21.09.2011 um 10:44 Uhr
Geschrieben von eshkeeya
Ladies' Night
Im türkischen Fussball sind Stadionsperren seit jeher ganz gewöhnlicher und immer wiederkehrender Bestandteil des Profifussballs.
In regelmäßigen Abständen muss mal wieder meistens eine der großen Mannschaften aus Istanbul dran glauben und ein oder mehrere Heimspiele ohne Zuschaueranwesenheit austragen, weil diese sich bei einem vorherigen Heimspiel nicht benehmen konnten.
Macht ja irgendwann keinen Spaß mehr mit diesen Geisterspielen, dachten sich die Funktionäre der Liga und hatten eine Idee, die seit dem gestrigen Spiel zwischen Fenerbahce, aktuell mal wieder mit einer mehrwöchigen Stadionsperre belegt, und Manisapor in Istanbul in Kraft getreten ist und zum ersten Mal durchgeführt wurde. Ab sofort wird bei einer solchen Konstellation zu Heimspielen des bestraften Vereins das Stadion nämlich nicht mehr gänzlich leer bleiben, sondern mit Gästen besetzt, die ansonsten in türkischen und auch in allen anderen Stadien der Welt ganz klar in der Unterzahl sind. Soll heißen: Wann immer ein Verein sich etwas zu schulden kommen lässt und bis heute dafür mit einer Stadionsperre bestraft worden war, wird in Zukunft einfach allen Frauen und Kindern unter 12 Jahren freier Eintritt gewährt.
Und so war Fenerbahce gegen Manisaspor im Sükrü Saracoglu Stadion zu Istanbul am gestrigen Abend wohl das erste Spiel der Fussballgeschichte, zu dem so gut wie nur Frauen im Stadion waren, und das nicht zu wenig. Die Vereinsführung nahm das mit der neuen Regelung durch den Verband zunächst locker und druckte gerade mal 10.000 Tickets für die Partie. In den Morgenstunden bildeten sich aber lange Schlangen an den Verkaufsstellen und die Tickets waren so schnell von den weiblichen Fener-Fans vergriffen, dass im Laufe des Tages tausendfacher Nachschub gedruckt werden musste. Schließlich fanden genau 41.663 Zuschauerinnen und Mini-Zuschauer den Weg ins Stadion und sorgten für eine unglaubliche Stimmung.
Der Rabatz, den die Ladies dort machten und wie überschwänglich und positiv diese Atmosphäre schon am Bildschirm wirkte, war sehr ungewöhnlich und gleichzeitig toll mitanzusehen. Bei den immer im Vorfeld der Spiele durchgeführten Interviews des türkischen Pay-TV-Senders sprachen die Trainer und Spieler beider Seiten immer wieder von einem historischen Moment und man sah ihnen die Vorfreude förmlich an, in einer solchen Atmosphäre spielen zu dürfen.
Die Kameras hielten immer und immer wieder auf die Ränge, man sah nur fröhliche, lachende und ihr Team anfeuernde Zuschauerinnen, und die diesmal um einige Tonlagen höheren Schlachtrufe - in diesem Zusammenhang möchte man sie garnicht so nennen - die man als Beobachter des türkischen Fussballs vom Text her kennt und schon zigmal bei Fener-Spielen gehört hat, klangen anders als sonst, harmonischer, positiver, und einzigartiger, da in dieser Form noch nie gesehen und gehört.
Schöne Idee des Verbands, sehr schöne Ausführung durch die Fener-Ladies:
Dieser Beitrag stammt ursprünglich von meinem privaten Blog, der unter el-futbol.de zu finden ist.
In regelmäßigen Abständen muss mal wieder meistens eine der großen Mannschaften aus Istanbul dran glauben und ein oder mehrere Heimspiele ohne Zuschaueranwesenheit austragen, weil diese sich bei einem vorherigen Heimspiel nicht benehmen konnten.
Macht ja irgendwann keinen Spaß mehr mit diesen Geisterspielen, dachten sich die Funktionäre der Liga und hatten eine Idee, die seit dem gestrigen Spiel zwischen Fenerbahce, aktuell mal wieder mit einer mehrwöchigen Stadionsperre belegt, und Manisapor in Istanbul in Kraft getreten ist und zum ersten Mal durchgeführt wurde. Ab sofort wird bei einer solchen Konstellation zu Heimspielen des bestraften Vereins das Stadion nämlich nicht mehr gänzlich leer bleiben, sondern mit Gästen besetzt, die ansonsten in türkischen und auch in allen anderen Stadien der Welt ganz klar in der Unterzahl sind. Soll heißen: Wann immer ein Verein sich etwas zu schulden kommen lässt und bis heute dafür mit einer Stadionsperre bestraft worden war, wird in Zukunft einfach allen Frauen und Kindern unter 12 Jahren freier Eintritt gewährt.
