26.10.2010 um 23:18 Uhr
Geschrieben von Voegi
Spielanalyse: FCB - Werder
Schwein(i) gehabt
Glücksfee Steffi Jones lächelte zufrieden, als sie die Lose für die 2. Pokalrunde gezogen hatte. "Auftrag erfüllt - Heimspiel für den Effzeh" lautete das Fazit der OK-Chefin, deren Referent nur um eines gebeten hatte: Den Effzeh unbedingt zu Hause spielen lassen. Ansonsten aber bewies die Ex-Nationalspielerin kein glückliches Händchen. Eine Neuauflage des Pokalfinales schon in der 2. Pokalrunde gefiel keinem der Beteiligten so richtig. Die Bremer hätten lieber zu Hause gespielt, die Bayern hätten sich sicher einen anderen Gegner gewünscht. Zumal der letzte Heimsieg gegen Werder vor diesem Match fast fünf Jahre zurück lag....
Aussgangslage
...gibt's im Pokal ja nicht. Pokal heißt gewinnen. Ob hässlich ob schön, ob hoch ob knapp - alles schnuppe. Pokal eben. Doch angesichts des Fehlstarts in der Liga war ein Weiterkommen diesmal wohl wichtiger denn je. Wenn das mit der Schale am Ende wirklich nichts werden sollte, könnte man ja zumindest den Pokal holen. Wäre ja auch ein netter Trost.
Personal
Trotz Kloses und van Buytens Rückkehr agierten die Bayern mit der gleichen Anfangself. Soll heißen: Trauminnenverteidigung Tymo & Stubi, auf links der unnachahmliche Pranjic, Schweini und Ottl zentral, offensiv Müller, Kroos und Altintop und vorne Sturmungeheuer Gomez. Werder im Vergleich zum Gladbachspiel nur mit einer Änderung: Bargfrede ersetzte Hunt, der zunächst auf der Bank Platz nehmen musste.
Spielverlauf
Der Schiri hatte kaum angepfiffen, da stand es auch schon 0:1. Werder kam über links. Arnautovic kommt zum Flanken. Lahm imitiert eine Stehlampe, Tymoshshuk imitiert Lahm, Pizarro hebt den Schenkel, Butt imitiert Tymoshshuk. Tor! Wunderbar!
Ging ja gut los. Und in der Folge tat sich erstmal wenig. Werder stand tief, Bayern stand rum. Heraus kam das übliche Handballgeschiebe, ohne dass sich daraus echte Chancen ergaben. Im Gegenteil: Prödl wurde bei einer Ecke so körpernah gedeckt, als leide er an sämtlichen ansteckenden Krankenheiten dieser Welt. Sein Kopfball ging jedoch knapp am Kasten vorbei. Fast im Gegenzug dann der überraschende Ausgleich. Nach einer Altintop-Flanke verhühnerte Kroos den Ball, passte ihn aber damit unabsichtlich zu Schweini, der die Kugel am verdutzten Keeper Mielitz vorbei ins Tor schlenzte. Sah schwer nach Abseits aus, war's aber nicht. Silvestre sei Dank, der zeitgleich die Eckfahne abdeckte.
In der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit diktierten die Bayern das Spiel und verdienten sich den Ausgleich, wenngleich große Tormöglichkeiten doch Mangelware blieben.
Nach dem Pausenpfiff übernahmen die Bayern wieder das Kommando. Doch wie im ersten Spielabschnitt tat sich die van Gaal-Elf schwer, größere Chancen zu kreieren. Immer wieder verpasste man den entscheidenden Pass oder spielte zu umständlich. Wie aus dem Nichts meldeten sich die Gäste dann zurück im Spiel und arbeiteten sich innerhalb von zehn Minuten fünf glasklare Tormöglichkeiten heraus. Arnautovic scheiterte dabei nacheinander an Latte, Butt und sich selbst. Besser machte es da Verteidiger Prödl, der nach einem Segelausflug des Bayern-Keepers ins leere Tor köpfte. Schiri Weiner wollte ein Foulspiel gesehen haben und gab den Treffer nicht. Eine schmeichelhafte Entscheidung - aus Bayern-Sicht.
