02.06.2009 um 08:55 Uhr
Geschrieben von donluka
Stich ins Herz
Ich bin leer.
Fühle mich taub. Weiß nicht, ob mein Herz brüllt oder seine Stimme verloren hat.
Christoph Daum verlässt den 1. FC Köln. Einen Club, der für MICH tatsächlich eine Herzensangelegenheit ist und bei dem ich nicht ertragen kann, wenn man ihn als Durchlaufstation betrachtet, um eines Tages wieder eigene Bedürfnisse befriedigen zu können.
Was denkt sich Daum? Was geht in ihm vor, wenn er auf den allerletzten Drücker von seiner berüchtigten Ausstiegsklausel Gebrauch macht und dem Verein den Rücken kehrt? In einer Phase, in der es darum geht, schnell zu sein, um Wunschspieler ergattern zu können. Zu einem Zeitpunkt, an dem die Weichen für die Zukunft gelegt werden?
Ich bin maßlos enttäuscht von dieser Aktion. Nicht nur das. Es treibt mich in den Wahnsinn!
Sicher, werden jetzt einige sagen, hat der FC Herrn Daum viel zu verdanken. Aber muss man diesen Sachverhalt nicht von zwei Seiten beleuchten? Ist es nicht auch so, dass dieser Trainer dem Club unglaublich viel zu verdanken hat? Zweimal hat ihm der FC die Chance gegeben, sich zu etablieren. Zunächst war Köln die erste Trainerstation überhaupt in der Karriere Daum. Ein unter immensem Erfolgsdruck stehender Verein gibt einem bis dato nur Insidern bekannten Trainerneuling die Möglichkeit, die Geschicke eines Traditionsvereins zu lenken.
Und was war 2006? Da war es auch der 1.FC Köln, der Christoph Daum die Rückkehr in die Bundesliga und damit die Resozialisierung ermöglichte. Schließlich schien er zu jenem Zeitpunkt aufgrund seiner Vergangenheit unvermittelbar.
Natürlich werden jetzt wiederum einige sagen, ist das nun einmal das Geschäft Fußball-Bundesliga. Trainer kommen und gehen. Was sollen die HSV-Fans sagen? Denen ist es ähnlich ergangen. Allerdings erkenne ich hier einen unglaublich großen Unterschied: Jol hat nie von einer "Herzensangelegenheit" gesprochen, vermutlich kein anderer Trainer der Jetztzeit löst überhaupt bei seinen Anhängern derartige Sehnsüchte und Hoffnungen aus wie Christoph Daum in Köln.
Und DAS, bringt eine gewisse Verantwortung mit sich! Verantwortung gegenüber den Fans und auch gegenüber dem Verein, der sich völlig auf Daums Linie bringen ließ und ihm mit Zugeständnissen wie der halbjährigen Ausstiegsklausel entgegenkam.
Zu letztgenanntem Punkt wird jetzt vielleicht der Eine oder Andere sagen: "Schön blöd, was gebt Ihr ihm auch eine solche Klausel?". Darauf kann ich nur erwidern, dass es ansonsten für uns, den 1. FC Köln, als damaligen Zweitligisten unmöglich gewesen wäre, einen Trainer zu verpflichten, der (angeblich) Angebote von Champions League-Vereinen hatte.
Wiederum Andere werden mir vielleicht nun entgegenhalten, dass ich zu romantisch sei. Wenn ich von Verantwortung spreche und von Sehnsüchten.
Diesen Menschen kann ich nur sagen: WIR sind der 1.FC Köln. Bei uns ist jeder eingeladen, die Vorzüge dieses wunderschönen Vereins kennen und lieben zu lernen. Man kann mit uns streiten, man kann uns hassen. Aber eins, Herr Daum, haben wir nicht verdient: Dass man uns verarscht.
Fühle mich taub. Weiß nicht, ob mein Herz brüllt oder seine Stimme verloren hat.
Christoph Daum verlässt den 1. FC Köln. Einen Club, der für MICH tatsächlich eine Herzensangelegenheit ist und bei dem ich nicht ertragen kann, wenn man ihn als Durchlaufstation betrachtet, um eines Tages wieder eigene Bedürfnisse befriedigen zu können.
Was denkt sich Daum? Was geht in ihm vor, wenn er auf den allerletzten Drücker von seiner berüchtigten Ausstiegsklausel Gebrauch macht und dem Verein den Rücken kehrt? In einer Phase, in der es darum geht, schnell zu sein, um Wunschspieler ergattern zu können. Zu einem Zeitpunkt, an dem die Weichen für die Zukunft gelegt werden?
Ich bin maßlos enttäuscht von dieser Aktion. Nicht nur das. Es treibt mich in den Wahnsinn!
