MySpox NBA Line der Woche
05.03.2012 um 18:40 Uhr
Geschrieben von Jasper32
Rebuild in Kanada - 10 Fragen
Was passiert eigentlich in Kanada? Diese Frage stellt sich ein Basketballfan eher selten. In diesem Blog werde ich mich trotzdem mit einigen Fragen rund um die Toronto Raptors beschäftigen. Eingeteilt habe ich die Fragen in 3 Kategorien. Zuerst Fragen, die vor der Saison wichtige Themen bei den Raptors waren, dann Probleme die in der Saison entstanden sind und zum Schluss ein Ausblick auf mögliche Probleme bzw. Entscheidungen, die auf die Franchise zukommen.
Vor der Saison:
1. Kann jemand diesem Team Defense beibringen?
2. Macht DeRozan den nächsten Schritt in seiner Entwicklung?
3. Bargnani 2010/11 – Spätzünder oder Strohfeuer?
In der Saison:
4. Wer löst die Crunchtime- und Offensivschwäche der Raptors?
5. Soll James Johnson auch in den kommenden Jahren der Starter auf der SF-Position sein?
6. 12-25. Eine erfolgreiche Saison?
Ausblick:
7. Ed Davis oder Amir Johnson?
8. Calderon traden- ja oder nein?
9. Welcher Spieler aus dem 2012er Draft passt am besten nach Toronto?
10. Sollte das Front Office versuchen mit Barbosa zu verlängern?
1. Kann jemand diesem Team Defense beibringen?
Ja. In den vergangenen Jahren gehörte Toronto immer zu den schlechtesten Defensivteams. Bis auf einige wenige individuell gute Verteidiger(Wright, Amir und James Johnson, Evans) war die Defense quasi nicht vorhanden. Dwane Casey wurde unter anderem verpflichtet, weil er als exzellenter Defensivcoach bekannt ist und macht seinem Namen alle Ehre. Dieses Jahr lassen die Raptors nur 94,1 Punkte pro Spiel (Rang 11), und 43,2% aus dem Feld (Rang 9) zu. Das Defensivrating verbesserte sich von 112,7 (30.) auf 103,8 (16.). Zum ersten Mal seit der Saison 2007/08 lassen die Raptors unter 100 Punkte pro Partie zu. Diese Entwicklung darf man zum größten Teil dem Team um Headcoach Casey zuschreiben. Das Team wurde im Vergleich zum Vorjahr nur minimal verändert, doch der selbst auferlegte Fokus auf die Defense brachte den gewünschten Ertrag. Einen ganz wichtigen Schritt im Rebuild haben die Dinos also schon genommen.
2. Macht DeRozan den nächsten Schritt in seiner Entwicklung?
Nein. Die Schwierigkeiten mit denen DeRozan zu Beginn der Saison zu kämpfen hatte haben viele Beobachter überrascht. In vielen wichtigen Kategorien verschlechterte er sich im Vergleich zur Vorsaison. Besonders deutlich wird es bei der FG-%, die von 46,7 % auf 40,9 % sank. Im Februar spielte legte er zwar gute Werte auf mit 18,5 PpG und 45% aus dem Feld, doch es drängt sich eine Schlussfolgerung auf: DeRozan ist kein Spieler, der die Hauptlast eines Teams in der Offensive schultern kann. Sein Ballhandling ist ausbaufähig, der Jumper nicht zuverlässig genug und er ist oft angewiesen auf Mitspieler, die ihn bedienen oder Lücken reißen für ihn. Die Verletzungen von Bargnani haben einen negativen Einfluss auf sein individuelles Spiel gehabt. Trotzdem ist die Stagnation von DeRozan keine zu schlechte Nachricht, da er sich als Sidekick für Bargnani hervorragend eignet. Solange der gruselige Januar (14 Punkte/36%) nicht zum Normalfall wird, wird er seine Rolle als zweite Option in der Offensive der Raptors erfüllen.
3. Bargnani 2010/11 – Spätzünder oder Strohfeuer?
Schwer zu beurteilen in einer Saison, in der er nur 13 Spiele absolviert hat. Da er jedoch bald von seiner wieder aufgebrochenen Wadenverletzung zurückkehren soll kann man sich in den verbleibenden Saisonspielen ein Bild von ihm machen. Eine Tendenz ist jedoch absehbar: Mit Il Mago hat Toronto einen 7-6 Record, ohne ihn 5-19. Wem das noch nicht reicht kann an seinem individuellen Statsheet ablesen, dass er in diesen 13 Spielen in Punkten, FG-%, FT-%, Assists und Rebounds Karrierehöchstwerte abgeliefert hat. Spätzünder!
4. Wer löst die Crunchtime- und Offensivschwäche der Raptors?
Unklar. Die positive Entwicklung in der Defensive wird begleitet von einer Verschlechterung der Offense. Das Offensivrating sank von 105,9 auf 98,7, man wirft als Team nur 43,3% aus dem Feld und 89,4 Punkte sind der viertschlechteste Wert der Liga. In den Spielen mit Bargnani präsentierte man sich zwar leicht verbessert(99,78 ORTG, 43,9%, 90,5) aber immer noch nicht gut. In engen Spielen wurde das den Raptors besonders zum Verhängnis: Von den 16 Spielen, die mit 7 Punkten Unterschied oder weniger entschieden wurden gewannen die Dinos ganze 3. Noch auffälliger ist, dass alle 3 Siege in knappen Spielen mit Bargnani errungen wurden . Während die Anwesenheit des Italieners also extrem wichtig ist in der Crunchtime so ist er doch nicht die alleinige Lösung für die maue Offensive. Casey wird hier noch einiges an Arbeit verrichten müssen.
5. Soll James Johnson auch in den kommenden Jahren der Starter auf der SF-Position sein?
Nein. Schon seit 2 Jahren sind die Raptors auf der Suche nach einem Small Forward. Sowohl im Draft 2010, als auch im Draft 2011 fand sich aber kein passender Kandidat. Das Aufblühen von James Johnson brachte Fans und Verantwortliche ins Grübeln, ob man denn nicht schon den 3er der Zukunft in den eigenen Reihen hätte. Diesen Gedanken muss man aber höchstwahrscheinlich verwerfen. JJ ist ein klassischer Arbeiter, der sich die Sympathien der Fans und des Staffs in kürzester Zeit verdient hat. Sein Einsatz und seine Defense sorgten dafür, dass er sich vom Reservisten zum Starter mauserte. Auf der anderen Seite ist seine Offensive stark limitiert. Sein Distanzwurf ist wackelig und besonders hinter der Dreierlinie fühlt er sich unwohl (29% Karrierewert). Er wird Toronto als Bankspieler hoffentlich noch länger erhalten bleiben, doch als Starter braucht man einen Spieler der offensiv mehr leistet und einfach besser ist als er.
Hier gehts zu Teil 2
Aufrufe: 2590 | Kommentare: 4 | Bewertungen: 10 | Erstellt:05.03.2012
ø 9.9
KOMMENTARE
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06.03.2012 | 10:18 Uhr
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duderino11 :
guter blog
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05.03.2012 | 20:04 Uhr
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1
05.03.2012 | 19:54 Uhr
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Ich hätte noch eine 11. Frage: Wann kommen die coolen zweifarbigen Jerseys aus der VC-Ära endlich zurück? ;-D
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