MySpox NBA Line der Woche
29.12.2011 um 11:52 Uhr
Geschrieben von Mutu77
Preview 2011/2012 Atlanta Hawks
Die letzten Saisons verliefen für die Hawks stets gleich: Bereits seit drei Jahren spielt Atlanta immer eine gute Regular Season, holt über vierzig Siege, zieht in die Playoffs ein, erreicht auch dort die zweite Runde und zieht dort regelmäßig den Kürzeren. Das Team schien zu gut, als, dass man es aufgeben sollte, um einen Rebuild zu starten, doch auch zu schwach, um um einen Titel mitzuspielen. Die großen Kaderaufbesserungen blieben in diesem Jahr aus, also wie will man jetzt mehr erreichen?
Was ist neu?
Das Grundgerüst des Teams ist immer noch das Gleiche: Bereits seit Jahren ist das Hawks-Team aufgebaut um seine drei Stars Joe Johnson, Al Horford und Josh Smith. Um Letzteren rankten sich schon während der letzten Saison hartnäckig Tradegerüchte, laut denen das Front Office der Hawks daran interessiert sei den Forward für einen echten Center einzutauschen. Aktuell scheinen diese Überlegungen allerdings abgeklungen zu sein und man vertraut erneut auf das erprobte Trio.
Einen namhaften Abgang musste Atlanta trotzdem verkraften: Jamal Crawford, der viertbeste Scorer Atlantas und Sixth Man des Jahres 2010, entschied sich als Free Agent ein Vertragsangebot der Portland Trail Blazers über 5 Mio. $ anzunehmen und verließ Georgia somit ohne Gegenwert.
Die Hawks fanden aber Ersatz für ihren Sixth Man und verpflichteten die beiden Shooting Guards Tracy McGrady und Willie Green. Beide hatten schon in der letzten Saison die Rolle des Sixth Man in ihrem Team inne und lieferten in begrenzter Spielzeit solide Statistiken.
Besonders von McGrady erhofft man sich Einiges: T-Mac verfügt zwar längst nicht mehr um die Explosivität und Athletik dank der er früher geliebt wurde und einen der besten Scorer der Liga darstellte, doch verfügt er weiterhin über einen hohen Basketball-IQ und kann mit seiner Erfahrung jedem Team weiterhelfen. Mit Jannero Pargo (Guard), Jerry Stackhouse (Small Forward) und Vladimir Radmanovic (Forward) verpflichteten die Hawks zudem weitere erfahrene Rollenspieler, die während der Saison aber wohl mit stark begrenzter Spielzeit auskommen werden müssen. Ivan Johnson (Forward) und Donald Sloan (Shooting Guard) wurden zudem aus der NBA D-League verpflichtet und werden sich erst mal einen Platz in der Rotation erkämpfen müssen.
Umfeld:
Da General Manager Rick Sund und Coach Larry Drew noch nicht allzu lange einen Posten bei den Hawks innehatten und bisher auch einen ganz soliden Job erledigten, blieben die Personaldiskussionen in Atlanta diese Off-Season aus. Auch wenn das Team unter Drew gegenüber den letzten beiden Regular Season-Platzierungen von Mike Woodson (3. und 4.) um einen Rang abrutschte, schaffte Drew doch das, was Woodson zwei Mal in Folge nicht vermocht hatte. Zum Einen eine Serie ohne Heimvorteil zu gewinnen und zum Anderen endlich mal wieder ein Conference Semifinal-Spiel zu gewinnen (zwei Siege letztes Jahr nach 13 Zweitrunden-Niederlagen in Folge).
Stärken:
Das Team der Hawks ist extrem variabel. Joe Johnson ist zwar der klare Go-to-Guy in der Offensive, mit Al Horford, Josh Smith und mit Abstrichen noch Marvin Williams, Tracy McGrady und Jeff Teague hat man aber weitere Spieler im Team, die sich ihren eigenen Wurf erarbeiten können und immer für mindestens 15 Punkte gut sein können.
Die Hawks können zudem sowohl von außen, als auch „in the paint" zu Punkten kommen und, auch wenn sie eine langsame Spielweise bevorzugen, dank ihrer athletischen Spieler wie Josh Smith oder Jeff Teague auch im Fastbreak zu Punkten kommen.
Defensiv verfügt Atlanta mit Joe Johnson, Josh Smith und Al Horford, auch ohne Kirk Hinrich als Starter, über einige hervorragende Verteidiger auf dem Perimeter, die in dieser Kategorie zu dem Besten auf ihrer Position zählen.
Schwächen:
Atlanta fehlt weiterhin ein echter Center. Jason Collins und Zaza Pachulia haben bereits mehrfach bewiesen, dass sie nicht mehr als solide Rollenspieler sind, die nicht die Qualität haben in einem NBA-Team zu starten. Mit Al Horford und Josh Smith unter dem Korb konnte man zwar immer wieder Mismatches in der Offensive erzeugen, da die gelernten Forwards den meisten ihrer Gegenspieler auf der Fünf oder Vier in puncto Schnelligkeit und Beweglichkeit überlegen sind, defensiv fehlt ihnen häufig aber auch die Körpermaße und -größe, um starke Postdefender oder Rebounder darzustellen. So belegt Atlanta im Ranking der Reboundrate, sowie Offensivreboundrate Plätze im unteren Drittel der Liga.
