MySpox NBA Line der Woche
19.01.2013 um 13:01 Uhr
Geschrieben von Mutu77
NBA MySpox Roundtable Teil I
Die erste Hälfte der NBA-Saison 2012/2013 liegt hinter uns und auch in diesem Jahr bietet einem die beste Basketballliga der Welt wieder alles, was man sich vorstellen kann. Große Überraschungen wie die Indiana Pacers, totale Enttäuschungen wie die Los Angeles Lakers, unglaubliche Buzzer-Beater, aber auch schlimme Verletzungen. Genug Zeit und Ereignisse für die (selbsternannten) MySpox-Experten nun auch selbst zu den aktuellen Entwicklungen der Liga Stellung zu nehmen.
Mit Collison oder Martin statt Perkins auf dem Feld sind die Thunder effektiver
Mutu77: Jein. Statistisch gesehen ist diese Frage, allein auf die Regular Season bezogen, keine Diskussion wert. Weder defensiv, noch offensiv, kann Perk den Thunder in dieser Spielzeit wirklich helfen. Zu langsam ist er in der Team-Rotation, zu statisch, um gegen schnelle, zum Korb ziehende Spieler, effektive Verteidigung spielen zu können.
Trotzdem sollte man Perkins nicht auf das Abstellgleis befördern. Gegen Teams wie die Lakers, die Spurs, die Grizzlies oder auch die Jazz, die allesamt mit einem kräftigen Center mit ausgeprägtem Lowpost-Spiel nach konservativem Modell agieren, dürfte der Ex-Celtic mit seiner Masse, seinem Herz und vor allem seiner Erfahrung in der Lowpost-Defense Gold wert sein.
diddoff: Die Zahlen beantworten diese These eindeutig. Änderungen um Perkins würden aber mehr Staub aufwirbeln, als es Front Office und Trainerstab lieb ist. Was los ist, wenn man Perkins und sein großes Ego zusammen mit der zweiten Garde und Hasheem Thabeet auf das Feld schickt, will wohl niemand wirklich erfahren.
Vielleicht heilt auch die Zeit wieder einmal alle Wunden. Zuletzt wirkte Perk deutlich fitter und engagierter als in den ersten beiden Saisonmonaten. Die alte Bostoner Mentalität, nach der die Saison erst im April startet, scheint noch nicht komplett verschwunden zu sein.
arm3nia: Ich stimme diddoff zu.
Poohdini: Ja. Mittlerweile ist Perkins sportlicher Wert vernachlässigbar klein. Die Thunder müssen mit Blick auf die NBA-Finals (ernsthaft, alles andere wäre eine Riesenenttäuschung) eine Line-Up perfektionieren, in der Perk nicht vorkommt. Im Osten spielen die Favoriten fast alle Small-Ball. Wie man 2012 gut sehen konnte, hatte OKC damit defensiv wahnsinnige Probleme. Dabei muss am Perimeter mehr Druck ausgeübt werden, wo sich aber weder Perk noch Ibaka sonderlich wohl fühlen. Spielen die Thunder ihrerseits Small-Ball sind sie sowohl vorne effizienter, als auch hinten weniger anfällig für die extremen Floor-Spacing-Aufstellungen z.B. der Heat. Aber in der kleinen Aufstellung würde ich eher Collison oder Ibaka als Big Man aufstellen. Dass man für das mögliche Duell gegen die Lakers selbst keine große Aufstellung benötigt, zeigt Miami seit 2,5 Jahren.
Behält Memphis Rudy Gay, sind sie ein echter Title-Contender
Mutu77: Nein. Memphis hat ein hochtalentiertes Team, die Starting Five gehört zu den besseren der Liga und ist sehr gut aufeinander abgestimmt und eingespielt. Über einen so starken Frontcourt wie Memphis verfügt wahrscheinlich keine andere Franchise der Liga. Mit einem fitten Rudy Gay sollte sich zudem ihre größte Schwäche, das Outside-Shooting, auch ein klein wenig verbessern.
Was dem Team allerdings fehlt ist die Tiefe, vor allem beim Playmaking. Wie Josh Selby und Jerryd Bayless, der sich schon die komplette Saison völlig außer Form präsentiert, vom Clippers-Backcourt (ohne Chris Paul und Chauncey Billups) vorgeführt wurden, war für viele Grizzly-Anhänger kaum zu ertragen. O.J. Mayo, den das Team vor der Saison ziehen ließ, hätte für Memphis Gold wert sein können, doch ohne die Starpower eines Kevin Durants oder die Tiefe der Clippers oder Spurs denke ich nicht, dass für die Grizzlies dieses Jahr mehr als eine Semifinals-Teilnahme zu holen sein wird.
diddoff: Nein, ich gebe ihnen aber Außenseiterchancen. Laufen sie (mit oder ohne Gay) ähnlich heiß wie zu Saisonbeginn, können sie Clippers und Thunder in den Playoffs sehr gefährlich werden. Spielen sie so schwach wie in den vergangenen zwei Wochen, kann der Spaß aber auch nach Runde 1 zu Ende sein und die Saison endet wieder einmal mit roten Zahlen.
