MySpox NBA Line der Woche
10.10.2012 um 03:37 Uhr
Geschrieben von fabger
Preview: Brooklyn Nets
The days of being able to ignore the Nets are over
1.Juli 2012: Anthony Morrow, Jordan Williams, Marshon Brooks und Johan Petro. Aus diesen 4 – nennen wir sie unterdurchschnittlichen – Spielern bestand der Nets Roster an diesem Tag. Ausgerechnet im Jahr des Umzugs nach Brooklyn stand GM Billy King vor dem Scherbenhaufen seiner Amtszeit, Experten forderten seinen Rauswurf. Wenn die Nets 4 Monate später die Saison gegen den Stadtrivalen Knicks eröffnen werden, stehen unter anderem 10 All-Star Nominierungen in der Starting 5. In einer bemerkenswerten Offseason gelang es den handelnden Personen aus einem langjährigen Lottery-Team einen sicheren Playoff-Teilnehmer zu formen, wenngleich es noch einige Hindernisse zu überwinden gilt, um ernsthaft als Contender angesehen zu werden.
Was ist neu?
Name, Spielort, Teamfarben, Trikots, Arena, Logo… Die Nets erlebten einen Umbruch der ligaweit seinesgleichen sucht. Mit dem Umzug nach Brooklyn soll das Kapitel der erfolgslosen New Jersey Nets nach 35 Jahren endgültig beendet und der Start einer neuen Ära eingeläutet werden. Die Vorzeichen hierzu sind gut, die Euphorie im Umfeld ist riesig.
Die wichtigste Neuerung ist der 100 Millionen Dollar schwere Fünfjahresvertrag von Deron Williams. Als GM King im Februar 2011 Favors, Harris und 2 Lottery-Picks nach Utah schickte, ging er hohes Risiko für einen Spieler, dessen Re-Sign völlig unklar war.
Dabei war es laut Aussage von D-Will vor allem ein weiterer Offseason-Move, der ihn vom Signing überzeugte. So fädelte man einen Trade mit den Hawks ein, der den sechsfachen Allstar Joe Johnson für nahezu unbedeutenden Gegenwert nach Brooklyn brachte. Zusammen dürften Williams und Johnson eines der besten Backcourt-Duos der Liga bilden, wenngleich auch das mit Abstand teuerste.
Mit Lopez, Humphries und Wallace unterschrieben die 3 restlichen Starter ebenfalls neue Verträge. Besonders letzterer kann als Neuverpflichtung angesehen werden, kam er doch erst zur Trade-Deadline letzten Jahres. Ebenfalls neu sind Frontcourt Scoring Maschine Teletovic, den man aus Europa verpflichtete, sowie Rebound und Flop-König Evans, Backup Point-Guard Watson, Inside-Scorer Childress und Amnesty-Opfer Blatche, der wohl seine letzte Chance in der NBA erhält.
Umfeld
Ein spendabler und schwerreicher Owner, eine neue, hochmoderne und ganz nebenbei 1 Milliarde $ teure Arena, ein rappender Superstar der dem Team Glamour verleihen soll – Es hat sich viel getan rund um die Nets. Der Umzug in diesem Jahr ist nun der finale Schritt hin zu einer neuen Ära, die von Fans und Medien enorm positiv aufgenommen wird.
GM King mag man aufgrund seiner „interessanten" Trades/Signings kritisieren, das Resultat seiner Arbeit - der aktuelle Roster - spricht jedoch für sich.
Mit Avery Johnson hat man einen Head Coach der in seiner Dallas-Zeit als einer der besten der Liga galt, den Nets in den letzten 2 Jahren seinen aggressiven Spielstil auf beiden Seiten des Courts aber nicht näher bringen konnte und in seinem dritten Jahr in der Bringschuld steht.
