27.12.2011 um 13:35 Uhr
Geschrieben von Mutu77
Jahresrückblick 2011: Skandale
10. Das endgültige Doping-Urteil
Der Skandal an sich hatte sich bereits Jahre zuvor zugezogen, dieses Jahr nahm er nur sein Ende. Trotzdem hat die endgültige Bestätigung und die verhängte Sperre bei allen Wintersportfans sicher nochmal Enttäuschung oder auch Wut hervorgerufen. Es war im Jahre 2002, als der Österreicher Christian Hoffmann in Salt Lake City Olympia-Gold über 30km Langlauf erhielt und den Höhepunkt seiner Karriere erreichte. Schon damals wurde sein Sieg allerdings von Dopingmeldungen überschattet, auch wenn diese den damals 27-jährigen nicht direkt betrafen. Der eigentliche Sieger des Rennens Johann Mühlegg bekam seinen Triumph aufgrund eines positiv ausgefallenen Dopingtests aberkannt, Hoffmann, der Zweite, erhielt Gold.
Im Jahre 2009 allerdings wurden auch Hoffmann Kontakte zur Dopingszene nachgesagt und auch nachgewiesen. Suspendierung und Karriereende Hoffmanns folgten kurz darauf. Im Dezember dieses Jahres wurde dann der endgültige Schlussstrich in der Causa Hoffmann gezogen: Der heute 36-jährige wurde offiziell für 6 Jahre wegen Blutdopings gesperrt.
9. Die Sinsheimer Schallattacke
Die Saison hatte noch gar nicht richtig begonnen, Dortmund gastierte in Sinsheim und verlor mit 1:0, ein Spiel wie es jedes Wochenende Dutzende gibt in Deutschland, keines, um das übermäßig viel berichtet oder diskutiert werden würde und zunächst auch nicht diskutiert wurde. Das einzige, was direkt nach Abpfiff des Spiels eventuell noch zu erwähnen war, waren die erneuten Schmährufe gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp aus dem Dortmunder Block, die aber leider auch schon fast gewöhnlich waren bei Spielen der Hoffenheimer.
Am nächsten Tag allerdings kamen Gerüchte und Videos ans Licht, gefilmt im Dortmunder Block, in denen in unregelmäßigen Zeitabständen immer wieder ein schriller Ton zu hören war. Viele der mitgereisten Borussia-Anhänger beklagten ebenfalls über extrem unangenehme Pieptöne, die sie während des Spiels ertragen mussten. Und zwar wesentlich lauter, als es in den Videos zuerst gewirkt hatte. Die ganze Angelegenheit erreichte Sphären, die zu Beginn wohl kaum jemand für möglich gehalten hätte. Nach einigen Tagen erklärte die eingeschaltete Staatsanwaltschaft dann, dass ein TSG-Mitarbeiter für die Schallattacke verantwortlich gewesen sei. Der Täter, der offenbar aus Eigenantrieb handelte, soll die Töne mithilfe einer vor dem Gästeblock platzierten Maschine erzeugt haben, um den Hass-Tiraden gegenüber Dietmar Hopp etwas entgegenzusetzen.
Insgesamt ein sehr ungewöhnliches und in der Bundesligageschichte einmaliges Ereignis, das, auch wenn die TSG sich danach offiziell beim BVB entschuldigte und den Mitarbeiter fristlos entließ, das den Sportklub aus Sinsheim sicher nicht in einem besseren Licht hat erscheinen lassen.
8. Die DfB-Steuerhinterzieher
Ein Skandal, dessen Ausmaße und Beteiligte zu diesem Zeitpunkt noch nicht komplett zu erschließen sind trug sich Ende Oktober in Deutschland zu. Auslöser war der schon vorher in einen Skandal anderer Art verwickelte (s. Skandale des Jahres 2010) Manfred Amerell.
Der ehemalige DfB-Schiedsrichter-Obmann hatte nämlich eine große Zahl von DFB-Schiedsrichtern der Steuerhinterziehung bezichtigt und bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, darunter auch einige höherrangige Referees mit Bundesligaerfahrung.
