13.04.2012 um 13:49 Uhr
Geschrieben von vanGaalsNase
Konzepte des Clusterns II
Dass die Katalanen und auch die spanischen Nationalteams auf diese Art den Weltfußball dominieren, ist wohl das stärkste Argument für das Clustern ähnlicher Spielertypen. Dem könnte man jedoch entgegnen, dass die Individualität der betreffenden Spieler unterdrückt wird, wenn sie von klein auf eine Spielweise "eingeimpft" bekommen. Allerdings erfolgt bei Barca die technische Ausbildung, die stärker von Bewegungen beeinflusst wird als Taktik, nach der differenziellen Lernmethode, welche das Ziel hat, dass jeder Spieler sein eigenes Bewegungs-optimum erreicht. Demnach wird zwar eine einheitliche Spielphilosophie vermittelt; die individuelle Umsetzung im Hinblick auf die Technik bleibt hingegen frei. In diese Argumentation passt es auch, dass Lionel Messi in der passintensivsten Mannschaft der Welt spielt, zugleich aber ein herausragender Dribbler ist; ebenso wie Andres Iniesta.
3. Fazit
Das Clustern von ähnlichen Spielertypen wird wohl in naher Zukunft standardisiert werden. Denn die Anforderungen des heutigen Fußballs sind derart gelagert, dass Spieler zwingend vielseitig und variabel einsetzbar sein müssen. Rollenspieler wie Wasserträger, Torjäger, Staubsauger, Flankengötter, Manndecker etc. gibt es kaum noch oder sterben aus. Vielmehr ist es nötig geworden, als Verteidiger am eigenen Aufbauspiel teilzunehmen, sich als Stürmer zum Kombinieren anzubieten und den Gegner am Spielaufbau zu hindern und selbst als Torwart stets anspielbar zu sein.
Trotz der Generalisierung an technisch-taktischen Fähigkeiten eines jeden Spielers, zeichnen sich die einzelnen Mannschaften und Vereine durch unterschiedliche Spielstile aus, die nicht zuletzt von der Individualität ihrer Akteure geprägt werden. Manch ein Team bevorzugt das Kontern, andere wiederum suchen den ständigen Ballbesitz. Die Art der Umsetzung des jeweiligen Stils ist dabei ebenfalls nie gleich. So spielen zwar Barca und der FC Bayern München mit viel Ballbesitz und zahlreichen (Kurz)Pässen, allerdings sind die spielerischen Unterschiede deutlich erkennbar: Während sich Bayern München sehr breit aufstellt und nahe des gegnerischen Strafraums viel über die Außen spielt, behält Barca den Ball vorwiegend im Zentrum. Auch das Verhalten bei gegnerischem Ballbesitz ist bei beiden Mannschaft unterschiedlich ausgerichtet. Es wird also immer Raum für Individualität geben.
Die sportliche Ausrichtung und die dazugehörigen Fähigkeiten einer Mannschaft sind diejenigen Aspekte des Fußballs geworden, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Wer eine einheitliche Philosophie vermissen lässt und in Zeiten des Misserfolgs einen anderen Weg einschlägt, ohne einem wenigstens mittelfristigen Konzept eine Chance zu geben, wird Probleme bekommen, im Profifußball dauerhaft zu bestehen. Ein "blindes" Zusammenkaufen von Spielern wird dagegen kaum von Erfolg gekrönt werden können, gerade dann nicht, wenn es zu einem Trainerwechsel kommt. Daher ist und bleibt das überlegte Clustern auf Grundlage einer einheitlichen Vereinsphilosophie ein wesentlicher Aspekt in der Zusammenstellung einer Mannschaft.
Vereine wie Mainz 05 oder der SC Freiburg können nur deswegen im Profifußball bestehen, weil sie kontinuierlich auf "ihre" Art von Fußball setzen, selbst oder gerade dann, wenn der Erfolg mal ausbleibt und eine Krise zu bewältigen ist. So wählen diese Vereine Spieler und Trainer aus, die zu ihrer Spielidee passen. Dass sie damit den richtigen Weg wählen, beweisen sie in jeder Spielzeit neu. Sicherlich ist es Mainz und Freiburg kaum möglich dem FC Barcelona derart nachzueifern, dass man mit dem jeweiligen Vereinskonzept zu großen Titeln kommt, weil schlicht die finanziellen Mittel fehlen, um gute Spieler dauerhaft zu halten. Trotzdem haben sie Erfolg; und zwar in der Form, dass sie einen herausragenden Nachwuchs hervorbringen und über Jahre in der Bundesliga verbleiben. Jeder Profiverein sollte darum bemüht sein, sich eine eigene konzeptionelle Idee und Identität zu schaffen, um möglichen Krisen mit Sachverstand, Ruhe und nüchterner Emotionslosigkeit (!) begegnen zu können. So wie Mainz und Freiburg; nicht wie der 1. FC Köln!
