- Die vergangene Saison -
So erfolgreich die Titans in die Saison gestartet sind, so durchwachsen war sie für den Rest der Saison. Nach drei knappen Siegen konnte man die Bills mit 42-16 schlagen, was ein Ausrufezeichen war, insbesondere wenn man die Umstände des eingeschränkten Trainings aufgrund einer verschärften Coronasituation betrachtet. Das Ausrufezeichen wurde danach jedoch schnell wieder verwischt, nach einem 5-0 Start verlor man ein knappes Spiel gegen die Steelers, um dann in Cincinnati mit 20-31 zu verlieren. Die Achterbahnfahrt setzte sich für den Rest der Saison fort, was es für den Betrachter schwer machte, das Team einzuschätzen. Die Regular Season endete mit einem 11-5-Record, was eine willkommene Abwechslung zu den 9-7-Kampagnen war, die man in der Vergangenheit zu verzeichnen hatte. Jedoch setzte sich das Playoffmärchen aus 2019 nicht fort, gegen Baltimore setzte es nach einer schwachen Leistung eine Niederlage (13-20).
- Free Agency -
Die Free Agency war in diesem Jahr anders als sonst. Weniger Cap Space aufgrund von Corona führte dazu, dass manche Teams kreativ werden mussten, um innerhalb des erlaubten Rahmens zu bleiben. Auch die Titans mussten sich von einigen Leistungsträgern verabschieden; entweder suchten diese aufgrund des großen Geldes das Weite (Jonnu Smith und Corey Davis) oder wurden mehr oder weniger verabschiedet (Malcolm Butler und Adoree Jackson). Aufgrund des Verlustes einiger Leistungsträger, sowie einer sehr schwachen Performance der Defense in der vergangenen Saison entschied man sich, hier in der Free Agency anzusetzen. Mit Bud Dupree (5 Jahre, 82,5 Million gesamt) und Denico Autry (3 Jahre, 21 Million gesamt) verstärkte man die Line of Scrimmage; beide Spieler ließen sich dafür auch entsprechend bezahlen. Janoris Jenkins wurde ebenfalls verpflichtet, um als Leader in einem jungen Cornerback-Room zu agieren. Er kommt für zwei Jahre und insgesamt 15 Millionen Gesamtwert.
Der größte Deal fand jedoch nicht in der Free Agency statt, sondern per Trade. Um die Offense weiter zu verstärken, holte man sich mit Julio Jones einen hochdekorierten Spieler aus Atlanta für den Schnäppchenpreis eines Zweitrundenpicks für den 2022 Draft und ein Viertrundenpick für 2023. Zudem erhalten die Titans einen Sechstrundenpick für den 2023 Draft. Somit haben die Titans eines der besseren WR-Duos für die nächste Saison. Andererseits muss man auch die andere Seite der Free Agency betrachten: So schlecht die Secondary auch spielte, die Top 3-Spieler in puncto Snaps sind allesamt weg. Der Fokus der Titans war also deutlich. Es war nicht das Play Calling, sondern vielmehr das Personal, welches die Probleme machte.
- Der Draft -
1. Runde: Caleb Farley, CB, Virginia Tech
Mit Farley haben die Titans einen echten Shutdowncorner bekommen, der jedoch mit Verletzungssorgen zu den Titans kommt. Zwar hat er seinen Physical bestanden, jedoch weiß man nicht, ob er wirklich zu 100% fit ist, bis er in einem Spiel auf dem Feld steht. Seine Performance wird für die Titans jedoch sehr wichtig sein, da die Defense vor allem in punkto Passverteidigung große Schwächen aufzeigte.
2. Runde: Dillon Radunz, OT, North Dakota State
Nach dem Desaster rund um Isaiah Wilson (Desaster ist dabei noch nett ausgedrückt) hatten die Titans weiterhin ein klaffendes Loch auf der Position des RT. Dillon Radunz ist ein interessanter Athlet, der zwar Left Tackle im College gespielt hat, die Umstellung jedoch kein Problem sein sollte. Charakterlich sollte er auch die entsprechende Einstellung mitbringen, um in der NFL spielen zu können.
