21.06.2012 um 14:06 Uhr
Geschrieben von Master_Of_Disaster
NFL Tactics & Rules IV - CB
Wir sind zurück bei dem Überblick unserer Positionen - heute geht es um den ersten Teil der kleinen && schmächtigen Jungs - der Cornerback.!
Portfolio - CB
Ein CB ist in den meisten Fälle ein kleiner && schmächtig gebauter Spieler, meistens der Schmächtigste der gesamten Defense, Safeties jetzt mal ausgenommen. Seine Hauptaufgabe ist - verdammt schnell sein. Obgleich ein Corner natürlich mehre Aufgaben hat, ist seine zentrale Aufgabe, das Passing Game zu verteidigen.
Da gibt es freilich auch Unterschiede. Perfekterweise sollte ein CB auch gute Hände haben, um in der entsprechenden Situation die Interception zu holen.
Natürlich hat ein Cornerback auch die Aufgabe gegen den Lauf zu verteidigen - doch da hat er es nicht ganz so einfach, da er immer erst auf einen Pass spekulieren muss. Sollte er sich verschätzen, was durch gute Play Action durchaus zu Stande kommen kann, geht sein Receiver allein auf Route bzw. die Zone, die er hätte verteidigen sollen, steht einen Moment leer da - was meistens für einen Catch reicht.
Man-To-Man Coverage
Die Man-To-Man Coverage sagt vom Namen her alles aus - der Stärkste gewinnt. Doch - damit allein ist es nicht getan. Es gibt Unterschiede - beginnend von der Aufstellung, bis hin zur Art und Weise, wie der Corner im Laufe des Spielzugs agiert.
Bei der sog. Man Under stellt sich der Corner so nah wie möglich an den Receiver und greift ihn bei Beginn direkt an, indem er in pusht und versucht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das ist innerhalb 5 Yards von der LoS erlaubt. Dabei hat der CB die Aufgabe, den Receiver außen zu halten und es ihm nicht möglich zu machen, nach innen zu kommen, da dort kein weiterer Verteidiger ist.
Dies wird zumeist in Goal Line Situation gespielt, wo es bekanntlich von Haus aus sehr eng ist && wenn z.B. ein OLB blitzt, der als Support normal für den Corner dasteht. Verpasst der CB hier, den Receiver nach außen zu bringen, kann es deftig Raumgewinn geben für die Offense.
In der sog. Loose Man Coverage steht der Corner zwischen 5 und 10 Yards weg vom Receiver, um damit klar beobachten zu können, was die Offense vorhat bzw. der Receiver, der von ihm gedeckt wird. Mit diesem Schema hat der CB nahezu überhaupt keine Hilfe von den Safeties oder anderen Kollegen.
Verwendet wird diese Art, wenn man tiefe Pässe erwartet bzw. es sich um einen Wide-Out handelt, der für solche Routen bekannt ist. Auch hier gibt es Risiken - wie ihr aufgrund des Abstands sehen könnt, besteht die Möglichkeit eines großen Gaps zwischen Corner und Receiver, was dann durch Audibles oder spezielle Spielzüge, zu kurzen Raumgewinnen führen kann. Und jeder weiß - 3x 4 Yards sind ein First Down.!
Zum Schluss gibt es noch die sog. Man-Up Coverage, ein Schema, dass nur die besten Corner der Welt spielen können, denn es ist das Schema, mit dem CBs am öftesten geschlagen werden. Das Handling ist simpel - bei Beginn des Spielzugs versucht sich der Corner zwischen WR && QB zu schieben und reagiert dabei nur auf die Reaktionen des Receivers. Speziell bei tiefen Routen ist solch eine Coverage nahezu tödlich, wenn der QB den Ball sauber vorlegt, hat der Corner nahezu keine Chance, diesen Pass "legal" zu unterbrechen.
Zone Coverage
Wie vorher schon geschrieben - der Name wäre Programm, aber es gibt deutliche Unterschiede. Was aber klar ist - die Corner haben die Aufgabe eine bestimmte Zone zu überwachen. Diese wird ihnen zugeteilt, wenn man von der Cover 1 - 2 - 3 oder 4 spricht.
In der Cover 1 ist die Hauptaufgabe für den Corner, dass der Receiver nicht senkrecht nach vorne starten kann, sondern immer wieder abgebracht wird davon. Das Problem hierbei ist, dass es nur einen Safety gibt, der die tiefen Zonen abdeckt. Das wird zumeist in Situation gespielt, wo man von der Offense kurze Pässe erwartet, z.B. in Short-Yardage-Situations. Auch hier gilt - ein DC lässt sowas nur spielen, wenn er gute CBs hat. Ansonsten wäre die Tiefe tödlich offen.