Stärken
Obwohl man letzte Saison noch auf einem recht enttäuschenden 23. Platz in der Offensive Efficiency lag, sollte die Offensive diese Saison das Prunkstück der Nets werden. Mit Williams hat man nach wie vor einen Top3 Point-Guard in den eigenen Reihen, der diese Saison erstmals Mitspieler bekommt, die er in Szene setzen kann. Zusammen mit Johnson bilden beide das vielleicht dynamischste und an beiden Enden des Courts stärkste Backcourt-Duo der Liga. Insbesondere Johnson sollte aufblühen und zum Spielstil des Teams passen. Mehr als 34% aller Angriffe letzte Saison waren Spot-Up Situationen oder Isolations, beides Stärken vom sechsfachen Allstar. Zudem bringen die Post-Up Qualitäten von Johnson und Wallace neue Möglichkeiten in der Offensive. Nicht vergessen sollte man Brook Lopez, von dem man sich endlich wieder eine verletzungsfreie Saison erhofft und der immer noch zu den offensivstärksten Centern der Liga gehört.
Auch die Bank könnte sich als eine große Stärke erweisen, wenngleich dies mit einigen Fragezeichen versehen werden muss. Brooks deutete bereits letzte Saison seine Scorer-Qualitäten an, viele erwarten einen großen Entwicklungsschritt in seiner neuen Rolle als 6th Man. Teletovic und Blatche versprechen ebenfalls Punkte von der Bank, wobei man beim einen abwarten muss, inwieweit er sein Spiel auf die NBA übertragen kann und beim anderen ob er sich, wie die letzten Jahre so häufig, wieder einmal selbst im Weg steht.
Schwächen
Platz 29 in der Defensive Efficiency, nur die Bobcats waren noch schlechter. Platz 26 in der Opponent Rebound Rate. Platz 27 in der Rebound Rate. Platz 28 in der Defensive Rebound Rate. Platz 28 in der Opponent Shooting % Rate.
Die Defensive letzte Saison glich einer absoluten Katastrophe. Auch wenn Williams, Johnson und Wallace zu den besseren Verteidigern und Reboundern auf ihrer Position gehören, dürfte es schwer werden einen großen Schritt vorwärts zu machen. Dies liegt insbesondere an den ungeheuren Schwächen in der Zone. Auch wenn Humphries ein solider Verteidiger ist, muss er sich vorallem in Post-Up Situationen noch stark verbessern. Schlimmer sieht es bei Brook Lopez aus. Noch schlechter als in Post-Ups verhält er sich beim Verteidigen des Pick n Roll. Durch mangelnde Switches und fehlende Geschwindigkeit läd er Guards immer wieder zu offenen Punkten oder seinen Gegenspieler zu einfachen Layups ein. Darüber hinaus ist er für einen 7-Footer ein unterdurchschnittlicher Rebounder.
Spieler im Fokus
Brook Lopez mag einer der offensivstärksten Center sein, aber noch dringender als einen 20PPG Average brauchen die Nets diese Saison knallharte Defense in der Zone. Es bleibt abzuwarten, ob Lopez nach langer Pause nicht nur wieder in alter Topform ist, sondern sich auch defensiv verbessert hat. Der Erfolg der Nets hängt jedenfalls stark mit der Performance von Lopez zusammen, ein erneuter Ausfall wäre eine Katastrophe und Ende aller Träume in den Playoffs eine gute Rolle zu spielen.
Eine weitere Schlüsselrolle wird Joe Johnson zukommen. Vom Status des überforderten Superstars in Atlanta befreit, erwarten nicht wenige einen Vulkanausbruch in der neuen Saison als Sidekick von D-Will.
Fazit
Es kommt eine Menge Arbeit auf Avery Johnson zu, nicht umsonst gab er an in den Trainings Camps den Fokus auf die Defensive zu legen. Gelingt es Johnson dem Team eine defensive Identität einzuimpfen und aus einer Ansammlung von Superstars eine Einheit zu formen, wird mit den Nets zu rechnen sein, wenngleich es in Jahr eins in Brooklyn noch nicht reichen wird Heat und Celtics anzugreifen. Mehr Siege als in den letzten 2 Jahren zusammen(46) und somit ein sicherer Playoff-Platz sollte allerdings das Minimalziel sein.
