01.10.2012 um 09:52 Uhr
Geschrieben von donluka
Teil 1: Der Sturm
Mittlerweile haben wir ja Herbst, es ist kalt draußen. Aber als es noch warm war, da waren wir im Kölner Stadtgarten.
Da haben wir schön Würstchen gegrillt, für die Vegetarier gab es gefüllte Paprika. In einer Kühlbox gab es leckeres Kölsch, das allerdings nach einer kurzen Zeit schon nicht mehr so richtig kalt war. Aber das machte nichts, und wir rieben unsere gefüllten Bäuche. Ich hatte bereits vier Würstchen intus - mindestens.
Also saß ich da auf der karierten Decke, neben Matthias Sammer und blickte in den roten Himmel. Lecker waren sie, die Würstchen.
Während ich mit dem ehemaligen Rotschopf über die Welt und den Fußball im Allgemeinen sinnierte, musste ich plötzlich pinkeln.
Ich hörte Sammer noch etwas über Führungsspieler sagen, aber im Grunde genommen hörte ich überhaupt nicht mehr zu, weil ich bereits nach einer geeigneten Stelle suchte, um mich zu entleeren. Sammer wurde richtig wütend, er fuchtelte herum, doch das hatte offenbar nichts mit mir zu tun, denn ich sah ihn auch noch fuchteln, als ich mich bereits auf den Weg gemacht hatte. Schließlich hatte ich es recht eilig.
Ich machte mich also eiligen Schrittes auf, um ein Gebüsch oder vielleicht auch eine öffentliche Toilette aufzusuchen. Warum auch immer es hier ein öffentliches Klo geben sollte. Auf der anderen Seite der Wiese sah ich ein Gebüsch, das wie dafür gemacht schien, es ein wenig zu bewässern. Ruhig lag es da, relativ abgeschieden, was mich sehr ansprach, denn ich brauchte nun vor allem etwas Ruhe.
Auf dem Weg dorthin hatten Menschen Fackeln in den Boden gerammt, die dem Ambiente - es dämmerte wie gesagt bereits - einen romantischen Touch verliehen. Schön sah das aus, wie die Flammen im leisen Sommerlüftchen herumtanzten. Doch so richtig hatte ich kein Auge dafür, denn meine Blase schmerzte zu sehr.
Als ich mich nun immer eiligeren Schrittes aufmachte, im Stadtgarten, weil ich pinkeln musste und weil das Gebüsch echt noch weit weg schien, lief ich immer schneller - es war wirklich sehr, sehr dringend. Sehr. Ich lief immer schneller. Ich rannte. Ich rannte wie der Sechs Millionen Dollar Mann. Als ich dem Gebüsch schließlich immer näher kam, begegnete ich einem Hund. Braun war der und ziemlich groß. Glaube ich. Vielleicht war er auch klein und grau, aber auf mich wirkte er groß. So genau konnte ich das auch nicht beachten, aus genannten Gründen. Jedenfalls fing dieser Hund plötzlich wie wild zu bellen an und ich musste ja aufs Klo. Meine Frau behauptet immer, ich hätte Angst vor Hunden, wobei das Quatsch ist, wie meine Haustierkarriere beweist (Meerschweinchen, Kaninchen).
Der große/kleine braune/graue Hund bellte ziemlich laut, und ich machte mir Sorgen, mir aus Schrecken gleich ziemlich direkt in die Hose zu machen. Also rannte ich, nachdem ich eine kurze Schockpause überwunden hatte, wieder schneller und immer schneller. Ich warf noch einen kurzen Blick zurück zu diesem Hund. Der mir mit zur Seite geneigtem Kopf etwas melancholisch, aber immerhin ruhig, nachsah. Das hätte ich mal lieber unterlassen sollen, denn so kam es, dass ich versehentlich eine dieser ach so schönen Fackeln, die Menschen in den Boden gerammt hatten, damit es romantisch aussieht, im dämmernden Stadtgarten, umrannte. Ich hatte sie schlicht nicht gesehen, weil ich ja diesen kläffenden Köter angeglotzt hatte.
