13.02.2011 um 20:00 Uhr
Geschrieben von Voegi
Liga-Lehren XXII
Ein Hauch von Lucy
Die Liga-Lehren sind verzückt, zeichnet sich doch ein sanfter Silberstreif am Horizont ab – Lucy ist zurück und prompt zeigt die Liga wieder feminine Züge:
Bye Bye
Unser Scheinliebling ist weg: Zu Saisonbeginn vollmundig zum neuen Darling dieser Reihe gekürt, konnte Stevie McClaren den Vorschusslorbeeren nie gänzlich gerecht werden. Aber wer das Mutterland des Fußballs zielsicher an einer EM-Teilnahme vorbeitrainiert, kann in der Mutterstadt des Selbstmitleids natürlich nichts werden. Dieter Hoeneß betrachten wir gleichwohl als latente Gefahr für die LL-Lieblinge: Erst Sweet Lucy einen Tritt in den Allerwertesten verpasst und jetzt auch noch McSteve eiskalt abserviert. Höchste Zeit also, dass uns Ouzo endlich Geleitschutz anfordert.
Quatsch
Ist natürlich Quatsch, dass der böse Hoeneß den süßen Favre seinerzeit in die Pampas geschickt hat. Zu dem Zeitpunkt war Devil Dieter aus Berlin längst in den Westen geflüchtet. Aber manchmal muss man die Wahrheit im Sinne einer runden Story eben ein bisschen kreativer interpretieren. Dass man es aus dramaturgischen Gründen mit der Präzision nicht allzu genau nehmen sollte, bewies ja auch Schiri Meyer auf dem Betzenberg. Denn Subotics behutsame Textileskorte für Lakic mit Gelb-Rot zu würdigen, war zwar regeltechnischer Nonsens, hat die Meisterschaft aber wieder spannend und völlig offen gemacht. Und das ist selbstverständlich auch reiner Quatsch oder – wie Dieters Bruder sagen würde – Realität.
Hoffnungen
Dieter Hoeneß scheint aber doch ein schlechtes Gewissen zu haben. Wie anders ist sonst sein konspiratives Versöhnungstreffen mit Lucy zu interpretieren. Wir jedenfalls machen uns leise Hoffnungen auf die Rückkehr des verlorenen Lieblings:
Ach Lucy, unser Favreit,
schmerzhaft war's und nicht zu fassen,
als die Hertha sich entschied,
Dich kalten Herzens zu entlassen.
Ohne Dein verruchtes Lächeln,
schien, welch Sabotageakt,
das Liga-Lehren-Herz zu schwächeln,
es schlug nicht mehr im Lucy-Takt.
Doch nun bist Du uns wieder nah,
flirterst rum mit Didi Hoeneß,
vergessen ist, was einmal war –
ist das nicht etwas Wunderschönes?
Wir sind nervös, wir sind per perplex,
die Askese wird bald chronisch,
wollen endlich wieder Sex
mit Dir, Lucy, doch ganz platonisch!
Frauenpower
Unser Gigoloddar hat dieser Tage ja eine schmerzhafte (Ent-)Scheidung gefällt und damit eindrucksvoll bewiesen, dass er seiner Zeit wieder mal um Jahre voraus ist. Denn während wir noch lang und breit diskutieren, hat der wandelnde Schulmädchenreport die Frauenquote in seinem Privatleben längst umgesetzt. Und daran sollte sich die Bundesliga endlich mal ein Beispiel nehmen. Der fehlt es nämlich unübersehbar an Frauenpower. Zugegeben, wir haben Petra Geromel und Renate Augusto. Einige stahlharte Kerls tragen ihre Binde sogar ganz offen. Und beim FC Bayern scheut man sich inzwischen auch nicht mehr, öffentlich schmutzige Wäsche zu waschen. Aber dennoch vermissen wir doch dieses feminine Moment, zumal Bruno Labbadia wohl demnächst wieder Lebewohl sagen wird. Hat Mario Gomez offenkundig genauso gesehen und seine alte Pornomatte gegen einen aparten "Zärtliche Cousinen"-Gedächtnis-Schnitt eingetauscht. Mit durchaus bemerkenswerter Auswirkung auf die eigenen Kolleg(inn)en. Denn die hatte Maria Gomez' betörender Hair-Style anscheinend derart verzückt, dass sie selbst richtig hübsche Tore schossen und Hoppenheim geschmeidig 4:0 – abbügelten.