Wie „Der Spiegel" berichtete hätten einige der Beteiligten über 100.000 € verschwiegen und dabei ein weit reichendes und ausgeklügeltes System entwickelt. So soll die Schrobenhausener Treuhand GmbH für die Schiedsrichter Kosten erfunden haben, die so nie entstanden waren, z.B. für Dienstfahrten, um diese von der Steuer zu entlasten.
Die DfB-Spitze befragte zu dem Vorfall bereits über 30 aktive Schiedsrichter aus den drei höchsten deutschen Spielklassen, rund 40 weitere sollen auch noch in den Skandal verwickelt sein. Wie groß die Ausmaße sowohl in beteiligten Personen, als auch in entstandenen Unkosten sind, wird sich aber wohl im Laufe der nächsten Monate zeigen, wenn die Ermittlungen des Staates weiter fortgeschritten oder abgeschlossen sind.
7. Der Doping-Skandal der Frauen-WM
Dass die Teilnahme Nordkoreas an einer Fußball-WM kuriose Ereignisse und Berichte nach sich ziehen kann, hatte der aufmerksame Beobachter ja schon 2010 bei der Herren-WM in Südafrika beobachten können, als das kommunistische Regime damals zum Einen chinesichen Staatsbürgern Geldprämien versprochen hatten, damit diese in nordkoreanischen Farben deren Nationalmannschaft unterstützen würden und zum Anderen nach der 0:7-Vorrundenpleite angeblich einige Spieler und den Trainer des Teams für einige Monate in ein Arbeitslager verbannten.
Nur ein Jahr später bei der Frauen-WM 2011 in Deutschland sorgte der nordkoreanische Fußballverband allerdings für noch höher schlagende Wellen: Gleich fünf Spielerinnen, Jong Pok Sim, Hong Myong Hui, Ho Un Byol, Song Jong Sun und Ri Un Hyang, wurden kurz nach Abschluss der Vorrunde, bei der das Team ausgeschieden war, positiv auf auf mehrere unerlaubte Substanzen im Urin getestet. Die Strafen der FIFA fielen nicht gerade zimperlich aus, 400.000 $ Strafe musste der nordkoreanische Verband zahlen, die positiv getesteten Spielerinnen wurden allesamt für über ein Jahr vom Spielbetrieb ausgeschlossen und die Mannschaftsärtztin für rund sechs Jahre für „jegliche Fußballtätigkeit" gesperrt. Damit das Kuriose an der Meldung aber nicht vergessen wird lieferte der Fußballverband der Nordkoreanerinnen natürlich noch eine Begründung für die gefundenen Substanzen: Diese seien Bestandteile einer chinesischen Medizin, die die Spielerinnen als Reaktion auf einen Blitzschlag erhalten hatten.
6. Die Nachwirkungen eines Flitzers
Gerade wenige Tage ist es her, dass Wesley van W., 19-jähriger Ajax-"Fan" auf beim Spiel Ajax Amsterdam gegen AZ Alkmaar auf das Spielfeld stürmt und Alkmaars Torhüter Esteban Alvardo von hinten mit ausgestrecktem Bein anspringt. Der puerto ricanische Schlussmann war allerdings im Stande die Attacke abzuwehren und sorgte kurz darauf mit Tritten gegen den am Boden liegenden Hooligan bereits für landes-, ja fast weltweites Aufsehen, da das Eintreten auf den wehrlos am Boden liegenden van W. heftig kritisiert wurde.
Alvardo sah nach dieser Aktion die rote Karte, wonach sich die Mannschaft des AZ Alkmaars weigerte den Spielbetrieb wieder aufzunehmen und das Spiel offiziell abgebrochen werden musste.
Doch auch die verhängte Strafe für den ohnehin schon mit einem Stadionverbot belegten van W., der nur unerlaubt in das Stadion eindringen konnte, zog einiges an Furore in dem Medien nach sich. Das 30 Jahre geltende Stadionverbot ist das längste in der Geschichte der FIFA. Doch mit der Strafe sind die Sorgen für den 19-Jährigen Niederländer noch nicht beendet. Für die entstanden Kosten für das abgebrochene Spiel muss er selbst aufkommen, zudem erwartet ihn noch ein Gerichtsverfahren. Aktuell sitzt er in Untersuchungshaft.
