All eyes on John Wall



"With the first pick of the 2010th NBA Draft the Washington Wizards select John Wall". Niemanden überraschte diese Entscheidung und trotzdem stieg der junge Wall im Ansehen von Fans, Reportern und Experten mit jedem Tag, der nach dem NBA Draft verging. Die Hoffnungen aller Fans einer ganzen Franchise, einer ganzen Stadt ruhen schon auf den Schultern des 20-jährigen, ohne, dass er auch nur ein einziges NBA-Spiel absolviert hat. Ob Wall mit diesem Druck zurecht kommt, muss er nun zeigen.



Guards:

#1 Nick Young
#2 John Wall
#3 Lester Hudson
#9 Gilbert Arenas
#12 Kirk Hinrich

Forwards:

#5 Josh Howard
#9 Andray Blatche
#13 Kevin Seraphin
#14 Al Thornton
#20 Cartier Martin
#31 Yi Jianlian
#35 Trevor Booker


Center:

#24 Hilton Armstrong
#34 JaValeMcGee
#55 Hamady N Diaye



Was ist neu?

Neben dem Riesentalent Wall sicherte man sich im Draft die Rechte an den talentierten Forwards Kevin Seraphin, Trevor Booker und Center Hamady N Diaye. Letzterer wird trotz seiner unbestrittenen Defensivklasse wohl vorerst in der D-League zum Einsatz kommen, während sich Booker und Seraphin ein Duell um einen Rosterplatz liefern. Desweiteren angelte man sich den erfahrenen Playmaker Kirk Hinrich, der zusammen mit Seraphin von den Bulls geholt wurde, da diese Cap Space benötigten. Captain Kirk soll von der Bank kommend Wall und Arenas entlasten und könnte vor allem dann wichtig werden, wenn es darum geht das Spielgeschehen zu beruhigen und die hitzigen Guards zu zügeln. Yi Jianlian, der bei der WM in der Türkei seine Klasse zeigen konnte, kam im als Tauschobjekt für Quinton Ross zu den Wizards und soll als Forward von der Bank kommen. Die beiden weiteren Neuzugänge sind Combo-Guard Lester Hudson und Center Hilton Armstrong, die allerdings beide nur wenig Spielzeit erhalten werden.

Umfeld:

Die Verantwortlichen in Washington sind heiss auf die neue Saison und eine neue Ära. In der US-Hauptstadt ist man von Rookie John Wall so überzeugt, dass man es in Betracht zieht als Verdeutlichung der neuen Ära die Teamfarben (in rot, weiss und blau) und den Teamnamen (in Bullets) zu ändern. Der frühere Teamowner Abe Pollins hatte 1995 eine Namensänderung in Wizards durchgesetzt, da einer seiner Freunde eines Nachts erschossen wurde und Pollins sich aus diesem Grund den Waffenpatronen plötzlich nicht mehr besonders hingezogen fühlte. Da aber auch unter dem neuen Namen nie an die erfolgreichen 70er und 80er angeknüpft werden konnte, will man nun unter neuem altem Namen zu diesen Erfolgen zurückkehren.

Stärken:

Die Wizards sind offensiv sehr potent und variabel. Gleich vier Mann haben die Klasse an einem guten Tag dem Gegner 30 oder mehr Punkte einzuschenken. Das Offensivarsenal reicht von Slashern wie Wall, über Shooter wie Arenas, Allrounder wie Howard, Post-Scorer wie Blatche bis hin zum athletischen JaVale McGee.
Mit Wall und McGee haben die Wizards zudem zwei ausgezeichnete Transition-Spezialisten in ihren Reihen, die sowohl im schnellen Fastbreak abschliessen können, aber auch gegnerische Schnellangriffe unterbinden können.
Coach Saunders genießt zudem ein hohes Ansehen in der gesamten Liga. Als viermaliger Conference-Finals-Coach verfügt er über viel Erfahrung und scheint nahezu die perfekte Besetzung für den Posten im Hauptstadtklub zu sein, da er sowohl mit launischen Badboys (Rasheed Wallace),wie jetzt Arenas, als auch mit Riesentalenten (Kevin Garnett), wie jetzt John Wall, bereits zusammengearbeitet hat.

Schwächen:

In der Verteidigung sind die Wizards noch auf zu vielen Problemzonen anfällig. Die beiden Guards Arenas und Wall werden offensiv zwar begeistern können, doch werden defensiv die selben Probleme bekommen, wie Monta Ellis und Stephen Curry in Oakland. Beide sind eigentlich zu klein und zu schwach, um ahtletische Shooting Guards wie Andre Iguodala oder Joe Johnson erfolgreich verteidigen zu können. Unter dem Korb fehlt ausserdem ein echter Stopper, den man auf die Ost-Stars Howard, Boozer oder Stoudemire loslassen könnte. JaVale McGee mag zwar ein guter Shotblocker sein, doch seine Lowpost-Verteidigung ist noch verbesserungswürdig. Zudem könnte der 22-jährige häufig mal in Foulprobleme geraten und dann fehlt den Wizards ein guter Ersatz. Yi, Blatche, Booker und Seraphin sind alle zu soft um wirklich effektiv auf der Centerposition verteidigen zu können und Hilton Armstrong konnte sich bisher noch bei keinem Team als wirklich brauchbarer Center beweisen.

Spieler im Fokus:

Auf keinen Spieler der Liga trifft die Umschreibung "Genie und Wahnsinn in einem" wohl so zu, wie auf Gilbert Arenas. Von Talent und Potenzial gesehen ist der (ehemalige) Agent Zero wohl immer noch einer der besten zehn Guards der Liga, doch die Spiele in denen er das abrufen kann, scheinen von Tag zu Tag weniger zu werden. Schlechte Wurfauswahl, zu viele Ballverluste, Lustlosigkeit und miese Stimmung machen den eigentlich genialen Arenas zum Risiko für jedes Team, sodass die Wizards ihn nur schwer loswerden. Einige sehen den 28-jährigen sogar als Risikofaktor in der Entwicklung John Walls. Ganz ohne seine Dienste werden die Wizards es allerdings auch schwer haben um die Playoffs mitzuspielen.

Fazit: Talent ist im Team zweifelsohne vorhanden und ein Team mit fittem Number 1 Prospect schaffte es in den letzten Jahren eigentlich immer in die Post-Season, doch in Washington sind auch noch so viele Probleme und Fragezeichen im Team, dass eine Playoff-Teilnahme zum Drahtseilakt verkommen könnte. Wenn man im Laufe der Saison allerdings an seinen Schwächen arbeitet und sie verbessert oder ausmerzt sollten mindesten 40 Siege, Platz 4 im Südosten und eine Playoff-Teilnahme möglich sein.