21.08.2009 um 16:49 Uhr
Geschrieben von donluka
Mondragon
Ich glaube, ich habe es schon einmal erwähnt.
Zur Sicherheit sei es an dieser Stelle noch einmal gesagt: Ich liebe den 1.FC Köln.
So, jetzt ist es raus.
Und wie es mit der Liebe so ist, möchte man, dass es dem angehimmelten Gegenüber gut geht. Dass er/sie/es nicht leidet. Und quietschfidel ist.
Nun ist das bei einem geliebten Fußballverein natürlich so eine Sache. Der Zustand und vor allem der Gemütszustand eines Vereins hängt von vielen Komponenten ab. Von der Qualität der Spieler, den Fähigkeiten des Trainers, dem Wetter, dem Gegner, was weiß ich.
Einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Entwicklung einer Mannschaft hat allerdings auch die lokale Presse. Ist man es als Vereinsmitglied, Fan oder Spieler gewöhnt, von gegnerischen Anhängern verhöhnt zu werden und machen diese Anfeindungen sogar ein wenig Spaß, ist es eine ganz andere Kiste, wenn von Seiten der Lokalpresse Stimmung gemacht wird. Schnell hat dann ein solcher Umstand etwas von Propaganda und weniger von seriösem Journalismus.
In Köln ist es leider so, dass die lokalen Sportredaktionen seit Jahren versuchen, den Stellenwert des Objektes, über das sie schreiben, also des 1.FC Köln, zu erlangen. Zumindest drängt sich dem verärgerten Leser dieser Eindruck auf. Anders als mit Profilierungsneurose lässt sich nicht erklären, wenn Spieler unfassbare Bewertungen erhalten und wenn Spielberichte zu Hetzjagden werden.
Nun befindet sich mein heißgeliebter FC in dieser Saison in einer schwierigen Phase. (1) Das Startprogramm spricht für sich, (2) das schwierige zweite Jahr steht an und (3) auf der Trainerbank sitzt ein gewisser Herr Soldo, der sich aufreizend unaufgeregt präsentiert und der schlecht gelaunten Lokalpresse nur wenige Angriffsflächen bietet.
Also wird tief in die Trickkiste gegriffen. Wochenlang wird über den disziplinlosen FC geschrieben, dessen Spieler die falschen Autos fahren und auf der Ersatzbank telefonieren.
Faryd Mondragon, unserem Torhüter, war das alles jetzt ein bisschen zu viel. Er sehnt sich nach Unterstützungsleistung von Seiten der örtlichen Presse, und wenn diese schon nicht zu erwarten ist, dann doch wenigstens nach einer fairen und objektiven Berichterstattung.
Diesen Wunsch hat er gestern auf einer Pressekonferenz deutlich und klar zum Ausdruck gebracht. Selten zuvor hat sich von Seiten meines Lieblingsvereins jemand derart gegenüber der Presse positioniert.
Und ich finde diesen Vorstoß hervorragend. Er zeigt, dass da jemand Zusammenhänge ganzheitlich betrachtet. Dass ihm klar ist, dass es nicht nur darum geht, kichernd Negativartikel herauszurotzen, sondern dass der 1.FC Köln in seiner Stadt und für seine Fans eine enorme emotionale Bedeutung hat und die große Herausforderung des abermaligen Klassenverbleibs nur zu erreichen sein wird, wenn man zusammenrückt und -hält.
Mondragon hat sich durch diesen Einsatz in mein Herz gespielt. Er hat gezeigt, dass er Kölner ist.
Nur: Sind dies die Blätter Kölner Stadt Anzeiger und Kölner Express auch? Es reicht nicht, wenn man den Bezug zu einer Stadt nur im Namen trägt. Schließlich berichten beide Zeitungen recht reduziert von der PK. Beziehen sich auf Facetten, die nicht im Fokus Mondragons Vortrag standen. Und klammern die Kritik gegenüber ihrer eigenen Funktion völlig aus. Dies hat in den Foren der jeweiligen Zeitungen für heftigen Protest gesorgt.
Und wie ich finde, zu Recht.
P.S.: Einen guten Überblick über die Geschehnisse sowie die vollständige Rede in abgedruckter und übersetzter Form erhaltet Ihr auf der Seite des wirklich hervorragenden Effzeh-Blogs.