Sicher, werden jetzt einige sagen, hat der FC Herrn Daum viel zu verdanken. Aber muss man diesen Sachverhalt nicht von zwei Seiten beleuchten? Ist es nicht auch so, dass dieser Trainer dem Club unglaublich viel zu verdanken hat? Zweimal hat ihm der FC die Chance gegeben, sich zu etablieren. Zunächst war Köln die erste Trainerstation überhaupt in der Karriere Daum. Ein unter immensem Erfolgsdruck stehender Verein gibt einem bis dato nur Insidern bekannten Trainerneuling die Möglichkeit, die Geschicke eines Traditionsvereins zu lenken.
Und was war 2006? Da war es auch der 1.FC Köln, der Christoph Daum die Rückkehr in die Bundesliga und damit die Resozialisierung ermöglichte. Schließlich schien er zu jenem Zeitpunkt aufgrund seiner Vergangenheit unvermittelbar.
Natürlich werden jetzt wiederum einige sagen, ist das nun einmal das Geschäft Fußball-Bundesliga. Trainer kommen und gehen. Was sollen die HSV-Fans sagen? Denen ist es ähnlich ergangen. Allerdings erkenne ich hier einen unglaublich großen Unterschied: Jol hat nie von einer "Herzensangelegenheit" gesprochen, vermutlich kein anderer Trainer der Jetztzeit löst überhaupt bei seinen Anhängern derartige Sehnsüchte und Hoffnungen aus wie Christoph Daum in Köln.
Und DAS, bringt eine gewisse Verantwortung mit sich! Verantwortung gegenüber den Fans und auch gegenüber dem Verein, der sich völlig auf Daums Linie bringen ließ und ihm mit Zugeständnissen wie der halbjährigen Ausstiegsklausel entgegenkam.
Zu letztgenanntem Punkt wird jetzt vielleicht der Eine oder Andere sagen: "Schön blöd, was gebt Ihr ihm auch eine solche Klausel?". Darauf kann ich nur erwidern, dass es ansonsten für uns, den 1. FC Köln, als damaligen Zweitligisten unmöglich gewesen wäre, einen Trainer zu verpflichten, der (angeblich) Angebote von Champions League-Vereinen hatte.
Wiederum Andere werden mir vielleicht nun entgegenhalten, dass ich zu romantisch sei. Wenn ich von Verantwortung spreche und von Sehnsüchten.
Diesen Menschen kann ich nur sagen: WIR sind der 1.FC Köln. Bei uns ist jeder eingeladen, die Vorzüge dieses wunderschönen Vereins kennen und lieben zu lernen. Man kann mit uns streiten, man kann uns hassen. Aber eins, Herr Daum, haben wir nicht verdient: Dass man uns verarscht.
Aufrufe: 4313 | Kommentare: 69 | Bewertungen: 11 | Erstellt:02.06.2009
ø 9.8
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
02.06.2009 | 10:10 Uhr
0
Josh9 :
Christoph Daum hat Wolfgang Overath um 19 Uhr angerufen und gesagt, 'ich bin weg'!", sagte Vize-PräsidentSo schnell geht das.
Daum war für mich schon immer eine obskure Person und ich hab den auch nie für ganz Zurechnungsfähig gehalten.
Ich glaub aber, dass die türkischen Vereine für Daum eine Leidenschaft sind, die ihn schon immer besessen haben.
Und anscheinend auch viel größer ist, als die zu Köln.
Aber so schnell mal einfach die Biege zu machen ist schon echt grob.
Heutzutage findet man nur noch ganz selten Vereinstreue.
Der rest dreht sich um den Zaster.
So ist die traurige Wahrheit und die Fans bezahlen den ganzen Zirkus
0
02.06.2009 | 09:57 Uhr
0
donluka :
@Midget: weil Du Dich im Ton vergreifen würdest?
@honky: Stimme Dir 100% zu. Wobei ich in diesem Fall dem Verein weniger Schuld gebe als dem Ex-Trainer. Insofern wäre eine Verweigerungshaltung der falsche Ansatz. Es sei denn, es geht um einen Boykott des Ümit-Abschiedsspiels, denn zu diesem kommt Daum ja dann wohl als Fener-Trainer. Und das muss ich nun wirklich nicht sehen!
@IMTBUTR: Ich denke schon, dass es möglich gewesen wäre, mit Daum in der kommenden Saison den FC weiter zu etablieren. So paradox es klingen mag, aber gerade durch ihn ist beim FC ein angenehmer Realitätssinn eingekehrt. Hätte man weiter auf Konstanz und Kontinuität in der Führungsriege gesetzt, hätte hier wirklich etwas entstehen können.
Was die weitere Personalplanung betrifft, gibt es definitv noch ein Polster für weitere Transfers. Allerdings muss man ja nun einmal abwarten, wer denn der Trainer der kommenden Saison sein wird und wie dessen Vorstellungen sind. Und DAS macht die Planung natürlich gerade für einen Verein wie den FC, der schneller sein muss, als andere Clubs, um Überraschungstransfers (wie Geromel und Petit) stemmen zu können, sehr schwierig bis unmöglich.