Und dann kam es, wie es kommen musste. Wer seine Chancen nicht nutzt, kriegt irgendwann einen hinten rein. Eine Binsenweisheit, die jedes Phrasenschwein dieser Welt füllt und die Bastian Schweinsteiger dazu bewogen haben mag, aus 30 Metern einfach mal drauf zu halten. Sein Schuss schlug - wie an der Schnur gezogen - für den Bremer Torhüter unhaltbar im Kasten ein. Ein wunderbares Tor, das der Schütze in der Folge ausgiebig mit seinem Trainer feierte.
In der Schlussviertelstunde passierte dann nicht mehr viel. Werder wechselte Hunt, Almeida und Wagner ein und warf noch mal alles nach vorne - größere Tormöglichkeiten sprangen dabei jedoch nicht heraus. Die Bayern versäumten es umgekehrt, ihre Konterchancen konzentriert auszuspielen. So blieb es am Ende beim durchaus glücklichen 2:1-Sieg für die Gastgeber.
Noten
Butt (3,5) - sah beim Gegentor nicht gut aus, dazu mit einem üblen Patzer bei Prödls aberkanntem Kopfballtor, ansonsten souverän und mit ein zwei guten Paraden.
Lahm (5) - abermals ein schwacher Auftritt des Rechtsverteidigers. Konnte vorne keine Akzente setzen und baute hinten den einen oder anderen Bock. Wirkt absolut überspielt.
Tymoshshuk (4) - der wahrscheinlich letzte Auftritt als Innenverteidiger war auch gleichzeitig der schwächste. Mitschuld am Gegentor, auch ansonsten mit einigen Unsicherheiten, Mit zunehmender Spieldauer aber verbessert.
Badstuber (2,5) - ist und bleibt die Konstante in der Bayern-Verteidigung. Geringe Fehlerquote, gutes Stellungsspiel, ordentlicher Auftritt des Nationalspielers.
Pranjic (3,5) - mit viel Licht und viel Schatten. Einige ganz starke Defensivaktionen, aber eben auch viele Fehler und mit nur wenig brauchbaren Offensivvorstößen.
Schweinsteiger (2) - der Matchwinner. An sich keine überragende Leistung. Mit seinen beiden Toren, darunter der gradiose 30-Meter-Hammer aber der Mann des Spiels.
Ottl (3,5) - sehr unauffällig, was eigentlich kein schlechtes Zeichen ist. Wirkte aber mitunter orientierunglos. Konnte keine Akzente setzen, machte aber auch keine schwerwiegenden Fehler.
Altintop (3,5) - auffällige Partie des Türken, der aus seinen Möglichkeiten aber zu wenig machte. War mehrfach in aussichtsreicher Posiition, versäumte es aber, zu ganz klaren Aktionen zu kommen.
Kroos (4,5) - ihm will der Durchbruch bei den Bayern einfach nicht gelingen. Setzt nach wie vor kaum Akzente, kann seine Mitspieler nur selten in Szene setzen. Wir warten weiter...
Müller (3) - tut sich weiterhin recht schwer. Das Bemühen ist ihm in jeder Aktion anzusehen. Wühlt, macht, tut - meist aber ineffektiv. So auch gegen Werder.
Gomez (5) - soll nicht bestätigten Meldungen zur Folge mitgespielt haben. Ein Gerücht.
Fazit
Eine alles in allem durchwachsene Leistung genügt zum Weiterkommen. Spielerisch waren kaum Fortschritte erkennbar. Gomez' Formhoch ist wieder vorbei, Lahm hängt total und Kroos kommt weiter nicht in Tritt, während Schweini die entscheidenden Akzente setzt. Und dennoch: Ein enorm wichtiger Sieg, der das Selbstvertrauen stärken dürfte.
Und so sehen es die Bremer!