3. Runde: Monty Rice, LB, Georgia
Schneller Linebacker mit mangelnder Erfahrung in Coverage. Wird erstmal hinter Rashaan Evans bleiben und die Nuancen der Position lernen.
3. Runde: Elijah Molden, CB, Washington
Einer der Steals des Drafts. Ein vielseitiger Defensive Back, der sowohl als Cornerback im Slot, als auch als Safety agieren kann. Er soll mit Farley einer der Säulen der zukünftigen Secondary werden.
4. Runde: Dez Fitzpatrick, WR, Louisville
Ein Pick, der bei mir auf Unverständnis gestoßen ist. Nicht nur wurde Fitzpatrick in meinen Augen zu hoch gedraftet, für mich passt er als Spielertyp auch nicht wirklich zu den Titans in deren Offense. Kein besonderer Route Runner und niemand der mit besonderer Athletik auffällt. Er lernt jedoch von AJ Brown und Julio Jones - was nicht ist, kann also noch werden.
4. Runde: Rashad Weaver, OLB, Pitt
Wird in der 3-4 von den Titans als OLB/Edge auflaufen und Snaps im Pass Rush bekommen, da dies seine größte Stärke im College war. Aufgrund des fehlenden Pass Rushs der Titans in den letzten Jahren sollte er sein Potenzial auf jeden Fall zeigen können.
6. Runde: Racey McMath, WR, LSU
Nicht nur ein Anwärter auf einen Platz im All-Name-Team, sondern auch ein Draft Pick der Titans. Wird im Receiving Corps eher keine Rolle spielen und sich seinen Platz im Special Teams erkämpfen müssen.
6. Runde: Brady Breeze, S, Oregon
Kein besonderer Athlet, aber ein sehr instinktiver Spieler. Auch er wird sich eher als Special Teamer empfehlen müssen, um sich einen Platz im Roster zu sichern.
- Coaching Staff -
Innerhalb des Coaching Staffs gab es bei den Titans auf den beiden Coordinator Positionen zwei offizielle Veränderungen. Da es Arthur Smith nach Atlanta gezogen hat, übernimmt Todd Downing seinen Posten, der diesen Job bereits bei den Oakland Raiders 2017 inne hatte. Shane Bowen wurde nach seiner Arbeit als Play-Caller zum Defensive Coordinator befördert (vorher Outside Linebacker), nachdem dieser Posten 2020 vakant geblieben war. Dies wurde von den Medien und den Fans aufgrund der Leistungen der Defense eher negativ aufgenommen - es bleibt abzuwarten, ob sich Bowen als Play Caller wirklich eignet. Luke Steckel wird den Job als Tight-Ends-Coach übernehmen, neuer Coach für die Outside Linebacker wird Ryan Crow. Ebenfalls wurde Jim Schwartz in das Boot geholt, um den Coaching Staff in der Defense zu unterstützen, wie groß seine Rolle sein wird, ist jedoch unklar. Ansonsten blieb alles beim Alten.
- Offense -
Quarterbacks:
Ryan Tannehill, Matt Barkley, Logan Woodside
Nach einer weiteren sehr guten Saison von Tannehill, in der er sich als einer der besten QBs der Liga etabliert hat, am Ende jedoch der Erfolg ausblieb, lastet in dieser Saison großer Druck auf ihm. Das Titelfenster beginnt zu schrumpfen und der Fokus wird dank einer leicht umgestalteten Offense mehr auf ihm liegen. Mit dem Personal, dass Tannehill um sich hat, darf keine Regression eintreten. Dafür sind die Umstände schlicht und ergreifend zu gut.
