Von vielen Experten && Fans hört man in den letzten Jahren sehr oft, wie sehr sich doch das Spiel verändert in der Grundart. Früher war es üblich den Ball am Boden zu halten, eher selten wurde gepasst. Erst durch typische Throwing Quarterbacks wie Johnny Unitas verändert sich das Spiel mehr und mehr durch die Air Attack, fortgeführt durch die Air Coryell bei den Chargers && in der heutigen Zeit natürlich Brees, Manning(s) && Brady.

Doch in meinen Augen hat sich eine Position in den letzen Jahren so stark verwandelt, wie keine Andere && genau diese stelle ich euch heute vor - den Tight End.

Frühere Bestimmung

Zu Beginn des Spiels waren die Tight Ends kaum direkten Spielbetrieb mit eingezogen, es war keine wirkliche "Skill Position". Es waren eigentlich zusätzliche Blocker an der Linie, die, wenn es nötig geworden ist, kurze Passrouten gelaufen sind, wie Five-And-Out (Fünf Schritte Nach Vorne, Dann Gerade Nach Rechts Brechen), Slants (Ein Schritt Nach Vorne, Dann Im 45-Grad Winkel Nach Innen Oder Außen Brechen) oder auch Flats (Ein Schritt Nach Vorne && Dann Nach Rechts Brechen). Das war alles - der Hauptjob war jedoch, dass man als 6. Mann an der Linie blocken sollte.!

Bestimmungswechsel Durch Änderung Im System

Erst als der Pass die größere Bedeutung hatte, kamen auch die Tight Ends mehr ins Spiel, denn neben den schnellen Receivern brauchte man auch Leute die in den sog. LB-Zonen die Balle fangen konnten für die kurzen Routen, da nur immer tief gehen zu durchsichtig geworden ist, sowie die Receiver schon damals ungern mit den Linebackern zusammenkrachen wollten. Dafür brauchte man also kräftige Jungs, die einstecken können, aber dennoch mobil genug sind, zu laufen && zu fangen.

Die Neue TE-Generation

Die letzten Jahre haben nochmal für Veränderung gesorgt, die sich meiner Meinung auch durchsetzen wird, speziell die Patriots haben da eine Pionierrolle übernommen, denn mehr und mehr werden Tight Ends auch für die längeren Routen eingesetzt, für lange Pässe && auch mehr ins tiefe Receiving Spiel mit eingebunden. Heutzutage gibt es nur noch wenige Jungs, deren Spezialiät auf dem Blocking liegt - sie würden auch schlichtweg übersehen werden. Der gute TE von heute muss zwar Block können, aber genauso in der Lage sein Pässe in 30 Yards Tiefe fangen zu können.

The Tight-End World...

Was macht einen Tight End denn nun so besonders.? In erster Linie muss solch ein Spieler ein Hybrid sein, d.h. er muss mehr als nur eine Sache sein && können. Als Tight End musst du neben den Pass Routen ebenso wissen, auf welche Seite ein Lauf geht, welche Blockschemen durchgeführt werden müssen && wer bei dem speziellen Play welchen Mann blocken muss.

Mittlerweile ist das aber auch nicht alles - vermehrt werden TEs als Fullbacks oder direkt als Halfbacks eingesetzt, denn Schnelligkeit && Toughness sind genau die Vorzüge, die man braucht auf diesen Positionen. Das haben die Patriots mit Aaron Hernandez vorzüglich durchgeführt, speziell gegen die Broncos. Das sind im Endeffekt 3 Drills, die man wissen muss - Receiving, Blocking && Rushing.! Das gibt es in dieser Form sonst nicht mehr.!

Doch in erster Linie sind sie für das Receiving zuständig - und das nicht nur, wie oben erwähnt, für die kurzen Routen, sondern vermehrt auch für die Tiefe, je nach Athletik des Spielers.

