09.05.2012 um 08:45 Uhr
Geschrieben von Master_Of_Disaster
The Game Of Baseball - Part II.
Damit Runs erzielt werden können, muss der Ball natürlich erstmal geworfen werden. Der Pitcher steht auf dem Mound && wirft die Bälle in Richtung der Batter.
Damit die Pitcher die Bälle nicht irgendwo hinwerfen, gibt es eine sog. "Strike-Zone" - das ist die Zone in die ein Pitcher werfen muss, damit die Würfe gültig sind, um sog. Strikes zu erzielen. Sollten dem Pitcher 3 Strikes gelingen, ist der Batter draußen.
Natürlich gelingt es nicht immer bzw. oftmals wirft man absichtlich außerhalb, damit der Schlagmann versucht den Ball zu erreichen, obgleich die Chancen eher gering sind.
Dann gibt es einen sog. "Ball". Sollte ein Pitcher 4x die Strike Zone verpassen, folgt ein sog. "Walk" - das bedeutet, dass er Batter ohne Schlag auf die 1st Base vorrücken darf.
Ausnahme: Sollte der Pitcher die Strike-Zone verpassen && der Batter schwingt dennoch, gilt es als Strike, das bezeichnet man als "Swing'n'Miss"
Eine weitere, heiße Thematik ist der Hit-By-Pitch - da der Bereich zwischen Strike Zone && Batter verschwindend gering ist, ist das Risiko, dass ein Pitch den Schlagmann trifft, sehr hoch. Oftmals passiert es unabsichtlich, weil der Pitcher einfach den Grip verliert - manchmal auch aus Absicht, weil man den Batter nicht mag oder einfach versucht, den Wind aus den Segeln zu nehmen. Das führt oftmals zu Schlägereien und leeren Bänken, weil sich das keiner nehmen lässt. Folge eines H-B-P ist ein Walk.!
Damit es den Battern (Schlagmänner) so schwer wie möglich gemacht wird, die Pitches zu treffen, gibt es verschiedene Arten - die sog. Fastballs, Breaking Balls, Change-Ups && Extra-Pitches.
Die Fastballs sind die sog. Speed-Pitches, wie der Name schon sagt. Davon gibt es 6 verschiedene, die hauptsächlich dafür sorgen sollen, die Reaktion des Batters herauszufordern. Die Pitches kommen mit bis zu 170 km/h.
Die Breaking-Balls sind sog. Off-Speed-Pitches, die vor allem die Koordination && Konzentration der Batter erfordern. Es gibt ebenso 6 verschiedene Arten. Diese Pitches kommen bedeutend langsamer, haben aber unglaublich viel Bewegung && kommen meist kurz vor der Strike Zone runter && sorgen für unglaublich viele Fehlschwünge.
Die Change-Ups sind ebenfalls Off-Speed-Pitches, die aber im ersten Moment aussehen können, wie Fastballs. Das Problem daran ist, dass diese Bälle dann kurz vor der HomePlate abfallen und somit einen Batter überraschen, der mit einem schnellen Ball rechnet. Gut ausgeführt, gibt es da sehr viele Swing'n'Misses. Von dieser Art gibt es ebenso 6 Stück.
Die Spezialpitches, haben gar nichts mit den allgemeinen zu tun - davon gibt es 3 Bekannte, wobei der berühmteste der sog. "Knuckle-Ball" ist. Er wird zwischen die Fingerknochen gelegt && fast ohne Rotation geworfen. Der Ball irrt durch die Luft && hat keine wirkliche Flugbahn. Den Knuckler können heutzutage nur noch wenige, der Einzige ist R.A. Dickey, dessen "Best Pitch" der Knuckler ist.
Diese vielen verschiedenen Pitches unterscheiden sich oftmals nur durch eine einzige Fingerbewegung beim Wurf, damit der Ball den Break nach links, rechts oder unten macht.
Neben den Starting Pitchern gibt es noch die sog. Bullpen - dieser Begriff bezeichnet zwei Dinge. Erstens werden so die Reliever, Setup-Man && Closer bezeichnet. Zweitens bezeichnet man als Bullpen den Bereich, wo sich die Reliever warm machen, während des Spiels - diese Bereiche sind entweder direkt hinter den Spielfeldzäunen oder, wie z.B. bei den Cubs && Giants, im Foul-Bereich des Spielfelds.
Es gibt, in der Regel, 3 Arten von Relievern - den Middle-Reliever, Long-Reliever && den Lefty Specialist. Diese haben spezielle Aufgaben - der Middle-Reliever kommt zumeist in den Innings 5-8 zum Einsatz, wenn der Starter einen schlechten Tag hat, verletzt ist oder einfach schon zu viele Bälle geworfen hat.