Als die Fackel umzufallen drohte, machte ich einen torwartmäßigen Hechtsprung (trotz meiner mehr als gefüllten Blase!), um einen Flächenbrand zu verhindern. Ich meine damit nicht torwartmäßig im Sinne von Oliver Reck, sondern mindestens im Sinne von Manuel Neuer. Obwohl ich ja aufs Klo musste wie Hulle, fing ich also wie Manuel Neuer die brennende Fackel ab und reckte sie dann (meinetwegen etwas zu triumphierend, aber ich war stolz auf diesen Reflex) in die Höhe.
Als ich dabei vor lauter Begeisterung schon fast vergessen hatte, dass ich ja eigentlich aufs Klo musste, und mir vor lauter Enthusiasmus, die Fackel aufgefangen zu haben, beinahe das Shirt vom Leib reißen wollte, spürte ich plötzlich einen festen Griff an meinem linken Unterarm. Ich zuckte zusammen und hätte dabei fast die Fackel wieder entgleiten lassen.
"Mitkommen!" brüllte mich eine entschlossene und sehr schlecht gelaunte Stimme an. Vor mir stand ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes.
So, liebe Leser. Offenbar scheidet hier ja niemand aus dem Pokal aus, daher könnt Ihr bald schon erfahren, wie es weitergeht, denn: Das war der erste Teil eines eventuell mehrteiligen Blogs. Wenn Ihr wissen wollt, wie es weitergeht und was das alles überhaupt mit Fußball zu tun hat: Jede weitere Runde im Blogpokal kann es eine Fortsetzung geben.
Da haben wir schön Würstchen gegrillt, für die Vegetarier gab es gefüllte Paprika. In einer Kühlbox gab es leckeres Kölsch, das allerdings nach einer kurzen Zeit schon nicht mehr so richtig kalt war. Aber das machte nichts, und wir rieben unsere gefüllten Bäuche. Ich hatte bereits vier Würstchen intus - mindestens.
Also saß ich da auf der karierten Decke, neben Matthias Sammer und blickte in den roten Himmel. Lecker waren sie, die Würstchen.
Während ich mit dem ehemaligen Rotschopf über die Welt und den Fußball im Allgemeinen sinnierte, musste ich plötzlich pinkeln.
Ich hörte Sammer noch etwas über Führungsspieler sagen, aber im Grunde genommen hörte ich überhaupt nicht mehr zu, weil ich bereits nach einer geeigneten Stelle suchte, um mich zu entleeren. Sammer wurde richtig wütend, er fuchtelte herum, doch das hatte offenbar nichts mit mir zu tun, denn ich sah ihn auch noch fuchteln, als ich mich bereits auf den Weg gemacht hatte. Schließlich hatte ich es recht eilig.
Ich machte mich also eiligen Schrittes auf, um ein Gebüsch oder vielleicht auch eine öffentliche Toilette aufzusuchen. Warum auch immer es hier ein öffentliches Klo geben sollte. Auf der anderen Seite der Wiese sah ich ein Gebüsch, das wie dafür gemacht schien, es ein wenig zu bewässern. Ruhig lag es da, relativ abgeschieden, was mich sehr ansprach, denn ich brauchte nun vor allem etwas Ruhe.
Auf dem Weg dorthin hatten Menschen Fackeln in den Boden gerammt, die dem Ambiente - es dämmerte wie gesagt bereits - einen romantischen Touch verliehen. Schön sah das aus, wie die Flammen im leisen Sommerlüftchen herumtanzten. Doch so richtig hatte ich kein Auge dafür, denn meine Blase schmerzte zu sehr.
Als ich mich nun immer eiligeren Schrittes aufmachte, im Stadtgarten, weil ich pinkeln musste und weil das Gebüsch echt noch weit weg schien, lief ich immer schneller - es war wirklich sehr, sehr dringend. Sehr. Ich lief immer schneller. Ich rannte. Ich rannte wie der Sechs Millionen Dollar Mann. Als ich dem Gebüsch schließlich immer näher kam, begegnete ich einem Hund. Braun war der und ziemlich groß. Glaube ich. Vielleicht war er auch klein und grau, aber auf mich wirkte er groß. So genau konnte ich das auch nicht beachten, aus genannten Gründen. Jedenfalls fing dieser Hund plötzlich wie wild zu bellen an und ich musste ja aufs Klo. Meine Frau behauptet immer, ich hätte Angst vor Hunden, wobei das Quatsch ist, wie meine Haustierkarriere beweist (Meerschweinchen, Kaninchen).
