1. Griechenland

Spanoulis, Diamantidis, Perperoglu, Zisis, Fotsis, Boroussis, Schortsianitis. Nach den USA haben die Griechen wohl die längste Liste von Top-Stars im Kader, was sich auch automatisch zu einem der Top-Favoriten auf den Titel macht.
Dass die Griechen ohne einen einzigen NBA-Star so ein gutes Team sind verdanken sie vor allem ihrer unglaublichen Team-Defense, wo ein Spieler für den Anderen kämpft und es jede Mannschaft schwer hat eine Schwachstelle zu finden.
Antonios Fotsis möchte ich hier besonders hervorheben, denn welcher Spieler könnte am wichtigsten für ein Team sein, dass über seine Geschlossenheit zu Siegen kommt, als der Teamkapitän. Seit 1 Jahr hat "Batman" dieses Amt inne und ist damit der verlängerte Arm von Jonas Kazlauskas.
Der erste in Griechenland geborene NBA-Spieler ist zudem ein starker Werfer (für seine Körpergröße von 209 cm), was ihn auch immer noch zu einem sehr gefährlichen Scorer macht.



2. Türkei

Der Gastgeber scheint mitten in der Formkrise zu stecken. Im Supercup vor der WM gab es gegen drei allenfalls ähnlich starke Gegner drei klare Niederlagen, der eigentliche Topstar Hidayet Turkoglu scheint nicht ganz fit und auch Tunceri und Akyol haben nicht die Qualität um das Team wirklich zu Siegen zu führen.
Das Centerduo Asik/Erden zeigte immerhin, dass es internationale Kasse besitzt und die Mannschaft mitreissen kann, vor allem Asik zeigte sich in der Vorbereitung in guter Form. Er alleine wird die Türkei allerdings nicht weit tragen können.
Die Hoffnungen des Gastgebers stecken somit in Ersan Ilyasova von den Milwaukee Bucks, zweifelsohne mit viel Talent gesegnet fehlt es dem Forward manchmal noch am absoluten Einsatz-und Siegeswillen. Wenn der 23-jährige Diesen bei der WM allerdings abrufen kann, dürfte er eine gefährliche Waffe darstellen. Gutes Rebounding, solide Post-Moves, ein sicherer Wuf von Aussen und schnelle Füße machen ihn zu einem unangenehmen Gegenspieler, der internationale Klasse verkörpert.



3. Puerto Rico

Der Kader der Puerto Ricaner liest sich gut: NBA-Spieler wie Carlos Arroyo, JJ Barea und Renaldo Balkman gepaart mit soliden Europa-Akteuren wie Nathan Peavy oder Peter John Ramos sollten ein gutes Gesamtteam darstellen.
Der auf Schnelligkeit und Athletik aufbauende Spielstil Puerto Ricos hat bislang allerdings noch keine Gegner das Fürchten gelehrt. In den zwei Spielen gegen die durchschnittlichen deutschen Spieler setzt es zwei klare Niederlagen und auch die restlichen Testspiele sorgten eher nicht für viel Sebstvertrauen.
Wichtig für die Karibikamerikaner ist eine Formsteigerung des NBA-Guards Carlos Arroyo. Der 31-jährige bestimmt Spieltempo und – Züge der Puerto Ricaner und soll im nächsten Jahr auch einige Spielminuten beim NBA-Top-Team Miami Heat sehen. Wenn Arroyo nicht in Form ist, schwächt dies die Mannschaft ungemein.



4. Russland

Ohne Andrei Kirilenko scheinen die Russen nicht mal halb so viel wert zu sein, wie mit ihm. Die Leistungen der Russen vor dieser WM waren sehr unkonstant und erinnerten keineswegs an die Topmannschaft früherer Tage. Khryapa geht angeschlagen ist das Turnier und J.R. Holden ist kein so beängstigender Scorer mehr, wie noch zu früheren Zeiten, sodass den Russen einfach die Leitwölfe fehlen.
Die Hoffnungen ruhen daher auf Timofey Mozgov. Mit 216 cm Körpergröße und einem Köpergewicht von über 120 kg ist Mozgov körperlich einem Großteil seiner Gegenspieler überlegen, vor allem im Post ist er somit für viele Gegenspieler eigentlich nicht zu verteidigen. Vom Rebounding und der Zonenpräsenz des Neu-Knickerbockers erhofft man sich so einiges in Russland, ob er er diese Erwartungen erfüllen kann, ist fraglich.



5. China

Auch die Chinesen gehen ohne ihren größten Star in diese WM. Yao Ming, der schon die gesamte letzte NBA-Saison verpasste, bereitet sich lieber mit den Houston Rockets vor als bei der WM erneut eine Verletzung zu riskieren, somit lastet fast die gesamte Veranwortung auf den Schultern von Power Forward Yi Jianlian, der mit Sun Yue und Liu Wei nur wenig international erfahrene Unterstützung erhält.
Den 212 cm großen Yi zeichnet vor allem sein guter Wurf aus, der sowohl aus der Nah, Mittel und Dreierdistanz gut fällt. Zudem verfügt Yi über ein, für Bigmen-Maßstäbe, ausgezeichnetes Ballhandling, was von seinen früheren Erfahrungen als Guard herrührt.
Allerdings fehlt es dem 23-jährigen immer noch an Kraft und Physis, was ihm das Spiel gegen eng verteidigende, kraftvolle Big Men sehr erschwert.



6. Elfenbeinküste

Wie vielen afrikanischen Teams sagt man auch dem ivorischen Talent und Athletik nach, doch wie auch den Angolanern und Tunesiern mangelt es ihnen noch an Spielern mit den richtigen Maßen. Mit Mohamed Kone und Jonathan Kale stehen nur zwei Mann im Kader, die größer als 200 cm sind. Dazu kommt bei den Ivorern noch der Reifeprozess. Sechs Spieler im Kader sind 25 Jahre oder jünger, sodass es ihnen vor allem an Erfahrung mangelt.
Star des Teams der Elfenbeinküste ist Pape-Philippe Amagou, der bereits in Frankreich tolle Spiele gezeigt hatte und nun in Griechenland bei Kavale BC unter Vertrag steht. Der flinke Allrounder ist, für einen Point Guard eher untypisch, bei den Ivorern Scoring Option Nummer 1.