Der Long-Reliever kommt dann zum Einsatz, wenn der Starter überhaupt nichts zu Stande bekommt und bereits nach 1-3 Innings vom Mound muss. Die Idee ist, dass der LR länger pitcht && somit den mehrfachen Einsatz von Pitchern verhindern kann.
Der Lefty-Specialist ist eine Besonderheit - er soll gegen Batter werfen, die eben gegen Lefty's große Probleme haben, damit man das Inning beenden kann oder einfach den "Big Hit" verhindert. Diese Pitcher kommen zumeist nur für ein At-Bat auf den Mound.
Beim Set-Up Pitcher ist der Name Programm - sie gehen meistens nur für das achte Inning auf den Mound, wenn die Reliever entweder ausgelaugt sind oder es strategisch besser ist. Er bereitet quasi den Tisch auf für den Closer, der dann im 9. Inning den Sieg einfahren soll. Die Rolle des Set-Up Man hat Mo Riviera berühmt gemacht, der zu Beginn seiner Karrier ausschließlich als Set-Up-Pitcher ins Spiel kam.
Der Closer ist der letzte Reliever - auch hier ist der Name Programm, er soll das Spiel beenden && den Sieg einfahren, sie kommen nur im 9. Inning zum Einsatz und versuchen, den sog. Save zu holen. Save bedeutet, dass er die Führung über das letzte Inning rübergebracht hat.
Baseball ist eine der wenigen Sportarten, wo man mit Defense keine Punkte erzielen kann. Neben dem Pitcher stehen 8 weitere Spieler auf dem Feld. Die 3 BaseMen (1B,2B,3B), die 3 Outfielder (LF, CF, RF), ein Shortstop, der zwischen 3rd Base && 2nd Base steht und ein Catcher, der die Bälle des Pitchers fangen muss. Den Shortstop gibt es deswegen, um die Zonen zwischen den Bases enger zu machen.
Die Aufgaben der Defender sind einfach - sollte der Batter den Ball treffen, müssen sie so schnell wie möglich reagieren, damit dieser so wenig Bases wie möglich bekommt oder "aus" gemacht werden kann.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen Schlagmann aus zu machen - StrikeOut (Pitcher schafft 3 Strikes), Fly-Out (Ball wird getroffen, aber aus der Luft gefangen), Ground-Out (Ball wird getroffen, bleibt aber im Infield && kann durch einen Wurf auf die 1st Base ausgemacht werden). Wichtig: Obgleich ein Ball in der Foul-Zone als "tot" gilt, kann ein Defender einen Fly-Ball trotzdem fangen, was als normales Out gilt.
Ebenso gibt es das sog. Double-Plays. Wenn ein Spieler OnBase (Beispiel: 1B) ist und der nachfolgende Batter schafft nur einen Ground-Ball, kann man den Base-Runner aus machen, indem man den Ball zur 2nd Base wirft && den Batter ebenso, wenn man den Ball direkt nachfolgend an die 1st Base wirft && dieser dann schneller als der Runner ist. Weiterhin gibt es noch die Möglichkeiten einen Steal zu klauen, indem der Ball schneller OnBase ist.
Auch gibt es ein sog. Triple Play - zwei Männer auf Base, die dann durch Würfe ausgemacht werden. In 2012 gab es bereits zwei.!
Wenn die Defense es geschafft hat, 3 Gegner (Outs) auszumachen, ist das (Half-)Inning vorbei.
In der nächsten Ausgabe gibt es einen Durchblick durch den Stats-Dschungel.!
Aufrufe: 1872 | Kommentare: 8 | Bewertungen: 7 | Erstellt:09.05.2012
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KOMMENTARE
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10.05.2012 | 16:10 Uhr
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10.05.2012 | 08:21 Uhr
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Freut mich sehr, wenn dir das helfen kann - zu deiner Frage: Gleich zu Beginn muss man sagen, dass es definitiv falsch ist, dass die Starter die besseren Pitcher sind. Das stimmt nicht - die Pitcher haben einfach ihre verschiedenen Aufgaben, für die sie trainiert werden bzw. für das sie eingesetzt werden && das von Beginn ihrer Karriere.
Mo Riviera ist so ein Spieler - er ist einer der besten Pitcher der Welt, aber sicherlich würde er als Starter ohne Chance sein.
Starting Pitcher sind (normal) in der Lage, zwischen 110-130 Pitches zu werfen pro Spiel, es gibt aber mehrere Faktoren, warum ein Starter vom Mound genommen wird - Entweder, weil er zuviele Hits (bzw. Runs) abgegeben hat, er einen schlechten Tag hat && möglicherweise viel Glück hatte (Entscheidung des Managers) oder, wie du schön selbst gesagt hast, weil er in wenigen Innings zu viele Pitches gebraucht hat && dann einfach platt ist. Es ist ja auch eine große Drucksituation && bei körperlichen Einbußen durch die vielen Pitches, wird der Kopf natürlich auch müde und somit verlieren die Pitches an Geschwindigkeit && Movement - das ist meistens (für den Zuschauer) nicht viel, aber das reicht, dass ein BigLeaguer den Big-Hit landen kann.