Nachtrag (16:56: Offenbar hat der Protest der Leser etwas gebracht. Auf ksta wurde der Artikel "ergänzt". In der Kommentarübersicht darunter erläutert der zuständige Redakteur, wieso. - das beruhigt mich insofern ein wenig, als dass offenbar doch nicht jedes Ohr taub zu sein scheint, an einem Organ, das den Menschen Informationen übermitteln soll. An dem eigentlichen Problem ändert diese Korrektur jedoch wenig).
Zur Sicherheit sei es an dieser Stelle noch einmal gesagt: Ich liebe den 1.FC Köln.
So, jetzt ist es raus.
Und wie es mit der Liebe so ist, möchte man, dass es dem angehimmelten Gegenüber gut geht. Dass er/sie/es nicht leidet. Und quietschfidel ist.
Nun ist das bei einem geliebten Fußballverein natürlich so eine Sache. Der Zustand und vor allem der Gemütszustand eines Vereins hängt von vielen Komponenten ab. Von der Qualität der Spieler, den Fähigkeiten des Trainers, dem Wetter, dem Gegner, was weiß ich.
Einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Entwicklung einer Mannschaft hat allerdings auch die lokale Presse. Ist man es als Vereinsmitglied, Fan oder Spieler gewöhnt, von gegnerischen Anhängern verhöhnt zu werden und machen diese Anfeindungen sogar ein wenig Spaß, ist es eine ganz andere Kiste, wenn von Seiten der Lokalpresse Stimmung gemacht wird. Schnell hat dann ein solcher Umstand etwas von Propaganda und weniger von seriösem Journalismus.
In Köln ist es leider so, dass die lokalen Sportredaktionen seit Jahren versuchen, den Stellenwert des Objektes, über das sie schreiben, also des 1.FC Köln, zu erlangen. Zumindest drängt sich dem verärgerten Leser dieser Eindruck auf. Anders als mit Profilierungsneurose lässt sich nicht erklären, wenn Spieler unfassbare Bewertungen erhalten und wenn Spielberichte zu Hetzjagden werden.
Nun befindet sich mein heißgeliebter FC in dieser Saison in einer schwierigen Phase. (1) Das Startprogramm spricht für sich, (2) das schwierige zweite Jahr steht an und (3) auf der Trainerbank sitzt ein gewisser Herr Soldo, der sich aufreizend unaufgeregt präsentiert und der schlecht gelaunten Lokalpresse nur wenige Angriffsflächen bietet.
Also wird tief in die Trickkiste gegriffen. Wochenlang wird über den disziplinlosen FC geschrieben, dessen Spieler die falschen Autos fahren und auf der Ersatzbank telefonieren.
Faryd Mondragon, unserem Torhüter, war das alles jetzt ein bisschen zu viel. Er sehnt sich nach Unterstützungsleistung von Seiten der örtlichen Presse, und wenn diese schon nicht zu erwarten ist, dann doch wenigstens nach einer fairen und objektiven Berichterstattung.
Diesen Wunsch hat er gestern auf einer Pressekonferenz deutlich und klar zum Ausdruck gebracht. Selten zuvor hat sich von Seiten meines Lieblingsvereins jemand derart gegenüber der Presse positioniert.
Und ich finde diesen Vorstoß hervorragend. Er zeigt, dass da jemand Zusammenhänge ganzheitlich betrachtet. Dass ihm klar ist, dass es nicht nur darum geht, kichernd Negativartikel herauszurotzen, sondern dass der 1.FC Köln in seiner Stadt und für seine Fans eine enorme emotionale Bedeutung hat und die große Herausforderung des abermaligen Klassenverbleibs nur zu erreichen sein wird, wenn man zusammenrückt und -hält.
Mondragon hat sich durch diesen Einsatz in mein Herz gespielt. Er hat gezeigt, dass er Kölner ist.
Nur: Sind dies die Blätter Kölner Stadt Anzeiger und Kölner Express auch? Es reicht nicht, wenn man den Bezug zu einer Stadt nur im Namen trägt. Schließlich berichten beide Zeitungen recht reduziert von der PK. Beziehen sich auf Facetten, die nicht im Fokus Mondragons Vortrag standen. Und klammern die Kritik gegenüber ihrer eigenen Funktion völlig aus. Dies hat in den Foren der jeweiligen Zeitungen für heftigen Protest gesorgt.
