21.10.2011 um 12:23 Uhr
Geschrieben von Schnumbi
Teil 2 Das Zerwürfnis
In 285 Ligaspielen schoss Breitner bemerkenswerte 93 Tore. Paul Breitner spielte 48-mal für Deutschland, wurde 72 Europameister und 74 Weltmeister und erzielte 10 Tore im Nationaldress.
Breitners Markenzeichen, Lockenpracht und starker Bartwuchs.
Schon noch zur aktiven Laufbahn gab es erste kleinere Risse im Freundschaftsverhältnis der beiden Kumpels. Sie redeten oft monatelang nicht miteinander. Breitner forderte immer neue und bessere Spieler, bessere Bedingungen und weniger Freundschaftsspiele. Im Frühjahr 1982 schien die Freundschaft der beiden unerschütterlicher denn je. Und ich muss zu geben, wenn ich diesen Teil des Buches: "Das Prinzip Uli Hoeneß" lese, habe ich echt feuchte Augen. So muss für mich eine Freundschaft sein. Trotz Reibereien in den wichtigen Momenten des Lebens füreinander da sein und den Sport Sport sein lassen.
Als Uli Hoeneß nach seinem Flugzeugabsturz im Krankenhaus lag und der einzige Überlebende von vier Insassen war, besetzte Breitner das Büro von Hoeneß und jeder der ungebeten rein trat und sich breitmachen wollte, bekam es mit Breitner zu tun. Hoeneß erinnert sich noch heute an den aufgeräumten Schreibtisch, als er zurück nach München kam. Die beiden konnten sich streiten wie Besenbinder, aber wenn's drauf ankam, waren sie füreinander da.
Der große Bruch der beiden kam in der Saison 82/83 während einer angesetzten Asienreise. Die Kassen waren leer und der FCB brauchte Geld. Die Marke FCB war in Asien schon bekannt inklusive der Stars wie Breitner und Rummenigge. Breitner war angeschlagen und der Verein hatte 18 Flugstunden hinter sich. Es war heiß und schwül. Der FCB lag zur Pause nach einem Grottenkick zurück. Hoeneß schon damals mit einer Wutrede in der Kabine wollte den Jungs einreden, dass der FCB einen Ruf zu verlieren hätte. Da ist Breitner der Kragen geplatzt und hat Hoeneß angeranzt und seine Schuhe in die Ecke geknallt. Breitner verfolgte den Rest des Spiels auf der Bank.
Übrigens verlor der FCB das Spiel mit 1:2. Breitner beendete seine Karriere und sagt heute noch, dass 30 Sekunden 16 Jahre Freundschaft beendeten. Dieser Riss war über viele Jahre hinweg nicht mehr zu kitten. Hoeneß führte seinen Job weiter fort und Breitner machte das, was viele ehemalige machten: Er wurde Kolumnist bei der Bild. Sie sprachen in dieser Zeit auch nur über die Medien miteinander oder - besser gesagt - über einander.
Besonders bösartig attackierte Breitner seinen Kumpel im Herbst 1991. „Der tiefe Fall des Uli H." titelte Breitner, da zu diesem Zeitpunkt viele Hoeneß' Entmachtung durch die neuen Vizepräsidenten Rummenigge und Beckenbauer, vermuteten.
Ein neues Zerwürfnis gab es im Jahr 2000, in der Daum Affäre, als Breitner jegliche Solidarität mit seinem ehemaligen Kumpel Hoeneß vermissen ließ. Zu einer richtigen Aussprache kann es erst 2007, als sie sich zufällig am Flughafen über den Weg liefen und sich auch nicht ausweichen konnten. Sie verabredeten sich tags darauf mit ihren Frauen zum Essen und die Dinge wurden ausgeräumt. Seitdem arbeitet Breitner als Berater des FCB und musste dafür seinen Job bei der Bild aufgeben. Nach dem Zerwürfnis kam die Aussprache wie in einer Ehe und heute sind sie wieder Freunde.
Hier gehts zurück zu Teil 1 "Gesichter des FCB"
Breitners Markenzeichen, Lockenpracht und starker Bartwuchs.