Quellen:
1. http://www.eurofootplayers.org/
2. Vöpel, Henning; Ein "ZIDANE-Clustering-Theorem" und Implikationen für den Finanzausgleich in der Bundesliga
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3. Fazit
Das Clustern von ähnlichen Spielertypen wird wohl in naher Zukunft standardisiert werden. Denn die Anforderungen des heutigen Fußballs sind derart gelagert, dass Spieler zwingend vielseitig und variabel einsetzbar sein müssen. Rollenspieler wie Wasserträger, Torjäger, Staubsauger, Flankengötter, Manndecker etc. gibt es kaum noch oder sterben aus. Vielmehr ist es nötig geworden, als Verteidiger am eigenen Aufbauspiel teilzunehmen, sich als Stürmer zum Kombinieren anzubieten und den Gegner am Spielaufbau zu hindern und selbst als Torwart stets anspielbar zu sein.
Trotz der Generalisierung an technisch-taktischen Fähigkeiten eines jeden Spielers, zeichnen sich die einzelnen Mannschaften und Vereine durch unterschiedliche Spielstile aus, die nicht zuletzt von der Individualität ihrer Akteure geprägt werden. Manch ein Team bevorzugt das Kontern, andere wiederum suchen den ständigen Ballbesitz. Die Art der Umsetzung des jeweiligen Stils ist dabei ebenfalls nie gleich. So spielen zwar Barca und der FC Bayern München mit viel Ballbesitz und zahlreichen (Kurz)Pässen, allerdings sind die spielerischen Unterschiede deutlich erkennbar: Während sich Bayern München sehr breit aufstellt und nahe des gegnerischen Strafraums viel über die Außen spielt, behält Barca den Ball vorwiegend im Zentrum. Auch das Verhalten bei gegnerischem Ballbesitz ist bei beiden Mannschaft unterschiedlich ausgerichtet. Es wird also immer Raum für Individualität geben.
Die sportliche Ausrichtung und die dazugehörigen Fähigkeiten einer Mannschaft sind diejenigen Aspekte des Fußballs geworden, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Wer eine einheitliche Philosophie vermissen lässt und in Zeiten des Misserfolgs einen anderen Weg einschlägt, ohne einem wenigstens mittelfristigen Konzept eine Chance zu geben, wird Probleme bekommen, im Profifußball dauerhaft zu bestehen. Ein "blindes" Zusammenkaufen von Spielern wird dagegen kaum von Erfolg gekrönt werden können, gerade dann nicht, wenn es zu einem Trainerwechsel kommt. Daher ist und bleibt das überlegte Clustern auf Grundlage einer einheitlichen Vereinsphilosophie ein wesentlicher Aspekt in der Zusammenstellung einer Mannschaft.
Vereine wie Mainz 05 oder der SC Freiburg können nur deswegen im Profifußball bestehen, weil sie kontinuierlich auf "ihre" Art von Fußball setzen, selbst oder gerade dann, wenn der Erfolg mal ausbleibt und eine Krise zu bewältigen ist. So wählen diese Vereine Spieler und Trainer aus, die zu ihrer Spielidee passen. Dass sie damit den richtigen Weg wählen, beweisen sie in jeder Spielzeit neu. Sicherlich ist es Mainz und Freiburg kaum möglich dem FC Barcelona derart nachzueifern, dass man mit dem jeweiligen Vereinskonzept zu großen Titeln kommt, weil schlicht die finanziellen Mittel fehlen, um gute Spieler dauerhaft zu halten. Trotzdem haben sie Erfolg; und zwar in der Form, dass sie einen herausragenden Nachwuchs hervorbringen und über Jahre in der Bundesliga verbleiben. Jeder Profiverein sollte darum bemüht sein, sich eine eigene konzeptionelle Idee und Identität zu schaffen, um möglichen Krisen mit Sachverstand, Ruhe und nüchterner Emotionslosigkeit (!) begegnen zu können. So wie Mainz und Freiburg; nicht wie der 1. FC Köln!
Quellen:
1. http://www.eurofootplayers.org/
2. Vöpel, Henning; Ein "ZIDANE-Clustering-Theorem" und Implikationen für den Finanzausgleich in der Bundesliga
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