Desweiteren stellt keiner der Reservespieler auf den großen Positionen eine echte Alternative zu den Startern da. Während der Backcourt mit Hinrich, McGrady und Green ausreichend gut besetzt ist, verfügen weder die eben genannten Collins und Pachulia, noch die Neuzugänge Radmanovic und Ivan Johnson, über genügend Klasse um die Starter im Falle eines Formtiefs oder einer Verletzung würdig vertreten zu können.
Spieler im Fokus: Jeff Teague
Wenn es (noch) einen Spieler im Kader der Hawks gibt, der die jahrelange Stagnation positiv beenden kann, dann ist es Jeff Teague. Bereits seit Jahren sind die Hawks auf der Suche nach einer ordentlichen Lösung auf der Eins, Mike Bibby schaffte es nicht die Erwartungen zu erfüllen, Kirk Hinrich spielte solide, verlor seinen Starterplatz aber in den Playoffs an den jüngeren Teague.
Der 23-jährige stellt zwar keinen echten Floor General dar, mit einem so hervorragenden Ballhandler wie Joe Johnson auf der Zwei kann Atlanta sich diesen Umstand allerdings erlauben. Teague verfügt über eine hervorragende Schnelligkeit und Athletik und spielt ordentliche Defense. Während der letzten Saison schaffte er es zudem seinen Distanzwurf zu verbessern (37% Dreier) und brachte in den Playoffs auch die ersehnte Konstanz in seine Leistungen (13 Punkte und 3,5 Assists in 30 Minuten). Wenn Teague es schafft einen weiteren Schritt nach vorne zu tun und das Hawks-Trio in der Offensive zu entlasten, so kann man sich als Hawks-Fan zumindest wieder kleine Hoffnungen machen, dass es diesmal eventuell zu mehr als einem Conference-Semifinal-Aus reicht.
Fazit & Prognose:
Die Hawks sind nicht unbedingt schlechter geworden, konnten Crawford gut ersetzen und können auf einen erneuten Leistungsschub von Jeff Teague hoffen. Die Konkurrenz im Osten ist allerdings stärker geworden. Neben den klar favorisierten Teams aus Miami und Chicago und den sich etwa auf Augenhöhe befindenden Magic und Celtics, stellen nun auch die Indiana Pacers und die New York Knicks, die sich beide ordentlich verstärken konnten, eine echte Konkurrenz für Atlanta dar. Prognose: Platz 5-6 und wahrscheinlich keine Conference Semifinals in Atlanta.
Aufrufe: 5274 | Kommentare: 12 | Bewertungen: 13 | Erstellt:29.12.2011
ø 8.0
KOMMENTARE
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03.01.2012 | 17:22 Uhr
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diddoff :
RT @Mutu777: Man, sind die Hawks schlecht. Und Smith ist noch schlechter.0
03.01.2012 | 14:51 Uhr
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Mutu77 :
Mit wem haben sie denn Crawford ersetzt? T-Mac? Ernsthaft? Das wird wohl nicht reichensah doch gestern schon ganz nett aus
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02.01.2012 | 09:22 Uhr
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diddoff :
Es geht los. Die schlimmste Diskussion im Basketball: XY ist ein guter Verteidiger. ^^
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02.01.2012 | 02:11 Uhr
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Mutu77 :
Johnson würde ich schon so einstufen. Und bei Horford geht es nur um seine Perimeter Defense, vor allem Help-Defense im Pick & Roll. Und das ist keine Selbsteinschätzung, das habe ich bestimmt schon 10x in Bezug auf ihn gehört oder gelesen.
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02.01.2012 | 01:02 Uhr
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Jasper32 :
Mit wem haben sie denn Crawford ersetzt? T-Mac? Ernsthaft? Das wird wohl nicht reichen.Die Offensive der Hawks ist viel zu eindimensional, als dass man sie fürchten müsste. Im Osten sind sie ein gutes Team betrachtet man die gesamte NBA sind sie Durchschnitt.
Joe Johnson und Horford hervorragende Verteidiger? Come on.
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30.12.2011 | 12:59 Uhr
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30.12.2011 | 11:09 Uhr
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Ansonsten gilt für die Hawks Stillstand = Rückschritt und man bekommt das Gefühl dass die Verantwortlichen selbst nicht wissen wo die Reise hingehen soll. Man hat in der Offseason höchtens halbherzig versucht die Center-Problematik zu lösen. Den Crawford Abgang hat man auch nicht wirklich versucht zu kompensieren, sondern man verlässt sich ausschließlich darauf dass Jeff Teague den nä. Schritt macht. Stattdessen hat man ein paar Rollenspieler ausgetauscht und schaut nun mal.
Nimmt man jetzt noch den JJ-Deal aus dem letzten Jahr hinzu, wirkt das ganze Kadermanagement irgendwie recht konzeptlos...
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29.12.2011 | 18:37 Uhr
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arm3nia :
Hast aber als Konkurrenzteam doch glatt die 76ers vergessen....Genau. Frechheit. 1 Pkt.
Im Ernst: Grundsolider Blog. Bälle passen und würde mich auch deiner Prognose anschließen. 10 Pkt.
Bei den Hawks herrscht irgendwie Stillstand auf relativ hohem Niveau.
Keine Ahnung, wie lange das Front Office noch so weiter machen will?!
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Das Zitat ist ja aus dem 1. Viertel und Smith war sowieso schlecht.