Die Realität hat mich wieder. Nach Wochen wundervollen Urlaubs hocke ich also wieder im mal herbstlichen, mal zaghaft sommerlichen Köln.

Im Urlaub war es ja so, dass wir auf der kroatischen Insel, auf der wir uns befanden, beinahe vollständig von der Außenwelt abgeschnitten waren. Das ist jetzt ein bisschen sehr übertrieben, aber was ich damit sagen will: Es gab zwar ein Internetcafé und hier und da kam man auch in Bars ins Netz, aber im Grunde warteten wir auf Rauchzeichen aus der fernen Heimat. Also smste ich meinem Freund midget, ob es denn was Neues zu berichten gäbe aus dem Geißbockheim. Was er leider verneinen musste. Denn irgendwie kam der Transferzug nicht so richtig ins Rollen. Ich hatte ja gehofft, als ich nervös auf mein Handy starrte und auf seine Antwort wartete, wir hätten vielleicht den einen oder anderen Coup gelandet, aber: Pustekuchen.

Als ich zurückkehrte, versuchte ich, sämtliche Infos aufzusaugen, die mir entgangen waren. Sicher, ein bestimmtes Kölner Blatt, das allen Ernstes abstreitet, zum Boulevard zu zählen, sparte ich dabei weiterhin aus. Das tue ich bereits seit Schaefers zweitem Rücktritt. Den Rest galt es aber zu durchforsten.

Und so streunte ich durch weitere Informationsquellen und musste feststellen, dass mir mein lieber midget leider nichts vorenthalten hatte. Sicher, ansonsten war viel passiert: Ein spanischer Opernsänger befreit die FIFA nun vom Korruptionssumpf, Bayern muss doch im Eurocup antreten, wenn auch nur im Basketball, und ich hatte Franz Beckenbauer im Urlaub getroffen. Wenn auch nur so ein bisschen, denn schließlich saß da auf einer grünen Bank jeden Abend eine alte Frau, die für mich genauso aussah wie der Kaiser. Meine Frau streitet das ab, aber ich glaube fest daran. Zudem habe ich im Urlaub Turbostaat wieder entdeckt. Meine Güte, sind die auf Husum sauer.

Jedenfalls: Viel ist passiert. Selbst Frauenfußball kann nun also Sommermärchen hervorrufen, und nie wurde deutlicher, dass Märchen die Verniedlichungsform von Mär ist. Ich weiß, es ist heutzutage völlig unpopulär, dies kundzutun, aber ich kann nun einmal nichts mit der Frauen-WM anfangen. Und dies mit Sicherheit nicht, weil ich ein Chauvinist wäre. Vielmehr interessiert es mich einfach nicht. Ich kenne nicht die Vereine, in denen die Damen spielen, und eigentlich auch keine Spielerin. Ich würde mir übrigens auch kein wahlloses Ligaspiel in der französischen Liga ansehen, denn da geht es mir ähnlich. Damit möchte ich weder den frisch rekrutierten Anhängern des Damenfußballs noch den Fans der Ligue 1 zu nahe treten. Jeder soll mögen, was er mag. Und ich darf das so sagen, denn es soll ja auch Menschen geben, die können nicht nachvollziehen, wie man sich ein Effzeh-Spiel in voller Länge reinziehen kann. Und das dann sogar - wie in meinem Fall - 34x in einer Saison!

Naja, worauf ich eigentlich ursprünglich wirklich hinaus wollte: Der Effzeh hat sich momentan angenehm unauffällig verhalten. Keine News sind gute News, denke ich mal. Unser Trainer spricht bereits bemerkenswert gut deutsch und wenn alles gut läuft, ist es nur noch eine Frage von wenigen Minuten, bis Sascha Riether ein Geißbock ist. Und das wäre mal eine sehr gute Nachricht! Ich persönlich würde ja lieber Riether rechts hinten als auf der 6 sehen. Schließlich haben wir mit Matu, Lanig und Mato, der es dort ja auch schon bewiesen hat, gute defensive Mittelfeldspieler. Aber wo auch immer er zum Einsatz kommen mag: Riether ist mir sehr willkommen, allein deshalb, weil er lukrativere Angebote auszuschlagen scheint. Da kann unser lieber Gnetzer, der mich vor ein paar Tagen noch belächelte, spotten, bis er Löwen-Fan wird: Riether wird zum Effzeh stoßen und plötzlich werden sich alle die Augen reiben und sagen: Ui.

Ich für meinen Teil bin jedenfalls sehr zuversichtlich, was die neue Saison betrifft. Das bin ich zwar immer, aber dieses Mal auch schon ein bisschen mehr. Wir haben mit Rense eine Bank im Tor, Eiche ist ein toller Linksverteidiger, über Gott Gero müssen wir nicht reden und wenn unsere Achse dann mit Riether, Mato, Poldi und Nova vervollständigt wird, sieht das schon einmal fein aus. Zudem lässt Solbakken fleißig Taktik trainieren und wer weiß: Vielleicht ist das für unser Team der Kniff, den es gegen den einen oder anderen Gegner benötigen wird, um vor allem auswärts mal ein bisschen mehr Punkte als in der vergangenen Saison einzuheimsen.

Was ich aber eigentlich mit all diesem Worteschwall sagen möchte: Ich freu mich wie Bolle auf die neue Saison, unser schönes Trikot und tolle Spiele. Und ich freue mich, nun wieder hier zu sein (auch wenn mein inneres Kino immer noch den Strandfilm des Urlaubs abspielt und ich auch ganz gerne dort in der Sonne liegen würde). Und ich freu mich auf Euch Nasen!

Auf eine schöne Restpause und eine fabelhafte Saison!

In diesem Sinne:

ComeOn Effzeh!