Die Closer kommen nur in engen Spielsituation aufs Feld, d.h. wenn die Mannschaft mit max. 3 Runs führt, dann ist es eine sog. Save-Situation im 9. Inning. Das ist dann sehr wichtig, weil sich die gegnerische Line-Up auf einen neuen Pitcher einstellen muss, der natürlich bedeutend frischer ist && seinen Bällen noch die volle Geschwindigkeit, Movement etc. mitgeben kann.
Hast du sonst noch Fragen.? Nicht zurückhaltend sein.! ;)
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09.05.2012 | 17:27 Uhr
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Philly88 :
schöner Blog. für mich als, sagen wir mal , neu einsteiger ist das sehr interessant zu lesen.ich hätte da aber noch ne Frage bezüglich Closer. warum gibt es sie den überhaupt? kann kein Starting Pitcher das Spiel nach hause bringen.ich geh jetzt einfach mal davon aus das die Starter eh die besseren Pitcher sind.
hat es was mit der anzahl der Pitches zu tun? sind die Starter einfach zu platt am ende? und als letzte frage. wieviel Pitches pro Spiel sind denn viel für einen Starter?
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09.05.2012 | 15:05 Uhr
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wie gesagt es gibt sicher noch tausend andere aspekte die man hätte erklären können (wie zb wann ist ein tag notwendig und wann nicht), allerdings würde es dann zu kompliziert werden!
Das sind die basics und wenn man die einigermaßen drauf hat kommen die weiteren regeln von alleine......
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09.05.2012 | 11:11 Uhr
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Aber du wusstest was ich gemeint habe. Danke für die Antwort.
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09.05.2012 | 10:27 Uhr
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Amateur :
@MoD:
Du solltest evtl noch erklaeren was genau die Strike Zone ist. Die Strike Zone ist ein in die Luft gedachtes Quader. Definiert durch die Breite der Homeplate, naemlich 43cm und in der Hoehe durch die Groesse des Schlagmannes. Daumenregel dafuer sind die Knie als untere Begrenzung und der Solar Plexus als obere Grenze. Ergo: grosser Batter -> groessere Strikezone, kleiner Batter -> kleinere Strikezone. Ein weiterer, wirklich wichtiger Faktor ist allerdings auch der Plateump. Das ist der Schiedsrichter, der hinter dem Catcher steht und beurrteilt ob ein Wurf ein Ball oder ein Strike war. Zwar gibt es vom Regelwerk her eine definierte Strikezone aber jeder Umpire interpretiert die ein wenig anders, so dass sich die Spieler beider Mannschaften darauf einstellen muessen.
@NigelOclamus
Du musst Dir die Bases wie ne Art Hola beim Fangen vorstellen. Solange der Runner Kontakt mit einer der Bases hat kann er nicht ausgemacht werden. Rueckt er allerdings auf eigenes Risiko ein Base vor, wie bspw. bei einem Steal und befindet sich zwischen zwei Bases, kann er durch ein sogenanntes Tag Play ausgemacht werden. Sprich ein Verteidiger muss ihn mit dem Ball in seiner Hand beruehren. Geschieht das, ist der Runner Aus.
Im Gegensatz dazu reicht es den Ball einfach an ein Base zu werfen, wenn der Runner gezwungen ist ein Base anzulaufen. Das ist ein sogenanntes Forceout. Da sich immer nur ein Runner auf einem Base aufhalten darf ist der Runner gezwungen weiterzulaufen sollte hinter ihm ein Runner kommen der ebenfalls dazu gewzungen ist das Base anzulaufen. Steht zum Beispiel ein Runner auf der ersten Base und der Schlagmann haut nen Ball ins Fairterritory muss der Runner von der ersten Base das zweite Base anlaufen, da der Schlagmann ja dazu gezwungen ist zum ersten Base zu laufen.
Hoffe das beantwortet Deine Frage :)
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09.05.2012 | 09:16 Uhr
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Eine Frage habe ich dennoch bezüglich des "aus machens" eines Schlagmanns. Ich dachte immer, das es ausreicht wenn der Defender mit dem Ball in der Hand die Base betritt, manchmal sieht man aber auch Spieler zwischen der zweiten und dritten Base vogelwild herumirren, die dann von nem Defender berührt werden müssen um aus zu sein. Genauso wie man ab und an das Duell an der Home Base zwischen dem Catcher und dem Angreifer hat.
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dank dir für die ausfürliche Antwort :)