Hinter Tannehill wird Matt Barkley wohl den Backup geben. Woodside bleibt weiterhin als rohes Projekt und dürfte nur sehr geringe Chancen auf einen Rosterspot haben, sofern er in der Preseason nicht komplett überzeugt.
Wide Receiver:
Julio Jones, AJ Brown, Josh Reynolds, Cameron Batson, Dez Fitzpatrick, Chester Rogers, Marcus Johnson, Nick Westbrook-Ikhine, Kalija Lipscomb, Cody Hollister, Racey McMath
Mit Jones und Brown haben die Titans in meinen Augen eines der besten, wenn nicht sogar das beste WR-Duo der Liga. Beide haben ausgezeichnete YAC-Qualitäten, beide können in allen drei Bereichen (kurz, mittel, lang) dominieren und sind sehr gute Route Runner. Dahinter ist mit Josh Reynolds ein vielseitiger Receiver mit Spielpraxis im Slot und außen vorhanden, der beide Rollen einnehmen kann. Dahinter wird es jedoch schon etwas eng. Batson, Fitzpatrick und Rogers räume ich Chancen auf einen Roster Spot ein, der Rest wird sich über Special Teams empfehlen müssen. Der Erfolg dieser Positionsgruppe steht und fällt mit der Gesundheit der Spieler, da sowohl Jones, als auch Brown mit Verletzungsproblemen zu kämpfen haben. Sind beide fit, steht einer fantastischen Saison nichts im Weg.
Running Backs:
Derrick Henry, Darrynton Evans, Jeremy McNichols, Brian Hill
Derrick Henry ist und bleibt ein Phänomen. Er wird auch weiterhin das Herz dieser Offense bleiben, ob man das gut findet oder nicht soll jeder für sich entscheiden. Gegen die Ravens funktionierte die Strategie, Derrick Henry in vollgeladene Boxen laufen zu lassen, überhaupt nicht, was schließlich zur schlechtesten Offensivperformance der Saison und zum vorzeitigen Playoffaus führte. Julio Jones und AJ Brown werden den Fokus auf sich ziehen, was er für Henry leichter machen könnte; dies müsste jedoch damit einhergehen, dass man Henry auch aus 11-Personnel (3 WR, 1 TE, 1 RB) laufen lässt.
Hinter Henry befinden sich mit Evans und McNichols zwei Spieler mit ähnlichem athletischen Profil. Henry wird jedoch weiterhin den großen Teil der Carries erhalten, somit bleibt für die beiden nur die kleinen Krümel von der Torte. Brian Hill konnte sich bei den Falcons letztes Jahr zum Teil beweisen und wird für einen Konkurrenzkampf im Backfield sorgen.
Tight Ends:
Anthony Firkser, Geoff Swaim, Luke Stocker, Jared Pinkney
Firkser war bislang nur die zweite Option hinter Jonnu Smith. Durch dessen Abgang wird er nun als neuer Starter in die Saison gehen. Da Firkser zwar gut als Receiver aber kein besonders guter Blocker ist, befinden sich mit Swaim und Stocker zwei erfahrene Tight Ends dahinter, die diese Arbeit übernehmen könnten, was die Offense jedoch etwas eindimensional gestalten könnte. Jared Pinkney hat hier eher die Außenseiterrolle. Die Offense wird wahrscheinlich nicht mehr die NFL in Snaps aus 2-TE-Sets anführen, dafür ist die Qualität auf der Position zu gering.
Offensive Line:
Taylor Lewan, Rodger Saffold III, Ben Jones, Nate Davis, Dillion Radunz, Paul Adams, David Quessenberry, Daniel Munyer, Kendall Lamm, Ty Sambrailo, Cole Banwart, Aaron Brewer, Chandon Herring, Christian DiLauro
Seit Jahren gehören die Titans zu den besten Offensive Lines der Liga und das war in der vergangenen Saison nicht anders. Lewan, Saffold, Jones und Davis sind inzwischen eingespielt und sowohl im Run als auch im Pass Blocking Elite. Einzig die Situation auf der RT-Position bereitet Kopfzerbrechen, doch mit Radunz wurde hier ein charakterlich einwandfreier (muss erwähnt werden) und talentierter Spieler geholt, der diese Position langfristig belegen kann. Bleiben diese fünf fit, werden die Titans eine fantastische O-Line haben. Dahinter befinden sich mit Quessenberry, Lamm und Sambrailo u.a. solides Backupmaterial.
