Bad Boys war einmal

Vor der letzten Saison hat sich viel in Detroit getan. Mit John Kuester wurde ein neuer Head-Coach ernannt, die Free Agents Charlie Villanueva, Ben Gordon und Ben Wallace wurden unter anderem unter Vertrag genommen. Außerdem kamen noch die Rookies Daye, Jerebko und Summers nach Detroit. Auch wenn man in Detroit mit niedrigeren Erwartungen als in den Vorjahren in die Saison startete, war man nach dem Jahr sehr enttäuscht.
27 Siegen standen 55 Niederlagen gegenüber, eine absolute Horror-Saison für die Pistons. Die Playoffs wurden um fast 20 Siege verfehlt. Aber von Umbruch ist nach diesem grauenhaften Jahr keine Spur. Man will dieses Jahr unbedingt in die Playoffs. Ob das Team um Leader Hamilton das schafft, bleibt abzuwarten..


Roster
Guards
Will Bynum
Rodney Stuckey
Ben Gordon
Richard Hamilton
Terrico White
Chucky Atkins(FA)
Tracy McGrady

Forwards
Austin Daye
Jonas Jerebko
Jason Maxiell
Tayshaun Prince
DaJuan Summers
Charlie Villanueva


Center
Greg Monroe
Ben Wallace
Chris Wilcox




Was ist neu?

Nicht vieles. Die auslaufenden Verträge von Guard Will Bynum, der letzte Saison im Schnitt 10 Punkte und 4,5 Assists beisteuerte und einem der Publikumslieblinge und ehemaligen Mitglied der "Bad Boys" Ben Wallace (5,5PPS ; 8,7 RPS) wurden verlängert. Beim Draft wurde in Runde 1 Center Greg Monroe an 7.Stelle gezogen.
Der 2,11m große Monroe legte in der letzten College Saison 16,1 Punkte und knapp 10 Rebounds auf. Auf ihn darf gespannt sein, denn einige Experten trauen ihm eine ganz steile Karriere zu. Zweitrundenpick Terrico White, der an 36. Stelle gezogen wurde, hat nach guten Trainingseindrücken ebenfalls einen Vertrag erhalten.
Doch der spektakulärste Neuzugang dürfte Ex-Rocket Tracy McGrady sein. Der Shooting Guard/ Small Forward war als Free Agent auf dem Markt und wurde auch bei den Miami Heat gehandelt, nach einige Trainings in Miami scheiterte der Transfer an den Gehaltsvorstellungen von T-Mac und daran welche Rolle McGrady im Team einnehmen sollte. Nach dem geplatzten Deal mit Miami stand plötzlich drei, vier Tage später sein Wechsel zu den Pistons fest. Letzte Saison bestritt T-Mac nur 30 Spiele, im Schnitt erzielte er um die 9 Punkte. Viel zu wenig für McGrady der in der Karriere einen Schnitt von über 21 Punkten aufweisen kann. Dieses Jahr will er wieder voll angreifen. Er will es seinen Kritikern und denen zeigen, die es ihm nicht zutrauten, nach seiner schweren Knieverletzung wieder in die NBA zurückkehren zu können. Coach Kuester ist von T-Mac´s Trainingsleistungen hin und weg, lobte den Neuzugang häufig. Ob Big Sleep wieder aufgewacht ist, muss man abwarten.

Stärken
Schwierig. Vielleicht die Unberechenbarkeit. Es ist schwierig die Pistons einzuschätzen. Außerdem ist das Roster sehr ausgeglichen besetzt. Dank den Neuzugängen ist man auf eigentlich allen Positionen dreifach besetzt, was aufgrund von Verletzungen und Co extrem wichtig werden kann in einer langen Saison. Weitere Stärken sind bei den Pistons schwer auszumachen.

Schwächen
Schwächen haben die Pistons viele. Beispiel gefällig ? Mit gerade mal 94 Punkten im Schnitt haben die Pistons die zweitschlechteste Offense der Liga. Von der Dreierlinie gehört man zu den drei schlechtesten Teams und auch bei den Assists liegt man im unteren Drittel. Das Problem : Die Defense ist auch nicht besser. In Sachen Rebounding und Blocks liegt man auf dem vierten Platz, wenn man die Tabelle umdreht. Bei den Steals steht man noch am besten da, allerdings auch nur im Mittelfeld. Wieso ich all diese Statistiken von letzter Saison anführe? Ganz einfach. Bei den Pistons hat sich nicht so viel getan, dass man innerhalb einer Saison diese
Schnitte um einiges verbessern könne. Letzte Saison eine der großen Schwächen war die Inkonstanz im Kader. Einzig Rookie Jonas Jerebko und Spielmacher Rodney Stuckey konnten über längere Distanz konstant gut spielen. Die eigentlich Anführer des Teams wie Richard Hamilton, Tayshaun Prince und der alternde Center Ben Wallace haben mehr schlechte wie gute Spiele abgeliefert.

Das Umfeld
Seit 2009 steht John Kuester bei den Pistons an der Seitenauslinie. Der Ex-NBA Profi war zuvor als Assistent bei vielen NBA-Teams, u.a bei den Cavs, Magic, Nets, 76ers, Celtics und auch bei den Pistons.
GM Joe Dumars ist eine Pistons-Legende und Hall of Famer. Auch wenn das nicht viel mit Managing zu tun hat, so was spricht für sich. Von Klubbesitzerin Karen Davidson gibt es nicht viel zu berichten. Sie interessiert sich nicht für den Klub, hat diesen nur geerbt. Das einzige was man derzeit von ihr hört ist, dass sie die Pistons lieber heute als morgen verkaufen würde. Fast-Food-Ketten Besitzer Micheal Illitch will die Pistons nach übereinstimmenden Medienberichten aufkaufen. Illitch besitzt bereits Vereine in der NFL und NHL. Wenn der Deal über die Bühne geht, wäre erst einmal Ruhe eingekehrt in Detroit. . Das Management sollte sich auf jeden Fall auf einen Neuaufbau gefasst machen, vielleicht im nächsten Jahr, vielleich aber auch erst später. Aber im Palaca of Auburn Hills hofft man auf guten Basketball und natürlich auf die Playoffs. Und das so schnell wie möglich.

Spieler im Fokus
Dürfte wohl jedem klar sein, dass Tracy McGrady im Fokus stehen wird. Wer Jahre lang zu den besten Scorern der NBA gehörte, dann vom Verletzungspech verfolgt wird und jetzt wieder angreifen will, zieht natürlich viel Aufmerksamkeit auf sich. Auch wenn er warscheinlich nicht in der Starting Five stehen wird, dürfte jeder Schritt von Big Sleep genauestens beobachtet werden. Von den bisherigen Aussagen über sein Training usw. dürfte er eine durchaus gute Saison spielen können. Es ist T-Mac auch zu gönnen, denn es wäre schade, wenn ein Spieler seiner Klasse die Bühne der NBA unter diesen Umständen verlassen müsste. Das gilt es für McGrady zu verhindern und das weiß er auch. Deswegen wird er härter trainieren als je zuvor um zu zeigen, dass er es noch drauf hat.

Fazit
Die Pistons sind in der Offense wie auch in der Defense nicht gerade gut. Sie werden auch diese Saison wieder große Probleme haben 35 Siege einzufahren. Von den Playoffs braucht man in Detroit nicht zu reden, dazu ist das Team nicht in der Lage. In der Eastern Conference, die von Jahr zu Jahr besser wird, hat Detroit kein Wort mitzureden. 30-35 Siege dürften die Pistons einfahren, mehr ist aber auch nicht drin.