Teil 2
Der Skandal an sich hatte sich bereits Jahre zuvor zugezogen, dieses Jahr nahm er nur sein Ende. Trotzdem hat die endgültige Bestätigung und die verhängte Sperre bei allen Wintersportfans sicher nochmal Enttäuschung oder auch Wut hervorgerufen. Es war im Jahre 2002, als der Österreicher Christian Hoffmann in Salt Lake City Olympia-Gold über 30km Langlauf erhielt und den Höhepunkt seiner Karriere erreichte. Schon damals wurde sein Sieg allerdings von Dopingmeldungen überschattet, auch wenn diese den damals 27-jährigen nicht direkt betrafen. Der eigentliche Sieger des Rennens Johann Mühlegg bekam seinen Triumph aufgrund eines positiv ausgefallenen Dopingtests aberkannt, Hoffmann, der Zweite, erhielt Gold.
Im Jahre 2009 allerdings wurden auch Hoffmann Kontakte zur Dopingszene nachgesagt und auch nachgewiesen. Suspendierung und Karriereende Hoffmanns folgten kurz darauf. Im Dezember dieses Jahres wurde dann der endgültige Schlussstrich in der Causa Hoffmann gezogen: Der heute 36-jährige wurde offiziell für 6 Jahre wegen Blutdopings gesperrt.
9. Die Sinsheimer Schallattacke
Die Saison hatte noch gar nicht richtig begonnen, Dortmund gastierte in Sinsheim und verlor mit 1:0, ein Spiel wie es jedes Wochenende Dutzende gibt in Deutschland, keines, um das übermäßig viel berichtet oder diskutiert werden würde und zunächst auch nicht diskutiert wurde. Das einzige, was direkt nach Abpfiff des Spiels eventuell noch zu erwähnen war, waren die erneuten Schmährufe gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp aus dem Dortmunder Block, die aber leider auch schon fast gewöhnlich waren bei Spielen der Hoffenheimer.
Am nächsten Tag allerdings kamen Gerüchte und Videos ans Licht, gefilmt im Dortmunder Block, in denen in unregelmäßigen Zeitabständen immer wieder ein schriller Ton zu hören war. Viele der mitgereisten Borussia-Anhänger beklagten ebenfalls über extrem unangenehme Pieptöne, die sie während des Spiels ertragen mussten. Und zwar wesentlich lauter, als es in den Videos zuerst gewirkt hatte. Die ganze Angelegenheit erreichte Sphären, die zu Beginn wohl kaum jemand für möglich gehalten hätte. Nach einigen Tagen erklärte die eingeschaltete Staatsanwaltschaft dann, dass ein TSG-Mitarbeiter für die Schallattacke verantwortlich gewesen sei. Der Täter, der offenbar aus Eigenantrieb handelte, soll die Töne mithilfe einer vor dem Gästeblock platzierten Maschine erzeugt haben, um den Hass-Tiraden gegenüber Dietmar Hopp etwas entgegenzusetzen.
Insgesamt ein sehr ungewöhnliches und in der Bundesligageschichte einmaliges Ereignis, das, auch wenn die TSG sich danach offiziell beim BVB entschuldigte und den Mitarbeiter fristlos entließ, das den Sportklub aus Sinsheim sicher nicht in einem besseren Licht hat erscheinen lassen.
8. Die DfB-Steuerhinterzieher
Ein Skandal, dessen Ausmaße und Beteiligte zu diesem Zeitpunkt noch nicht komplett zu erschließen sind trug sich Ende Oktober in Deutschland zu. Auslöser war der schon vorher in einen Skandal anderer Art verwickelte (s. Skandale des Jahres 2010) Manfred Amerell.
Der ehemalige DfB-Schiedsrichter-Obmann hatte nämlich eine große Zahl von DFB-Schiedsrichtern der Steuerhinterziehung bezichtigt und bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, darunter auch einige höherrangige Referees mit Bundesligaerfahrung.
Wie „Der Spiegel" berichtete hätten einige der Beteiligten über 100.000 € verschwiegen und dabei ein weit reichendes und ausgeklügeltes System entwickelt. So soll die Schrobenhausener Treuhand GmbH für die Schiedsrichter Kosten erfunden haben, die so nie entstanden waren, z.B. für Dienstfahrten, um diese von der Steuer zu entlasten.
