Ready for revenge?



In der ersten Runde dieser Playoffs kommt es gleich zur Wiederholung des Western Conference Finals der vergangenen Saison. Letztes Jahr besiegten die Mavs auf dem Weg zum Titel die Thunder mit 4-1. Dabei profitierten sie vor allem von den Schwächen des jungen Thunderteams bei der Ballsicherheit in der Schlussphase. Dieses Jahr sind die Vorzeichen anders. Nach einer starken Regular Season und Platz 2 im Westen geht Oklahoma City als Favorit in die Serie. Auf der anderen Seite steht mit Dallas eine Mannschaft, die die Fans zu keinem Zeitpunkt an das Team des letzten Jahres erinnern konnte und mit nur 5 Siegen aus den letzten 10 Spielen in die Playoffs kroch. Sind die jungen Thunder also bereit für die Revanche?

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Stärken und Schwächen:

Die größte Stärke der Thunder sind die offensiven Qualitäten ihrer beiden Stars Durant und Westbrook. Angeführt von ihnen erzielte OKC die drittmeisten Punkte aller NBA Teams und produzierte das zweitbeste Offensivrating. Hauptgründe dafür war die gute Abschlussquote (47,2%, Rang 3 in der NBA) und die Freiwurflinie (beste Quote als Team, zweitmeiste Versuche). In der Crunchtime hat Kevin Durant diese Saison mehrfach bewiesen, dass auf ihn Verlass ist. Auch Westbrook und Harden überzeugten regelmäßig in der Schlussphase. Wenn sie ähnlich konzentriert wie in der Regular Season agieren haben sie eines der großen Mankos der letztjährigen Serie schon ausgemerzt. Die größte Schwäche der Thunder ist nach wie vor die Entscheidungsfindung und Ballsicherheit in der Offense. Sie verbuchten die meisten Turnover und erzielten die wenigsten Assists. Mit Westbrook und Durant haben sie gleich 2 Spieler in der Top-10 der Ballwegschmeißer. Die geringe Assistzahl ist nur eingeschränkt problematisch wenn man sich die oben genannten überzeugenden Offensivstatistiken ansieht.

Dank ihrer Athletik sind die Thunder auch in der Defense ein gutes Team. Als Mannschaft erlaubten sie ihren Gegnern nur 42,7% Trefferquote aus dem Feld. Bei den Blocks sind sie sogar die Nummer 1, was vor allem ein Verdienst von Serge Ibaka ist. Sorgen muss man sich wegen der Arbeit an den Brettern machen. Trotz guter Frontcourtspieler gab OKC die zweitmeisten Offensivrebounds her. Gegen ein schwaches Team bei den Offensivrebounds wie Dallas (Platz 27) sollte dies aber nicht zu sehr in Gewicht fallen. Kritischer wird es da beim Gegenspieler für Dirk Nowitzki. Ibaka und Perkins haben bisher nicht bewiesen, dass sie ihn konstant verteidigen können. Die Aufgabe Nowitzkis Kreise einzuengen wird deswegen Nick Collison zufallen.

Überraschenderweise gibt es über die Offense der Mavs nicht viel Gutes zu berichten. Zwar fand Nowitzki nach einem schwachen Saisonstart wieder zu seinem Spiel, doch insgesamt läuft es nicht rund. Für Dallas sprechen solide Statistiken in den Kategorien Turnover (Rang 8) und Freiwurfquote (Rang 9). Stärken aus der Vergangenheit sind aber mittlerweile nur noch Mittelmaß, was Rang 15 bei den Assists und Rang 19 bei der Dreierquote beweist. Ein großes Plus ist jedoch die Bank, die zu den offensivstärksten der Liga gehört. Um mit der Scoringpower der Thunder mitzuhalten sind die Mavericks dringend auf ihre Bankspieler angewiesen.

