschaft kann man die Kroaten bezeichnen, welche 2011 mit dem fünften Rang nicht an ihre gezeigten Leistungen bei den großen Turnieren in den vergangen Jahren anknüpfen konnten. Polen zeigte zwar insgesamt ordentliche Leistungen, für den ganz großen Coup und ein Einziehen in die Vorschlussrunde reichte es dennoch nicht. Noch weiter entfernt vom Kampf um den Titel war die deutsche Mannschaft. Erwartungsgemäß verlor man in der Vorrunde gegen die stärker eingeschätzten Spanier und Franzosen und stand so mit einer schlechten Ausgangsposition in der Zwischenrunde da. Auch dort blieb vieles Stückwerk. Einzig ein Sieg gegen Island stand am Ende zu Buche. Gegen Ungarn und vor allem gegen Norwegen setzte es schmerzhafte Niederlagen, die jeden Handballfan im Mark trafen. Dass man sich im Spiel um Platz gegen Argentinien erst in der zweiten Verlängerung durchsetzte, spricht trotz der Wichtigkeit des Spiels Bände.
Deutschland am Boden
Brand-Abschied
Einige Monate später, genauer gesagt am 16.Mai gab Heiner Brand seinen Abschied kennt. Damit machte die Trainerlegende Platz für einen neuen Steuermann an Bord. Der Kandidatenkreis war groß, schlussendlich entschied man sich für einen Mann mit Stallgeruch. Man möge es dem neuen Chef Martin Heuberger wünschen, dass sich das DHB-Team bei der Europameisterschaft 2012 von einer besseren Seite präsentiert.
MVP Karabatic
Nach einem ausführlichen Bericht über die Leistungen im Kollektiv muss man natürlich auch die besonderen Leistungen einiger Einzelkönner hervorheben. Als Kandidat Nummer eins bietet sich der zum MVP gewählte Nikola Karabatic an, der in Schweden wieder einmal die hohe Kunst des Handballsports zelebrierte und neben Toren auch mit zahlreichen tollen Anspielen glänzte. Schlichtweg alles kurz und klein schoß der Däne Mikkel Hansen. 10 Spiele, 68 Tore. Manchmal sagt eine Statistik mehr als tausend Worte. Der Mann mit dem Stirnband hob ab in die Lüfte und traf nach Belieben. Kein Wunder also, dass sein Name im All-Star-Team Erwähnung fand. Den Rückraum in selbiger Auswahl komplettieren mit Dalibor Doder, dem gewieften Spielmacher, und Alexander Petersson, dem flinken Linkshänder, zwei weitere Skandinavier.
Der Isländer Petersson in Aktion
Shootingstar Landin
Auf den Außen gewählt wurden links der Norweger Havard Tvedten und rechts der Kroate Vedran Zrnic. Beide Akteure trafen über 50-mal ins gegnerische Gehäuse und zeigten sich dabei äußerst zielsicher. Verdientermaßen ein Mitglied im All-Star-Team ist der französische Kreisläufer Bertrand Gille, der sowohl in der Abwehr als auch am Angriff Schwerstarbeit verrichtete. Die Wahl im Tor war umstritten, denn mit Omeyer und dem Shootingstar Niklas Landin spielten sich zwei überragende Vertreter ihres Fachs in den Vordergrund. Die Wahl fiel zuletzt nicht unverdient auf Omeyer, der in den Finalrunden glänzend hielt und immer ein großer Rückhalt für die Abwehr war. Landin könnte ein Großer seiner Zunft werden, sollte er in den nächsten Jahren sein großes Potential ausschöpfen.
EM vor der Tür
Auch mit einem Jahr Abstand kann man getrost sagen: Die WM 2011 in Schweden war spannend, hochklassig und stimmungsvoll. Hoffen wir auf einen ähnlich interessanten Wettbewerb im Januar 2012, wenn die Europameisterschaft in Serbien stattfindet. Das deutsche Team startet, dieses Mal hoffentlich besser aufgelegt, am 15. Januar mit der Partie gegen Tschechien ins Turnier.
Aufrufe: 2831 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 1 | Erstellt:31.12.2011
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