Schwarz.Rot.Gold. Der DFB bei MySpox.
02.02.2012 um 10:31 Uhr
Geschrieben von donluka
Stilblüten #2
Zurück zu Teil 1
Es musste etwas passieren. Das war Lagerfeld klar. Es konnte nicht angehen, dass die Welt und auch die Welt des Sports sukzessive am Glamourtopf der hippen Schickiwelt naschte und der oberste Übrungsleiter des DFB Schnauzträger war. Mehr 80er bzw. 90er ging ja wohl nicht.
Also kam der gepflegte Jürgen K., der als wichtigste Maßnahme einführte, dass Trainer und Co immer im selben Outfit herumzulaufen hatten
Bild oben: Trendzwillinge: Löw und Klinsmann oder zum Vergleich Bild unten...
...die Fälschung: irgendwelche Maskottchen der WM 74
Marketingexperten sprechen hier von einer zuvor nie dagewesenen Form des Corporate Design. Etwa zeitgleich begann die Mannschaft einen klaren Verjüngungsprozess zu vollziehen. Es ging plötzlich weniger um die abgegriffenen „Deutschen Tugenden" und mehr um Angriffsfußball, Tempo und Dynamik. Klarer Fall von Korrelation zwischen Aussehen und Wirkung.
Und so war es irgendwie logisch, dass Klinsi von seinem Co nach der WM 2006 abgelöst wurde. Schließlich galt es, Klamotten aufzutragen. Und Löw setzte die liebgewonnene Tradition fort und auf Spieler, die sich schon rein optisch deutlich von den Holzfällern der 80er und 90er unterschieden. Exemplarisch seien hier Lehmann, Gomez und Hummels genannt, allesamt mit Werbeverträgen ausgestattet, die von ihrem Erscheinungsbild nicht dem Urtyp eines deutschen Klischee-Nationalspielers entsprechen. Im Ausland ist es ja so, dass man vielerorts immer noch denkt, der Deutsche an sich trage immer noch einen Schnörres und höre den ganzen Tag David Hasselhoff und Nena im Wechsel. Aber die Riege Klinsi/Löw hatte sich ja zum Ziel gesetzt, den DFB zu reformieren und dafür mussten auch die Spieler entsprechend etwas hermachen. Wieso sonst hatte Klinsmann den Wechsel von Kahn auf Lehmann vollzogen?
Doch selbst Löw musste hierfür reifen und Phasen durchmachen, an die er heute, als angestrebter Style-Minister, wohl ungern zurück denkt. Auch Löw sah bis vor kurzem aus, wie Fußballer bzw. Trainer einfach aussehen, nämlich kacke.
Vor der Klage gegen Udo Walz
Man stelle sich nur vor, was aus Peter Neururer geworden wäre, hätte sich der von ihm angedachte Karriereverlauf verwirklicht und säße er heute bei der Nationalmannschaft auf der Bank!
Und so halten wir fest: Die heutige Mannschaft um Löw nehmen wir einmal als Beispiel für den Wandel, den der Fußball und hier im speziellen die Nationalmannschaft vollzogen hat. Weg vom nach Schweiß und Urin riechenden, grölenden und sich am Gemächt kratzenden Klopper, hin zu Ästhetik und Reinheit. Sowohl die Außendarstellung der Spieler als auch das Spiel an sich orientieren sich an Geschmeidigkeit und Schönheit. Man kann sich in der heutigen Nationalmannschaft Spieler wie Jeremies, Buchwald oder Kohler überhaupt nicht mehr vorstellen. Der Beweis für den Zusammenhang zwischen der Schönheit im Spiel und dem Style beim Spieler.
Nun ist es leider allerdings oft so, dass man im Geschäft steht und von der Schönheit einer Verpackung begeistert ist. Packt man dann das Produkt zu Hause aus, ist man oft enttäuscht von dem eigentlichen Inhalt. Die heutige Welt versteht es, uns mit optischen Effekten hinters Licht zu führen – Photoshop lässt grüßen.
Hoffen wir, dass wir im Sommer nicht vor der schönen Packung stehen und traurig sind, weil wir gerade eine Packung gekriegt haben. Allerdings eine von den Spaniern.
Die Schwarz. Rot. Gold. Der DFB bei MySPOX. - Auftaktthemenwoche in der übersicht
Schwarz-Rot-Los (Voegi)
Logo gesucht! (kimosch)
Nen Reim drauf gemacht I (gartenzwerg)
Team der alten Tugenden (Franzinho)
Stilblüten (donluka)
Es musste etwas passieren. Das war Lagerfeld klar. Es konnte nicht angehen, dass die Welt und auch die Welt des Sports sukzessive am Glamourtopf der hippen Schickiwelt naschte und der oberste Übrungsleiter des DFB Schnauzträger war. Mehr 80er bzw. 90er ging ja wohl nicht.