Trauma
Apropos Feminismus: Matthias Lehmann eine divenhafte Schauspieleinlage vorzuwerfen, ist nun wirklich absolut lächerlich. Für das ungeschulte Auge mag sein Intuitivkollaps zwar ausgesehen haben wie eine subtile Reminiszenz an "Vom Winde verweht" oder ein fieses Method Acting nach Nobby Meier. Der medizinische Fachmann hat hingegen sofort erkannt: Igor de Camargo verpasste Lehmann mit seinem bestialischen Bud Spencer-Check ein mehrsekündiges Schädel-Hirn-Trauma, das nur aufgrund der vertrauten Spontanheilung folgenlos blieb. Geradezu anrührend harmlos war im Vergleich dazu Josip Simunics fürsorgliche Nasenspülung für Arjen Robben, die ja auch den gewünschten Erfolg zeitigte: Robben konnte mal ein bisschen durchatmen und spiele dann wie befreit auf.
Nicht mehr
…für möglich gehalten: Ägyptens Muby macht den Köhler. Die FDP katapultiert sich an die 5%-Hürde heran. Und der FC Bayern schafft den ersten Shoot Out seit Einführung der Drei-Punkte-Regel. Nur Horny Skibbe, der alte Nostalgiker, gibt sich mal wieder konservativ und hält an der guten alten Tradition der gepflegten Torlosigkeit fest. Konstanz kann zuweilen eben auch sehr hässlich sein. Sieht man am Bodensee aber irgendwie anders.
Taktik
Für Michael Ballack lief die Woche ja irgendwie eher suboptimal. Erst verklickert ihm der Bundes-Jogi, dass seine Chancen auf eine Rückkehr in die Nationalmannschaft so groß sind wie Westerwelles Aussichten auf eine Scheinschwangerschaft und dann setzt ihn der sture Jupp auch noch auf die Bank. Aus taktischen Gründen! Heynckes hatte für das Gastspiel aber allerdings einen besonders raffinierten taktischen Plan, der eine Mitwirken Ballacks nun einmal zwingend ausschloss: Er wollte gewinnen.
Mixed Zone
Tante Effzeh erhält zum 63. von Opa Mainz einen Freifahrtsschein für den eigenen Strafraum und löst diesen auch umgehend ein. Felix Magath stottert Videobotschaften auf Facebook in den Äther, verfügt aber bislang erst über 90.000 Fans (die andere Hälfte des Schalker Kaders muss sich erst noch registrieren). Und Thomas Gottschalk hat eingesehen, dass seine Zeit vorüber ist und wird sich somit im Sommer aus der ersten Reihe zurückziehen. Womit er aber auch nur einem populären Trend folgt. In Gladbach und Stuttgart hält man das schließlich ganz genauso.
Und was gab's noch?
Deutschland gegen Italien, also Silbereisen gegen Ramazzotti, Pille Palle gegen Bunga Bunga oder Deutsche Bank gegen Cosa Nostra – kurzum ein K(r)ampf der Kulturen. Inzwischen aber hat man eingesehen, dass mit deutschem Hurra-Fußball gegen Dolce Vita nichts auszurichten ist. Weshalb man im Vorfeld des Revanchechens von Dortmund auch alles zu unterbinden versuchte, was auch nur im Entferntesten mit Spielkunst und Anmut zu tun hat. Mario Gomez überredete man kurzerhand zu einer Verletzungspause und bot die temperamentresistente Zweitbesetzung auf. Das Spielfeld ließ man vom Sulky-Corps der Trabrennbahn Dinslaken durchpflügen. Und zwecks Förderung der allgemeinen Misslaune setzte Jogi die gesamte BVB-Crew zunächst auf die Bank. Ja selbst die ARD ließ sich in den perfiden Plan einspannen und beorderte den kommentierenden Verwaltungsakt Tom Bartels ans Reportermikro. Dass die schwarze Serie trotz aller Bemühungen nicht riss, lehrt uns aber zumindest: Manch ein Elend wird man einfach nicht los, so sehr man auch hofft und kämpft. Das wissen sogar die Italiener. Die nennen diesen Phänomen allerdings: Berlusconi.
Die Liga-Lehren sind verzückt, zeichnet sich doch ein sanfter Silberstreif am Horizont ab – Lucy ist zurück und prompt zeigt die Liga wieder feminine Züge:
Bye Bye
Unser Scheinliebling ist weg: Zu Saisonbeginn vollmundig zum neuen Darling dieser Reihe gekürt, konnte Stevie McClaren den Vorschusslorbeeren nie gänzlich gerecht werden. Aber wer das Mutterland des Fußballs zielsicher an einer EM-Teilnahme vorbeitrainiert, kann in der Mutterstadt des Selbstmitleids natürlich nichts werden. Dieter Hoeneß betrachten wir gleichwohl als latente Gefahr für die LL-Lieblinge: Erst Sweet Lucy einen Tritt in den Allerwertesten verpasst und jetzt auch noch McSteve eiskalt abserviert. Höchste Zeit also, dass uns Ouzo endlich Geleitschutz anfordert.