1.Juli 2012: Anthony Morrow, Jordan Williams, Marshon Brooks und Johan Petro. Aus diesen 4 – nennen wir sie unterdurchschnittlichen – Spielern bestand der Nets Roster an diesem Tag. Ausgerechnet im Jahr des Umzugs nach Brooklyn stand GM Billy King vor dem Scherbenhaufen seiner Amtszeit, Experten forderten seinen Rauswurf. Wenn die Nets 4 Monate später die Saison gegen den Stadtrivalen Knicks eröffnen werden, stehen unter anderem 10 All-Star Nominierungen in der Starting 5. In einer bemerkenswerten Offseason gelang es den handelnden Personen aus einem langjährigen Lottery-Team einen sicheren Playoff-Teilnehmer zu formen, wenngleich es noch einige Hindernisse zu überwinden gilt, um ernsthaft als Contender angesehen zu werden.
Was ist neu?
Name, Spielort, Teamfarben, Trikots, Arena, Logo… Die Nets erlebten einen Umbruch der ligaweit seinesgleichen sucht. Mit dem Umzug nach Brooklyn soll das Kapitel der erfolgslosen New Jersey Nets nach 35 Jahren endgültig beendet und der Start einer neuen Ära eingeläutet werden. Die Vorzeichen hierzu sind gut, die Euphorie im Umfeld ist riesig.
Die wichtigste Neuerung ist der 100 Millionen Dollar schwere Fünfjahresvertrag von Deron Williams. Als GM King im Februar 2011 Favors, Harris und 2 Lottery-Picks nach Utah schickte, ging er hohes Risiko für einen Spieler, dessen Re-Sign völlig unklar war.
Dabei war es laut Aussage von D-Will vor allem ein weiterer Offseason-Move, der ihn vom Signing überzeugte. So fädelte man einen Trade mit den Hawks ein, der den sechsfachen Allstar Joe Johnson für nahezu unbedeutenden Gegenwert nach Brooklyn brachte. Zusammen dürften Williams und Johnson eines der besten Backcourt-Duos der Liga bilden, wenngleich auch das mit Abstand teuerste.
Mit Lopez, Humphries und Wallace unterschrieben die 3 restlichen Starter ebenfalls neue Verträge. Besonders letzterer kann als Neuverpflichtung angesehen werden, kam er doch erst zur Trade-Deadline letzten Jahres. Ebenfalls neu sind Frontcourt Scoring Maschine Teletovic, den man aus Europa verpflichtete, sowie Rebound und Flop-König Evans, Backup Point-Guard Watson, Inside-Scorer Childress und Amnesty-Opfer Blatche, der wohl seine letzte Chance in der NBA erhält.
Umfeld
Ein spendabler und schwerreicher Owner, eine neue, hochmoderne und ganz nebenbei 1 Milliarde $ teure Arena, ein rappender Superstar der dem Team Glamour verleihen soll – Es hat sich viel getan rund um die Nets. Der Umzug in diesem Jahr ist nun der finale Schritt hin zu einer neuen Ära, die von Fans und Medien enorm positiv aufgenommen wird.
GM King mag man aufgrund seiner „interessanten" Trades/Signings kritisieren, das Resultat seiner Arbeit - der aktuelle Roster - spricht jedoch für sich.
Mit Avery Johnson hat man einen Head Coach der in seiner Dallas-Zeit als einer der besten der Liga galt, den Nets in den letzten 2 Jahren seinen aggressiven Spielstil auf beiden Seiten des Courts aber nicht näher bringen konnte und in seinem dritten Jahr in der Bringschuld steht.
