20.03.2011 um 20:02 Uhr
Geschrieben von Voegi
Liga-Lehren XXVII
Brenomenal
Bundesliga-Trainer müssen doch eigentlich begnadete Pornodarsteller sein. Bei dem Tempo, mit dem sie die Stellung wechseln können! Die Liga-Lehren drehen ein bisschen mit am frivolen Trainerkarussell und verraten zudem die neuesten Börsen-Gerüchte: Der Yeti wird neuer HSV-Vorstand, Schalke fusioniert mit RTL und Bayern steht kurz vor der Insolvenz:
Comeback
Die Meldung der Woche erreichte uns zweifelsohne aus London, wo sich Jopi Lehmann also nun doch noch mal ein paar Monate auf die Bank setzen will (so die Blase denn mitspielt). Inspiriert von den Gerüchten um ein Engagement von Opa Rehhagel auf Schalke tauscht er nun die Stützstrümpfe gegen die Fußballerstutzen. Man stelle sich jetzt nur einmal vor, dieses Beispiel würde Schule machen und andere abgebrannte (Vor-)Ruheständler zu einer unverhofften Rückkehr veranlassen – was da plötzlich für absurde Szenarien denkbar erscheinen: Theo Zwanziger stellt sich zur Wiederwahl. Michael Ballack gibt sein Comeback in der Nationalmannschaft. Oder aber – zugegebenermaßen eine ziemlich verwegene Vorstellung – Felix Magath kehrt nach Wolfsburg zurück. Man will es sich gar nicht alles ausmalen…
Mixed Pickles
Apropos Ruhestand: Was verbindet den FC Bayern im Meisterrennen mit einem Schauspieler im Ruhestand? Beide spielen keine Rolle mehr. Zu schwierig? Der hier ist einfacher: Was unterscheidet die Vereinsführung des HSV vom Yeti? Die Existenz des Yetis kann nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden. Und da es jetzt eh nicht mehr drauf ankommt, noch einer: Was hat der Sport1-Doppelpass mit einer Schilddrüsenuntersuchung gemeinsam? Zu beiden darf man nicht nüchtern erscheinen.
Neue Aufgaben
Mit dem FC Bayern ist es diese Saison also wie mit Gläubigern im Insolvenzverfahren: Sie laufen unentwegt ihren eigenen Ansprüchen hinterher. Was in der Champions League möglicherweise auch mit der brenomenalen Abwehr zusammenhängen könnte, deren Nonstop-Nonsens-Einlagen fast so komisch waren wie der spontane Rollenwechsel ihres Choreografen. Denn das hatte schon was, wie das bayrisch-holländische Feierbiest all den Frust der Vorwochen abstreifte und sich ganz ulkig zum Hobby-Journalisten in der Gomez-PK aufschwang. Wirklich hübsch und irgendwie auch lehrreich, erkennen wir doch abermals: Wer die Tristesse des Augenblicks überwinden will, muss sich manchmal eben eine neue Aufgabe suchen. Vielleicht nutzt Felix Magath also einfach mal seinen Erfahrungsschatz und macht eine Zeitarbeitsfirma auf. Luiz Gustavo könnte sich für einen Ferienjob bei Madame Tussauds bewerben. Claudio Pizarro gäbe sicher einen prima Leadsänger für Geier Sturzflug ab. Und Nuri Sahin sollte endlich die englische Staatsangehörigkeit beantragen.
Optik
Noch etwas zum Thema berufliche Neuorientierung: Logan Bailly soll soeben in die belgische Beachvolleyball-Nationalmannschaft berufen worden sein. Und zwar vollkommen zu Recht. Denn dass seine jüngste Faustabwehr-Einlage ein wenig unorthodox wirkte und ja irgendwie auch nach hinten losging, lag schlicht am optischen Einfluss des Kollegen Dante. Im Anblick des unehelichen Sohnes von Whitney Houston, Potato Fritz und Hannibal Lecter verliert man eben früher oder später die Orientierung. Finden wir nicht so tragisch und verzichten bewusst auf jegliches Bailly-Hoo!
Frust
Arjen Robbens frühe Auswechslung in Freiburg wurde von vielen Beobachtern ja als spontan inszenierte Bewerbung für die nächste Staffel "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" interpretiert. Und in der Tat sah doch alles danach aus, als hätte Robben schlicht und einfach die Libido verlassen, versprühte er beim Verlassen des Spielfelds doch die miesepetrige Aura eines Maik Franz. Aus Bayern-Kreisen war hingegen zu vernehmen, es habe doch eine medizinische Ursache für den Wechsel gegeben. Wahrscheinlich eine fiese Überdehnung der Frustratoren. Möglicherweise hatte der fliehende Holländer aber erst auf dem Spielfeld von Knuts unerwartetem Ableben erfahren. Denn wenn ein Eisbär das Zeitliche segnet, lässt das auch Robben nicht kalt.