Die DfB-Spitze befragte zu dem Vorfall bereits über 30 aktive Schiedsrichter aus den drei höchsten deutschen Spielklassen, rund 40 weitere sollen auch noch in den Skandal verwickelt sein. Wie groß die Ausmaße sowohl in beteiligten Personen, als auch in entstandenen Unkosten sind, wird sich aber wohl im Laufe der nächsten Monate zeigen, wenn die Ermittlungen des Staates weiter fortgeschritten oder abgeschlossen sind.
7. Der Doping-Skandal der Frauen-WM
Dass die Teilnahme Nordkoreas an einer Fußball-WM kuriose Ereignisse und Berichte nach sich ziehen kann, hatte der aufmerksame Beobachter ja schon 2010 bei der Herren-WM in Südafrika beobachten können, als das kommunistische Regime damals zum Einen chinesichen Staatsbürgern Geldprämien versprochen hatten, damit diese in nordkoreanischen Farben deren Nationalmannschaft unterstützen würden und zum Anderen nach der 0:7-Vorrundenpleite angeblich einige Spieler und den Trainer des Teams für einige Monate in ein Arbeitslager verbannten.
Nur ein Jahr später bei der Frauen-WM 2011 in Deutschland sorgte der nordkoreanische Fußballverband allerdings für noch höher schlagende Wellen: Gleich fünf Spielerinnen, Jong Pok Sim, Hong Myong Hui, Ho Un Byol, Song Jong Sun und Ri Un Hyang, wurden kurz nach Abschluss der Vorrunde, bei der das Team ausgeschieden war, positiv auf auf mehrere unerlaubte Substanzen im Urin getestet. Die Strafen der FIFA fielen nicht gerade zimperlich aus, 400.000 $ Strafe musste der nordkoreanische Verband zahlen, die positiv getesteten Spielerinnen wurden allesamt für über ein Jahr vom Spielbetrieb ausgeschlossen und die Mannschaftsärtztin für rund sechs Jahre für „jegliche Fußballtätigkeit" gesperrt. Damit das Kuriose an der Meldung aber nicht vergessen wird lieferte der Fußballverband der Nordkoreanerinnen natürlich noch eine Begründung für die gefundenen Substanzen: Diese seien Bestandteile einer chinesischen Medizin, die die Spielerinnen als Reaktion auf einen Blitzschlag erhalten hatten.
6. Die Nachwirkungen eines Flitzers
Gerade wenige Tage ist es her, dass Wesley van W., 19-jähriger Ajax-"Fan" auf beim Spiel Ajax Amsterdam gegen AZ Alkmaar auf das Spielfeld stürmt und Alkmaars Torhüter Esteban Alvardo von hinten mit ausgestrecktem Bein anspringt. Der puerto ricanische Schlussmann war allerdings im Stande die Attacke abzuwehren und sorgte kurz darauf mit Tritten gegen den am Boden liegenden Hooligan bereits für landes-, ja fast weltweites Aufsehen, da das Eintreten auf den wehrlos am Boden liegenden van W. heftig kritisiert wurde.
Alvardo sah nach dieser Aktion die rote Karte, wonach sich die Mannschaft des AZ Alkmaars weigerte den Spielbetrieb wieder aufzunehmen und das Spiel offiziell abgebrochen werden musste.
Doch auch die verhängte Strafe für den ohnehin schon mit einem Stadionverbot belegten van W., der nur unerlaubt in das Stadion eindringen konnte, zog einiges an Furore in dem Medien nach sich. Das 30 Jahre geltende Stadionverbot ist das längste in der Geschichte der FIFA. Doch mit der Strafe sind die Sorgen für den 19-Jährigen Niederländer noch nicht beendet. Für die entstanden Kosten für das abgebrochene Spiel muss er selbst aufkommen, zudem erwartet ihn noch ein Gerichtsverfahren. Aktuell sitzt er in Untersuchungshaft.
Teil 2
Aufrufe: 4525 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 2 | Erstellt:27.12.2011
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KOMMENTARE
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27.12.2011 | 21:02 Uhr
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Mutu77 :
Ja, das soll es auch heissen Bischen umständlich ausgedrückt.
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27.12.2011 | 14:07 Uhr
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Kleine Anmerkung: Das Spiel Hoffenheim vs Dortmund-gewann Hoffenheim und nicht Dortmund
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