Der Aufstrebende: Die letzte Saison war keine leichte für Eric Gordon. Zuerst wurde der 23-jährige von den aufstrebenden Los Angeles Clippers im Tausch für Chris Paul zusammen mit einigen anderen Spielern und Draft Picks zu den New Orleans Hornets verschifft, die daraufhin in den absoluten Tabellenkeller sanken und erfuhr von seinem Wechsel auch noch als Erstes aus dem Fernsehen. Kurz darauf verletzte sich Gordon nach seinem Debüt für die Hornets (in dem er nebenbei bemerkt per Game-Winner den ersten Saisonsieg für die Franchise aus Louisiana einfuhr) am Knie, fiel für ein halbes Jahr aus und verpasste 57 Saisonspiele.
Jetzt soll für den Shooting Guard ein Neuanfang her: Sein Vertrag ist ausgelaufen, er wird zu den Topverdienern der Liga aufsteigen und sieht einer rosigeren Zukunft entgegen, als es unmittelbar nach seinem Trade nach New Orleans noch den Anschein hatte. Zwar wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit bei den Hornets bleiben müssen, da diese mit jedem Angebot, dass die Konkurrenz für Gordon abgibt im Nachhinein noch gleichziehen können, um ihren Guard zu halten, allerdings kann Eric Gordon im nächsten Jahr Rookie Anthony Davis an seiner Seite begrüßen, nachdem die Hornets in der NBA Draft Lottery das Glück hatten den ersten Pick des Drafts zugelost zu bekommen.
Davis, der als eines der größten College-Talente der vergangenen Jahre gilt, soll dann zusammen mit Gordon das Duo der Zukunft für New Orleans bilden und die Franchise auf schnellstem Weg dahin zurück führen, wo sie auch unter Chris Paul noch regelmäßig zu sehen war: In die Playoffs.
Dass Eric Gordon dabei neben Davis der wichtigste Baustein ist, mag niemandem überraschen, wenn man bedenkt, dass fünf der besten Shooting Guards der Liga die 30-Jahre-Grenze bereits überschritten haben und mit James Harden in der Liga aktuell nur ein Zweier spielt, der im gleichen Alter bereits ein solch komplettes Paket an NBA-Skills wie EJ mit sich bringt.
Sollten ihn seine Verletzungen nicht extrem beeinträchtigen, wird Eric Gordon einer der besten Shooting Guards der Liga werden. Vielleicht sogar schon nächstes Jahr.

Prognose: New Orleans Hornets

Der Veteran: Ray Allen hat in seiner Karriere so ziemlich alles erlebt. Verkorkste Saisons mit vielen Niederlagen, Jahre, in denen sein Team den Großteil der Liga dominieren konnte, gipfelnd im NBA Titel 2008. Allen wurde, trotz seines Star-Status, von seinem Team weggeschickt, er war Dauergast beim All-Star-Game, gewann mehrfach den Three-Point-Shootout und löste in der letzten Saison Reggie Miller als Spieler mit den meisten getroffenen Dreiern in der Geschichte der NBA ab.



Nun läuft sein Vertrag bei den Celtics aus, doch aufhören will Allen nicht. „Sugar Ray", wie ihn Fans und Medien gerne rufen wird mindestens noch ein Jahr weiterspielen, die Frage ist nur: Wo? Verlängert Allen nochmal in Boston könnte er vielleicht noch einmal die Chance auf einen NBA-Titel haben. Im letzten Jahr scheiterte man erst in den Conference Finals, zudem stehen mit Paul Pierce, Rajon Rondo und, falls dieser seinen Vertrag in Boston verlängert, Kevin Garnett, drei weitere Spieler mit All-Star-Kaliber im Kader des Teams. Andererseits weiß man in Boston auch, dass man den Übergang zu einer neuen Generation mit Rajon Rondo und vielleicht noch Avery Bradley einleiten muss.
Es ist klar, dass Allen bei Teams wie den New York Knicks oder, wie es in den letzten Tagen immer wahrscheinlicher wurde, sogar den Miami Heat eine wichtige Rolle und wohl auch noch einmal viele Siege geboten bekommen würde. Ein echtes Denkmal, dass er mit einem Wechsel eventuell zerstören könnte, hat er in Boston wohl auch nicht, schließlich sind die Celtics Paul Pierce's Team. Am Ende wird es wohl darauf ankommen, welche Pläne Danny Ainge mit Boston hat und welche Rolle Allen in diesen spielen soll. Es scheint nicht ganz unwahrscheinlich, dass wir den Spieler mit dem vielleicht schönsten Wurf der NBA in der nächsten Saison nicht mehr in einem grün-weißen Jersey sehen werden.

Prognose: Boston Celtics

Der Publikumsliebling: Dallas ist Jason Terrys Heimat. Hier spielt er seit sieben Jahren Basketball. Hier fand man erst die richtige Position für ihn. Hier gewann er den Sixth Man of the year Award. Hier wurde er Meister. Doch nun könnten sich die Wege von Jason Terry und den Dallas Mavericks trennen. Cuban, Nelson und co. kennen seine Fähigkeiten, vielleicht besser als jedes andere Management der Liga und sie schätzen seine Scoring-Fähigkeiten, seinen erstklassigen Wurf von außen, sein Auge für die Mitspieler und natürlich seine Nervenstärke in engen Spielen. Zudem ist Jason Terry über die Jahre zum Publikumsliebling in Dallas geworden, seine Zelebration wichtiger Körbe im „The Jet"-Stil wird in der American Airlines Arena jedes mal gefeiert.



Trotz allem scheinen die Zeichen auf Abschied zu stehen. Jason Terry betont zwar weiterhin, dass Dallas eigentlich sein erster Ansprechpartner und seine erste Option ist und aufgrund seiner Vergangenheit nimmt man ihm das sogar ab, doch er betont auch, dass er einen längerfristigen Vertrag unterzeichnen will. Terry will Gewissheit über seine Zukunft, doch fast nirgendwo scheint diese aktuell so ungewiss, wie in Dallas.
Man weiß nicht, wie es weitergehen wird mit den Mavericks, vielleicht nicht mal, wie es weitergehen soll. Es gibt so viele offene Fragen: Kommt Deron Williams? Kommt Dwight Howard? Spielt Dirk Nowitzki noch länger als zwei Jahre? Und wenn ja, spielt er dann immer noch auf Superstar-Niveau? Es sind so viele Unklarheiten im Raum, dass Nelson weiß, dass er flexibel bleiben muss. Er muss sich so viele Optionen wie möglich offen halten und ein langer Vertrag für einen 34-jährigen scheint da eher kontraproduktiv zu sein.
Terry hingegen weiß was er kann, weiß, dass er ligaweit geschätzt wird und weiß auch, dass es genug Teams gibt, die einen Spielertypen wie ihn gerne verpflichten würden und die in den nächsten Jahren eventuell auch ein talentierteres Team auf die Beine stellen können, als die Mavericks es vermögen werden. Die Rede ist von Teams wie den Clippers, den Knicks und – worst case für alle Mavs-Anhänger – auch MIami. So unschön es sein mag, aber Mavs-Anhänger sollten der Wahrheit ins Auge sehen und sich mit der Option anfreunden, dass sie die „Jet-Moves" ab der nächsten Saison von einem Spieler in einem anderen Jersey sehen werden.

Prognose: New York Knicks

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