Der große/kleine braune/graue Hund bellte ziemlich laut, und ich machte mir Sorgen, mir aus Schrecken gleich ziemlich direkt in die Hose zu machen. Also rannte ich, nachdem ich eine kurze Schockpause überwunden hatte, wieder schneller und immer schneller. Ich warf noch einen kurzen Blick zurück zu diesem Hund. Der mir mit zur Seite geneigtem Kopf etwas melancholisch, aber immerhin ruhig, nachsah. Das hätte ich mal lieber unterlassen sollen, denn so kam es, dass ich versehentlich eine dieser ach so schönen Fackeln, die Menschen in den Boden gerammt hatten, damit es romantisch aussieht, im dämmernden Stadtgarten, umrannte. Ich hatte sie schlicht nicht gesehen, weil ich ja diesen kläffenden Köter angeglotzt hatte.
Als die Fackel umzufallen drohte, machte ich einen torwartmäßigen Hechtsprung (trotz meiner mehr als gefüllten Blase!), um einen Flächenbrand zu verhindern. Ich meine damit nicht torwartmäßig im Sinne von Oliver Reck, sondern mindestens im Sinne von Manuel Neuer. Obwohl ich ja aufs Klo musste wie Hulle, fing ich also wie Manuel Neuer die brennende Fackel ab und reckte sie dann (meinetwegen etwas zu triumphierend, aber ich war stolz auf diesen Reflex) in die Höhe.
Als ich dabei vor lauter Begeisterung schon fast vergessen hatte, dass ich ja eigentlich aufs Klo musste, und mir vor lauter Enthusiasmus, die Fackel aufgefangen zu haben, beinahe das Shirt vom Leib reißen wollte, spürte ich plötzlich einen festen Griff an meinem linken Unterarm. Ich zuckte zusammen und hätte dabei fast die Fackel wieder entgleiten lassen.
"Mitkommen!" brüllte mich eine entschlossene und sehr schlecht gelaunte Stimme an. Vor mir stand ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes.
So, liebe Leser. Offenbar scheidet hier ja niemand aus dem Pokal aus, daher könnt Ihr bald schon erfahren, wie es weitergeht, denn: Das war der erste Teil eines eventuell mehrteiligen Blogs. Wenn Ihr wissen wollt, wie es weitergeht und was das alles überhaupt mit Fußball zu tun hat: Jede weitere Runde im Blogpokal kann es eine Fortsetzung geben.
Aufrufe: 3578 | Kommentare: 16 | Bewertungen: 3 | Erstellt:01.10.2012
ø 9.7
KOMMENTARE
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01.10.2012 | 15:23 Uhr
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PapaLöwe :
Meine Stimme erhält donluka.
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01.10.2012 | 13:09 Uhr
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donluka :
Aber es geht ja um etwas, Gero! Um was, wird in den eventuellen Fortsetzungen aufgeklärt...
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01.10.2012 | 13:04 Uhr
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01.10.2012 | 12:58 Uhr
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gerosimo :
@donluka:Der Seinfeld unter den SPOX-Blogs ... wenn NBC 180 Folgen in 9 Staffeln zur besten Sendezeit über Nichts ausstrahlen konnte, dann ist ein Blog über Nichts in einer nichtigen Runde genau das N/Richtige.
Ein Anti-Blog, der auf dieser Plattform seinesgleichen sucht, noch dazu mit unterschwelliger Gesellschaftskritik, die jedem Deutschlehrer die Zunge schnalzen lässt...
Kritiker könnten sagen, dass in diesen, obigen Zeilen noch Luft nach oben sei. Denen würde ich entgegen: "Aber die Blase ist voll..."
In diesem Sinne erhält donluka meine Stimme.
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01.10.2012 | 11:41 Uhr
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donluka :
Ach so, ja: Dies ist mein Beitrag zum Blogpokal, mein Kontrahent ist Herr Bancé. Bitte abstimmen.
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