Quatsch
Ist natürlich Quatsch, dass der böse Hoeneß den süßen Favre seinerzeit in die Pampas geschickt hat. Zu dem Zeitpunkt war Devil Dieter aus Berlin längst in den Westen geflüchtet. Aber manchmal muss man die Wahrheit im Sinne einer runden Story eben ein bisschen kreativer interpretieren. Dass man es aus dramaturgischen Gründen mit der Präzision nicht allzu genau nehmen sollte, bewies ja auch Schiri Meyer auf dem Betzenberg. Denn Subotics behutsame Textileskorte für Lakic mit Gelb-Rot zu würdigen, war zwar regeltechnischer Nonsens, hat die Meisterschaft aber wieder spannend und völlig offen gemacht. Und das ist selbstverständlich auch reiner Quatsch oder – wie Dieters Bruder sagen würde – Realität.
Hoffnungen
Dieter Hoeneß scheint aber doch ein schlechtes Gewissen zu haben. Wie anders ist sonst sein konspiratives Versöhnungstreffen mit Lucy zu interpretieren. Wir jedenfalls machen uns leise Hoffnungen auf die Rückkehr des verlorenen Lieblings:
Ach Lucy, unser Favreit,
schmerzhaft war's und nicht zu fassen,
als die Hertha sich entschied,
Dich kalten Herzens zu entlassen.
Ohne Dein verruchtes Lächeln,
schien, welch Sabotageakt,
das Liga-Lehren-Herz zu schwächeln,
es schlug nicht mehr im Lucy-Takt.
Doch nun bist Du uns wieder nah,
flirterst rum mit Didi Hoeneß,
vergessen ist, was einmal war –
ist das nicht etwas Wunderschönes?
Wir sind nervös, wir sind per perplex,
die Askese wird bald chronisch,
wollen endlich wieder Sex
mit Dir, Lucy, doch ganz platonisch!
Frauenpower
Unser Gigoloddar hat dieser Tage ja eine schmerzhafte (Ent-)Scheidung gefällt und damit eindrucksvoll bewiesen, dass er seiner Zeit wieder mal um Jahre voraus ist. Denn während wir noch lang und breit diskutieren, hat der wandelnde Schulmädchenreport die Frauenquote in seinem Privatleben längst umgesetzt. Und daran sollte sich die Bundesliga endlich mal ein Beispiel nehmen. Der fehlt es nämlich unübersehbar an Frauenpower. Zugegeben, wir haben Petra Geromel und Renate Augusto. Einige stahlharte Kerls tragen ihre Binde sogar ganz offen. Und beim FC Bayern scheut man sich inzwischen auch nicht mehr, öffentlich schmutzige Wäsche zu waschen. Aber dennoch vermissen wir doch dieses feminine Moment, zumal Bruno Labbadia wohl demnächst wieder Lebewohl sagen wird. Hat Mario Gomez offenkundig genauso gesehen und seine alte Pornomatte gegen einen aparten "Zärtliche Cousinen"-Gedächtnis-Schnitt eingetauscht. Mit durchaus bemerkenswerter Auswirkung auf die eigenen Kolleg(inn)en. Denn die hatte Maria Gomez' betörender Hair-Style anscheinend derart verzückt, dass sie selbst richtig hübsche Tore schossen und Hoppenheim geschmeidig 4:0 – abbügelten.
Trauma
Apropos Feminismus: Matthias Lehmann eine divenhafte Schauspieleinlage vorzuwerfen, ist nun wirklich absolut lächerlich. Für das ungeschulte Auge mag sein Intuitivkollaps zwar ausgesehen haben wie eine subtile Reminiszenz an "Vom Winde verweht" oder ein fieses Method Acting nach Nobby Meier. Der medizinische Fachmann hat hingegen sofort erkannt: Igor de Camargo verpasste Lehmann mit seinem bestialischen Bud Spencer-Check ein mehrsekündiges Schädel-Hirn-Trauma, das nur aufgrund der vertrauten Spontanheilung folgenlos blieb. Geradezu anrührend harmlos war im Vergleich dazu Josip Simunics fürsorgliche Nasenspülung für Arjen Robben, die ja auch den gewünschten Erfolg zeitigte: Robben konnte mal ein bisschen durchatmen und spiele dann wie befreit auf.
