19.05.2011 um 14:13 Uhr
Geschrieben von Voegi
Spielanalyse Bayern - Stuttgart
Eine fehlt noch
Ich bin ja so ein Ordnungsfanatiker, so ein richtiger Ästhetik-Junkie: Wenn irgendwas nicht so angeordnet ist, wie es meinem ästhetischem Empfinden entspricht, werde ich nervös. Da bin ich penibel, da bin ich Monk. Dementsprechend muss ich jetzt einfach ein kleines Analyschen zum Stuttgart-Spiel nachschieben. Denn eine Saison, deren Spiele komplett gruppenanalysiert wurden bis auf das letzte, ist irgendwie nicht richtig abgeschlossen. Da fehlt was. Und um mir selbst schlaflose Nächte zu ersparen, mache ich das Ding jetzt einfach mal komplett. Hier also ein paar mehr oder minder analytische Gedanken zum letzten Bayern-Pflichtspiel der Saison 2010/2011, das – wenn wir ganz ehrlich sind – gewiss nicht als das spektakulärste in die Vereinshistorie eingehen wird:
Für gewöhnlich geht es für den FC Bayern am letzten Spieltag ja um gar nichts mehr. Entweder hat man die Meisterschaft bereits unter Dach und Fach gebracht oder aber der Tabellenführer selbst ist in aussichtsloser Ferne. Bis auf die Spielzeiten 2001/2002 und 2008/2009, deren Schlussspieltage dem FCB aber jeweils nur eine sehr vage Möglichkeit auf den Gewinn der Meisterschaft eröffneten, geriet das abschließende Match der Bundesliga in den letzten zehn Jahren jedes Mal zum Kampf um die Goldene Ananas. Diesmal jedoch war noch etwas drin: Bei einem Sieg gegen den VfB und einer gleichzeitigen Niederlage der Leverkusener in Freiburg hätte man noch die Vize-Meisterschaft erringen und sich damit direkt für die Champions League qualifizieren können. Es kam bekanntlich anders. Das Spiel gegen den VfB hatte damit letztlich tabellarisch keine echte Bedeutung mehr.
Trotzdem oder gerade deshalb ist es schön, dass wir das letzte Bundesligamatch – wenn auch knapp – für uns entscheiden konnten. So durften wir uns über einen versöhnlichen Abschluss einer in sich eher unversöhnlichen Saison freuen. Dabei begann die Partie nicht sonderlich verheißungsvoll. Nachdem Miro Klose das inzwischen schon legendäre Kunststück fertig brachte, den Ball aus zwei Metern am leeren Tor vorbei zu schnibbeln, ging der VfB nach 24 Minuten durch Okazaki in Führung. So wirklich unverdient war das in meinen Augen nicht. Wir hatten zwar (wie immer) mehr Ballbesitz und wirkten optisch überlegen, der VfB aber machte gleichwohl einen sehr wachen Eindruck. So stellte uns die gute Raumaufteilung der Stuttgarter ein ums andere Mal vor größere Probleme. Unsere Ballverluste wusste der VfB dabei in schnelle und gefährliche Gegenangriffe umzumünzen. Die beste Torchance hatte der spätere Torschütze Okazaki, dessen Schlenzer Butt mit einer, wie ich fand, sensationellen Parade entschärfen konnte.
Nach dem Führungstreffer gelang es uns jedoch wieder die Kontrolle zu übernehmen. Der Ausgleich kam jedoch überraschend und geht vor allen auf das Konto von Arjen Robben, dessen Sahnepass Mario Gomez mit aller Coolness nur noch einzuschieben brauchte. Es blieb zur Pause beim alles in allem leistungsgerechten Remis. Da die Leverkusener kurz vor dem Halbzeitpfiff das 1:0 erzielt hatten, war zu diesem Zeitpunkt bereits abzusehen, dass man auch mit einem Sieg gegen den VfB den zweiten Platz nicht mehr würde erreichen können.