Und so war Fenerbahce gegen Manisaspor im Sükrü Saracoglu Stadion zu Istanbul am gestrigen Abend wohl das erste Spiel der Fussballgeschichte, zu dem so gut wie nur Frauen im Stadion waren, und das nicht zu wenig. Die Vereinsführung nahm das mit der neuen Regelung durch den Verband zunächst locker und druckte gerade mal 10.000 Tickets für die Partie. In den Morgenstunden bildeten sich aber lange Schlangen an den Verkaufsstellen und die Tickets waren so schnell von den weiblichen Fener-Fans vergriffen, dass im Laufe des Tages tausendfacher Nachschub gedruckt werden musste. Schließlich fanden genau 41.663 Zuschauerinnen und Mini-Zuschauer den Weg ins Stadion und sorgten für eine unglaubliche Stimmung.
Der Rabatz, den die Ladies dort machten und wie überschwänglich und positiv diese Atmosphäre schon am Bildschirm wirkte, war sehr ungewöhnlich und gleichzeitig toll mitanzusehen. Bei den immer im Vorfeld der Spiele durchgeführten Interviews des türkischen Pay-TV-Senders sprachen die Trainer und Spieler beider Seiten immer wieder von einem historischen Moment und man sah ihnen die Vorfreude förmlich an, in einer solchen Atmosphäre spielen zu dürfen.
Die Kameras hielten immer und immer wieder auf die Ränge, man sah nur fröhliche, lachende und ihr Team anfeuernde Zuschauerinnen, und die diesmal um einige Tonlagen höheren Schlachtrufe - in diesem Zusammenhang möchte man sie garnicht so nennen - die man als Beobachter des türkischen Fussballs vom Text her kennt und schon zigmal bei Fener-Spielen gehört hat, klangen anders als sonst, harmonischer, positiver, und einzigartiger, da in dieser Form noch nie gesehen und gehört.
Schöne Idee des Verbands, sehr schöne Ausführung durch die Fener-Ladies:
Dieser Beitrag stammt ursprünglich von meinem privaten Blog, der unter el-futbol.de zu finden ist.
Aufrufe: 31969 | Kommentare: 37 | Bewertungen: 26 | Erstellt:21.09.2011
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KOMMENTARE
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21.09.2011 | 11:28 Uhr
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Deniz1907 : 15.000
15.000 Männliche Fans waren in der Tat vor dem Stadion, nicht aber im Zusammenhang des Klischees sondern um die Mannschaft zu unterstützen. Seit dem Manipulationsskandal sind die Fans sowieso noch einmal mehr fanatischer geworden und stehen zu 1000% hinter ihren Team.
Es gab aber natürlich ein paar schlaue Türken die sich verkleidet haben und ins Stadion gekommen sind, wie z.B. der nette Kerl.
http://www.sporbucks.com/gallery/i/ce43262cc35b05a17c195266b2ef56a7.Jpeg?
Dazu noch 2 nette Videos!
http://www.youtube.com/watch?v=WhhHumSQQa8&feature=player_embedded
Tor
http://www.youtube.com/watch?v=zJaD8zPcqtY&feature=share
3
21.09.2011 | 11:25 Uhr
-6
Rastelli :
Das ist ja super!In Deutschland denke ich dass nicht annähernd so viele kommen würden. Und selbst wenn, wäre die Stimmung nicht annähernd so gut.
Super Sache!
3
21.09.2011 | 11:22 Uhr
0
Ortega28 :
Das eigentliche Spiel war nicht so, Spielfluss war nie gegeben, Manisa hat sich den einen Punkt gegen uns durchaus verdient gehabt.Wirklich toll geschrieben - hätte man nicht besser machen können. Danke!
1
21.09.2011 | 11:14 Uhr
0
xxlhonk :
Wird aber damit die eigentliche Bestrafung, nämlich stimmungslose Spiele, nicht ad absurdum geführt?Die Idee als solche ist allerdings in der Tat lustig.
Ich kann mir durchaus vorstellen,wie ein Haufen Kerle vor dem Stadion stand und auf die Frau wartete..
Ach ja, wie hat Fener gespielt?
Wie Kerle oder eher wie die Mädchen?
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Trotzdem geniale Idee und sofern keiner was dagegen hat (außer den männlichen Fans natürlich) kann man das gerne auch flächendeckend, also europa- oder gar weltweit einführen.
Ich bin dann mal gespannt, wann die ersten Damen mit Bengalos im Fanblock stehen und sich die erste Prügelei mit gegnerischen Fans liefern.