28.11.2011 um 21:22 Uhr
Geschrieben von possessionplay
Mainz-Nachschau
Bei manchen Blogs fällt der Anfang schwer, bei manchen weniger, wobei eine Einleitung immer eigene Tücken hat.
Besonders nach einer 3:2-Niederlage in Mainz ist man natürlich nicht bester Stimmung und vor allem weil eigentlich jeder weiß, was ab- und schieflief, kann man nicht so wirklich was notieren, was ich aber trotzdem mache.
Um ehrlich zu sein, hatte ich mit einem schweren Spiel und gar einer Niederlage gerechnet, wie durchaus einige andere Fans auch. Das wurmt einen dann umso mehr, wenn man ein solches Ergebnis auf sich zukommen sieht, doch die letzten Wochen deuteten es bereits an – oder, wie es ein User im tm.de-Forum formulierte: „Der Abwärtstrend geht klar nach unten" - der einzige und bei weitem nicht böse gemeinte Lacher des Abends (wie es ein weiterer User sagte).
Nun will ich nicht groß über das Spiel philosophieren, keinen Schwall an Emotionen und Gedanken abkippen, sondern werde kurz zu drei Punkten Stellung beziehen, die mir spontan als wichtig in den Sinn kamen, wenn ich auch nicht weiß, wieso es genau diese waren.
Punkt 1
Zum ersten Mal habe ich es wirklich durchgezogen, bei sky den Kommentar des Kommentators ab- und auf bloße Stadionatmosphäre umzustellen – ich muss sagen, dass es sehr angenehm war, was aber weder an TuT (nicht so schlimm wie Reif meiner Meinung nach) noch an den tollen Mainzer Fans (sollen sie halt toll sein) lag, sondern einfach daran, dass man sich ganz gut auf das Spiel konzentrieren konnte und man wenigstens durch das, was man vom TV-Gerät vermittelt bekam, einen aufgeräumten Eindruck als Gegenmodell zu den Spielern, Fans und eigenen Gemütern erhielt.
War aber nur ein kleiner Selbstversuch, der als gelungen und zu wiederholen angesehen wird. Ihr könnt aber gerne mal Eure Meinungen loswerden
Punkt 2
Wie gegen Favres Fohlen, Mirkos Maschseer und Jürgens Jagdwespen verlor man auch gegen die Mainzer gegen einen Trainer, den viele zu den Konzepttrainern hinzuzählen. In der Tat traten gegen diese Coaches relativ ähnliche Probleme auf, da Pressing, Laufarbeit, Verschieben und Versperrung der Passwege weiterhin Gift für unser Spiel sind.
Wurde das schematische 4-4-1-1 letzte Woche bei den Dortmundern fast schon zum Klopp´schen Tannenbaum, interpretierten die Mainzer es als Tuchel´sches Sechseck, mit dem sie uns fast gar nicht ins letzte Drittel kommen ließ. Diese Defensivtaktik, Isolation der Flügel und des Mittelfeldzentrums, konsequentes Verschieben und Zusperren der Passwege gepaart mit besagter Laufarbeit und einigen guten Kniffen bei schnellen Kontern reicht leider momentan gegen uns aus.
Lösungen gibt es natürlich trotzdem und man wird sie, wenn es auch schwer ist, finden, so wie der Gaal es letztes Jahr tat, der immerhin noch Rückstände aufholen konnte (und auch faktisch nicht viel schlechter abschneidet, der gute Mann), so viel Lob sei doch berechtigt.
Wo wir gerade beim Lob sind, möchte ich auch noch eine Prise Eigenlob verstreuen, denn nach dem Napoli-Heimsieg äußerte ich an dieser Stelle und in diesem Format folgenden Satz: "(…)und die ganzen Verfechter dieses elendigen Schweinsteiger-Gebashes sehen endlich die hohe Bedeutung seiner Person." Wie wahr diese Worte doch leider sind…
Punkt 3
Die (Spät-)Sommer- und Herbsteuphorie ist verflogen, noch vor nicht mal einem Monat war sie noch da.
Mehr und mehr werde ich in meinen Parallelen zu 07/08 bestätigt, als ein Ex-Trainer zurückkehrte, man durchaus stark investierte, nach schwacher Vorsaison wieder angriff, toll startete, denn Individuen Freiheiten gab, doch dann zum Ende der Hinrunde einen Durchhänger hatte und das Polster zu den Verfolgern verspielte.
International lief es damals wie heute dagegen weiter munter rund, man sah/sieht sich durchaus für Höheres berufen, doch wer will sich ausmalen, was passieren könnte, wenn im Dezember die B-Elf gegen Manchester City aufläuft, nur 2:2 spielt und Kalle jegliche Ähnlichkeiten zwischen Fußball und „das" Mathematik vom Tisch wischen will.