2. Satz
Es ist ja inzwischen schon eine Art liebgewonnene Tradition, dass sich der Effzeh zur Feier eines SPOX-Usertreffens ordentlich die Hütte voll ballern lässt. Gleichwohl dürfte das surreale Szenario, das sich am Samstagnachmittag in Hamburg zutrug, die anwesende SPOX-Schar nachhaltig irritiert haben. Die Erklärung für das unerklärliche 6:2 reichen wir aber gerne nach: Nachdem man vergangene Woche in München noch 0:6 abgeschenkt hatte, wollte der HSV zumindest den zweiten Satz für sich entscheiden. Kann aber auch sein, dass der Kantersieg weniger mit Tennis denn mit dem neuem Trainer zusammenhing. Schließlich war Michael Oenning vor geraumer Zeit einmal Assistent von Marcel Reif. Da lernt man eben, wie man einen anderen fertig macht.
Zahlen
Apropos Kantersieg: Eintracht Frankfurt hat Pauli 2:1 geschlagen und auch in dieser Höhe verdient gewonnen. Nun gut, vielleicht ist der Sieg um ein Tor zu hoch ausgefallen. Genau genommen haben Gekas & Co. aber drei Tore erzielt. Doch Schiri Perl wollte ja unbedingt den Anti-Rafati geben. So bleibt es also bei zwei Buden, was exakt 66,6% des Eintracht-Bedarfs 2011 abdeckt und einer Steigerung von 200% entspricht. Oder aus Pauli-Sicht formuliert: Man hat doppelt so viel in die Kiste gekriegt wie alle anderen. So liest sich auch das Lebenswerk von Julio Iglesias – kann mal also durchaus stolz drauf sein.
Realsatire
Mit den königsblauen Geschichten könnte man ja inzwischen problemlos das Nachmittagsprogramm von RTL und Sat1 füllen. Ob sich Tönnies und Magath bei Kallwass zum friedensstiftenden Häkeldeckenklöppeln verabreden oder Hotte Heldt in "Verdachtsfälle" wegen Tyrannen-Intrige vor den Kadi gezerrt wird – es hätte alles einen für das sinnresistente Unterschichtenfernsehen durchaus akzeptablen Unterhaltungswert. Da die Schalker Realsatire für die Laiendarsteller aber auf Dauer etwas eintönig wird, wollte man mit einem neuen Trainer jetzt Ruhe in den Haufen bringen. Das Anforderungsprofil ergab sich denn auch zwangsläufig als Punktspiegelung von Magaths Persönlichkeitsstruktur: Schalke suchte somit einen kommunikativen, uneitlen Kumpeltyp mit Einfühlungsvermögen, der die Sprache der Fans spricht. Blieb also praktisch nur Ralf Rangnick.
Schlussethik
Natürlich wollten wir das derzeitige Bäumchen-wechsel-dich-Spielchen von berufener Stelle ethisch bewertet wissen und sind dabei – wie nicht anders zu erwarten – bei Kalle Rummenigge gelandet, der moralischen Instanz der Bundesliga. Sein pointiertes Fazit: "Am Ende des Tages ist es für die Rationalität und die Seriosität nicht gut, was da passiert". Oder auf die Verständnisebene einer Anette Pfeiffer-Klärle runtergebrochen: Was immer dieser Unsinn soll, wir finden ihn so gar nicht doll. In diesem Sinne: Gute Besserung allerseits.