In der Defensive bietet sich trotz der Abgänge von Chandler und Stevenson ein anderes Bild. Shawn Marion hat sich auf seine alten Tage zu einem der besten Verteidiger entwickelt und wird sich in dieser Serie hauptsächlich um Durant kümmern. Auch wenn man es von einer Truppe mit Haywood als Starter nicht erwarten würde schlugen sich die Mavs unter dem eigenen Korb sehr gut was die Rebounds anbelangt. Sie erlaubten die neuntwenigsten Offensivrebounds und holten selber die drittmeisten Defensivrebounds. In den Saisonspielen gegen die Thunder schafften es die Mavs jedoch nie, mehr Rebounds als OKC zu sammeln. Sehr wichtig für die Serie könnte eine andere Statistik werden: Mit 565 Steals (NBA Rang 4) haben die Mavericks bewiesen, dass sie es verstehen den Gegner unter Druck zu setzen wenn er den Ball hat. Gegen die teilweise anfällige Offense der Thunder wird dies extrem wichtig sein.

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Match-Ups:



PG:

Russel Westbrook vs. Jason Kidd

Alt gegen jung, Erfahrung gegen Athletik. Das wichtigste Match-Up dieser Serie. Wenn Westbrook es schafft die Offensive zu führen ohne zu überdrehen wird es für Dallas ganz schwer. Kidd wird das Spiel der Mavs gewohnt sicher leiten und in der D häufig gegen Harden verteidigen, da er mit der Schnelligkeit von Westbrook überfordert ist.

Vorteil Thunder

SG:

Thabo Sefolosha vs. Delonte West

Beide werden in der Defensive ihre Aufgabe bekommen. Sefolosha kann eine Option zur Verteidigung von Nowitzki werden, sich hauptsächlich aber um Vince Carter kümmern falls dieser heiß läuft. West ist der beste Verteidiger für Guards im Roster und wird für die Bewachung von Westbrook zuständig sein. Falls er seine gute Form aus dem April bestätigt ist er auch offensiv ein Faktor.

Leichter Vorteil Mavs

SF:

Kevin Durant vs. Shawn Marion

MVP-Kandidat gegen alternden Star. Obwohl der Leistungsunterschied deutlich ist kann man in Dallas mit diesem Match-Up leben, da der beste Verteidiger auf den besten Spieler des Gegners trifft. Foultrouble darf sich Marion aber nicht erlauben, weil defensivstarke Alternativen zu ihm fehlen.

Vorteil Thunder

PF:

Serge Ibaka vs. Dirk Nowitzki

Nachdem Ibaka letztes Jahr keine gute Figur abgab wird er dieses Jahr besonders motiviert sein. In der Regular Season erlaubten die Thunder Nowitzki einen Punkteschnitt von 22,5 was vor dem Hintergrund der Playoffs als Erfolg gewertet werden darf. Wenn Ibaka nicht in Foultrouble gerät wird er OKC mit seiner Präsenz unter den Körben enorm weiterhelfen und kann Nowitzki in der Defensive beschäftigen.

Vorteil Mavs

C:

Kendrick Perkins vs. Brendan Haywood

Die unwichtigste Position dieser Serie. Der Punkt geht trotzdem nach Oklahoma, weil Perkins als Leader wichtig ist und er helfen kann Nowitzki zu verteidigen.

Leichter Vorteil Thunder

Bank:

Harden, Collison, Cook, Fisher vs. Beaubois, Terry, Carter Wright, Mahinmi

Zwei der besten Second Units treffen aufeinander und bringen Scoring, Erfahrung, Defense und Athletik ins Spiel. Die wichtigere Rolle wird die Bank der Thunder spielen weil Collison und Harden zum besten Line-Up OKCs gehören. Qualitativ steht ihnen Dallas aber in nichts nach.

Unentschieden

Coaches:

Scott Brooks vs. Rick Carlisle

Wenn Brooks einen Weg findet Nowitzki zu stoppen ist die Serie praktisch entschieden. Auf der anderen Seite wird Carlisle wieder viele verschiedene Line-Ups probieren um zu schauen was funktioniert. Aufgrund des letzten Jahres:

Vorteil Mavs

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Fazit:

Eine schwer zu tippende Serie. Wie in der Saison und vergangenes Jahr in den Playoffs erwarte ich enge und umkämpfte Spiele die erst in den letzten Sekunden entschieden werden. Dort macht Durant den Unterschied.

OKC-Mavs 4:2