- Defense -
Defensive Line:
Jeffery Simmons, Teair Tart, Denico Autry, Trevon Coley, Woodrow Hamilton IV, Larrell Murchison, Anthony Rush, Naquan Jones, Kyle Peko
Simmons hat sich zu einem der besseren Pass Rusher aus der Interior Defensive Line entwickelt. Dennoch muss man ganz einfach sagen, dass von dieser Unit deutlich mehr kommen muss. Die Defensive Line spielte in der vergangenen Saison sehr schwach und tat ihrer Secondary dabei keinen gefallen. Dabei helfen soll Denico Autry, der bei den Colts gute Leistungen gebracht hat. Teair Tart ist ein klassischer Nose Tackle und wird diese Rolle wieder einnehmen. Dahinter werden sich vor allem Coley, Hamilton IV und Hutchinson um Snaps bemühen. In der 3-4 muss die Defensive Line vor allem ihre Gaps halten, um den Linebackern Plays zu ermöglichen; besondere Stat Lines sollte man daher nicht erwarten, allerdings müssen die Jungs auf jeden Fall den nächsten Schritt machen.
Linebacker:
Harold Landry, Jayon Brown, Rashaan Evans, Bud Dupree, Rashad Weaver, David Long Jr., Jan Johnson, John Simon, Wyatt Ray, B.J. Bello, Monty Rice, Ola Adeniyi, Derick Robertson, Justin March
Aus dieser Unit ist vor allem Neuzugang Bud Dupree hervorzuheben. Er muss den dringend benötigten Anker geben, damit die Titans defensiv funktionieren können. Ob er das kann, bleibt abzuwarten; bei den Steelers war T.J. Watt der in meinen Augen dominante Spieler und Dupree bekam dadurch die Entlastung und weniger Aufmerksamkeit. Bei den Titans muss er nun diese Rolle annehmen und vor allem für mehr Pass Rush sorgen. Zudem müssen Jayon Brown und Rashaan Evans als Inside Linebacker deutlich mehr zeigen. Für einen First-Round-Pick hat Evans bei Weitem noch nicht genug gezeigt und er befindet sich in diesem Jahr in einem Contract Year, da seine Option für die fünfte Saison bereits abgelehnt wurde. Für Snaps können sich sowohl Rashad Weaver, als auch Veteran John Simon empfehlen, falls Harold Landry nicht in der Lage sein sollte konstant gut zu performen. Rookie Monty Rice wird, wie zuvor thematisiert, sich vor allem um einen Platz im Special Teams kümmern müssen.
Defensive Backs:
Janoris Jenkins, Caleb Farley, Amani Hooker, Kevin Byard, Elijah Molden, Dane Cruikshank, Matthias Farley, Kristian Fulton, Kevin Peterson, Maurice Smith, Brady Breeze, Breon Borders
Wilder Personalwechsel bei den Titans, mit Jenkins und Farley hat man zwei neue Gesichter hinzubekommen. Ebenfalls weg ist Kenny Vaccaro, dessen mangelnde Geschwindigkeit immer wieder deutlich gemacht wurde. Somit wird man mehr und mehr auf Amani Hooker setzen, der in der vergangenen Saison gezeigt, dass er diese Rolle neben Byard auf jeden Fall übernehmen kann. Hinzu kommen der Rookie Elijah Molden und Kristian Fulton, der in seiner zweiten Saison zeigen muss, dass er seinem Draftstatus als Zweitrundenpick gerecht wird. Auf dem Papier sieht die Unit ganz ordentlich aus; bis diese sich jedoch aufeinander abgestimmt und eingespielt hat, werden einige Wochen vergehen.