Bundesliga-Trainer müssen doch eigentlich begnadete Pornodarsteller sein. Bei dem Tempo, mit dem sie die Stellung wechseln können! Die Liga-Lehren drehen ein bisschen mit am frivolen Trainerkarussell und verraten zudem die neuesten Börsen-Gerüchte: Der Yeti wird neuer HSV-Vorstand, Schalke fusioniert mit RTL und Bayern steht kurz vor der Insolvenz:
Comeback
Die Meldung der Woche erreichte uns zweifelsohne aus London, wo sich Jopi Lehmann also nun doch noch mal ein paar Monate auf die Bank setzen will (so die Blase denn mitspielt). Inspiriert von den Gerüchten um ein Engagement von Opa Rehhagel auf Schalke tauscht er nun die Stützstrümpfe gegen die Fußballerstutzen. Man stelle sich jetzt nur einmal vor, dieses Beispiel würde Schule machen und andere abgebrannte (Vor-)Ruheständler zu einer unverhofften Rückkehr veranlassen – was da plötzlich für absurde Szenarien denkbar erscheinen: Theo Zwanziger stellt sich zur Wiederwahl. Michael Ballack gibt sein Comeback in der Nationalmannschaft. Oder aber – zugegebenermaßen eine ziemlich verwegene Vorstellung – Felix Magath kehrt nach Wolfsburg zurück. Man will es sich gar nicht alles ausmalen…
Mixed Pickles
Apropos Ruhestand: Was verbindet den FC Bayern im Meisterrennen mit einem Schauspieler im Ruhestand? Beide spielen keine Rolle mehr. Zu schwierig? Der hier ist einfacher: Was unterscheidet die Vereinsführung des HSV vom Yeti? Die Existenz des Yetis kann nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden. Und da es jetzt eh nicht mehr drauf ankommt, noch einer: Was hat der Sport1-Doppelpass mit einer Schilddrüsenuntersuchung gemeinsam? Zu beiden darf man nicht nüchtern erscheinen.
Neue Aufgaben
Mit dem FC Bayern ist es diese Saison also wie mit Gläubigern im Insolvenzverfahren: Sie laufen unentwegt ihren eigenen Ansprüchen hinterher. Was in der Champions League möglicherweise auch mit der brenomenalen Abwehr zusammenhängen könnte, deren Nonstop-Nonsens-Einlagen fast so komisch waren wie der spontane Rollenwechsel ihres Choreografen. Denn das hatte schon was, wie das bayrisch-holländische Feierbiest all den Frust der Vorwochen abstreifte und sich ganz ulkig zum Hobby-Journalisten in der Gomez-PK aufschwang. Wirklich hübsch und irgendwie auch lehrreich, erkennen wir doch abermals: Wer die Tristesse des Augenblicks überwinden will, muss sich manchmal eben eine neue Aufgabe suchen. Vielleicht nutzt Felix Magath also einfach mal seinen Erfahrungsschatz und macht eine Zeitarbeitsfirma auf. Luiz Gustavo könnte sich für einen Ferienjob bei Madame Tussauds bewerben. Claudio Pizarro gäbe sicher einen prima Leadsänger für Geier Sturzflug ab. Und Nuri Sahin sollte endlich die englische Staatsangehörigkeit beantragen.
Optik
Noch etwas zum Thema berufliche Neuorientierung: Logan Bailly soll soeben in die belgische Beachvolleyball-Nationalmannschaft berufen worden sein. Und zwar vollkommen zu Recht. Denn dass seine jüngste Faustabwehr-Einlage ein wenig unorthodox wirkte und ja irgendwie auch nach hinten losging, lag schlicht am optischen Einfluss des Kollegen Dante. Im Anblick des unehelichen Sohnes von Whitney Houston, Potato Fritz und Hannibal Lecter verliert man eben früher oder später die Orientierung. Finden wir nicht so tragisch und verzichten bewusst auf jegliches Bailly-Hoo!
Frust
Arjen Robbens frühe Auswechslung in Freiburg wurde von vielen Beobachtern ja als spontan inszenierte Bewerbung für die nächste Staffel "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" interpretiert. Und in der Tat sah doch alles danach aus, als hätte Robben schlicht und einfach die Libido verlassen, versprühte er beim Verlassen des Spielfelds doch die miesepetrige Aura eines Maik Franz. Aus Bayern-Kreisen war hingegen zu vernehmen, es habe doch eine medizinische Ursache für den Wechsel gegeben. Wahrscheinlich eine fiese Überdehnung der Frustratoren. Möglicherweise hatte der fliehende Holländer aber erst auf dem Spielfeld von Knuts unerwartetem Ableben erfahren. Denn wenn ein Eisbär das Zeitliche segnet, lässt das auch Robben nicht kalt.
2. Satz
Es ist ja inzwischen schon eine Art liebgewonnene Tradition, dass sich der Effzeh zur Feier eines SPOX-Usertreffens ordentlich die Hütte voll ballern lässt. Gleichwohl dürfte das surreale Szenario, das sich am Samstagnachmittag in Hamburg zutrug, die anwesende SPOX-Schar nachhaltig irritiert haben. Die Erklärung für das unerklärliche 6:2 reichen wir aber gerne nach: Nachdem man vergangene Woche in München noch 0:6 abgeschenkt hatte, wollte der HSV zumindest den zweiten Satz für sich entscheiden. Kann aber auch sein, dass der Kantersieg weniger mit Tennis denn mit dem neuem Trainer zusammenhing. Schließlich war Michael Oenning vor geraumer Zeit einmal Assistent von Marcel Reif. Da lernt man eben, wie man einen anderen fertig macht.