Also kam der gepflegte Jürgen K., der als wichtigste Maßnahme einführte, dass Trainer und Co immer im selben Outfit herumzulaufen hatten
Marketingexperten sprechen hier von einer zuvor nie dagewesenen Form des Corporate Design. Etwa zeitgleich begann die Mannschaft einen klaren Verjüngungsprozess zu vollziehen. Es ging plötzlich weniger um die abgegriffenen „Deutschen Tugenden" und mehr um Angriffsfußball, Tempo und Dynamik. Klarer Fall von Korrelation zwischen Aussehen und Wirkung.
Und so war es irgendwie logisch, dass Klinsi von seinem Co nach der WM 2006 abgelöst wurde. Schließlich galt es, Klamotten aufzutragen. Und Löw setzte die liebgewonnene Tradition fort und auf Spieler, die sich schon rein optisch deutlich von den Holzfällern der 80er und 90er unterschieden. Exemplarisch seien hier Lehmann, Gomez und Hummels genannt, allesamt mit Werbeverträgen ausgestattet, die von ihrem Erscheinungsbild nicht dem Urtyp eines deutschen Klischee-Nationalspielers entsprechen. Im Ausland ist es ja so, dass man vielerorts immer noch denkt, der Deutsche an sich trage immer noch einen Schnörres und höre den ganzen Tag David Hasselhoff und Nena im Wechsel. Aber die Riege Klinsi/Löw hatte sich ja zum Ziel gesetzt, den DFB zu reformieren und dafür mussten auch die Spieler entsprechend etwas hermachen. Wieso sonst hatte Klinsmann den Wechsel von Kahn auf Lehmann vollzogen?
Doch selbst Löw musste hierfür reifen und Phasen durchmachen, an die er heute, als angestrebter Style-Minister, wohl ungern zurück denkt. Auch Löw sah bis vor kurzem aus, wie Fußballer bzw. Trainer einfach aussehen, nämlich kacke.
Man stelle sich nur vor, was aus Peter Neururer geworden wäre, hätte sich der von ihm angedachte Karriereverlauf verwirklicht und säße er heute bei der Nationalmannschaft auf der Bank!
Und so halten wir fest: Die heutige Mannschaft um Löw nehmen wir einmal als Beispiel für den Wandel, den der Fußball und hier im speziellen die Nationalmannschaft vollzogen hat. Weg vom nach Schweiß und Urin riechenden, grölenden und sich am Gemächt kratzenden Klopper, hin zu Ästhetik und Reinheit. Sowohl die Außendarstellung der Spieler als auch das Spiel an sich orientieren sich an Geschmeidigkeit und Schönheit. Man kann sich in der heutigen Nationalmannschaft Spieler wie Jeremies, Buchwald oder Kohler überhaupt nicht mehr vorstellen. Der Beweis für den Zusammenhang zwischen der Schönheit im Spiel und dem Style beim Spieler.
Nun ist es leider allerdings oft so, dass man im Geschäft steht und von der Schönheit einer Verpackung begeistert ist. Packt man dann das Produkt zu Hause aus, ist man oft enttäuscht von dem eigentlichen Inhalt. Die heutige Welt versteht es, uns mit optischen Effekten hinters Licht zu führen – Photoshop lässt grüßen.
Hoffen wir, dass wir im Sommer nicht vor der schönen Packung stehen und traurig sind, weil wir gerade eine Packung gekriegt haben. Allerdings eine von den Spaniern.
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Aufrufe: 5081 | Kommentare: 27 | Bewertungen: 10 | Erstellt:02.02.2012
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KOMMENTARE
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02.02.2012 | 11:14 Uhr
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uh1963 :
bauchfreie Löw/Klinsmann zur WM74...Schönes Ding, Du
aber ist der Miro dann noch einer aus den 90ern?
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02.02.2012 | 11:00 Uhr
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donluka :
@GZ: Ich hatte über ihn nachgedacht, aber das war mir dann doch zu krass....
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02.02.2012 | 10:46 Uhr
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Aber natürlich fehlt noch einer...
Der Karoulli
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aber wenn wir wirklich so stylisch geworden sind,
sollte der fettige 6er aus Madrid nicht dann doch der EM fernbleiben?