Stärken
Obwohl man letzte Saison noch auf einem recht enttäuschenden 23. Platz in der Offensive Efficiency lag, sollte die Offensive diese Saison das Prunkstück der Nets werden. Mit Williams hat man nach wie vor einen Top3 Point-Guard in den eigenen Reihen, der diese Saison erstmals Mitspieler bekommt, die er in Szene setzen kann. Zusammen mit Johnson bilden beide das vielleicht dynamischste und an beiden Enden des Courts stärkste Backcourt-Duo der Liga. Insbesondere Johnson sollte aufblühen und zum Spielstil des Teams passen. Mehr als 34% aller Angriffe letzte Saison waren Spot-Up Situationen oder Isolations, beides Stärken vom sechsfachen Allstar. Zudem bringen die Post-Up Qualitäten von Johnson und Wallace neue Möglichkeiten in der Offensive. Nicht vergessen sollte man Brook Lopez, von dem man sich endlich wieder eine verletzungsfreie Saison erhofft und der immer noch zu den offensivstärksten Centern der Liga gehört.
Auch die Bank könnte sich als eine große Stärke erweisen, wenngleich dies mit einigen Fragezeichen versehen werden muss. Brooks deutete bereits letzte Saison seine Scorer-Qualitäten an, viele erwarten einen großen Entwicklungsschritt in seiner neuen Rolle als 6th Man. Teletovic und Blatche versprechen ebenfalls Punkte von der Bank, wobei man beim einen abwarten muss, inwieweit er sein Spiel auf die NBA übertragen kann und beim anderen ob er sich, wie die letzten Jahre so häufig, wieder einmal selbst im Weg steht.
Schwächen
Platz 29 in der Defensive Efficiency, nur die Bobcats waren noch schlechter. Platz 26 in der Opponent Rebound Rate. Platz 27 in der Rebound Rate. Platz 28 in der Defensive Rebound Rate. Platz 28 in der Opponent Shooting % Rate.
Die Defensive letzte Saison glich einer absoluten Katastrophe. Auch wenn Williams, Johnson und Wallace zu den besseren Verteidigern und Reboundern auf ihrer Position gehören, dürfte es schwer werden einen großen Schritt vorwärts zu machen. Dies liegt insbesondere an den ungeheuren Schwächen in der Zone. Auch wenn Humphries ein solider Verteidiger ist, muss er sich vorallem in Post-Up Situationen noch stark verbessern. Schlimmer sieht es bei Brook Lopez aus. Noch schlechter als in Post-Ups verhält er sich beim Verteidigen des Pick n Roll. Durch mangelnde Switches und fehlende Geschwindigkeit läd er Guards immer wieder zu offenen Punkten oder seinen Gegenspieler zu einfachen Layups ein. Darüber hinaus ist er für einen 7-Footer ein unterdurchschnittlicher Rebounder.
Spieler im Fokus
Brook Lopez mag einer der offensivstärksten Center sein, aber noch dringender als einen 20PPG Average brauchen die Nets diese Saison knallharte Defense in der Zone. Es bleibt abzuwarten, ob Lopez nach langer Pause nicht nur wieder in alter Topform ist, sondern sich auch defensiv verbessert hat. Der Erfolg der Nets hängt jedenfalls stark mit der Performance von Lopez zusammen, ein erneuter Ausfall wäre eine Katastrophe und Ende aller Träume in den Playoffs eine gute Rolle zu spielen.
Eine weitere Schlüsselrolle wird Joe Johnson zukommen. Vom Status des überforderten Superstars in Atlanta befreit, erwarten nicht wenige einen Vulkanausbruch in der neuen Saison als Sidekick von D-Will.
Fazit
Es kommt eine Menge Arbeit auf Avery Johnson zu, nicht umsonst gab er an in den Trainings Camps den Fokus auf die Defensive zu legen. Gelingt es Johnson dem Team eine defensive Identität einzuimpfen und aus einer Ansammlung von Superstars eine Einheit zu formen, wird mit den Nets zu rechnen sein, wenngleich es in Jahr eins in Brooklyn noch nicht reichen wird Heat und Celtics anzugreifen. Mehr Siege als in den letzten 2 Jahren zusammen(46) und somit ein sicherer Playoff-Platz sollte allerdings das Minimalziel sein.
Aufrufe: 12688 | Kommentare: 34 | Bewertungen: 40 | Erstellt:10.10.2012
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