0
02.06.2009 | 09:48 Uhr
0
0
02.06.2009 | 09:40 Uhr
0
xxlhonk :
Ein kalrer 10er für Dich.Und ein klarer 0er für all die Trainer und Spieler, die sich beim erstbesten Angebot verpissen.
@Don
Es sind alles nur noch leere Worthülsen, die im Fußball von sich gegeben werden.
Genau darum geht es in der heutigen Zeit immer häufiger.
Worthülsen abgebenen und das Phrasenschwein füttern, in dem man der Presse und damit den Fans Brocken hinwirft, die siese dann zur Herzensangelegenheit machen.
Treueschwüre werden gegeben, nur damit sie am nächsten Tag gebrochen werden.
Zusagen werden gemacht, an die man sich am nächsten tag nicht erinnern kann oder will.
Ist es wirklich so, wie viele sagen, dass professionelle Fußballvereine zu reinen Wirtschaftsunternehmen mutiert sind?
Das mag wirtschaftlich ja durchaus noch verständlich sein,aber ideel?
Wir Fans sollen schön fleissig unser Geld für unseren Sport und da für unseren Verein ausgeben in dem wir Tickets, Trikots und TV-Abos kaufen, damit diese sich verstärken können und exorbitante Gehälter zu zahlen bereit sind und wenigen die Taschen so richtig voll machen.
Und dann werden wir verarscht und behandelt, als gäbe es uns nicht.
Als wäre Moral etwas aussetziges und verachtenswertes.
Wenn das die Wertevorstellungen in den Führungsetagen des modernen Fußballs sind, bin ich
1. Froh, dass ich keine Söhne habe, denn so erspare ich ihnen viele Entäuschungen
2. inzwischen an dem Punkt, an dem ich ernsthaft über die Verweigerung dieser Konsumdienstleistung nachdenke.
Soll ich wirklich noch Geld, Zeit und Leidenschaft in diesen Sport investieren?
Ich hab die Schnauze voll, ständig verarscht zu werden.
Ich bin es Leid, Spieler und Trainer dabei zuzusehen, wie sie voller (gespielter) Inbrunst auf das Vereinslogo zeigen und dann einfach so weg sind.
Die nur darauf aus sind, irgendwo anders einen Euro mehr zu verdienen.
Die von Vereinstreue und leidenschaft zum letzten Mal gehört haben, als sie 6 Jahre alt waren.
ich habe fertig.
0
02.06.2009 | 09:01 Uhr
0
midget :
ganz großartig!wie immer und es ist mit deiner obigen ausführungen zu diesem thema alles gesagt.
es könnte nämlcih ansonsten sein, dass ich eine lebenslange sperre bei spox bekomme...
0
COMMUNITY LOGIN
Statistik
Ich muss ganz ehrlich sagen ich kann Daum schon verstehen dass er den FC Köln verlässt.
Daum ist nach wie vor ein international anerkannter Trainer den viele Vereine gerne verpflichten würden.Dass er überhaupt bei Köln in der zweiten Liga angeheuert hat ist eh ungewöhnlich für so einen Namen wie Daum.Das hat er gemacht weil ihm eben doch ws am FC liegt und er wollte dass dieser Verein wieder da hinkommt wo er hingehört nämlich in Liga 1.
Damit ist seine Arbeit erledigt.Mehr kann er mit diresem Verein in kurzer Zeit nicht erreichen er kann eher verlieren.Die Ziele die die Kölner Medien und teilweise auch gewisse Fans vorgeben mit Euroleague sind utopisch auch mit Podolski ,das weiß Daum.
Um tatsächlich an den UEFA Cup Plätzen kratzen zu können bedarf es einige weitere Transfers in der Größenordnung Podolski und eine Menge Geduld.
Daum ist aber keine 40 mehr der ein Projekt aufbauen kann das womöglich 5 Jahre dauert.
Der FC wird auch nächste Saison nie in Abstieggefahr geraten wie diese Saison aber auch sich nicht nach oben verbessern werden.Die neue graue Maus der Liga sozusagen.
Und graue Maus und Daum das passt einfach nicht.Ich glaube auch dass intern was vorgefallen ist dass Daum andere Vorstellungen hatte von der ZUkunft des FC als das Management.
Eigentlich schon klug von Daum jetzt die Reißleine zu ziehen denn nächstes Jahr kann er nur verlieren.
Ich kann Daum schon verstehen dass er jetzt nach Fenerbace geht.Dort kann er UEFA Cup spielen und hat eine starke Mannschaft zur Verfügung die er nochmals verstärken darf.
Klar über den Zeitpunkt und Art und Weise kann man diskutieren dass Daum geht aber hier behaupte ich dass es irgendwelche Differenzen mit dem Management gab deswegen der Zeitpunkt.