Schon noch zur aktiven Laufbahn gab es erste kleinere Risse im Freundschaftsverhältnis der beiden Kumpels. Sie redeten oft monatelang nicht miteinander. Breitner forderte immer neue und bessere Spieler, bessere Bedingungen und weniger Freundschaftsspiele. Im Frühjahr 1982 schien die Freundschaft der beiden unerschütterlicher denn je. Und ich muss zu geben, wenn ich diesen Teil des Buches: "Das Prinzip Uli Hoeneß" lese, habe ich echt feuchte Augen. So muss für mich eine Freundschaft sein. Trotz Reibereien in den wichtigen Momenten des Lebens füreinander da sein und den Sport Sport sein lassen.
Als Uli Hoeneß nach seinem Flugzeugabsturz im Krankenhaus lag und der einzige Überlebende von vier Insassen war, besetzte Breitner das Büro von Hoeneß und jeder der ungebeten rein trat und sich breitmachen wollte, bekam es mit Breitner zu tun. Hoeneß erinnert sich noch heute an den aufgeräumten Schreibtisch, als er zurück nach München kam. Die beiden konnten sich streiten wie Besenbinder, aber wenn's drauf ankam, waren sie füreinander da.
Der große Bruch der beiden kam in der Saison 82/83 während einer angesetzten Asienreise. Die Kassen waren leer und der FCB brauchte Geld. Die Marke FCB war in Asien schon bekannt inklusive der Stars wie Breitner und Rummenigge. Breitner war angeschlagen und der Verein hatte 18 Flugstunden hinter sich. Es war heiß und schwül. Der FCB lag zur Pause nach einem Grottenkick zurück. Hoeneß schon damals mit einer Wutrede in der Kabine wollte den Jungs einreden, dass der FCB einen Ruf zu verlieren hätte. Da ist Breitner der Kragen geplatzt und hat Hoeneß angeranzt und seine Schuhe in die Ecke geknallt. Breitner verfolgte den Rest des Spiels auf der Bank.
Übrigens verlor der FCB das Spiel mit 1:2. Breitner beendete seine Karriere und sagt heute noch, dass 30 Sekunden 16 Jahre Freundschaft beendeten. Dieser Riss war über viele Jahre hinweg nicht mehr zu kitten. Hoeneß führte seinen Job weiter fort und Breitner machte das, was viele ehemalige machten: Er wurde Kolumnist bei der Bild. Sie sprachen in dieser Zeit auch nur über die Medien miteinander oder - besser gesagt - über einander.
Besonders bösartig attackierte Breitner seinen Kumpel im Herbst 1991. „Der tiefe Fall des Uli H." titelte Breitner, da zu diesem Zeitpunkt viele Hoeneß' Entmachtung durch die neuen Vizepräsidenten Rummenigge und Beckenbauer, vermuteten.
Ein neues Zerwürfnis gab es im Jahr 2000, in der Daum Affäre, als Breitner jegliche Solidarität mit seinem ehemaligen Kumpel Hoeneß vermissen ließ. Zu einer richtigen Aussprache kann es erst 2007, als sie sich zufällig am Flughafen über den Weg liefen und sich auch nicht ausweichen konnten. Sie verabredeten sich tags darauf mit ihren Frauen zum Essen und die Dinge wurden ausgeräumt. Seitdem arbeitet Breitner als Berater des FCB und musste dafür seinen Job bei der Bild aufgeben. Nach dem Zerwürfnis kam die Aussprache wie in einer Ehe und heute sind sie wieder Freunde.
Hier gehts zurück zu Teil 1 "Gesichter des FCB"
Aufrufe: 10551 | Kommentare: 35 | Bewertungen: 14 | Erstellt:21.10.2011
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KOMMENTARE
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21.10.2011 | 13:13 Uhr
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Diesmal gibts sogar von mir 2mal 10 Punkte.
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ich habe ja ein ambivalentes verhältnis zu paul breitner: großer fußballer, echter typ mit persönlichkeit, aber eben auch manchmal ein ziemlicher besserwisser bzw. dummschwätzer. seine fähigkeiten als fußballfachmann hat er außerhalb des platzes m.e. nur unzureichend bewiesen. wer dauernd in der bild seinen schmonzes abgibt, hat nicht unbedingt meine höchste wertschätzung...
so oder so. sehr gelungener text.