It's a long way to Harrison


Manche Dinge wiederholen sich: LeBron fliegt in den Playoffs raus, Redd verletzt sich und der Star der Raptors kehrt Kanada den Rücken. In die lange Reihe der Flüchtlinge reihte sich nun auch Chris Bosh ein. In bester Brasilianermanier zog er ins warme Miami, um sich endlich seinen Traum vom Ring zu erfüllen. Auch wenn sich diese Entwicklung angedeutet hatte war die Enttäuschung in Toronto groß. In der Saison hatte Bosh überragend gespielt und so die Raptors lange Zeit auf Platz 5 im Osten gehalten. Mit seiner Verletzung fiel das Team aber auseinander und der Playoffeinzug wurde denkbar knapp verspielt. In der kommenden Saison heißen die Hoffnungsträger statt Bosh und Turkoglu nun DeRozan und Weems. Fortschritt sieht anders aus.

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Guards:
Marcus Banks
Leandro Barbosa
Jose Calderon
DeMar DeRozan
Jarrett Jack
Sonny Weems

Forwards:
Ed Davis
Joey Dorsey
Ronald Dupree
Reggie Evans
Amir Johnson
Linas Kleiza
Julian Wright


Center:
Solomon Alabi
David Andersen
Andrea Bargnani

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Was ist neu?
Rebuild/Schadensbegrenzung die x-te. Im Draft angelte man sich den vielversprechenden PF Ed Davis, der überraschenderweise bis Platz 10 fiel. Unglücklicherweise verletzte sich der Linkshänder am Knie und es bleibt abzuwarten, wie sehr ihn das einschränken wird. Vom frisch gebackenen griechischen Vizemeister holte man Linas Kleiza, der eine wesentlich größere Rolle als bei den Nuggets spielen soll. Ein Ersatz für Kleiza wird Julian Wright sein, den man im Tausch für Marco Belinelli aus NO bekam. Er soll die Mannschaft vor allem defensiv verbessern. Ein großer Pluspunkt in der Offseason der Raptors war der Trade des türkischen Flops Turkoglu zu den Suns. Leandro Barbosa wird seine Qualitäten wesentlich besser in Toronto einbringen können als der geschasste Hedo. Aus Houston kam David Andersen, der Bargnani auf der 5 Verschnaufpausen bringen soll. Ob Joey Dorsey und Ronald Dupree mehr als Trainingscampbodies sind bleibt abzuwarten.

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Umfeld:

Im Laufe der Offseason wurden einige minimale Änderungen im Front Office vorgenommen. Scout Ujiri wechselte nach Denver und wurde durch Marc Eversley ersetzt. Alvin Williams wird sich individuell um die Spieler kümmern um Schwächen und Stärken weiter zu reduzieren bzw. zu entwickeln. Ansonsten war es wie immer ziemlich unruhig. Colangelo kritisierte den Ex-Star Chris Bosh, was von den Medien aber sehr übertrieben wurde. Er blamierte sich auch bei dem gescheiterten Trade von Matt Barnes als er zeigte, dass er die Birdregel noch nicht ganz verstanden hat. Man war sehr aktiv auf dem Markt und versuchte, Jose Calderon im Paket mit auslaufenden Verträgen abzugeben. Wenn nicht MJ als Owner der Bobcats im letzten Moment eingeschritten wäre, hätte man dies auch geschafft. Aktuell wird Toronto Interesse an den beiden Freeagents Bobby Brown und Erick Dampier nachgesagt. Mit der Tradexception aus dem Bosh-Trade hofft man noch auf ein wesentliches Upgrade des Kaders.

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Stärken:

Ist mannschaftliche Geschlossenheit ein anderes Wort für fehlende Starpower? Ziel soll es sein, den Verlust von Bosh im Kollektiv aufzufangen. Besonders von DeRozan, Weems und Bargnani erwartet man eine Steigerung im Scoring. Auch wenn kein reines Run&Gun gespielt werden soll, so ist der Tempobasketball wohl die beste Option für dieses athletische Team. Dazu braucht man aber eine gute Defense und genau dort sollte man einen Sprung zum Vorjahr verzeichnen. Mit Bosh, Hedo und Jose sind 3 Löcher aus der S-5 verschwunden. Wenn das Team es schafft über eine verbesserte Defense ins Spiel zu kommen sind sie für die eine oder andere Überraschung gut.

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Schwächen:

Letztes Jahr gehörte man zu den stärksten Offensivteams, doch davon ist nicht viel übrig. Besonders im Post hat man keine echte Option. DeRozan, Weems und Kleiza sind (noch) nicht in der Lage ihren eigenen Wurf zu kreieren und somit von Setplays abhängig. Bargnani ist ein potenter Scorer, aber wie sehr er vom Abgang Boshs profitiert bzw. darunter leidet wird entscheidend. Das Potenzial für 20 ist da, aber er gilt schon seit einiger Zeit als ewiges Talent. Besonders seine Reboundschwäche wird sich bemerkbar machen. Nebenmann Amir Johnson ist zwar stark an den Brettern, aber kein Vergleich zu CB4. Wenn man eine gute Defense spielen will braucht man auch gute Verteidiger. Außer Johnson hat aber keiner der Starter diesen Ruf. Auch Jay Triano ist kein defensives Mastermind, was dem Team nicht weiter helfen wird. Ohne eine massive Umstellung bei den Coaches wird sich die Defense nicht verbessern. Die Bank ist okay, doch besonders auf der Centerposition fehlt eine echte Alternative. Alabi gehört zwar die Zukunft, aber wann er dem Team helfen kann ist fraglich. Andersen ist ein ähnlicher Center wie Bargnani nur wesentlich schlechter.

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Spieler im Fokus: Demar DeRozan

"Heir Canada" soll endlich das nehmen, was ihm zugesprochen wird. Das neue Young Gunz Image ist schon auf ihn zurückzuführen, jetzt muss er auch Taten folgen lassen. In der Offseason hat er intensiv an seinem Ballhandling, dem Wurf und der Defense gearbeitet. Gemeinsam mit Sonny Weems soll er die seit Wince verwaisten Flügel der Raptors wiederbeleben. Mehr Wurfmöglichkeiten wird er bekommen. Besonders in der Transition kann er mit seiner Explosivität und Athletik für Highlights sorgen. Entwickelt er sich zu einem ernstzunehmenden Scorer wäre der erste wichtige Schritt genommen, sowohl persönlich, als auch für das Team.

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Fazit:

Reload, not rebuild durfte man öfter lesen. Doch Fakt ist, dass man um von den Playoffs zu träumen auf Breakout-Seasons von gleich mehreren Akteuren hoffen muss. Nicht gerade eine hoffnungsvolle Perspektive. Man hat unglaublich viele Fragezeichen im Roster, die letztendlich verhindern werden, dass die Raptors eine große Überraschung schaffen. Die interessanteste Frage lautet: Wo kann man sich in der Draftlottery 2011 platzieren?