Rückblick 2011

Es sah lange Zeit nicht so aus, als wenn man die Saison mit einem 8-8 Record abschließen würde. Nach 7 Spielen stand man bei einer peinlichen 1-6 Bilanz, doch man schaffte es mit einer starken zweiten Saisonhälfte die Spielzeit zu retten. Ausschlaggebend für den Leistungssprung war die deutlich verbesserte Defense. Sorgen machten wie schon 2010 die Quarterbacks. Der teuer verpflichtete Kevin Kolb konnte in seiner ersten Saison in der Wüste nicht überzeugen.

Offseason:

Große Spielerverpflichtungen waren bei der Capsituation nicht zu erwarten und fanden auch nicht statt. Aus San Francisco holte man O-Liner Adam Snyder, der dort nur selten überzeugte. Als Ersatz für den nach Miami gewechselten Back-Up Corner Richard Marshall verpflichtete man William Gay aus Pittsburgh. In der ersten Runde des Draftes sicherte man sich die Rechte an Michael Floyd. Er soll gegenüber von Larry Fitzgerald spielen und dafür sorgen, dass dieser nicht ununterbrochen gedoppelt werden kann. In Runde 3 zog man CB Jamell Fleming, der sich momentan im Kampf um den Starterposten befindet.

Offense:

Wenn ein Team in die Saison geht ohne einen designierten Starter auf der Quarterbackposition sorgt das bei Beobachtern meist für Stirnrunzeln. Wenn die beiden Spieler, die um den Job kämpfen auch noch beide letztes Jahr keine gute Leistung gezeigt haben verliert man als Fan ein wenig die Hoffnung. Kevin Kolb spielte etwas besser (1955 Yards, 9 TD, 8 INT) während Skelton für 1913 Yards, 11 TD und 14 INTs warf. Als Favorit gilt Kolb und es wäre eine große Überraschung, falls die Cardinals ihn absägen würden.
Auch die O-Line gibt nur bedingt Grund zur Freude. Vergangene Saison erlaubten sie die zweitmeisten Sacks (54) der NFL. Ob dies mit Neuzugang Snyder deutlich besser wird darf bezweifelt werden. Die bessere Seite der O-Line bekommt man zu sehen wenn sie für den Run blocken dürfen. Mit den Picks aus der vierten (Bobby Massie) und fünften Runde (Senio Kelemete) des 2012er Draftes hat man zwar versucht auf diese Schwäche zu reagieren, doch so schnell werden sich die 2 Rookies wohl nicht aufdrängen.
Bei den Running Backs ist das Bild durchwachsen. Beanie Wells war endlich wieder eine Saison fit und spielte seine bisher beste NFL-Saison, doch in dieser Off-Season musste er sich erneut einer Knie-OP unterziehen. Was nur als kleinerer Eingriff geplant war führte dazu, dass er erst vor 3 Tagen ins Trainingscamp einstieg. Ryan Williams, 2nd Round Pick des letzten Jahres, hat die komplette letzte Saison wegen einer Knieverletzung verpasst doch ist jetzt bereit für die NFL. Er wird eine spürbare Verbesserung hinter Wells sein doch auch er ist von Knieproblemen geplagt.
Keine Sorgen braucht man sich um die Receiver zu machen. Larry Fitzgerald gehört zu den besten Spielern auf seiner Position und hat endlich nach dem Abgang von Anquan Boldin einen starken #2-Receiver. Ob Rookie Floyd die Erwartungen sofort erfüllen kann bleibt abzuwarten, doch eine Verstärkung ist er auf jeden Fall. Mit Doucet als Slotreceiver und Andre Roberts ist man hier tief besetzt.
Bei den Tightends steht noch nicht fest wer der Starter wird. Die Coaches sparten nicht mit Lob für Rob Housler was ein Hinweis darauf sein könnte, dass er den Vorzug gegenüber Jeff King erhält. Als Absicherung ist noch Veteran Todd Heap im Kader.