Und wie ich finde, zu Recht.
P.S.: Einen guten Überblick über die Geschehnisse sowie die vollständige Rede in abgedruckter und übersetzter Form erhaltet Ihr auf der Seite des wirklich hervorragenden Effzeh-Blogs.
Nachtrag (16:56: Offenbar hat der Protest der Leser etwas gebracht. Auf ksta wurde der Artikel "ergänzt". In der Kommentarübersicht darunter erläutert der zuständige Redakteur, wieso. - das beruhigt mich insofern ein wenig, als dass offenbar doch nicht jedes Ohr taub zu sein scheint, an einem Organ, das den Menschen Informationen übermitteln soll. An dem eigentlichen Problem ändert diese Korrektur jedoch wenig).
Aufrufe: 1524 | Kommentare: 21 | Bewertungen: 9 | Erstellt:21.08.2009
ø 9.0
KOMMENTARE
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22.08.2009 | 10:38 Uhr
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Andreana :
Guten Morgen Streicher Nett ist der kleine Bruder von Schei***.........
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22.08.2009 | 10:36 Uhr
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Netter und informativer Blog.
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21.08.2009 | 17:54 Uhr
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donluka :
Mir ist in diesem Zusammenhang auch wichtig zu betonen, dass es mir nicht nur um meinen FC ging.Es geht um einen viel größeren Aspekt. Um das Zusammenspiel zwischen Aktion und Reaktion. Wenn man so will, ist das eigentlich ein sozialpsychologisches Thema. Denn: Wie man in den Wald hineinbrüllt, so schallt es nun auch wieder heraus.
Die Kölner "Presse"landschaft hat lang genug auf den FC eingedrischt. Nun wehrt sich mit Mondragon jemand. Das ist ein bemerkenswerter Kampf, den er hier aufnimmt und den er eigentlich nicht gewinnen kann. Bin schon sehr auf seine Benotungen in den nächsten Spielen gespannt.
Aber klar ist: Mondragon hat tatsächlich Stärke bewiesen. Und den Ball zur Presse zurückgespielt. Nun muss sie sehen, was sie damit anfängt. Dass in Zeiten der online-Artikeln möglich ist, Geschreibsel zu korrigieren, ist schön und gut. Aber: Wie es bei Dürrenmatts "Die Physiker" schon hieß: Was einmal gedacht wurde, kann niemals wieder zurückgenommen werden. ähnlich ist es hier. Die anfängliche Interpretation der Rede hat sich bei den Lesern ins Gedächtnis gefressen. Und nun setzen sie sich zur Wehr.
Endlich.
Denn die Macht der schreibenden Zunft darf nicht zur einseitigen Meinungsmache werden. Ex-Bundestagspräsident Thierse moniert dies zur Zeit hinsichtlich der Beurteilung mancher Parteien in der Zeitungslandschaft inklusive klarer Beeinflussung der Leser (auch wenn bei ihm die Art und Weise ein wenig überzogen war). Dieser Vorwurf ist 1:1 übertragbar.
Zeit, dass sich Manche ein paar Gedanken machen. Dass man sich seiner Verantwortung bewusst wird und ein Medium nicht als Ergötzung an der eigenen Geilheit missbraucht.
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21.08.2009 | 17:41 Uhr
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xxlhonk :
Ja,eine eigene Meinung und etwas Rückrat wären als Journalist nicht schlecht.
Oder wie es die neue Schlemmer Kampagne wirbt:
Habe Rücken,
brauche Kreuz.
Was man da gerade erlebt ist das Zwischenergebnis der jahrelangen Sparpolitik in den Zeitungen.
Gute Leute sind teuer.
Nehmen wir doch lieber einen Praktikanten.
Der kann das doch auch.
Irgendwie.
Der Leser wird das schon nicht merken und bestrafen.
Niemals.
Eine Schande, was da abgeht.
Man schämt sich ja inzwischen dafür, dass man Journalist ist.
Und in den Medien arbeitet.
Tsss...