Zahlen
Apropos Kantersieg: Eintracht Frankfurt hat Pauli 2:1 geschlagen und auch in dieser Höhe verdient gewonnen. Nun gut, vielleicht ist der Sieg um ein Tor zu hoch ausgefallen. Genau genommen haben Gekas & Co. aber drei Tore erzielt. Doch Schiri Perl wollte ja unbedingt den Anti-Rafati geben. So bleibt es also bei zwei Buden, was exakt 66,6% des Eintracht-Bedarfs 2011 abdeckt und einer Steigerung von 200% entspricht. Oder aus Pauli-Sicht formuliert: Man hat doppelt so viel in die Kiste gekriegt wie alle anderen. So liest sich auch das Lebenswerk von Julio Iglesias – kann mal also durchaus stolz drauf sein.
Realsatire
Mit den königsblauen Geschichten könnte man ja inzwischen problemlos das Nachmittagsprogramm von RTL und Sat1 füllen. Ob sich Tönnies und Magath bei Kallwass zum friedensstiftenden Häkeldeckenklöppeln verabreden oder Hotte Heldt in "Verdachtsfälle" wegen Tyrannen-Intrige vor den Kadi gezerrt wird – es hätte alles einen für das sinnresistente Unterschichtenfernsehen durchaus akzeptablen Unterhaltungswert. Da die Schalker Realsatire für die Laiendarsteller aber auf Dauer etwas eintönig wird, wollte man mit einem neuen Trainer jetzt Ruhe in den Haufen bringen. Das Anforderungsprofil ergab sich denn auch zwangsläufig als Punktspiegelung von Magaths Persönlichkeitsstruktur: Schalke suchte somit einen kommunikativen, uneitlen Kumpeltyp mit Einfühlungsvermögen, der die Sprache der Fans spricht. Blieb also praktisch nur Ralf Rangnick.
Schlussethik
Natürlich wollten wir das derzeitige Bäumchen-wechsel-dich-Spielchen von berufener Stelle ethisch bewertet wissen und sind dabei – wie nicht anders zu erwarten – bei Kalle Rummenigge gelandet, der moralischen Instanz der Bundesliga. Sein pointiertes Fazit: "Am Ende des Tages ist es für die Rationalität und die Seriosität nicht gut, was da passiert". Oder auf die Verständnisebene einer Anette Pfeiffer-Klärle runtergebrochen: Was immer dieser Unsinn soll, wir finden ihn so gar nicht doll. In diesem Sinne: Gute Besserung allerseits.
Aufrufe: 12168 | Kommentare: 25 | Bewertungen: 58 | Erstellt:20.03.2011
ø 9.5
KOMMENTARE
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21.03.2011 | 11:00 Uhr
0
playmaker05 :
beste ll seit langem wieder....
0
21.03.2011 | 10:59 Uhr
0
Stutzen :
"Eintracht Frankfurt hat Pauli 2:1 geschlagen und auch in dieser Höhe verdient gewonnen" 10er!
1
20.03.2011 | 23:40 Uhr
0
SGEler11 :
Der DFB hat, solange Rafati Schiri ist, als Erleichterung eine neue Regel erlassen. Tor ist dann, wenn der Ball die Linie überquert und das Netz berührt.
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20.03.2011 | 22:59 Uhr
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Mutu77 :
Oder aus Pauli-Sicht formuliert: Man hat doppelt so viel in die Kiste gekriegt wie alle anderen. So liest sich auch das Lebenswerk von Julio Iglesias – kann mal also durchaus stolz drauf sein.Kann man so machen!
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20.03.2011 | 22:38 Uhr
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PaddyS :
einfach großartig hab endlich wieder richtig lachen können. Waren viele Höhepunkte drin, will mal zwei Rausheben:"Denn wenn ein Eisbär das Zeitliche segnet, lässt das auch Robben nicht kalt."
Platt und Flach wie Norddeutschland so mag ich die Witze!!
"Apropos Kantersieg: Eintracht Frankfurt hat Pauli 2:1 geschlagen[...]"
einfach nur riesig!
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20.03.2011 | 21:40 Uhr
0
Julrond : Wie immer...
spitzenklasse. Danke für die super Unterhaltung =)
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