- Special Teams -
Kicker:
Tucker McCann
McCann wird Gostkowski ersetzen, der in der vergangenen Saison nicht überzeugen konnte. McCann kann sowohl punten, als auch kicken, könnte also im Fall einer Verletzung problemlos beide Aufgaben erledigen. Am College für die Missouri Tigers wurde er zum ersten Spieler im 21. Jahrhundert, der in einem Spiel vier Punts über 50 Yards Distanz und drei Field Goals aus über 40 Yards erzielt hat.
Punter:
Brett Kern
Brett Kern gehört inzwischen zum älteren Eisen in der NFL, dennoch zeigt er seit fast 12 Jahren, wie gut er ist. Daher gibt es hier keinerlei Veränderungen, Kern gehört zu den besten Puntern der NFL.
Long Snapper:
Morgan Cox
Der Spruch Punters are people too ist nun seit längerer Zeit bekannt, doch seit der vergangenen Saison gilt auch der Spruch Long Snappers are people too. Morgan Cox war zehn Jahre Long Snapper bei den Baltimore Ravens und gewann mit diesen 2012 den Super Bowl. Zudem schrieb er in der vergangenen Saison Geschichte, denn er ist der erste Long Snapper, der als All-Pro gewählt wurde. Grund genug für die Titans, den 35-Jährigen aus Collierville, Tennessee zu verpflichten.
- Ausblick auf die neue Saison -
Normalerweise bin ich ein Fan von Hype Trains und nicht selten sitze ich am Steuer eines solchen, während ich parallel dafür sorge, dass der Zug auch schön qualmt. Auch in diesem Fall ist es leicht, einem solchen Hype Train zu verfallen, vor allem, wenn man sich die Qualität in der Offense anschaut. Strategisch wird die Offense wieder vermehrt auf Formations mit drei Wide Receivern setzen, nachdem man unter Arthur Smith vor allem auf zwei Tight-End-Sets gesetzt hat. Durch den Abgang von Jonnu Smith und die Verpflichtung von Julio Jones wird der Fokus hier anders gelegt werden. Die Präsenz von Brown, Jones und Henry wird Defenses vor eine große Herausforderung stellen. Jedoch gibt es einige Dinge, die mich zweifeln lassen.
Da wäre, gleich zu Beginn, die Position des Quarterbacks. Natürlich ist Ryan Tannehill einer der besseren QBs der Liga und er widerlegte diverse Kritiker mit einer starken 2020er Saison, in der man eigentlich erwarten musste, dass seine Performance einer Regression verfällt, die nicht eintrat. Jedoch wird auch in diesem Jahr der Druck auf ihm lasten, da man von der Defense nicht erwarten kann, dass sich diese schnell zurechtfinden und auf einem hohen Niveau spielen wird.
Die Überleitung nutze ich direkt, um eben auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Die Wahl von Vrabel, Bowen als Defensive Coordinator aufzustellen, hat für große Verwunderung gesorgt. Zwar verteidigten die Spieler die Wahl, jedoch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die Defense der Titans in der vergangenen Saison ein riesiger Schwachpunkt war. Der Pass Rush war schwach, die Coverage hatte viele Lücken und Teams und den Titans wurde dies in mehreren Spielen gnadenlos aufgezeigt. Für die neue Saison wurde viel Geld und Draftmaterial investiert, um die Defense personaltechnisch zu verändern, allerdings muss das nichts heißen. Auch die neuen Spieler müssen sich zurechtfinden und eine Chemie auf dem Platz entwickeln, das gilt vor allem für die Rookies. Bis das Ganze harmonisch läuft, könnte es eine Zeit lang dauern. Somit liegt der Druck auf der Offense.
