Chassis: HRT F111
Motor: Cosworth CA2011
KERS: Fehlanzeige
Reifen: Pirelli
Fahrer: Narain Karthikeyan No. 22
Fahrer: Vitantonio Liuzzi, No 23
Teamchef: Colin Kolles
Technischer Direktor: Geoff Willis
Designer: Paul White
Anteilseigner: Jose Ramon Carabante (100 Prozent)

Angestellte : 60
Budget: 25 Mio Euro
(Datenquelle motorsport-total.com)

Nach einem sehr holprigen Beginn 2010, das Auto wurde erst zum Training des ersten Rennens überhaupt fertig, ist man dieses Jahr einen kleinen Schritt weiter. Man hat es geschafft den F111 am Freitag, den 11.03.2011 bei den offiziellen Testfahrten in Barcelona zu präsentieren. Allerdings ist der Wagen dort nicht auf der Strecke gewesen, da die Dämpfer beim Zoll festhingen.

Der Wagen soll zu 95 % neu sein und im eigenen Haus von Geoff Willis und seiner Designcrew entwickelt worden sein, allerdings heißt es in einem Interview mit Colin Kolles, das etwa 40 Ingenieure extern an der Entwicklung beteiligt waren, so daß auch externe Ingenieure in das Projekt eingebunden waren.

Da der F111 diesmal nicht von Dallara kommt, hat man Partner gefunden, um wichtige Komponenten herzustellen, bw. Einzukaufen. Das Monocoque wurde bei der Firma CarboTech in Salzburg gefertigt. Das Getriebe kommt von Williams, die Elektrik von McLaren.


(copyright HRT Racing)

Obwohl das Team eine spanische Lizenz besitzt und irgendwann auch in Spanien residieren soll, ist der Teamsitz derzeit Greding (Bayern).
In den Räumen des teams von Colin Kolles wird an den Autos gearbeitet, bzw. die Teile zusammen gebaut.

Kolles hat das Team im letzten Jahr gerettet, bzw. er war in der Hauptsache daran beteiligt, daß es überhaupt an den Start gehen konnte. Für die Saison 2011 stand auch zur Debatte den nie eingesetzten Toyota Boliden zu übernehmen, bzw. ihn als basis für das 2011er Auto zu benützen, erst als das nicht klappt, hat man ein eigenes Auto entwickelt.

Optisch macht das Auto einen sehr viel moderneren Eindruck als der 2010er Wagen, aber in wie weit man wirklich näher am Mittelfeld dran ist, wäre reine Spekulation. Colin Kolles meinte in einem Interview, das Team Lotus wäre wohl kein Problem.
Das erste Ziel von HRT muss sein beide Wagen in Melbourne an Start zu bringen, was schwierig genug werden dürfte, da die 107% Regel wieder eingeführt wurde.

Bereits jetzt plant man eine B Version des F111. Sie soll in Monaco einsatzbereit sein und über ein neues Monocoque, sowie eine überarbeitete Aerodynamik verfügen.

Kurz vor Saisonbeginn konnte man neben Karthikeyan noch Liuzzi als Fahrer verpflichten. Tonio hat einen guten Grundspeed und könnte das Potential des Fahrzeugs andeuten, allerdings wird er nur als mittelmäßiger "Entwickler" bezeichnet. Karthikeyan ist ein typischer Paydriver, er hat den Hauptsponsor Tata aus Indien mit zu HRT gebracht.


(copyright: HRT Racing)

Narain Karthikeyan, 34 Jahre alt, bestes Resultat 4. Platz (Indy 2005), 19 Starts


(copyright: HRT Racing)

Vitantonio Liuzzi, 29 Jahre alt, bestes Resultat 6. Platz, 63 Starts.

Wenn es HRT in dieser Saison nicht gelingt einen Schritt Richtung Mittelfeld zu machen, dürfte es schwer werden das Team mittelfristig in der Formel 1 zu halten. Bisher lebt man von der Hand in den Mund. (Zum Vergleich: Red Bull hat mehr als 500 Beschäftigte und ein Budget von über 200 Mio Euro.)

Es ist aus meiner Sicht sehr viel Provisorisches im Spiel. Aber im Gegensatz zu einigen Formel 1 "Fans" bin ich der Meinung, das HRT in die Formel 1 gehört. Sie machen in Anbetracht der Umstände einen guten, bis sehr guten Job. Und vor 2 Jahren brauchte die FIA dringend neue Teams, da sonst die Gefahr bestand, dass nicht mehr genügend Autos am Start stehen würden.


Ein Blick in die Glaskugel: HRT wird zu Beginn Schwierigkeiten haben sich überhaupt zu qualifizieren und über das gesamte Jahr wohl am Ende des Feldes liegen. Punkte sind unter halbwegs normalen Umständen nicht möglich und schon ein Qualifying Resultat unter den ersten 20 dürfte einen Erfolg darstellen. Man muß über den Bereich Zuverlässigkeit zu kleinen Erfolgen im Rennen kommen und die Infrastruktur des Teams normalisieren. Und das alles mit einem Mini Budget.