In der Cover 2, dem System, was nahezu am häufigsten gespielt wird, hat der Corner die in erster Linie die Aufgabe, bei einem Lauf die Außenseite dicht zu machen und den Run nach innen zu bringen, wo die LBs auf das Tackling warten. Da bei der Cover 2 zwei Safeties bereit stehen für die tiefe Zone, spielen Corner aggressiver, in dem sie den Receiver pushen und damit verhindern, dass er für kurze Routen bereit steht.
In der Cover 2 haben die CBs auch mehrere Möglichkeiten, wie sie decken dürfen/sollen/müssen - entweder die kurze Zone, wie oben erklärt, um Short Yardage zu verhindern. Oder sie spielen eine gewisse Art der Man-To-Man Coverage, da es ja noch die Safeties gibt, die hinten den Laden zusammen halten.
Die Cover 3 stehen die Corner auf den Außenseiten der tiefen Zonen, was ca. 10-15 Yards von der LoS entspricht. Dort wird die tiefe Zone gedrittelt mit einem Safety. Die Aufgaben des CB werden dann anderweitig übernommen, da will ich jetzt nicht vorgreifen.
Die Cover 4 ist bedeutet, dass die Corner erneut die tiefen Zonen decken, allerdings zu viert. Das findet dann statt, wenn es klar ist, dass ein tiefer Pass kommt, z.B. in Hail-Mary Situationen. Dabei werden bei den nahen Zonen die Aufgaben z.B. von Linebackern übernommen.
Corner Blitz && Corner Jam
Natürlich gibt es auch immer wieder Ergänzungen - z.B. wenn ein Cornerback auf einen Blitz geschickt wird, wodurch, je nach Coverage, der jeweilige Receiver natürlich ungedeckt bleibt, zumindest kurzzeitig. Passiert eher selten, eben wegen dem hohen Risiko. Wenn so ein Blitz allerdings durchgeführt wird && funktioniert, heißt das oftmals unglaublich viel Raumverlust durch die Offense, da diese Corner durch ihren Speed in den meisten Fällen verdammt schnell da sind und somit kaum Raum zu Adjustments geben.
Ein guter CB kann darüber hinaus seiner Defense helfen, wenn er dem Receiver ordentlich einheizt, bei Beginn des Spielzugs. Er gibt somit seinen Pass Rushern mehr Zeit für einen möglichen Sack oder aber gibt er seinen anderen Kollegen, die in Coverage gehen müssen, die Lineman oder LBs die Zeit, die sie brauchen. Womit es für einen QB nahezu unmöglich wird, noch etwas daraus zu machen.
Superstars && Legenden
Momentan auf dem NFL - Toplevel:
Darrelle Revis - Charles Woodson - Lardarius Webb - Champ Bailey - Jo Joseph
Die Legenden auf ihrer Position:
Deion "Primetime" Sanders - Ronnie Lott - Mel Blount - Dick Lane - Rod Woodson
Ein CB ist in den meisten Fälle ein kleiner && schmächtig gebauter Spieler, meistens der Schmächtigste der gesamten Defense, Safeties jetzt mal ausgenommen. Seine Hauptaufgabe ist - verdammt schnell sein. Obgleich ein Corner natürlich mehre Aufgaben hat, ist seine zentrale Aufgabe, das Passing Game zu verteidigen.
Da gibt es freilich auch Unterschiede. Perfekterweise sollte ein CB auch gute Hände haben, um in der entsprechenden Situation die Interception zu holen.
Natürlich hat ein Cornerback auch die Aufgabe gegen den Lauf zu verteidigen - doch da hat er es nicht ganz so einfach, da er immer erst auf einen Pass spekulieren muss. Sollte er sich verschätzen, was durch gute Play Action durchaus zu Stande kommen kann, geht sein Receiver allein auf Route bzw. die Zone, die er hätte verteidigen sollen, steht einen Moment leer da - was meistens für einen Catch reicht.
Die Man-To-Man Coverage sagt vom Namen her alles aus - der Stärkste gewinnt. Doch - damit allein ist es nicht getan. Es gibt Unterschiede - beginnend von der Aufstellung, bis hin zur Art und Weise, wie der Corner im Laufe des Spielzugs agiert.