Vergleiche der beiden Spielzeiten sind amüsant und nett, doch wir können wohl sagen, dass wir bessere Aussichten haben als in jenen Tagen und hoffen deshalb auf bessere Weihnachstage und ein frohes EM-Jahr, wo es traditionell wieder hoch her gehen könnte.
Bis dahin ist es aber noch Zeit und so beende ich mein heutiges Gerede mit einem Zuspruch an Jupp und seine Lern- und Anpassungsfähigkeit.
Zum Abschluss noch textlicher, visueller und musikalischer Stoff für die verschiedenen Typen der Bayern-Fans:
a) für die Träumer:
b) für die Ketzer:
c) für alle (anderen):
Besonders nach einer 3:2-Niederlage in Mainz ist man natürlich nicht bester Stimmung und vor allem weil eigentlich jeder weiß, was ab- und schieflief, kann man nicht so wirklich was notieren, was ich aber trotzdem mache.
Um ehrlich zu sein, hatte ich mit einem schweren Spiel und gar einer Niederlage gerechnet, wie durchaus einige andere Fans auch. Das wurmt einen dann umso mehr, wenn man ein solches Ergebnis auf sich zukommen sieht, doch die letzten Wochen deuteten es bereits an – oder, wie es ein User im tm.de-Forum formulierte: „Der Abwärtstrend geht klar nach unten" - der einzige und bei weitem nicht böse gemeinte Lacher des Abends (wie es ein weiterer User sagte).
Nun will ich nicht groß über das Spiel philosophieren, keinen Schwall an Emotionen und Gedanken abkippen, sondern werde kurz zu drei Punkten Stellung beziehen, die mir spontan als wichtig in den Sinn kamen, wenn ich auch nicht weiß, wieso es genau diese waren.
Punkt 1
Zum ersten Mal habe ich es wirklich durchgezogen, bei sky den Kommentar des Kommentators ab- und auf bloße Stadionatmosphäre umzustellen – ich muss sagen, dass es sehr angenehm war, was aber weder an TuT (nicht so schlimm wie Reif meiner Meinung nach) noch an den tollen Mainzer Fans (sollen sie halt toll sein) lag, sondern einfach daran, dass man sich ganz gut auf das Spiel konzentrieren konnte und man wenigstens durch das, was man vom TV-Gerät vermittelt bekam, einen aufgeräumten Eindruck als Gegenmodell zu den Spielern, Fans und eigenen Gemütern erhielt.
War aber nur ein kleiner Selbstversuch, der als gelungen und zu wiederholen angesehen wird. Ihr könnt aber gerne mal Eure Meinungen loswerden
Punkt 2
Wie gegen Favres Fohlen, Mirkos Maschseer und Jürgens Jagdwespen verlor man auch gegen die Mainzer gegen einen Trainer, den viele zu den Konzepttrainern hinzuzählen. In der Tat traten gegen diese Coaches relativ ähnliche Probleme auf, da Pressing, Laufarbeit, Verschieben und Versperrung der Passwege weiterhin Gift für unser Spiel sind.
Wurde das schematische 4-4-1-1 letzte Woche bei den Dortmundern fast schon zum Klopp´schen Tannenbaum, interpretierten die Mainzer es als Tuchel´sches Sechseck, mit dem sie uns fast gar nicht ins letzte Drittel kommen ließ. Diese Defensivtaktik, Isolation der Flügel und des Mittelfeldzentrums, konsequentes Verschieben und Zusperren der Passwege gepaart mit besagter Laufarbeit und einigen guten Kniffen bei schnellen Kontern reicht leider momentan gegen uns aus.
Lösungen gibt es natürlich trotzdem und man wird sie, wenn es auch schwer ist, finden, so wie der Gaal es letztes Jahr tat, der immerhin noch Rückstände aufholen konnte (und auch faktisch nicht viel schlechter abschneidet, der gute Mann), so viel Lob sei doch berechtigt.
Wo wir gerade beim Lob sind, möchte ich auch noch eine Prise Eigenlob verstreuen, denn nach dem Napoli-Heimsieg äußerte ich an dieser Stelle und in diesem Format folgenden Satz: "(…)und die ganzen Verfechter dieses elendigen Schweinsteiger-Gebashes sehen endlich die hohe Bedeutung seiner Person." Wie wahr diese Worte doch leider sind…
Punkt 3
Die (Spät-)Sommer- und Herbsteuphorie ist verflogen, noch vor nicht mal einem Monat war sie noch da.
Mehr und mehr werde ich in meinen Parallelen zu 07/08 bestätigt, als ein Ex-Trainer zurückkehrte, man durchaus stark investierte, nach schwacher Vorsaison wieder angriff, toll startete, denn Individuen Freiheiten gab, doch dann zum Ende der Hinrunde einen Durchhänger hatte und das Polster zu den Verfolgern verspielte.