Nicht nur würde ein Abschied Gays finanziell etwas Luft schaffen, er würde die Grizzlies auch dazu „zwingen" mehr über Gasol und Randolph zu spielen, was sie vor zwei Jahren so stark gemacht hatte.
arm3nia: Nein. Würde Memphis gemäß seiner geografischen Lage in der Eastern Conference spielen, wären sie ein ernstzunehmender Titelkandidat. Doch im Westen gibt es mindestens zwei Teams, die in einer Playoffserie nicht zu bezwingen sind: Thunder und Clippers. Da würde auch Gay keinen Unterschied machen, zumindest nicht im positiven Sinn. Denn mittlerweile sollte jeder erkannt haben, dass seine Spielweise nicht mit der des Starting-Frontcourt kompatibel ist. Memphis sollte daher versuchen, via Trade etwas Geld zu sparen und das Team mit sinnvollen Rollenspielern und/oder Talent zu verstärken. Denn realistische Titelchancen hat man keine, egal ob mit oder ohne Gay.
Poohdini: Ich glaube eher das Gegenteil ist der Fall. Wühlt man ein bisschen in der Stats-Kiste sieht man die Diskrepanz zwischen Offense und Defense. Während man über die überragende Verteidigung keine Worte mehr verlieren muss, drückt vorne der Schuh. Die beiden Hauptprobleme dabei sind a) Floor Spacing und b) Dreier. a) und b) hängen natürlich direkt zusammen. Man hat zu wenig gute Schützen, die man ernsthaft außen zustellen muss und der Gegner kann sich Doppeln gegen Marc und Zach erlauben. Nicht nur dass es zu wenig Gefahr von außen gibt, die beiden Großen haben also auch zu wenig Platz zum Sezieren des Gegners. Tradet man Rudy Gay, der verzichtbar ist und mit seinen Fähigkeiten eh nicht zum System passt (kein Distanzwurf), gegen gute 3er Schützen und Back-Ups (PG, SF), dann sehe ich sie locker in der Riege der Herausforderer OKCs.
Zum zweiten Teil
Mit Collison oder Martin statt Perkins auf dem Feld sind die Thunder effektiver
Mutu77: Jein. Statistisch gesehen ist diese Frage, allein auf die Regular Season bezogen, keine Diskussion wert. Weder defensiv, noch offensiv, kann Perk den Thunder in dieser Spielzeit wirklich helfen. Zu langsam ist er in der Team-Rotation, zu statisch, um gegen schnelle, zum Korb ziehende Spieler, effektive Verteidigung spielen zu können.
Trotzdem sollte man Perkins nicht auf das Abstellgleis befördern. Gegen Teams wie die Lakers, die Spurs, die Grizzlies oder auch die Jazz, die allesamt mit einem kräftigen Center mit ausgeprägtem Lowpost-Spiel nach konservativem Modell agieren, dürfte der Ex-Celtic mit seiner Masse, seinem Herz und vor allem seiner Erfahrung in der Lowpost-Defense Gold wert sein.
diddoff: Die Zahlen beantworten diese These eindeutig. Änderungen um Perkins würden aber mehr Staub aufwirbeln, als es Front Office und Trainerstab lieb ist. Was los ist, wenn man Perkins und sein großes Ego zusammen mit der zweiten Garde und Hasheem Thabeet auf das Feld schickt, will wohl niemand wirklich erfahren.
Vielleicht heilt auch die Zeit wieder einmal alle Wunden. Zuletzt wirkte Perk deutlich fitter und engagierter als in den ersten beiden Saisonmonaten. Die alte Bostoner Mentalität, nach der die Saison erst im April startet, scheint noch nicht komplett verschwunden zu sein.
arm3nia: Ich stimme diddoff zu.