Für beide Mannschaften ging es also praktisch um nichts mehr. Eine Ausgangslage, die sich denn auch im Spielverlauf niederschlagen sollte. Denn was die beiden Teams den 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz-Arena über weite Strecken der zweiten Halbzeit bieten sollten, war belangloser Sommerfußball ohne wahrnehmbaren Unterhaltungswert. Erst nach Bastian Schweinsteigers 2:1 (ein Tor, das aus dem Nirwana kam) legten wir noch einen Gang zu und erspielten uns noch die eine oder andere Möglichkeit. Die beste davon hatte ganz sicher Mario Gomez, der aber aus wenigen Metern Entfernung nur die Latte traf. Es blieb schließlich beim verdienten, wenngleich nicht sonderlich aufsehenerregenden 2:1, das uns zeigte, dass wir auch vor eigener Kulisse einen Rückstand in einen Sieg umwandeln können.
So oder so ist man als Bayern wohl doch ganz froh, dass diese seltsame und in weiten Teilen unerfreuliche Saison ein Ende hat. Wollen wir hoffen, dass die kommende Spielzeit besser wird – sportlich, aber vor allen Dingen auch atmosphärisch.
Und da jetzt also auch das letzte Spiel der Saison noch pseudoanalysiert wurde, kann ich erst mal wieder ruhig schlafen. In diesem Sinne: Gute Nacht allerseits!
Ich bin ja so ein Ordnungsfanatiker, so ein richtiger Ästhetik-Junkie: Wenn irgendwas nicht so angeordnet ist, wie es meinem ästhetischem Empfinden entspricht, werde ich nervös. Da bin ich penibel, da bin ich Monk. Dementsprechend muss ich jetzt einfach ein kleines Analyschen zum Stuttgart-Spiel nachschieben. Denn eine Saison, deren Spiele komplett gruppenanalysiert wurden bis auf das letzte, ist irgendwie nicht richtig abgeschlossen. Da fehlt was. Und um mir selbst schlaflose Nächte zu ersparen, mache ich das Ding jetzt einfach mal komplett. Hier also ein paar mehr oder minder analytische Gedanken zum letzten Bayern-Pflichtspiel der Saison 2010/2011, das – wenn wir ganz ehrlich sind – gewiss nicht als das spektakulärste in die Vereinshistorie eingehen wird:
Für gewöhnlich geht es für den FC Bayern am letzten Spieltag ja um gar nichts mehr. Entweder hat man die Meisterschaft bereits unter Dach und Fach gebracht oder aber der Tabellenführer selbst ist in aussichtsloser Ferne. Bis auf die Spielzeiten 2001/2002 und 2008/2009, deren Schlussspieltage dem FCB aber jeweils nur eine sehr vage Möglichkeit auf den Gewinn der Meisterschaft eröffneten, geriet das abschließende Match der Bundesliga in den letzten zehn Jahren jedes Mal zum Kampf um die Goldene Ananas. Diesmal jedoch war noch etwas drin: Bei einem Sieg gegen den VfB und einer gleichzeitigen Niederlage der Leverkusener in Freiburg hätte man noch die Vize-Meisterschaft erringen und sich damit direkt für die Champions League qualifizieren können. Es kam bekanntlich anders. Das Spiel gegen den VfB hatte damit letztlich tabellarisch keine echte Bedeutung mehr.
Trotzdem oder gerade deshalb ist es schön, dass wir das letzte Bundesligamatch – wenn auch knapp – für uns entscheiden konnten. So durften wir uns über einen versöhnlichen Abschluss einer in sich eher unversöhnlichen Saison freuen. Dabei begann die Partie nicht sonderlich verheißungsvoll. Nachdem Miro Klose das inzwischen schon legendäre Kunststück fertig brachte, den Ball aus zwei Metern am leeren Tor vorbei zu schnibbeln, ging der VfB nach 24 Minuten durch Okazaki in Führung. So wirklich unverdient war das in meinen Augen nicht. Wir hatten zwar (wie immer) mehr Ballbesitz und wirkten optisch überlegen, der VfB aber machte gleichwohl einen sehr wachen Eindruck. So stellte uns die gute Raumaufteilung der Stuttgarter ein ums andere Mal vor größere Probleme. Unsere Ballverluste wusste der VfB dabei in schnelle und gefährliche Gegenangriffe umzumünzen. Die beste Torchance hatte der spätere Torschütze Okazaki, dessen Schlenzer Butt mit einer, wie ich fand, sensationellen Parade entschärfen konnte.