Bei der sog. Man Under stellt sich der Corner so nah wie möglich an den Receiver und greift ihn bei Beginn direkt an, indem er in pusht und versucht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das ist innerhalb 5 Yards von der LoS erlaubt. Dabei hat der CB die Aufgabe, den Receiver außen zu halten und es ihm nicht möglich zu machen, nach innen zu kommen, da dort kein weiterer Verteidiger ist.
Dies wird zumeist in Goal Line Situation gespielt, wo es bekanntlich von Haus aus sehr eng ist && wenn z.B. ein OLB blitzt, der als Support normal für den Corner dasteht. Verpasst der CB hier, den Receiver nach außen zu bringen, kann es deftig Raumgewinn geben für die Offense.
In der sog. Loose Man Coverage steht der Corner zwischen 5 und 10 Yards weg vom Receiver, um damit klar beobachten zu können, was die Offense vorhat bzw. der Receiver, der von ihm gedeckt wird. Mit diesem Schema hat der CB nahezu überhaupt keine Hilfe von den Safeties oder anderen Kollegen.
Verwendet wird diese Art, wenn man tiefe Pässe erwartet bzw. es sich um einen Wide-Out handelt, der für solche Routen bekannt ist. Auch hier gibt es Risiken - wie ihr aufgrund des Abstands sehen könnt, besteht die Möglichkeit eines großen Gaps zwischen Corner und Receiver, was dann durch Audibles oder spezielle Spielzüge, zu kurzen Raumgewinnen führen kann. Und jeder weiß - 3x 4 Yards sind ein First Down.!
Zum Schluss gibt es noch die sog. Man-Up Coverage, ein Schema, dass nur die besten Corner der Welt spielen können, denn es ist das Schema, mit dem CBs am öftesten geschlagen werden. Das Handling ist simpel - bei Beginn des Spielzugs versucht sich der Corner zwischen WR && QB zu schieben und reagiert dabei nur auf die Reaktionen des Receivers. Speziell bei tiefen Routen ist solch eine Coverage nahezu tödlich, wenn der QB den Ball sauber vorlegt, hat der Corner nahezu keine Chance, diesen Pass "legal" zu unterbrechen.
Wie vorher schon geschrieben - der Name wäre Programm, aber es gibt deutliche Unterschiede. Was aber klar ist - die Corner haben die Aufgabe eine bestimmte Zone zu überwachen. Diese wird ihnen zugeteilt, wenn man von der Cover 1 - 2 - 3 oder 4 spricht.
In der Cover 1 ist die Hauptaufgabe für den Corner, dass der Receiver nicht senkrecht nach vorne starten kann, sondern immer wieder abgebracht wird davon. Das Problem hierbei ist, dass es nur einen Safety gibt, der die tiefen Zonen abdeckt. Das wird zumeist in Situation gespielt, wo man von der Offense kurze Pässe erwartet, z.B. in Short-Yardage-Situations. Auch hier gilt - ein DC lässt sowas nur spielen, wenn er gute CBs hat. Ansonsten wäre die Tiefe tödlich offen.
In der Cover 2, dem System, was nahezu am häufigsten gespielt wird, hat der Corner die in erster Linie die Aufgabe, bei einem Lauf die Außenseite dicht zu machen und den Run nach innen zu bringen, wo die LBs auf das Tackling warten. Da bei der Cover 2 zwei Safeties bereit stehen für die tiefe Zone, spielen Corner aggressiver, in dem sie den Receiver pushen und damit verhindern, dass er für kurze Routen bereit steht.
In der Cover 2 haben die CBs auch mehrere Möglichkeiten, wie sie decken dürfen/sollen/müssen - entweder die kurze Zone, wie oben erklärt, um Short Yardage zu verhindern. Oder sie spielen eine gewisse Art der Man-To-Man Coverage, da es ja noch die Safeties gibt, die hinten den Laden zusammen halten.
Die Cover 3 stehen die Corner auf den Außenseiten der tiefen Zonen, was ca. 10-15 Yards von der LoS entspricht. Dort wird die tiefe Zone gedrittelt mit einem Safety. Die Aufgaben des CB werden dann anderweitig übernommen, da will ich jetzt nicht vorgreifen.
Die Cover 4 ist bedeutet, dass die Corner erneut die tiefen Zonen decken, allerdings zu viert. Das findet dann statt, wenn es klar ist, dass ein tiefer Pass kommt, z.B. in Hail-Mary Situationen. Dabei werden bei den nahen Zonen die Aufgaben z.B. von Linebackern übernommen.