Nicht mehr
…für möglich gehalten: Ägyptens Muby macht den Köhler. Die FDP katapultiert sich an die 5%-Hürde heran. Und der FC Bayern schafft den ersten Shoot Out seit Einführung der Drei-Punkte-Regel. Nur Horny Skibbe, der alte Nostalgiker, gibt sich mal wieder konservativ und hält an der guten alten Tradition der gepflegten Torlosigkeit fest. Konstanz kann zuweilen eben auch sehr hässlich sein. Sieht man am Bodensee aber irgendwie anders.
Taktik
Für Michael Ballack lief die Woche ja irgendwie eher suboptimal. Erst verklickert ihm der Bundes-Jogi, dass seine Chancen auf eine Rückkehr in die Nationalmannschaft so groß sind wie Westerwelles Aussichten auf eine Scheinschwangerschaft und dann setzt ihn der sture Jupp auch noch auf die Bank. Aus taktischen Gründen! Heynckes hatte für das Gastspiel aber allerdings einen besonders raffinierten taktischen Plan, der eine Mitwirken Ballacks nun einmal zwingend ausschloss: Er wollte gewinnen.
Mixed Zone
Tante Effzeh erhält zum 63. von Opa Mainz einen Freifahrtsschein für den eigenen Strafraum und löst diesen auch umgehend ein. Felix Magath stottert Videobotschaften auf Facebook in den Äther, verfügt aber bislang erst über 90.000 Fans (die andere Hälfte des Schalker Kaders muss sich erst noch registrieren). Und Thomas Gottschalk hat eingesehen, dass seine Zeit vorüber ist und wird sich somit im Sommer aus der ersten Reihe zurückziehen. Womit er aber auch nur einem populären Trend folgt. In Gladbach und Stuttgart hält man das schließlich ganz genauso.
Und was gab's noch?
Deutschland gegen Italien, also Silbereisen gegen Ramazzotti, Pille Palle gegen Bunga Bunga oder Deutsche Bank gegen Cosa Nostra – kurzum ein K(r)ampf der Kulturen. Inzwischen aber hat man eingesehen, dass mit deutschem Hurra-Fußball gegen Dolce Vita nichts auszurichten ist. Weshalb man im Vorfeld des Revanchechens von Dortmund auch alles zu unterbinden versuchte, was auch nur im Entferntesten mit Spielkunst und Anmut zu tun hat. Mario Gomez überredete man kurzerhand zu einer Verletzungspause und bot die temperamentresistente Zweitbesetzung auf. Das Spielfeld ließ man vom Sulky-Corps der Trabrennbahn Dinslaken durchpflügen. Und zwecks Förderung der allgemeinen Misslaune setzte Jogi die gesamte BVB-Crew zunächst auf die Bank. Ja selbst die ARD ließ sich in den perfiden Plan einspannen und beorderte den kommentierenden Verwaltungsakt Tom Bartels ans Reportermikro. Dass die schwarze Serie trotz aller Bemühungen nicht riss, lehrt uns aber zumindest: Manch ein Elend wird man einfach nicht los, so sehr man auch hofft und kämpft. Das wissen sogar die Italiener. Die nennen diesen Phänomen allerdings: Berlusconi.
Aufrufe: 14716 | Kommentare: 39 | Bewertungen: 53 | Erstellt:13.02.2011
ø 9.4
KOMMENTARE
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13.02.2011 | 22:52 Uhr
0
tuemme :
ich fand die letzten beiden wochen besser, deswegen gibts heute nur 10 statt der üblichen 12 punkte
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13.02.2011 | 22:49 Uhr
0
"Felix Magath stottert Videobotschaften auf Facebook in den äther, verfügt aber bislang erst über 90.000 Fans (die andere Hälfte des Schalker Kaders muss sich erst noch registrieren)" war mein persönliches highlight! :)
5
13.02.2011 | 22:45 Uhr
0
Srudi : Respekt!!
Nach Jedem Spieltag die LigaLehren auf konstant hohem Niveau!Chapeau!
0
13.02.2011 | 22:24 Uhr
0
Der letzte Punkt ist besonders stark.Und natürlich das Gedicht für Lucy ;)
0
13.02.2011 | 20:54 Uhr
0
Flosen :
Es bleibt zu hoffen, dass Lucy wirklich zurück in die Bundesliga kommt :)
1
13.02.2011 | 20:07 Uhr
0
Torres9 :
Wie man auf sowas alles kommt direkt nach dem Spieltag, ist für mich jedes mal aufs neue faszinierend...
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