11.12.2010 um 16:19 Uhr
Geschrieben von funkbarrio
Platoche, der ewige 10er II
FairPlay, Doping, Kleine Länder - Platini,der Funktionär
Nach einem kurzen Intermezzo als französischer Nationaltrainer, tritt Platini nach der desaströsen EM 1992 zurück. Es ist ihm nicht gelungen "les Bleus", als Mitfavorit gestartet, über die Gruppenphase hinaus zu bringen. Schnell kehrt er dem Trainerjob den Rücken und startet eine Funktionärskarriere. In dieser gelingt ihm das, was ihm als Spieler dreimal misslang. Er holt die Weltmeisterschaft 1998. Zunächst als französischer "Franz Beckenbauer", er ist Co-Präsident und Aushängeschild des Organisationskomitees, in sein Heimatland und dann als Edelfan Nr. 2 (nach Staatspräsident Jaques Chirac) auf der Tribüne des Stade de France. Hierbei glänzt er durch das Tragen des Trikots der "Equipe tricolore" unter dem Sakko. Seine Antwort auf die Kritik der Spieler, im Stade de France gäbe es zu wenig Unterstützung und nur Schlipsträger statt richtiger Fußballfans. Zeitgleich wird er Berater des FIFA-Präsidenten Sepp Blatters. Sein Aufstieg schreitet steig voran und 2001 wird er Vize-Präsident des franz. Fußballverbandes. Neben diesen Tätigkeiten steigt er zum Mitglied des Exekutivkomitees der UEFA auf und wird 2007 einstimmig zum Präsidenten des europäischen Fußballverbandes gewählt. Ironie Platinis Lebensgeschichte: Die Wahl findet in Deutschland statt. Die zweite Karriere zeigt aber auch die Kehrseite einer Funktionärslaufbahn. So wird ihm übel genommen, dass er zumindest zeitweise ein Verteidiger Domenechs war. Seine bisherige Tätigkeit an der Spitze der UEFA bleibt auch höchst umstritten. So will er kleine Nationen unterstützen, scheitert aber z.B. bei der ChampionsLeague-Reform an den großen Verbänden. Die EM 2016 findet auch in Frankreich statt. Überdies steht nun die UEFA im Zusammenhang mit der EM-Vergabe 2012 in Korruptionsverdacht. Der Erfolg des "Financial-Fair-Play" bleibt abzuwarten. Die Nähe zum nachweislich korrupten Exekutivkomitees der FIFA und besonders deren Chef, Sepp Blatter, hinterlässt einen faden Beigeschmack. So wird in der Öffentlichkeit aus einem beliebten, verehrten und respektierten Fußballspieler schnell ein unsympathischer, arroganter und machthungriger Politiker.
Les Bleus, Juve, Ballon d'Or - Platini, die Legende
Platini ist einer der torgefährlichsten Mittelfeldspieler aller Zeiten. In 660 Spielen trifft der "10er" 356mal ins Tor. Mit Johan Cruyff und Marco van Basten hält er den Rekord der meisten "Ballons d’Or"(Europas Spieler des Jahres), jeweils dreimal. Darüberhinaus wird er zweimal zum (damals inoffiziellen) Weltfußballer des Jahres. Er wird mit 9 Toren Torschützenkönig der EM 1984 und dreimal Torschützenkönig der Serie A. Er ist der Regisseur und Kopf des goldenen Quadrats und der ersten erfolgreichen Ära der französischen Nationalmannschaft. Er perfektioniert wie keiner vor ihm und nur wenige nach ihm die Kunst des angeschnittenen Freistoßes. Seine Freistöße sind so gefährlich, dass man sie "Elfmeter" nennt. Trotz eines Zinedine Zidanes wird er als bester französischer Fußballer aller Zeiten angesehen und von Juventus Turin zum besten Klub-Spieler aller Zeiten ernannt. Konkurrenz um den nationalen Thron, hat er schon immer bekämpft. So meinte er über die Künste Zidanes einmal überkritisch: "Was Zidane mit dem Ball macht, das hat Maradona mit Orangen gemacht." In der ersten Hälfte der 80er Jahre gibt es allerdings keinen Zidane und er ist international der alles bestimmende Spieler und einer der besten "10er" aller Zeiten.