Natürlich gibt es auch immer wieder Ergänzungen - z.B. wenn ein Cornerback auf einen Blitz geschickt wird, wodurch, je nach Coverage, der jeweilige Receiver natürlich ungedeckt bleibt, zumindest kurzzeitig. Passiert eher selten, eben wegen dem hohen Risiko. Wenn so ein Blitz allerdings durchgeführt wird && funktioniert, heißt das oftmals unglaublich viel Raumverlust durch die Offense, da diese Corner durch ihren Speed in den meisten Fällen verdammt schnell da sind und somit kaum Raum zu Adjustments geben.
Ein guter CB kann darüber hinaus seiner Defense helfen, wenn er dem Receiver ordentlich einheizt, bei Beginn des Spielzugs. Er gibt somit seinen Pass Rushern mehr Zeit für einen möglichen Sack oder aber gibt er seinen anderen Kollegen, die in Coverage gehen müssen, die Lineman oder LBs die Zeit, die sie brauchen. Womit es für einen QB nahezu unmöglich wird, noch etwas daraus zu machen.
Momentan auf dem NFL - Toplevel:
Darrelle Revis - Charles Woodson - Lardarius Webb - Champ Bailey - Jo Joseph
Die Legenden auf ihrer Position:
Deion "Primetime" Sanders - Ronnie Lott - Mel Blount - Dick Lane - Rod Woodson
Aufrufe: 7361 | Kommentare: 14 | Bewertungen: 15 | Erstellt:21.06.2012
ø 8.7
KOMMENTARE
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04.07.2012 | 21:18 Uhr
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Red_7 :
Nach wie vor eine der großen "Enigma"-Positionen der NFL. Man sieht sie eigentlich nur im Bild wen in ihre Richtung geworfen wird und ihre Statistik ist von furchtbar vielen Begleitumständen abhängig.
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26.06.2012 | 12:33 Uhr
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Amateur :
Erst jetzt gelesen MoD. Fundiert und verstaendlich wie immer :)
Aber Herr Amateur muss mal wieder meckern. ;) ... Lott hat zwar als CB angefangen, aber den Grossteil seiner Karriere als FS bzw. SS verbracht. Und da war er der Groesste aller Zeiten! Ich habe danach nie wieder einen Saftey gesehen, der so hart und sicher getackelt hat wie er. Und der Typ konnte die Offense bzw. deren Spielzuege lesen wie kein Anderer. Lott war unfassbar gut und tough.
Wer von Euch noch nie #42 in Aktion gesehen hat, holt das wirklich mal nach. Ronnie Lott war einer der besten Defense Spieler, den die NFL je gesehen hat.
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25.06.2012 | 18:45 Uhr
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Cornerback ist bestimmt die Position, die die athletischsten Vorraussetzungen fordert!
Buster Skrine (bei der Combine letztes Jahr schnellster) war mit mir übrigens auf der High School
Uuuuund Watch out for Ryan Boykin, Freund von mir, RB von Ohio Bobcats, der wird sicher auch zur Combine antreten nächstes Jahr!
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22.06.2012 | 17:59 Uhr
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NicoMadi :
Super Blog, echt toll geschrieben.Die CB's mag ich auch sehr. Wobei sie einem auch schnell den Nachmittag oder Abend verderben können, egal ob die Eigenen oder die Fremden.
@SunnyB
da kann es ja nur einen Sieger geben oder?? STEVIE!!
Wen haben den die Jets für unseren zukünftigen Star Gilmore?? Holmes??
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22.06.2012 | 10:55 Uhr
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Da hab ich wieder einiges gelernt. Danke!
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22.06.2012 | 08:02 Uhr
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Ich muss ehrlich sagen, dass ich großen Respekt vor Cornerbacks habe, denn, wie schon geschrieben wurde, speziell bei diesen Jungs ist der Weg zwischen Held && Idiot so nah, wie kaum wo anders. Pflückst du INT vom Himmel bist du der Wahnsinn, lässt du einem Receiver einen TD zu, wirst du zerissen von der ganzen Welt.
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21.06.2012 | 17:40 Uhr
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YM89 :
Schöner Blog. Die verschiedenen CB-Spielzüge sind verständlich erklärt. Nice. Als CB kannst du schnell zum Held und noch schneller zum Deppen werden. Jonathan Jospeh
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