Nach dem Führungstreffer gelang es uns jedoch wieder die Kontrolle zu übernehmen. Der Ausgleich kam jedoch überraschend und geht vor allen auf das Konto von Arjen Robben, dessen Sahnepass Mario Gomez mit aller Coolness nur noch einzuschieben brauchte. Es blieb zur Pause beim alles in allem leistungsgerechten Remis. Da die Leverkusener kurz vor dem Halbzeitpfiff das 1:0 erzielt hatten, war zu diesem Zeitpunkt bereits abzusehen, dass man auch mit einem Sieg gegen den VfB den zweiten Platz nicht mehr würde erreichen können.
Für beide Mannschaften ging es also praktisch um nichts mehr. Eine Ausgangslage, die sich denn auch im Spielverlauf niederschlagen sollte. Denn was die beiden Teams den 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz-Arena über weite Strecken der zweiten Halbzeit bieten sollten, war belangloser Sommerfußball ohne wahrnehmbaren Unterhaltungswert. Erst nach Bastian Schweinsteigers 2:1 (ein Tor, das aus dem Nirwana kam) legten wir noch einen Gang zu und erspielten uns noch die eine oder andere Möglichkeit. Die beste davon hatte ganz sicher Mario Gomez, der aber aus wenigen Metern Entfernung nur die Latte traf. Es blieb schließlich beim verdienten, wenngleich nicht sonderlich aufsehenerregenden 2:1, das uns zeigte, dass wir auch vor eigener Kulisse einen Rückstand in einen Sieg umwandeln können.
So oder so ist man als Bayern wohl doch ganz froh, dass diese seltsame und in weiten Teilen unerfreuliche Saison ein Ende hat. Wollen wir hoffen, dass die kommende Spielzeit besser wird – sportlich, aber vor allen Dingen auch atmosphärisch.
Und da jetzt also auch das letzte Spiel der Saison noch pseudoanalysiert wurde, kann ich erst mal wieder ruhig schlafen. In diesem Sinne: Gute Nacht allerseits!
Aufrufe: 2490 | Kommentare: 6 | Bewertungen: 4 | Erstellt:19.05.2011
ø 8.8
KOMMENTARE
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20.05.2011 | 13:45 Uhr
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Tollioli :
Danke Voegi das du das komplettierst :)
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19.05.2011 | 18:26 Uhr
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xxlhonk :
Voegi wie wir ihn kennen und lieben!Stark!
Also die Analyse.
Weniger der FCB
Wie schriebst Du in der Einleitung:
Da fehlt was!
Das perfekte Motto der FCB Saison!
Allerdings gilt das auch für....
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19.05.2011 | 15:03 Uhr
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War ein "würdiger" Abschluß einer besch...eidenen Saison, vorallem die grauselige 2. Hz.
Haken dahinter, auf ein Neues in der Saison 2011/2012.
Bis dahin werden noch gefühlte 1000 Spieler zu uns wechseln, nur um uns dann einen Korb geben zu können, da sie ihrem Verein die absolute Treue schwören, für mehr als unverkäuflich tituliert werden, oder doch zum FC Bulballerich transferiert werden, falls nicht doch noch Man City in den Poker mit einsteigt. Hab ich schon mal erwähnt, daß ich diese Sommerpausenwechselgerüchtetheaterhysterie nicht wirklich toll finde?
Vielen Dank Voegi für alles, was du diese Saison für diese Gruppe/dieses Portal getan hast, und schon mal vielen Dank im Vorraus, für alle Gedanken, Ideen, Konzepte, Pläne und Philosophien, die du für die nächste Saison schon in deinem Hochleistungsrechner, den man bei uns Normalsterblichen Gehirn nennt, in Petto hast.
Allein dafür und überhaupt: Voegi 10 P.
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