Hier geht's zurück zum ersten Teil
Nach einem kurzen Intermezzo als französischer Nationaltrainer, tritt Platini nach der desaströsen EM 1992 zurück. Es ist ihm nicht gelungen "les Bleus", als Mitfavorit gestartet, über die Gruppenphase hinaus zu bringen. Schnell kehrt er dem Trainerjob den Rücken und startet eine Funktionärskarriere. In dieser gelingt ihm das, was ihm als Spieler dreimal misslang. Er holt die Weltmeisterschaft 1998. Zunächst als französischer "Franz Beckenbauer", er ist Co-Präsident und Aushängeschild des Organisationskomitees, in sein Heimatland und dann als Edelfan Nr. 2 (nach Staatspräsident Jaques Chirac) auf der Tribüne des Stade de France. Hierbei glänzt er durch das Tragen des Trikots der "Equipe tricolore" unter dem Sakko. Seine Antwort auf die Kritik der Spieler, im Stade de France gäbe es zu wenig Unterstützung und nur Schlipsträger statt richtiger Fußballfans. Zeitgleich wird er Berater des FIFA-Präsidenten Sepp Blatters. Sein Aufstieg schreitet steig voran und 2001 wird er Vize-Präsident des franz. Fußballverbandes. Neben diesen Tätigkeiten steigt er zum Mitglied des Exekutivkomitees der UEFA auf und wird 2007 einstimmig zum Präsidenten des europäischen Fußballverbandes gewählt. Ironie Platinis Lebensgeschichte: Die Wahl findet in Deutschland statt. Die zweite Karriere zeigt aber auch die Kehrseite einer Funktionärslaufbahn. So wird ihm übel genommen, dass er zumindest zeitweise ein Verteidiger Domenechs war. Seine bisherige Tätigkeit an der Spitze der UEFA bleibt auch höchst umstritten. So will er kleine Nationen unterstützen, scheitert aber z.B. bei der ChampionsLeague-Reform an den großen Verbänden. Die EM 2016 findet auch in Frankreich statt. Überdies steht nun die UEFA im Zusammenhang mit der EM-Vergabe 2012 in Korruptionsverdacht. Der Erfolg des "Financial-Fair-Play" bleibt abzuwarten. Die Nähe zum nachweislich korrupten Exekutivkomitees der FIFA und besonders deren Chef, Sepp Blatter, hinterlässt einen faden Beigeschmack. So wird in der Öffentlichkeit aus einem beliebten, verehrten und respektierten Fußballspieler schnell ein unsympathischer, arroganter und machthungriger Politiker.
Les Bleus, Juve, Ballon d'Or - Platini, die Legende
Platini ist einer der torgefährlichsten Mittelfeldspieler aller Zeiten. In 660 Spielen trifft der "10er" 356mal ins Tor. Mit Johan Cruyff und Marco van Basten hält er den Rekord der meisten "Ballons d’Or"(Europas Spieler des Jahres), jeweils dreimal. Darüberhinaus wird er zweimal zum (damals inoffiziellen) Weltfußballer des Jahres. Er wird mit 9 Toren Torschützenkönig der EM 1984 und dreimal Torschützenkönig der Serie A. Er ist der Regisseur und Kopf des goldenen Quadrats und der ersten erfolgreichen Ära der französischen Nationalmannschaft. Er perfektioniert wie keiner vor ihm und nur wenige nach ihm die Kunst des angeschnittenen Freistoßes. Seine Freistöße sind so gefährlich, dass man sie "Elfmeter" nennt. Trotz eines Zinedine Zidanes wird er als bester französischer Fußballer aller Zeiten angesehen und von Juventus Turin zum besten Klub-Spieler aller Zeiten ernannt. Konkurrenz um den nationalen Thron, hat er schon immer bekämpft. So meinte er über die Künste Zidanes einmal überkritisch: "Was Zidane mit dem Ball macht, das hat Maradona mit Orangen gemacht." In der ersten Hälfte der 80er Jahre gibt es allerdings keinen Zidane und er ist international der alles bestimmende Spieler und einer der besten "10er" aller Zeiten.
Hier geht's zurück zum ersten Teil
Aufrufe: 1110 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 1 | Erstellt:11.12.2010
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"So wird in der öffentlichkeit aus einem beliebten, verehrten und respektierten Fußballspieler schnell ein unsympathischer, arroganter und machthungriger Politiker. "
Der Satz sagt alles aus.
Dein Blog ist Klasse. Danke dafür.
Zu Sevilla 1982: Die Franzosen mögen die spielerisch beste Mannschaft gehabt haben, aber sie waren nicht in der Lage eine 2 Tore Führung in der Verlängerung über die Runden zu schaukeln. Aus meiner Sicht wollten sie die Deutschen lächerlich machen. Großer Fehler. Sehr großer Fehler.