Von vielen Leuten wird Algerien unterschätzt, doch Rabah Saadane hat ein starkes Team zusammen, dass bei der WM schnell zu einem Stolperstein werden kann. Nach dem entscheidenden Sieg gegen Aegypten kann das algerische Team, angeführt von mehreren Bundesliga-Profis, nun bei der WM ohne Druck aufspielen und für Ueberraschungen sorgen.







Nachdem man in der ersten Runde der WM-Qualifikation ein Freilos hatte, musste sich das algerische Team in der zweiten Runde mit Gambia, Senegal und Liberia messen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte man nach sechs Spielen dann doch den ersten Platz belegen und so das Weiterkommen klarmachen. In der abschließenden dritten Qualifkationsrunde kam es in Gruppe F zum Duell mit Aegypten. Die weiteren Gruppengegner waren Sambia und Ruanda. Nach 5 Spieltag lag Algerien nach vier Siegen und einem Unentschieden mit 13 Punkten an der Tabellenspitze. 3 Punkte Vorsprung und ein besseres Torverhältnis sprachen beim Gruppengipfel gegen Ägypten klar für Algerien. Ägypten brauchte, um noch eine Chance auf ein Entscheidungsspiel zu haben, einen Sieg mit zwei Toren Unterschied. Nach einigen Ausschreitungen vor dem Spiel, waren die Algerier beeindruckt und gerieten schon nach wenigen Minuten in Rückstand. Dieses Ergebnis hätte gereicht, doch Aboutreika erzwang mit seinem Tor in der 97.Minute doch noch ein Entscheidungsspiel um das WM-Ticket.

Das im Sudan stattgefundene Spiel zwischen den beiden Erzrivalen war zwar spielerisch nicht auf höchstem Niveau, dafür konnte man die Spannung sogar am TV spüren. Etwas glücklich gelang dem Bochumer Anthar Yahia in der 41.Minute der Führungstreffer für die Algerier, der bis zum Schluss hielt. So ging mit der dritten Qualifikation für eine WM ein Traum in Erfüllung.









Algerien´s Grundausrichtung ist das 4-4-2 mit Doppelsechs. Zu Beginn versucht Algerien über eine kompakte Defensive um Yahia das Spiel unter Kontrolle zu bekommen. Bei Balleroberung wird der Ball sofort zu Kapitän Mansouri oder Lemmouchi gespielt. Statt Lemmouchi kann auch der aufstrebende Hassan Yebda von Portsmouth auflaufen. Die beiden Sechserversuchen den Ball auf die kreativen Außen Ziani und Meghni zu transportieren. Die Außen haben das Ziel, entweder zur Grundlinie zu gehen und Flanken auf die beiden Stürmer Matmour und Saifi zu schlagen oder mit geschickten Pässen aus dem Mittelfeld die Stürmer zu füttern. Algeriens größte Stärke liegt im Mittelfeld, da dort die kreativsten und besten Spieler vorhanden sind. Oft wechselt der Coach auch innerhalb des Spiels sein System und ändert auf 4-2-3-1. Matmour rückt dabei auf rechts und Ziani auf die Zehn.
Die genaue Aufstellung könnt ihr in der Grafik sehen.






Einen wirklichen Starspieler ist aus dem algerischen Team nicht auszumachen. Besser gesagt, der Starstatus ist auf drei Schultern verteilt. Zu diesen zählt der Bochumer Anthar Yahia, der als Abwehrchef die Abwehr dicht hält. Als zweiter Spieler ist an dieser Stelle der Kapitän Yazid Mansouri zu nennen, der in der Heimat ein Star ist, aber beim FC Lorient in Frankreich spielt. Seine Abräumerqualitäten werden im eigenen Lande hoch geschätzt. Als dritten Spieler muss man natürlich auch noch den Kreativspieler der Algerier nennen, Karim Ziani. Der Wolfsburger stellt durch seine glänzende Uebersicht und Technik die Abwehrreihen vor große Probleme.



Eine Stufe darunter stehen vier auslandserfahrene Spieler: Mario Meghni vom Lazio Rom, Karim Matmour von Gladbach, Nadir Belhadj vom FC Portsmouth und Madjid Bougherra von den Rangers sind in der Heimat auch Stars, da sie den Durchbruch in Europa geschafft haben.

Torjäger des Teams ist Rafik Saïfi, der mit 18 Treffern aktuell der beste Torschütze Algeriens ist.








Nach einer recht bescheidenen Karriere als Spieler , suchte er schnell sein Glück als Trainer. Über die Betreuung von Jugendteams des algerischen Verbandes, stieg er schnell in den Trainerstab auf, wo er mit der WM 1982 sein erstes Highlight verbuchen konnte. Zwischen diesem Ereignis und dem Jahre 2007 liegen drei weitere Intermezzos beim algerischen Verbandes und einige Vereinsstation, bis er im Jahre 2007 wieder als Cheftrainer die Verantwortung für Algerien übernahm. Diese Amtszeit hält bis zum heutigen Tage. Sein größter Erfolg war die Qualifikation für die WM 2010.







Seit letzten Freitag wissen wir, dass Algerien in der Gruppe C an den Start gehen wird. Gruppengegner sind England, die USA und Slowenien. Viele Experten sowie auch ich sehen in England die klare Nummer eins in dieser Gruppe. Dahinter schätzen viele die USA am stärksten ein, gefolgt von den Slowenen. Doch meiner Meinung nach wird es zu einem Dreikampf zwischen Slowenien, Algerien und der USA um den zweiten Platz geben. England wird Gruppensieger werden. Wenn Algerien die gewohnte Leistung abruft, sehe ich sie auf dem dritten Platz hinter der USA. Mit viel Glück und einer kompakten Defensive halte ich sogar ein Weiterkommen für möglich. Voraussetzung wäre aber ein Schwächeln der USA und den Slowenen.
Die Slowenen sind nicht zu unterschätzen, meiner Einschätzung nach aber auf Platz 4 knapp hinter Algerien.


Prognose:

1. England
2. USA
3. Algerien
4. Slowenien