Und in China fällt ein Sack Reis um.

Sommerpause, Sommerloch, Du wundervolles Geschöpf. Nährst uns mit Geschichten, die die Welt nicht braucht und deckst Sachverhalte auf, die uns nicht interessieren.

Ursprünglich kommt der Begriff "Sommerloch" ja aus der Politik. Damit ist die Phase gemeint, in der die Medien durch eine verlängerte Pause der Politiker nur wenige Informationen zur Weiterverbreitung erhalten. Da sie jedoch ihre Zeitungen nicht unbedruckt und ihr Fernsehprogramm nicht ausfallen lassen können, müssen sich die Journalisten etwas einfallen lassen, um ihren Kunden, den Leser oder den Zuschauer/Zuhörer weiterhin zu unterhalten.

Dabei können recht kreative Einfälle für eine amüsante Überbrückung zwischen zwei ereignisreichen Phasen dienen. Oder aber man überlässt sein Hirn eben diesem Sommerloch und buddelt Geschichten aus, die nun einmal die Welt nicht braucht.

Wobei ich mich bei letzterem Umgang mit diesem Zeitabschnitt manchmal frage, ob man die Zeilen/Minuten nicht mit etwas anderem füllen könnte. Schließlich sind Sendeminuten und Zeilen teuer. Aber das ist nicht meine Baustelle.

Ich habe an dieser Stelle ja bereits einmal meine Faszination für die Zeitung mit den vier großen Buchstaben zum Ausdruck gebracht. Heute morgen, da zog mich die Titanic der deutschen Tageszeitungen erneut in ihren Bann und ich konnte es kaum erwarten, mein Büro zu erreichen, um auf der Online-Version nachzulesen, was es denn damit auf sich hat, mit dem roten Kopf von Uli Hoeneß.

Liebe (zahlreichen) Bayernfans hier im Forum. Bevor Ihr Eure Messer wetzt, lasst mich kurz erläutern, worum es mir geht. Ich möchte mich mit den folgenden Zeilen nicht über eventuelle Bluthochdruckschwierigkeiten Eures Managers auslassen. Dazu fehlt mir die Muße.

Worum es mir wirklich geht, ist Euch folgendes zuzurufen: Ich liebe die Bild-Zeitung!

In eben diesem Artikel kommt nun also (endlich) Susi Hoeneß, ihres Zeichens Manager-Gattin, zu Wort und enthüllt das Geheimnis, das uns alle jahrelang nicht schlafen ließ: Das Geheimnis von Hoeneß rotem Kopf. JUCHU! schreit mein Herz, endlich wird dieses Mysterium entzaubert, denke ich mir, während ich also beseelt die Homepage aufrufe. Meine Augen scannen die Zeilen, rasen von Buchstaben zu Buchstaben, um es endlich zu wissen. Mein Hirn pocht. Ich bekomme zittrige Hände und mir wird schlecht. Komm schon, Susi, sag es uns! SAG ES UNS!

Lichtempfindlichkeit. Es ist schlicht und einfach eine Lichtempfindlichkeit, die dazu führt, dass der Uli einfach mal einen kleinen Sonnenbrand davon trägt, wenn er an der frischen Luft sitzt.

Enttäuscht lasse ich mich in meinen Schreibtischstuhl zurückfallen. Soll es das gewesen sein? Dafür die ganze Aufregung? Ich lasse den Kopf in den Nacken fallen und brülle: "WAAAAARUUUUUM NUUUUUR?!?!?!?!!?!?"

Plötzlich erblicke ich müde meinen Kalender an der Wand. Ich erkenne: Es ist Juni. Wir haben Sommerloch.