Glücksfee Steffi Jones lächelte zufrieden, als sie die Lose für die 2. Pokalrunde gezogen hatte. "Auftrag erfüllt - Heimspiel für den Effzeh" lautete das Fazit der OK-Chefin, deren Referent nur um eines gebeten hatte: Den Effzeh unbedingt zu Hause spielen lassen. Ansonsten aber bewies die Ex-Nationalspielerin kein glückliches Händchen. Eine Neuauflage des Pokalfinales schon in der 2. Pokalrunde gefiel keinem der Beteiligten so richtig. Die Bremer hätten lieber zu Hause gespielt, die Bayern hätten sich sicher einen anderen Gegner gewünscht. Zumal der letzte Heimsieg gegen Werder vor diesem Match fast fünf Jahre zurück lag....
Aussgangslage
...gibt's im Pokal ja nicht. Pokal heißt gewinnen. Ob hässlich ob schön, ob hoch ob knapp - alles schnuppe. Pokal eben. Doch angesichts des Fehlstarts in der Liga war ein Weiterkommen diesmal wohl wichtiger denn je. Wenn das mit der Schale am Ende wirklich nichts werden sollte, könnte man ja zumindest den Pokal holen. Wäre ja auch ein netter Trost.
Personal
Trotz Kloses und van Buytens Rückkehr agierten die Bayern mit der gleichen Anfangself. Soll heißen: Trauminnenverteidigung Tymo & Stubi, auf links der unnachahmliche Pranjic, Schweini und Ottl zentral, offensiv Müller, Kroos und Altintop und vorne Sturmungeheuer Gomez. Werder im Vergleich zum Gladbachspiel nur mit einer Änderung: Bargfrede ersetzte Hunt, der zunächst auf der Bank Platz nehmen musste.
Spielverlauf
Der Schiri hatte kaum angepfiffen, da stand es auch schon 0:1. Werder kam über links. Arnautovic kommt zum Flanken. Lahm imitiert eine Stehlampe, Tymoshshuk imitiert Lahm, Pizarro hebt den Schenkel, Butt imitiert Tymoshshuk. Tor! Wunderbar!
Ging ja gut los. Und in der Folge tat sich erstmal wenig. Werder stand tief, Bayern stand rum. Heraus kam das übliche Handballgeschiebe, ohne dass sich daraus echte Chancen ergaben. Im Gegenteil: Prödl wurde bei einer Ecke so körpernah gedeckt, als leide er an sämtlichen ansteckenden Krankenheiten dieser Welt. Sein Kopfball ging jedoch knapp am Kasten vorbei. Fast im Gegenzug dann der überraschende Ausgleich. Nach einer Altintop-Flanke verhühnerte Kroos den Ball, passte ihn aber damit unabsichtlich zu Schweini, der die Kugel am verdutzten Keeper Mielitz vorbei ins Tor schlenzte. Sah schwer nach Abseits aus, war's aber nicht. Silvestre sei Dank, der zeitgleich die Eckfahne abdeckte.
In der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit diktierten die Bayern das Spiel und verdienten sich den Ausgleich, wenngleich große Tormöglichkeiten doch Mangelware blieben.
Nach dem Pausenpfiff übernahmen die Bayern wieder das Kommando. Doch wie im ersten Spielabschnitt tat sich die van Gaal-Elf schwer, größere Chancen zu kreieren. Immer wieder verpasste man den entscheidenden Pass oder spielte zu umständlich. Wie aus dem Nichts meldeten sich die Gäste dann zurück im Spiel und arbeiteten sich innerhalb von zehn Minuten fünf glasklare Tormöglichkeiten heraus. Arnautovic scheiterte dabei nacheinander an Latte, Butt und sich selbst. Besser machte es da Verteidiger Prödl, der nach einem Segelausflug des Bayern-Keepers ins leere Tor köpfte. Schiri Weiner wollte ein Foulspiel gesehen haben und gab den Treffer nicht. Eine schmeichelhafte Entscheidung - aus Bayern-Sicht.
Und dann kam es, wie es kommen musste. Wer seine Chancen nicht nutzt, kriegt irgendwann einen hinten rein. Eine Binsenweisheit, die jedes Phrasenschwein dieser Welt füllt und die Bastian Schweinsteiger dazu bewogen haben mag, aus 30 Metern einfach mal drauf zu halten. Sein Schuss schlug - wie an der Schnur gezogen - für den Bremer Torhüter unhaltbar im Kasten ein. Ein wunderbares Tor, das der Schütze in der Folge ausgiebig mit seinem Trainer feierte.