Defense:

Die Defense war der Hauptgrund für das doch noch vernünftige Abschneiden der Birds im letzten Jahr. Sie erlaubte in den ersten 7 Spielen der Saison 26,1 Punkte, in den abschließenden 9 nur noch 18,3 Punkte pro Spiel. Welches Gesicht man von ihnen 2012 zu sehen bekommen wird ist jedoch schwer einzuschätzen.
Die defensive Line gehört zu den besseren der NFL. Darnell Dockett und Calais Campbell gehören zu den starken Spielern auf ihren Positionen, lediglich Nosetackle Dan Williams schafft es nicht zu überzeugen. Ihm wurde von David Carter, einem Pick aus der 6. Runde von 2011, der Rang abgelaufen was dazu führte, dass Williams zwar startete, aber Carter mehr Snaps bekam. Auch 2012 wird Dan Williams der Starter sein, doch wenn er es nicht endlich schafft zu überzeugen werden sich die Birds anderweitig umsehen müssen.
Lange Zeit das große Problem der D sorgen die Linebacker nicht mehr für Sorgenfalten. Daryl Washington blühte auf und wird wenn er sich weiter so entwickelt demnächst im Pro Bowl zu finden sein. Neben ihm wird wohl Paris Lenon starten. Die beiden Outsidelinebacker werden Sam Acho und O'Brien Schofield sein. Beide machten letztes Jahr vor allem in der zweiten Saisonhälfte auf sich aufmerksam. Sie verbuchten 6 bzw. 5 Sacks in unregelmäßiger Einsatzzeit und sollten dieses Jahr den Passrush deutlich verstärken. In der Run- und Passcoverage haben sie aber noch Probleme. Trotzdem wurde hier der Umbruch erfolgreich vollzogen und die Linebackergroup deutlich verjüngt.
In der Secondary ist nur der zweite Cornerbackposten noch zu haben. Um diesen streiten sich mit Jefferson, Toler, Fleming und Gay gleich 4 Spieler. Unabhängig davon wer sich durchsetzt muss man festhalten, dass die Cornerbacks eine kleine Schwachstelle der Defense sind. Patrick Peterson sorgte zwar mit spektakulären Returns für Aufsehen, doch in der Verteidigung waren seine Stats mit 59,7% erlaubten Completions und 7,7 Yards per Attempt nicht berauschend.
Die beiden Safeties stehen fest und haben schon 2 Jahre gemeinsam gespielt. Für FS Kerry Rhodes muss man hoffen, dass er von den vielen kleinen Verletzungen verschont bleibt. Sein Vertreter soll der neu verpflichtete James Sanders sein. Strong Safety Adrian Wilson gehört schon seit einigen Jahren zu den besten Spielern seiner Position und ist der Anführer dieser Defense.



Special Teams:

Mit Peterson und Stephens-Howlings hat man 2 der gefährlichsten Returnspieler der NFL in seinen Reihen. 5 Helme gibt es nicht, weil Kicker Jay Feely und Punter Davs Zastudil nicht zur Elite gehören.







Coaching Staff:

Coach Whisenhunt steht wieder vor einer schweren Aufgabe. Er hat ein auf vielen Positionen junges Team ohne guten Quarterback. Er hat es zwar geschafft die Mannschaft nach dem Superbowleinzug 2009 umzuformen und zu verjüngen, doch der Erfolg will sich nicht einstellen.



Fazit:

Die Cards werden diese Saison keine Bäume ausreißen, dafür sind zu viele Fragezeichen im Roster. Trotzdem steckt genügend Qualität im Team um dank der schwachen Division in die Nähe eines ausgeglichenen Records zu kommen. Ich erwarte einen 7-9 Record da man nicht immer so viele knappe Spiele gewinnt wie 2011 und die Defense nicht konstant so gut sein wird wie zum Saisonende.