International lief es damals wie heute dagegen weiter munter rund, man sah/sieht sich durchaus für Höheres berufen, doch wer will sich ausmalen, was passieren könnte, wenn im Dezember die B-Elf gegen Manchester City aufläuft, nur 2:2 spielt und Kalle jegliche Ähnlichkeiten zwischen Fußball und „das" Mathematik vom Tisch wischen will.
Vergleiche der beiden Spielzeiten sind amüsant und nett, doch wir können wohl sagen, dass wir bessere Aussichten haben als in jenen Tagen und hoffen deshalb auf bessere Weihnachstage und ein frohes EM-Jahr, wo es traditionell wieder hoch her gehen könnte.
Bis dahin ist es aber noch Zeit und so beende ich mein heutiges Gerede mit einem Zuspruch an Jupp und seine Lern- und Anpassungsfähigkeit.
Zum Abschluss noch textlicher, visueller und musikalischer Stoff für die verschiedenen Typen der Bayern-Fans:
a) für die Träumer:
b) für die Ketzer:
c) für alle (anderen):
Aufrufe: 2174 | Kommentare: 6 | Bewertungen: 4 | Erstellt:28.11.2011
ø 7.5
KOMMENTARE
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29.11.2011 | 18:10 Uhr
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Schnumbi :
@adrianno: so kann man das stehen lassen
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29.11.2011 | 18:05 Uhr
0
Letztlich gilt es aus den Pleiten in der Liga das Positive, also Lehren für die Zukunft, mitzunehmen. Und dabei fällt auf, was du auch analysiert hast, dass, sobald ein Gegner konsequent verschiebt und presst, im Prinzip der Bayern-Zahn schon gezogen ist - und das kann nicht sein.
Durch den Schweinsteiger-Ausfall fehlt jetzt zusätzlich noch die Option für die Innenverteidiger, eine sichere Anspielstation im Mittelfeld zu haben, und so ist es genug, wenn der Gegner mit 3-4 Spielern aggressiv presst, und schon ist jeglicher Spielaufbau fast unmöglich. Für mich übrigens aller oberste Transfer-Baustelle: Ein kreativer, zentraler Mittelfeldspieler muss her, der Kroos und auch Schweinsteiger ersetzen kann.
Ansonsten bin ich derzeit auch mit Heynckes' Coaching zufrieden. Merkwürdige Auswechslungen, taktische Inflexibilität und für meinen Geschmack zu häufiges Durchwechseln der Innenverteidigung. Kritikpunkte, die man genau so auch van Gaal vorgeworfen hat. In meinen Augen trägt Heynckes, mal abgesehen von der indiskutablen individuellen Leistung der Spieler, eine gehörige Mitschuld besonders an der Niederlage in Mainz (gegen Dortmund und in Hannover fand ich die Leistung an sich okay, da war auch viel Pech dabei).
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29.11.2011 | 11:43 Uhr
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In einem Punkt möchte ich Schnum noch ganz explizit recht geben:
Ich verstehen seit Wochen (auch schon in den "sehr guten" Wochen), manche personelle Entscheidung von Don Jupp in keiner Weise. Boateng als RV, die komplette Nichtbeachtung von Petersen, usw.
Wir brauchen ganz schnell eine Antwort auf den Ausfall von BS. Diese Antwort muss Don Jupp geben...
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29.11.2011 | 09:50 Uhr
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Gnanag :
Kann mich Voegi da nur anschließen. Maß halten - den Weg ruhig weitergehen, Heynckes machen lassen - dann sind wir ruck-zuck wieder in der Spur.0
29.11.2011 | 08:20 Uhr
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Schnumbi :
sehr schön!!sicher sieht man es nach 2 tagen wieder etwas anders als noch sonntag abend. trotzdem bleibe ich bei meinem argument, das heynckes für mich persönlich zu oft die startformation durchrotiert, statt später das komplette wechselkontingent zu nutzen.
nun ja er trotz alle dem unser vollstes vertrauen aber muss sich dann auch an den resultaten messen lassen.
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28.11.2011 | 22:02 Uhr
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Voegi :
auf den punkt. unterschreibe ich alles.ich war auch skeptisch vor dem spiel (bauchgefühl) und bin ernüchert, mit welch einfachen mitteln man unsere mannschaft doch in schach halten kann. stichwort: taktisch flexibilität. das alte problem.
ich beobachte unter den fans derzeit einen großen frust, der zuweilen in sarkasmus und verbitterung mündet. mitunter fast ein wenig aggressiv. schon bemerkenswert, wenn man bedenkt, wie groß die euphorie noch vor ein zwei monaten war.
daher mein rat: maß halten. nicht alles zu sehr hochjubeln und umgekehrt nicht alles schlecht reden. aber eben doch die problem sehen. betrachten diesen blog als konstruktiven beitrag dazu.
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