Die Dallas Mavericks sind in den diesjährigen Playoffs als amtierender Meister sang und klanglos mit 4 – 0 gegen die Oklahoma City Thunder ausgeschieden.

Klar ist, dass es zur neuen Saison viele Veränderungen am Kader geben wird. Es ist bisher allerdings noch nicht abzusehen wie diese Änderungen aussehen werden. Vor der Saison war der große Traum, dass man mit Deron Williams und Dwight Howard zwei Superstars verpflichten könnte und so zusammen mit Dirk Nowitzki ein überragendes Trio in den eigenen Reihen hätte, um das man mit Rollenspielern ein Team aufbauen könnte, welches um den Titel mitspielt. Die Chance auf Dwight Howard ist durch die Vertragsverlängerung bei den Orlando Magic nicht mehr möglich, da Dallas kein ausreichend gutes Tradematerial im Kader hat. Bleibt also noch die Verpflichtung von Williams, die für Dallas auch dringend nötig wäre, aber ebenfalls nicht in trockenen Tüchern ist. Fakt ist auch das für die Möglichkeit Howard und Williams zu holen viel Raum unter dem Salary Cap geschaffen wurde.

Wenn man sich die NBA Champions seit 1998 anschaut, fällt allerdings sehr genau auf, was den Mavericks diese Saison gefehlt hat und auch von allen Seiten bestätigt wird. Ohne einen guten Big Man, der auch individuelle Stärken in der Verteidigung mitbringt, kann man keine Meisterschaft gewinnen. Dirk Nowitzki ist kein solcher Spieler.

Die San Antonio Spurs hatten David Robinson und Tim Duncan. Die Lakers hatten Shaq und später ein Trio aus Bynum, Gasol und Odom. Detroit hatte Ben und Rasheed Wallace. Die Heat hatten 2006 ebenfalls O’Neal, Boston hatte Garnett und die Mavericks hatten im letzten Jahr Tyson Chandler.
Die Meisterschaften der Spurs 2005 und 2007 und der Celtics 2008 zeigen auch, dass es nicht unbedingt einen All Star Center braucht, um die Meisterschaft zu gewinnen. Aber es ist zwingend notwendig einen Big Man in den eigenen Reihen zu haben, der auch Stärken in der Verteidigung hat. Dies ist/war bei Duncan und Garnett der Fall, Nowitzki ist jedoch nicht in diese Kategorie einzuordnen.

Man hat letzte Saison gesehen, dass er im Team defensiv durchaus zu überzeugen weiß, aber eben nur innerhalb einer stimmigen Team Defense und nicht als Einzelspieler, der eine Verteidigung auf ein anderes Level hebt. Diese Rolle des kam letztes Jahr Tyson Chandler zu.
Die entscheidende Frage für die Zukunft ist allerdings, ob ein solcher Big Man im Sommer überhaupt zu bekommen ist. Denn die Mavs stünden auch bei einer Verpflichtung von Deron Williams vor dem Problem einen defensivstarken Big Man verpflichten zu müssen und die findet man bekanntlich nicht wie Sand am Meer.

Restricted Free Agents

Als restricted Free Agents könnten McGee, Hibbert, Camby, Martin, Hickson, Erden oder Asik in Frage kommen.

Bei JaVale McGee stellt sich die Frage, ob die Nuggets bei einem entsprechenden Angebot mitgehen würden, da man McGee erst in der Saison per Trade für Nene verpflichtet hat und damit generell ein Interesse haben sollte ihn auch zu halten. Allerdings könnte McGee als restriced Free Agent nach der Saison aufgrund seines großen Potentials sehr teuer werden und hat sich bei den Nuggets nach dem Trade noch nicht wirklich als Starting Center durchsetzen können.

Bei Roy Hibbert werden die Pacers fast jedes Angebot mitgehen, denke ich, zudem sehe ich für Hibbert auch keinen Grund dazu Indiana zu verlassen, da die Pacers sich über die letzten Jahre und gerade in dieser Saison in eine recht komfortable Situation im Osten gebracht haben.

Marcus Camby ist mit 38 Jahren zu alt, um den Mavericks über die nächsten Jahre das Gesicht der Defense zu sein. Kenyon Martin ist PF, kann aufgrund seiner Größe auch nicht dauerhaft als Center spielen und kommt damit nur als Bankspieler für die Mavs in Betracht.
J.J. Hickson ist zumindest mal ein junger Spieler mit Perspektive. Allerdings ist er eigentlich PF und mir nicht unbedingt als Defensivspieler bekannt. Außerdem wurde Hickson in der Saison von den Blazers verpflichtet, weshalb die Möglichkeit besteht das Portland mit einem so jungen Spieler für die Zukunft planen könnte.

Semih Erden und Omer Asik sind restricted Free Agents konnten sich in der NBA allerdings noch nicht wirklich beweisen. Allerdings gilt gerade Ömer Asik als Defensivstark und könnte aufgrund fehlender Alternativen und Starspieler und seiner erst 25 Jahre durchaus eine interessante Option darstellen, auch wenn es eine Verpflichtung mit Risiko wäre.

Bevor man einen Spieler wie Robin Lopez verpflichtet kann man auch auf Ian Mahimi bauen. Weitaus interessanter ist dagegen schon eine Verpflichtung von dessen Bruder Broke Lopez, allerdings wird es nicht möglich sein, den Nets ihre beiden Starspieler abzunehmen. Zudem müsste man sehr viel Geld in die Hand nehmen, um einen Spieler zu bekommen, der fast die gesamte letzte Saison wegen Verletzungen pausieren musste. Zudem stellt Lopez mit seinen Fähigkeiten nicht umbedingt den Typ Spieler dar, den die Mavs suchen, da er offensiv zwar sehr stark ist, aber in der Defensive dafür noch einige Schwächen aufweist und bei seiner Größe vor allem bessere Reboundzahlen abliefern müsste.



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