In der Schlussviertelstunde passierte dann nicht mehr viel. Werder wechselte Hunt, Almeida und Wagner ein und warf noch mal alles nach vorne - größere Tormöglichkeiten sprangen dabei jedoch nicht heraus. Die Bayern versäumten es umgekehrt, ihre Konterchancen konzentriert auszuspielen. So blieb es am Ende beim durchaus glücklichen 2:1-Sieg für die Gastgeber.
Noten
Butt (3,5) - sah beim Gegentor nicht gut aus, dazu mit einem üblen Patzer bei Prödls aberkanntem Kopfballtor, ansonsten souverän und mit ein zwei guten Paraden.
Lahm (5) - abermals ein schwacher Auftritt des Rechtsverteidigers. Konnte vorne keine Akzente setzen und baute hinten den einen oder anderen Bock. Wirkt absolut überspielt.
Tymoshshuk (4) - der wahrscheinlich letzte Auftritt als Innenverteidiger war auch gleichzeitig der schwächste. Mitschuld am Gegentor, auch ansonsten mit einigen Unsicherheiten, Mit zunehmender Spieldauer aber verbessert.
Badstuber (2,5) - ist und bleibt die Konstante in der Bayern-Verteidigung. Geringe Fehlerquote, gutes Stellungsspiel, ordentlicher Auftritt des Nationalspielers.
Pranjic (3,5) - mit viel Licht und viel Schatten. Einige ganz starke Defensivaktionen, aber eben auch viele Fehler und mit nur wenig brauchbaren Offensivvorstößen.
Schweinsteiger (2) - der Matchwinner. An sich keine überragende Leistung. Mit seinen beiden Toren, darunter der gradiose 30-Meter-Hammer aber der Mann des Spiels.
Ottl (3,5) - sehr unauffällig, was eigentlich kein schlechtes Zeichen ist. Wirkte aber mitunter orientierunglos. Konnte keine Akzente setzen, machte aber auch keine schwerwiegenden Fehler.
Altintop (3,5) - auffällige Partie des Türken, der aus seinen Möglichkeiten aber zu wenig machte. War mehrfach in aussichtsreicher Posiition, versäumte es aber, zu ganz klaren Aktionen zu kommen.
Kroos (4,5) - ihm will der Durchbruch bei den Bayern einfach nicht gelingen. Setzt nach wie vor kaum Akzente, kann seine Mitspieler nur selten in Szene setzen. Wir warten weiter...
Müller (3) - tut sich weiterhin recht schwer. Das Bemühen ist ihm in jeder Aktion anzusehen. Wühlt, macht, tut - meist aber ineffektiv. So auch gegen Werder.
Gomez (5) - soll nicht bestätigten Meldungen zur Folge mitgespielt haben. Ein Gerücht.
Fazit
Eine alles in allem durchwachsene Leistung genügt zum Weiterkommen. Spielerisch waren kaum Fortschritte erkennbar. Gomez' Formhoch ist wieder vorbei, Lahm hängt total und Kroos kommt weiter nicht in Tritt, während Schweini die entscheidenden Akzente setzt. Und dennoch: Ein enorm wichtiger Sieg, der das Selbstvertrauen stärken dürfte.
Und so sehen es die Bremer!
Aufrufe: 3289 | Kommentare: 15 | Bewertungen: 13 | Erstellt:26.10.2010
ø 8.8
KOMMENTARE
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26.10.2010 | 23:30 Uhr
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Labbes :
"Lahm imitiert eine Stehlampe, Tymoshshuk imitiert Lahm, Pizarro hebt den Schenkel, Butt imitiert Tymoshshuk." Einfach nur göttlich
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Statistik
Lahm bringt gar nichts mehr auf die Reihe. Vor allem gegen Silvestre hätte er viel mehr machen können.
Naja egal, hauptsache gewonnen und am Freitag gehts ja schon weiter.