Poohdini: Ja. Mittlerweile ist Perkins sportlicher Wert vernachlässigbar klein. Die Thunder müssen mit Blick auf die NBA-Finals (ernsthaft, alles andere wäre eine Riesenenttäuschung) eine Line-Up perfektionieren, in der Perk nicht vorkommt. Im Osten spielen die Favoriten fast alle Small-Ball. Wie man 2012 gut sehen konnte, hatte OKC damit defensiv wahnsinnige Probleme. Dabei muss am Perimeter mehr Druck ausgeübt werden, wo sich aber weder Perk noch Ibaka sonderlich wohl fühlen. Spielen die Thunder ihrerseits Small-Ball sind sie sowohl vorne effizienter, als auch hinten weniger anfällig für die extremen Floor-Spacing-Aufstellungen z.B. der Heat. Aber in der kleinen Aufstellung würde ich eher Collison oder Ibaka als Big Man aufstellen. Dass man für das mögliche Duell gegen die Lakers selbst keine große Aufstellung benötigt, zeigt Miami seit 2,5 Jahren.
Behält Memphis Rudy Gay, sind sie ein echter Title-Contender
Mutu77: Nein. Memphis hat ein hochtalentiertes Team, die Starting Five gehört zu den besseren der Liga und ist sehr gut aufeinander abgestimmt und eingespielt. Über einen so starken Frontcourt wie Memphis verfügt wahrscheinlich keine andere Franchise der Liga. Mit einem fitten Rudy Gay sollte sich zudem ihre größte Schwäche, das Outside-Shooting, auch ein klein wenig verbessern.
Was dem Team allerdings fehlt ist die Tiefe, vor allem beim Playmaking. Wie Josh Selby und Jerryd Bayless, der sich schon die komplette Saison völlig außer Form präsentiert, vom Clippers-Backcourt (ohne Chris Paul und Chauncey Billups) vorgeführt wurden, war für viele Grizzly-Anhänger kaum zu ertragen. O.J. Mayo, den das Team vor der Saison ziehen ließ, hätte für Memphis Gold wert sein können, doch ohne die Starpower eines Kevin Durants oder die Tiefe der Clippers oder Spurs denke ich nicht, dass für die Grizzlies dieses Jahr mehr als eine Semifinals-Teilnahme zu holen sein wird.
diddoff: Nein, ich gebe ihnen aber Außenseiterchancen. Laufen sie (mit oder ohne Gay) ähnlich heiß wie zu Saisonbeginn, können sie Clippers und Thunder in den Playoffs sehr gefährlich werden. Spielen sie so schwach wie in den vergangenen zwei Wochen, kann der Spaß aber auch nach Runde 1 zu Ende sein und die Saison endet wieder einmal mit roten Zahlen.
Nicht nur würde ein Abschied Gays finanziell etwas Luft schaffen, er würde die Grizzlies auch dazu „zwingen" mehr über Gasol und Randolph zu spielen, was sie vor zwei Jahren so stark gemacht hatte.
arm3nia: Nein. Würde Memphis gemäß seiner geografischen Lage in der Eastern Conference spielen, wären sie ein ernstzunehmender Titelkandidat. Doch im Westen gibt es mindestens zwei Teams, die in einer Playoffserie nicht zu bezwingen sind: Thunder und Clippers. Da würde auch Gay keinen Unterschied machen, zumindest nicht im positiven Sinn. Denn mittlerweile sollte jeder erkannt haben, dass seine Spielweise nicht mit der des Starting-Frontcourt kompatibel ist. Memphis sollte daher versuchen, via Trade etwas Geld zu sparen und das Team mit sinnvollen Rollenspielern und/oder Talent zu verstärken. Denn realistische Titelchancen hat man keine, egal ob mit oder ohne Gay.
Poohdini: Ich glaube eher das Gegenteil ist der Fall. Wühlt man ein bisschen in der Stats-Kiste sieht man die Diskrepanz zwischen Offense und Defense. Während man über die überragende Verteidigung keine Worte mehr verlieren muss, drückt vorne der Schuh. Die beiden Hauptprobleme dabei sind a) Floor Spacing und b) Dreier. a) und b) hängen natürlich direkt zusammen. Man hat zu wenig gute Schützen, die man ernsthaft außen zustellen muss und der Gegner kann sich Doppeln gegen Marc und Zach erlauben. Nicht nur dass es zu wenig Gefahr von außen gibt, die beiden Großen haben also auch zu wenig Platz zum Sezieren des Gegners. Tradet man Rudy Gay, der verzichtbar ist und mit seinen Fähigkeiten eh nicht zum System passt (kein Distanzwurf), gegen gute 3er Schützen und Back-Ups (PG, SF), dann sehe ich sie locker in der Riege der Herausforderer OKCs.
Zum zweiten Teil
Aufrufe: 4994 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 8 | Erstellt:19.01.2013
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