Ein weiterer Punkt, den ich ansprechen möchte, sind Verletzungen von Leistungsträgern. Zwar haben die Titans in der vergangenen Saison nicht so sehr unter dem Verletzungspech von anderen Teams gelitten, jedoch gab es auch hier einige Probleme. Taylor Lewan riss sich das Kreuzband und fiel mitten in der Saison aus; inwieweit er wieder fit sein wird, wird sich zeigen. AJ Brown spielte während der Saison mit teils schweren Knieverletzungen zu dem Punkt, an dem Walkthroughs in einem Rollstuhl durchgeführt wurden. Sein Kampfgeist ehrt ihn, aber er muss aufpassen, dass dies nicht zu viel wird. Neuzugang Julio Jones hatte ebenfalls Verletzungsprobleme und die ersten Nachrichten aus dem Training Camp lassen wohl verlauten, dass er auch hier angeschlagen ist. Daher sollte man hier vorsichtig sein so lässt Vrabel Derrick Henry nur sehr wenig trainieren, damit er zum Saisonstart 100 % fit ist. Macht auch Sinn, schließlich hat Henry in den letzten beiden Jahren die NFL in Carries angeführt.
Abschließend spielen die Titans einen unangenehmen Schedule. Zwar ist die eigene Division aufgrund der Texans und Jaguars, die sich im Rebuild befinden, und der Colts, die ein riesiges Fragezeichen auf der Quarterbackposition haben, nicht die Schwerste, allerdings spielt man in diesem Jahr gegen die NFC West, die aus Teams besteht, die alle in die Playoffs möchten und das Zeug dazu haben. Ebenfalls kommen Spiele gegen die AFC East, die mit den Bills, Patriots und den Dolphins ebenfalls auf die Playoffs schielen, sowie Spiele gegen die Chiefs und die Saints aufgrund der zusätzlichen Woche. Aufgrund der schwachen Division könnte es trotzdem zu einem Divisionsieg reichen.
- Schedule -
- Prediction -
Die Titans werden die Division gewinnen. Das wird aber weniger an den Titans selbst liegen, sondern an den anderen Teams der Division. Auch wenn ich die Colts als größten Konkurrenten ansehe, bin ich weder ein Fan von Carson Wentz und die Tatsache, dass dieser sich früh im Training Camp verletzt hat, spricht auch nicht zwingend für die Colts. Zu den Texans muss man, glaube ich, nicht viel sagen und die Jaguars werden in diesem Jahr noch nicht um einen Divisionsieg mitspielen.
Dennoch werden die Titans zu Beginn der Saison einige Probleme haben. Die Defense wird sich erstmal finden müssen, somit wird die Offense von Beginn an unter hohem Druck stehen. Ob sie das schafft, bleibt abzuwarten. Zwischen 9 und 12 Siegen ist mit diesem Team alles drin, jedoch ist sie keine unbesiegbare Einheit.
Ich lege mich auf einen 11-6-Record und einen Divisionsieg fest, jedoch wird dieser wohl erst mit einer späten Siegesserie erzielt werden.
Auf dem Papier ist das schon eine der interessantesten Offenses, bin mal gespannt, wie schnell die ihre PS auf Straße bekommen können. Schematisch dürfte sich das ja etwas verändern und ich bin gespannt, was JJ noch so im Tank hat.
Secondary könnte auf lange Sicht ziemlich gut werden, glaube aber das die Defense insgesammt dieses jahr kein positiver Faktor werden wird
Auf die Offense freue ich mich auch sehr. Sowohl Brown als Julio müssen viele Teams doppeln, gleichzeitig braucht man die Safetys eigentlich in der Box. Solche Probleme bereitet wahrscheinlich kein Team anderes Team.
Die andere Seite des Balles gefällt mir dagegen gar nicht. Fragezeichen beim Personal im Coaching Staff, der Front und der Secondary. Mal sehe wie es ausgeht.
Mein Fazit wäre letztendlich auch, Divisionsieg und dann muss man sehen