Eddys Woche

Sportliche Grüße an alle User die sich in diese neue Rubrik verirrt haben.

Wie angekündigt werde ich hier die vergangene Woche rekapitulieren und meinen Senf zu allem abgeben, was uns von den Medien so serviert wurde. Auch zählt hier die Stimme des gemeinen Volkes in Form eines Interviews und ihr könnt Anregungen für die nächste Woche liefern. Diese Woche haben es Fragen von LU_Town und Streicher in meine Kolumne geschafft – nächste Woche könnten es eure sein.



Auf Anregung von LU_Town möchte ich mal ein bisschen über die Hertha reden. Für mich, seit der Zeit mit Deisler, ein von Grund auf sympathischer Fußballverein.

Nicht nur die User hier bei Spox überschlugen sich mit Lobeshymnen auf Favre und sein Konzept. Auch die Medien, angesteckt vom Tanzwahn der Vereinsoberen, sahen eine Veränderung in Berlin. Der Grund für diesen, für den allgemeinen Fußballfan, nicht zu erwartenden Höhenflug liegt aber nicht nur am Trainer. Natürlich ist er im Erfolgsfall zu erwähnen, aber vor Allem diese starke Defensive in Form von Friedrich und Simunic ist der Grundstein für diese Entwicklung. Junge hungrige Spieler können bei der Hertha wachsen und werden durch die Diva Pantelic nun nicht mehr ausgebremst. Diese Spieler benötigen aber auch die Sicherheit, die eine gute Defensive bietet und auch ein Jaroslav Drobny sei in diesem Zusammenhang erwähnt. Nach dem Seuchenjahr in der letzten Saison, wo nur selten seine Klasse aus bochumer Zeiten zu sehen war zeigt er jetzt meiner Meinung nach wieder NORMALFORM. Ich denke eine Leistungsexplosion sieht bei Herrn Drobny noch gänzlich anders aus, er könnte an guten Tagen noch mehr und deswegen ist es auch schade, dass er einen Mann wie Petr Cech in der Nationalmannschaft vor sich hat.

Aber warum gab es vor kurzem einen Einbruch? Die Erfolge blieben aus, 3 Spiele wurden in Folge verloren. Man muss nun auch mal festhalten, dass die Hertha immer auf Messers Schneide spielt. In dieser Saison wurden selten Gegner beherrscht und meistens knappe Siege eingefahren. Ähnlich wie beim HSV fehlt noch das spielerische Element, dass einer Mannschaft mehr Lösungsmöglichkeiten für schwierigere Aufgaben zur Hand gibt. Das mögliche Ziel Meisterschaft sollte auch weiterhin ganz bewusst nicht formuliert werden, da die Mannschaft spielerisch noch nicht reif dafür ist. Aber vielleicht ist sie einfach konstanter in der Leistung als die anderen, wenn es dann doch klappt.

Eine Meldung zu Metzelder aus dieser Woche hat auch indirekt mit der Hertha zutun. Joachim Löw stellt ihm in Aussicht in den Kreis der Nationalmannschaft zurück zukehren und redet bereits von einer Autoritätslücke, die er schließen könnte. Nun ist es aber so, dass vor seiner Verletzung Arne Friedrich auf der Innenverteidigerposition eingesetzt werden sollte. Er ist Mannschaftskapitän bei den Berlinern und gibt immer sehr authentische und reife Antworten in Interviews, gibt Kommandos auf dem Platz und nimmt die Meinung anderer auch an. Da frage ich mich, warum Löw dann eine solche Aussage in Richtung Metzelder formuliert und nicht Friedrich den Rücken stärkt.

Diese Woche erhalte ich Unterstützung von xxlhonk und er formuliert seine Meinung über die deutsche Innenverteidigung so: "Wenn man sich die Leistungen der letzten Monate anschaut, kann die Innenverteidigung in China eigentlich nur Arne Friedrich und Per Mertesacker heißen. Der Per ist gesetzt und der Arne hat einen maßgeblichen Anteil am Erfolg von Hertha BSC. Voraussetzung, Friedrich wird fit und kann vorher noch ein paar Bundesligaspiele absolvieren. Dagegen hat sich Christoph Metzelder in Madrid nicht durchsetzen können. Das er jetzt wegen der Sperre von Pepe einen Stammplatz vermeintlich sicher hat, ist noch kein Qualifikationsmerkmal für Jogi Löw."

Nun gab es gestern diese sagenumwobene Eilmeldung zum Thema Schalke und Magath. Da könnte man Königsblau natürlich nur gratulieren, befassen werde ich mich aber mit dem derzeitigen Verein des sympathischen Hobbyschachspielers.

Das magische Dreieck zaubert wieder in Deutschland und zwar nicht in Stuttgarts Altherrenmannschaft mit den echten Balakov, Bobic und Elber. Dzeko, Grafite und Misimovic sind die neuen, die diesen Namen nun auf sich vereinen. Mit 10 Siegen aus der Winterpause gestartet, den Rekordmeister gedemütigt und in der Scorerliste ganz weit vorn. Ja der VfL Wolfsburg macht Spaß – hoffenheimlike phasenweise. Aber der Glanz bröckelt – am 27. und 28. Spieltag wurde für den Erfolg nicht nur gelaufen und getroffen, nein auch gezittert. Gegen Gladbach war man die schwächere Mannschaft und gegen Leverkusen fiel der erlösende Treffer erst spät in der 83. Minute. Cottbus wurde dann der erste Stolperstein und man fragt sich ob Wolfsburg die Puste ausgeht.

Klar, schaut man auf die Tabelle wurden nicht viele Punkte hergeschenkt in der Rückrunde, aber Magath wird meiner Meinung nach zu Unrecht für sein Understatement belächelt. Es ist nämlich ein schmaler Grat zwischen spielerischer Leichtigkeit und dem gefürchtetem Schlendrian, der sich in einer solchen Ausnahmesituation schon mal einstellen kann. Viele reden davon, dass man dem Druck nicht stand hält, wenn man die Meisterschaft auf den letzten Metern doch noch herschenkt, aber Druck ist für die Wolfsburger meiner Meinung nach eben nicht die schwierigste Hürde. Die, die ihnen wirklich gefährlich werden könnte haben sie in Cottbus schon mal versuchen dürfen zu nehmen und sind fürs erste gescheitert. Aber schon am nächsten Wochenende können sie beweisen, dass sie bereit sind sich zu strecken, um ihr formuliertes Saisonziel und alle noch zu nehmenden Hürden zu überspringen.

Hierzu interessiert mich eure Meinung – kann der VfL seine Kräfte noch mal bündeln oder lassen sich die Spieler vermehrt von dem bisher erreichten blenden? (Diese Frage bitte ausschließlich auf dieser Seite beantworten, werde vielleicht ein paar eurer Antworten nächste Woche nochmal in den Blog einfügen)

Das Soll noch nicht alles gewesen sein, in Teil 2 findet ihr noch einige Statements zum Abstiegskampf