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21.08.2009 | 17:33 Uhr
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midget :
sorry aber was da unter dem KStA Artikel los ist, is ja reif für ne commedyhttp://www.ksta.de/html/artikel/1250675173344.shtml
die ändern nach aufforderung der user alle 5 minuten die überschrift.
super pressefreiheit, chapaux kölner provinznest! man mach dumont sich lächerlich ;) herrlich
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21.08.2009 | 17:27 Uhr
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midget :
ähm der herr kaufmann macht sich gerade zur wurst, hat auch keine eier, dabei betonte er das noch letztens beim stammtisch.man tobi hau doch mal was gegen deinen arbeitgeber raus, du weichei ;)
kleiner scherz!
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21.08.2009 | 17:23 Uhr
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xxlhonk :
Autos Und sich darüber aufregen?GEht gar nicht.
Ich verstehe ja, dass nicht jeder seinen Ferrari, Lambo oder Porsche direkt verkauft, wenn er nach Köln kommt um direkt in einen KA zu steigen.
Der Poldi bietet seinen AUDI R8 auch seit Wochen Online zum Verkauf an, weil er jetzt Ford fährt.
Nur so eine Kiste verkauft man nicht in ein paar Minuten.
Schon gar nicht, wenn man 170.000 Steien dafür haben will, wie der Poldi.
Und wenn man dann also so lange den eigenen Wagen fährt, bis der Autopartner einen Wagen aus dem Pool zur Verfügung stellt, ist das doch legitim.
Hat Kahn doch bei den Bayern auch gemacht.
Und es ist am Ende doch jedem seine eigene Entscheidung, welches Auto man fahren möchte.
Ich esse doch auch keine Böklunder, nur weil die Wurstpartner sind.
Tssss
Diese Pressedeppen suchen immer wieder Streit, um ihre AUflagen zu erhöhen.
Kann ich verstehen, aber bitte nicht mit so einem Sch**.
Das ist nicht investigativ, sondern einfach nur blöd und billiger Journalismus.
@ Andreana.
Du hast Recht.
Der FC hat hier bei Spox eine tolle Redaktion.
Unbezahlt.
Herrlich.
Und immer direkt.
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21.08.2009 | 17:15 Uhr
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Andreana :
Ich muss jetzt mal ein großes Lob an die FC'ler hier aussprechen. Ich brauche keine andere Zeitung, keine andere Quelle um etwas über den FC zu erfahren.Alles was ich wissen muss (und das ist ja nicht viel ) lese ich hier auf Spox ohne Mitarbeit der Redaktion.
Danke.
Zum Blog:
Das mit den Autos habe ich auch gelesen, sind ja ein paar schöne "Schlitten" bei die die Herren Maniche, Petit und Co. fahren.
Und Mondragon ist ein klasse Typ aber das sage ich ja schon länger. Ich habe auch nicht verstanden warum ihm in der Ära Daum einer vor der Nase gesetzt werden sollte, denn er hätte als Charakter auf dem Platz in der Mannschaft gefehlt.
Und Don, wiedermal super geschrieben, 10 Punkte.
0
21.08.2009 | 17:14 Uhr
0
xxlhonk :
Stark.Der Mondragon und Dein Blog.
Was gesagt werden muss, wird gesagt.
Per PK und per Blog.
So muss es sein und es zeigt auch, dass die Zweikanalkommunikation der neuen Medien extrem wichtig ist.
Vorbei sind zum Glück die Zeiten, als eine Zeitung schrieb was ihr gerade strategisch in den Kram passte und niemand aufbegehren konnte.
OK, Trap mal ausgenommen.
Aber in der Neuzeit ist es wichtig und richtig, dass wir die Sachen sagen, wie wir sie sehen.
Wie sie möglicherweise wirklich sind.
Und stark finde ich ich, wie "knapp" man im KSta die Aussagen zu Daum kommentiert.
Indirekt?
Angriff auf Daum?
Nein, der hat seine verdiente Breitseite bekommen und Dank der Videobilder ist der mündige Konsument in der Lage, die Tatsachen und Aussagen richtig einzuschätzen.
Und deine Liebe zum FC Köln ist vllt. etwas überraschend für den einen oder anderen hier.
Aber sie ist echt.
Herrlich
12 Punkte.
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Na, ich hab zehn Punkte gegeben. Bin eben noch etwas alkoholisiert und platt. Da kann ich mich noch nicht so ausdrücken.