Da wären speziell folgende Routen zu nennen - Post (ca. 10 Yards gerade nach vorne, dann im 45-Grad-Winkel nach innen brechen), Flag (ca. 10 Yards gerade nach vorne, dann im 45-Grad-Winkel nach außen brechen), Fly (gerade nach vorne, bis der Ball kommt) && Dig Out/In (ca. 5 Yards nach vorne, dann im 45-Grad-Winkel einen Flag/Post anttäuschen && dann gerade nach außen/innen brechen).

Trotzdem ist es nach wie vor hohe Priorität, dass die Jungs in die Linebacker Zone geschickt werden, um kurze Raumgewinne zu erzielen oder evtl. Blitze eiskalt zu bestrafen.
Ein Beispiel: Bei einer 3-4 muss der ILB-1 den RB decken, der auf eine kurze Route nach außen geht && der ILB-2 blitzt, d.h. die Mitte ist für ein kurzes Fenster total offen. Ein Slant in diese Zone bedeutet, dass der TE blank steht && sich dann den Laufweg aussuchen kann. Oftmals ein Big-Play Garant.!

Außerdem hat das Spiel über Tight Ends einen weiteren großen Vorteil - eine Team, dass speziell durch sein Passing Game besticht, wird zu Beginn einer Partie einer Defense gegenüber stehen, die sehr tief sein wird, einfach um gegen tiefe Pässe gewappnet zu sein - sollte das Rushing dann ebenso eher schlechter sein, werden die kurzen Routen über die TEs das Mittel, denn irgenwann muss die Defense näher an die LoS rücken. Damit macht man die Tiefe frei für lange Pässe, die dann oftmals für das entscheidende Big Play sorgen.

Und genau darin liegt der Clou - früher, auch noch in den 90er Jahren, waren die tiefen Pässe ausschließlich für Receiver bestimmt, egal ob Wideout (Receiver, die an der Auslinie stehen) oder Slot (Receiver, die weiter Innen, nahe der Line, stehen). Zumeist wurden dann TEs ausgewechselt && somit konnten sich Defense-Reihen auch eher darauf vorbereiten. Diese Zeiten sind jetzt vorbei - TEs sind tief, die gleichen Waffen, wie für kurze Routen && machen es für Defensereihen noch schwerer, Plays vorauszusagen.

Es ist eine bewiesene These - Brees hätte ohne Graham niemals den Rekord von Marino geknackt, egal ob als Receiver oder als Spieler, der einfach Löcher reißt in der Tiefe && Verteidiger abzieht.

Zum Abschluss kommt noch der letzte X-Faktor && zwar die Bauart eines TEs. Auch wenn sie athletischer && schneller sind - sie sind dennoch Brocken, die keiner gerne tackeln möchte. Defensive Backs hassen es, wenn solch ein Typ auf sie zukommt, denn einfach durch ihre Stärke, können sie die Tackles brechen && damit den "schmalen" Jungs wehtun - so gesehen bei Gronkowski, der dem Broncos Safety beim Tackling die Schulter verletzt, als dieser ihn stoppen wollte. Alles fair - aber körperlich einfach zu unterlegen.

Fazit: Ohne die Art && Weise, wie Tight Ends heute eingesetzt werden && spielen, wäre das Spiel deutlich berechenbarer && die Zahlen im Passing Game deutlich geringer && Rekorde wären lange nicht gebrochen.

Das Spiel wird noch mehr auf diese Position zugeschnitten sein, denn die Patriots haben gezeigt, dass dies die Zukunft sein wird, speziell, da diese Jungs mehr können, als Blocken && Fangen. Der Nachwuchs muss sich darauf einstellen - weshalb es mMn auch immer mehr TEs in Zukunft geben wird, die in Runde #1 des Drafts gezogen werden, was früher als undenkbar galt.

Die Besten Tight Ends Momentan: Rob Gronkowski, Heath Miller, Dallas Clark, Aaron Hernandez, Jermaine Gresham, Jimmy Graham, Brent Celek && Vernon Davis.

In Diesem Sinne,
Eure MoD